Lakewood - hack_meck besucht die Gitarrenbauer in Deutschland

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Nach 6 Jahren NAMM und stöbern in den Werkstätten der Kalifornischen Gitarrenbauer, bin ich dort sicher noch lange nicht fertig, aber eine Frage sei durchaus berechtigt:

"Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt sooo nah?"

Und so führe ich meine kleine Rundreise - die mich im Laufe des Jahres auch noch zu anderen deutschen Gitarrenbauern bringen wird - in Hessen fort und besuche den Akustik Gitarren Bauer LAKEWOOD.​

Martin Seeliger und sein Team bauen in der Nähe von Gießen ca. 24 Gitarren pro Woche. Die Firma ist dabei aus einem Musikgeschäft entstanden und hat mittlerweile die "Belastungsgrenze" des Stammsitzes erreicht. Das Gebäude befindet sich mitten im Ortskern und hat seine Karriere als Zigarrenfabrik begonnen. Auf drei Stockwerken - im denkmalgeschützten Gebäude - werden die Lakewood Gitarren gebaut. Um Platz zu schaffen, hat man zusätzlichen Raum in der Nähe angemietet und dort auch einige Maschinen stehen, die "Volumenarbeiten" in der Vorbereitung erledigen können. Ausserdem kann man dort - ganz gemütlich - Holz liegen und reifen lassen.

Aber vielleicht erst mal einen Schritt zurück, denn die Frage wie es zur Besichtigung gekommen ist, haben wir ja noch gar nicht geklärt. Ich hatte Martin Seeliger auf der Musikmesse angesprochen und versucht ihm zu erklären, wie wir als User im Musiker-Board immer mal Berichte verfassen um den anderen Usern Information zu präsentieren. Zuerst dachte er wohl, ich wollte ihm was verkaufen :eek: - NEIN !!! Ich bin nicht das MB, ich bin hier User und will nur meinen und euren Spaß. Dieses Missverständnis habe ich jedoch bereits mehrfach am Anfang in den Gesprächen bemerkt - die Influenzer haben da bei den Herstellern wohl ihre Spuren hinterlassen - konnte aber die Bedenken im Rahmen einer E-Mail, mit ein paar Links zu unseren Factory Tour Threads, ausräumen.

Herausgekommen ist das, was ich euch hier in Wort und Bild präsentieren werde. So viel schon mal vorweg ... für mich in erster Linie viele interessante Gespräche mit meinem Ansprechpartner Markus Hoppe - und die Chance mal den Bau eines Korpus komplett zu erleben und zu dokumentieren. An der Stelle werden wir dann weiter unten etwas ausführlicher verweilen.

Zum Einstieg aber schon mal das im Anschluss an die Führung aufgenommene Gespräch mit Markus. Wir bewegen uns da so ein wenig aus der Box mit unseren Themen, daher stehen sie aber auch wenig in Konkurrenz zum hier geschriebenen Wort.



Falls ihr euch weiter mit dem Thema beschäftigen wollt, ich habe selten eine so informative Webseite gesehen wie die von Lakewood. https://www.lakewood-guitars.de/start.php

Fall sich jemand wundert, wo denn der Chef abgeblieben ist :gruebel: Martin Seeliger wurde erst am Tag vorher mit einer Fußverletzung aus dem Krankenhaus entlassen und musste - weil "sich Ausruhen" und "Schonen" wohl nicht zu seinen Kernkompetenzen zählt - mit ein wenig Gewalt davon abgehalten werden, selbst die Tour mit mir zu machen. Martin, ich hoffe es ist alles gut verheilt :great:.

Nach der Begrüßung haben wir uns auf die Runde begeben und im Erdgeschoss begonnen. Dort stehen die schweren und rotierenden Maschinen. Zur Erinnerung ... Denkmalschutz ==> altes Gebäude ==> nicht unbedingt die beste Statik ==> Deckenlast. Das Grundrezept für Gitarrenbau ist ja bei allen Herstellern erst mal recht ähnlich, die Gewürze dann allerdings sehr verschieden. Auch bei Lakewood findet man CNC Maschinen (nicht von ungefähr die gleich Marke wie bei Taylor), Sägen in vielfältiger Ausführung, Schleifmaschinen um den Decken die richtige Dicke zu geben, Poliermaschinen, Verformungswerkzeuge für die Zargen, eine Lackierkabine (die ist nicht schwer, der Kompressor für die Absaugung allerdings schon ;)) und einiges mehr.

Schauen wir kurz mal rein ... und in der Untermalung sogar mit Bezug (um drei Ecken) zu Lakewood. Gerd Vogel, der im Hintergrund spielt, hat bei der Sunnyland Blues Band unter anderem auch mit Chris Jones zusammen gespielt. Chris war Artist für Lakewood. Einziger Schönheitsfehler - der Song ist nicht auf einer Lakewood eingespielt. :gruebel: - hüstel, aber das könnte man ja ändern ...

Für Eilige ... Kurzüberblick im Time Warp (4x)



Und dann auch noch mal in Bildern zum Verweilen: :great:

Die CNC ...

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... mit sehr kleinem Kopf zu bestücken um die Einlegearbeiten vorzubereiten ...

Sägen und Schleifen ...

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Zargen Formen - bei Lakewood wird gerne mit manuell angezogenen Maschinen gearbeitet. Da kann der erfahrene Gitarrenbauer das Tempo besser bestimmen und auf das Holz Rücksicht nehmen. Besonders dann wichtig, wenn man - wie Lakewood - auch mal Hölzer verarbeitet, die sonst eher Exoten im Gitarrenbau sind. Z.B. Eiche.

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Schleifen und Polieren - der Teller saugt mit Unterdruck das Werkstück an und ist sehr gut beweglich. Da kann man dann sehr gut aus jeweils der richtigen Richtung an die Gitarre rankommen. Die Arbeitsplätze sind mit einer Absauganlage versehen streuen sehr wenig Staub in den Raum.

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Mit ein wenig Licht noch das romantischste Bild, welches man eine Lackierkabine abgewinnen kann. Ein Flies nimmt überschüssiges Material auf. Die Lackschichten sind ziemlich dünn, nachdem geschliffen wurde ... und sie werden über UV Licht ausgehärtet.

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Soweit nichts besonderes, daher auch nur der Schnelldurchgang an dieser Stelle. Schauen wir lieber mal ein wenig nach dem Gewürzregal :D


Ungefähr so sah die Woche aus ... Eine Liste mit Gitarren, die gebaut werden. (P.S. Ihr braucht keine Wetten abschließen, von mir ist - zur Abwechslung - keine Gitarre auf der Liste.

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Schauen wir erst mal nach dem Hals. Dieser wird am Griffbrett mit dem Korpus verklebt, und unten geschraubt. (Kleiner Tip - die Webseite gibt Hinweise wo man für einen zweiten Gurtpin den Bohrer ansetzen kann, ohne Schaden anzurichten.)

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Der Hals besteht, wie man im Rohbau recht gut erkennen kann, aus mehreren Teilen, die miteinander verleimt sind. So ist bei Lakewood auch der Halsfuß zweigeteilt.

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Hier dann noch ein paar Formen und Haltevorrichtungen, die für den Bau verwendet werden. Eingespannt sieht dies dann so aus wie auf dem Bild der CNC weiter oben.

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Eines der Bauteile auf die man gesteigerten Wert legt, ist der Halsstab und seine Einfassung. Leichtgängig und ohne "Losbrechmoment", denn wenn es beim Drehen so fürchterlich knackt, bis der Stab gängig wird, bekomme ich immer einen Herzinfarkt. :great: Gut eingelassen, sauber verpackt in einem Schlauch, hat man volle Kontrolle über den Hals. Und nicht umsonst ist eines der Markenzeichen von Lakewood die Möglichkeit, die Gitarre wirklich auf "leicht und locker" zu Bespielen einzustellen.

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Was uns noch fehlt ist ein Griffbrett. Dort werden saubere Schlitze vorbereitet und mit der Handpresse die Fretts eingepresst. Und natürlich gibt es auch sehr schicke Verzierungen. Die "Vertiefungen" werden mit der kleinen CNC eingebracht und dann mit Dots, Sternen, Schriftzügen und allerlei Symbolen verziert.

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Und klar, was für das Griffbrett gilt, darf am Headstock nicht fehlen. Die Ränder werden - absichtlich - mit Überhang vorbereitet. So kann man im Nachgang sehr bündig abschneiden und hat einen sauberen Rand in der Einfassung.

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Damit sind alle Komponenten des Halses bearbeitet und wir können uns jetzt dem Bau des Korpus widmen. Dies werden wir in Teil 2 etwas ausführlicher machen, denn da haben wir die Chance einmal den ganzen Prozess zu beobachten.

In der Zwischenzeit warten diese hier auf den passenden Partner :cool:

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TBC
 
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Bevor wir uns anschauen wie der Korpus dann tatsächlich gebaut wird, noch ein Wort zum Thema Holz. Lakewood ist in meinem Hirn immer verknüpft mit der Option aus den typischen Tropenhölzern auszubrechen und einheimisches Holz verbauen zu lassen. Und dies schon lange vor der aktuellen Diskussion um CITES. Nussbaum, Ulme, Kirsche ... und recht aktuell als Griffbrettholz Pflaume, sowie für den Korpus Eiche, finden sich im Sortiment. Eine vollständige Übersicht gibt es hier auf der Webseite: https://www.lakewood-guitars.de/customshop_woods.php

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Zum Thema Holz auch noch ein zweiten Aspekt. Henrik Kaiser ist "Herr der Hölzer" bei Lakewood. Er betreut die Warenannahme, die Lagerung "Finger weg, alles mir :D" und bestimmt, wann welche Hölzer in die Produktion genommen werden können. Dort kommt jedes Bauteil dann zusätzlich bei ihm am Arbeitsplatz vorbei und wird von ihm bewertet. Ausserdem stellt er die Hölzer zusammen, die einen Korpus ergeben und er bestimmt die Seite, die "Aussen" liegen soll.

P.S. Dank der strukturierten Lagerhaltung und Dokumentation ist Lakewood in der Lage auf der Webseite für jede bereits gebaute Gitarre die Bestandteile zu benennen. Dabei gibt es auch die - laut Konstruktion - verwendeten Gewichte, wodurch eine CITES Information beim Weiterverkauf für uns Kunden deutlich leichter wird.

Hier ein Blick in die Schatzkammer. Dort lagert allerdings nur ein kleiner Bruchteil der Holzreserven von Lakewood. Wie bereits erwähnt, ist man dem Betriebsgebäude langsam entwachsen und hat ein zweites Gebäude ausserhalb des Ortskern angemietet.

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Aus Boden und Zargen macht Henrik ein Set, welches besonders an den Übergängen darauf ausgerichtet ist, diesen entweder fließend - oder spektakulär zu machen. Er hat da ein gutes Auge und die nötige Vorstellungskraft aus den flachen Brettern ein 3 dimensionales Objekt vor dem "geistigen Auge" erscheinen zu lassen. Bei der Auswahl und Zuweisung der Rückseite hat er zudem die Möglichkeit über die Zuweisung der Korpusform eine optische Schwachstelle im Holz zu umschiffen.

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Im Bild der Zargen kann man gut erkennen, wie der Korpus einer Lakewood zum Hals hin schlanker wird. Und im folgenden Bild dürft ihr kurz mal über die Bleistiftmarkierung (3,0) rätseln, bevor ich das nach dem Bild auflöse.

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Und, Streber :eek: im Musiker-Board, seid ihr drauf gekommen?

Bei Lakewood arbeitet man mit einer Konstanten, in Bezug auf die Schwingungseigenschaften einer Decke. Nun gibt es aber im Naturprodukt Holz immer leichte Abweichungen, was die "Härte" eines Stückes Holz anbelangt, selbst wenn diese von der gleichen Art ist, oder vom gleichen Baum stammt. Man gönnt sich also den Luxus die "Härte" der Decke zu messen und hat dafür folgende Messstation in Betrieb.


Hier seht ihr zuerst den Sensor, einen Stift der mit einem Druckmesser verbunden ist.

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Und dann wird die Decke aufgelegt und fixiert. Über dem Sensor wird ein Gewicht gestellt und damit kann man feststellen, wie weit die Decke "ausweicht". Hat man an der Stelle nicht genug, dann prüft man, ob die die Dicke der Decke noch einen "Schliff" erlaubt, ohne nicht mehr genug Material für die weitere Konstruktion zu bieten.

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Und danach kommt die Dicke als Bleistiftangabe auf die Decke. Für mich war dieser Denkansatz "neu" und stellt einen Kontrast dar zum "Tuning" der Decke durch die später aufgebrachte Beleistung. Da hatten wir ja z.B. bei Santa Cruz gesehen, wie gezielt an der Beleistung Material entfernt wird, um der fertigen Decke die gewünschte "Härte" (Schwingungseigenschaft) zu geben. Da man bei Lakewood diese Arbeit im Vorfeld erledigt, kann man später mit der Beleistung der vordefinierten Konstruktion folgen. Ein typischer "German Engineering" Denkansatz der da im kleinen zu Tragen kommt. Gitarrenbau hat also doch auch was mit Kultur zu tun :D.


Hier noch mal zur Erinnerung eine der Maschinen, die die Zarge in Form bringen. Für mich immer noch eines der Wunder im Gitarrenbau, denn wie kann eine als "bricht und ist spröde" wahrgenommenes Material so verformt werden ohne zu brechen. Danach haben wir alles beisammen und können uns nach oben in das Reich von Knut Wagner begeben, der den Korpus aufbaut.

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Am Giebelholz kann man erkennen, dass wir uns jetzt unterm Dach befinden.

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Der Raum hat +/- 30 qm und enthält alle Haltevorrichtungen, die Knut benötigt um die Bauteile zusammen zu bringen. Die Stationen sind dabei kreisförmig" um einen Arbeitsplatz aufgebaut, an dem später Decke und Rückseite mit den im Rahmen eingespannten Zargen verbunden wird.

Aber der Reihe nach:

Die Zargen werden mit den weiter oben zu sehenden Positionierungsmarkern im Einspannmechanismus befestigt und die Grundplatten für Gurtpin und Halsfuss werden angebracht.

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Die Hälse haben unter dem Griffbrett noch Material, welches in die Vertiefung des korpusseitigen Holzblockes eingeführt wird. In der Form die die Zarge hält, ist dieser auch schon platziert, womit der Holzklotz schon mal prinzipiell die richtige Stelle findet. Finetuning dann später bei der Hochzeit von Korpus und Hals.

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Als zweiten Schritt klebt Knut dann die "Holzbänder" in den Korpus, die die Auflagefläche für die Klebeverbindung ergeben. Diese werden mit Klammern beim Trocknen gehalten, die ungefähr die Form von Wäscheklammern haben. Gearbeitet wird mit Titebond, dem Alleskönner-Kleber im Gitarrenbau. Hier im Bild wird dann auch noch mal klar, warum man mehr Auflagefläche benötigt, denn am Rand soll ja auch noch das Bracing den Korpus verzieren.

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Ein weiterer Schritt in der Vorbereitung - und Knut nutzt da in seinem Ablauf immer die Trockenzeiten einer Klebeverbindung um die nächste vorzubereiten - ist die Verbalkung an Decke und Rücken. Für die Bauteile gibt es eine auf die Bauform bezogenen Schablone. Dort wird Decke/Rücken eingelegt und das Bracing ausgerichtet. Ich habe auch schon Schablonen gesehen, die komplett "Narrensicher" sind und bei denen die Position jedes einzelnen Bauteiles vorgegeben ist. Dies ist hier nicht nötig, denn Knut kennt seine "Pappenheimer". Es reicht völlig das Grundgerüst zu haben und dann könne kleine Verstärkungen um den Steg auch so eindeutig platziert werden. Ist alles ausgerichtet und mit Kleber versehen, wird der Unterdruck angestellt und über die weiche Silikon (?) Matte Druck auf die Verbindung aufgebaut und gehalten.

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Die so vorbereiteten Decken werden dann auf den Zargen ausgerichtet und verklebt. Danach geht das in einer "Presse" die den nötigen Druck ausübt um während der Trocknung alle Teile an Ort und Stelle zu halten.

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Ist dann etwas Zeit vergangen, haben wir eine fertige Box, die nicht nur im Cut etwas zu viel Material besitzt. ;) ... Es folgt noch ein Grundschliff und dann später die Verarbeitung unten im Gebäude mit Schleifen, Schleifen, Schleifen ... Polieren, Polieren, Polieren .... Lackieren ... Schleifen, Schleifen, Schleifen ... Polieren usw. Im Einsatz die Maschinen von weiter oben. Ich hatte keinen Schleifen und Polieren Tag in der Produktion erwischt, aber gemacht wird es, wie bei den anderen besuchten Gitarrenbauern auch.

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So ein wenig Grat entfernen passiert dann aber doch direkt bei Knut. Zwischen diesen Scheiben passiert es :)

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Was dann noch fehlt sind die Bauschritte bis zur fertigen Gitarre. Da wird mit viel Akribie gearbeitet, es ist aber doch typisch Gitarrenbau. Daher nur ein paar Eindrücke.

Ein dreifach hoch auf die Derivate von Tesa !!! Früher mussten die Gitarren noch verschnürt werden, um das Binding zu verkleben ... heute machen das Powerstrips sicherer und schneller. Auch in so kleinen Dingen - und er ist da ja nicht alleine in der Welt, denn praktisch alle Hersteller sind zu Klebestreifen gewechselt - passt ein Satz von Martin Seeliger, der von der Lakewood Homepage stammt.

Traditionen bedeuten uns viel, wenn Sie sich in der Wirklichkeit des Arbeitsalltags bewähren. Neue Technologien sind Anreiz und Herausforderung, ein so komplexes Instrument wie eine akustische Gitarre mit höchster Präzision zu erschaffen.

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Werkzeug zum Einpassen der Hals Korpus Verbindung ...

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Warten auf's Polieren ...

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Lackieroptionen Seidenmatt oder Glänzend ... (ich stehe auf die offenen Poren und frage mich grade, warum ich noch keine Gitarre in der Ausführung habe :gruebel:)

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In der Endmontage sind erste Schritte vollbracht ...

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Und bevor mir jetzt doch noch eine fertige Gitarre über den Weg läuft - und ich damit als latent GAS gefährdet Gefahr laufe einer Kurzschlussreaktion zum Opfer zu fallen - verabschiede ich mich sicherheitshalber von den freundlichen Gastgebern.

LAKEWOOD - es hat mir viel Spaß gemacht mich mit eurem tollen Team auszutauschen. Gerne wieder, denn da gibt es sicher noch mehr zu sehen.

Ach ja - gerne wieder ist auch etwas, das ihr selbst machen könnt. Bei Lakewood hat man 1x im Monat eine "offene Tür" und zeigt den Kunden gerne das Gebäude. Die Termine findet ihr auf der Webseite, eine Anmeldung ist dringend erforderlich.

Gruß
Martin
 
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Mal wieder ein super Factory-Tour Bericht. Vielen Dank hierfür :great:
 
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Danke fürs Mitnehmen!
 
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Klasse Bericht Martin, vielen Dank! :great:

Der Thread verströmt anhand der Bilder/Videos ein "holziges Aroma".

...und erinnert mich auch an unsere MB-Factory-Tour bei Sonor vor einigen Jahren, wo wir auch den Weg des Holzes nachgegangen sind (Warenanlieferung, Trockenkammer, über die Verleimung, Lackierung bis hin zur Kartonage).

P.S: Die einzigen sinnvollen Töne, die ich einer A-Gitarre entlocken kann, sind perkussiv gespielte Rhythmen auf dem Korpus.:ugly:
 
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Wie immer ein toller Bericht von Dir, Martin! Maximale Information im Plauderton, hervorragend bebildert und auch die Offenheit bei Lakewood muß man positiv betonen.
 
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Toller Bericht! Vielen Dank lieber @hack_meck :hat::love::hat:
 
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Schöner Bericht, vielen Dank!
Ich habe einen Akustik-Bass der von Lakewood gebaut wurde, einen Warwick "The Alien". Er klingt wunderbar ausgewogen und sehr schön.
Auch wenn das W auf der Kopfplatte steht, wurde dieser von Lakewood gebaut und spricht für die Qualität dieser Firma :great:
 
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War eben eine Weile auf der Webseite von Lakewood und habe mir eine Custom-Gitarre zusammengeklickt, ich dachte nur mal so - all mahagony, Basis A14 ohne schnick und schnack, eine kleine Bluesmaschine. Und huch - bezahlbar. Verdammt, absolutes GAS plötzlich.
 
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Verdammt, absolutes GAS plötzlich.

Frag mich, der das alles Live gesehen hat und mit dem sympathischen Mitarbeitern geklönt hat .. :D ... Zum Glück bin ich derzeit viel auf dem Golfplatz und abgelenkt.

Gruß
Martin
 
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Sehr schöner Bericht! Da bekomme ich direkt Lust, nach Gießen zu fahren und ein paar Exemplare zu testen.
Und ich bin ja auch so ein Fan von Holzarbeiten. Die Hölzer sehen echt toll aus!
 
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Tolle Bilder! Das Interview ist auch sehr schön anzuhören. :great:
 
Sehr schön. Mein Band-Kollege spielt eine Lakewood, ich kann nur sagen: Geiles Gerät.
 
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Toller Bericht, Martin! Und Hochachtung, dass Du widerstehen konntest ;) Ich hätte da meine Probleme. Aber wenn man erst einmal bei der Zahl Gitarren angekommen ist, wie Du sie besitzt, ist vermutlich irgendwann mal eine GAS Sättigung erreicht, auch wenn‘s sicher manchmal schwer fällt, sich zurückzuhalten (so eine geile 6string mit Cutaway fehlt mir noch in meiner Sammlung:D )

Edith: eine Information fehlt mir allerdings (hoffe, ich hab‘s nicht überlesen). Ich wusste gar nicht, dass Lakewood eine deutsche Firma ist. Wo kommt denn der Name her? Heißt der kleine Ort bei Gießen zufällig Seewald?
 
Soweit ich weiß, ist der Name Lakewood einfach ausgedacht und soll den Bezug zu Natur/Holz symbolisieren.
 
Zitat von der Lakewood Website:

"Am Anfang stand ein Name... "Lakewood".
Wenn ich gewusst hätte, wie oft ich nach dessen Bedeutung gefragt werden würde, hätte ich mich für einen anderen Namen entschieden? Nein, selbst nach all diesen Jahren und vielen Fragen bin ich noch immer glücklich mit dem Namen Lakewood, der sich so fest im Bewusstsein der Gitarrengeschichte verankert hat.
Das Lakewood Abenteuer begann im Frühjahr 1986. Ich hatte einige Jahre vorher die Ausbildung bei meinem verehrten Meister Manfred Pletz absolviert und versuchte jetzt als selbständiger Gitarrenbauer meinen Platz zu finden. Über die klassische Konzertgitarre kam ich der Musik halber zur Stahlsaitengitarre.
Deutschland war damals, Mitte der achtziger Jahre, ein Land der Konzertgitarre. Eine Westerngitarre kam logischerweise aus den USA, allenfalls als Kopie aus Japan. So war für mich der Reiz groß, dem etwas entgegen zu setzen und dafür zu sorgen, dass auch Deutschland auf die Weltkarte der Akustikgitarren kommt.
Ich habe vergessen, mich vorzustellen: Mein Name ist Martin Seeliger. Mit mir hat alles einmal begonnen. Ich war damals 28 Jahre alt und sehr neugierig. Das hat sich bis heute gehalten, zum Ansporn und manchmal auch zur Belastung derjenigen, die mit mir zusammenarbeiten. Damals, als ich nach einem Namen für meine Stahlsaitengitarren suchte, blieb mein Finger auf der Landkarte bei dem kleinen Städtchen "Lakewood" am Erie See in den USA stehen. Dieser Name musste einfach zu Gitarren passen. Ich habe mich gleich entschieden und es nie bereut. Lakewood war von nun an eine deutsche Westerngitarre."


Ich konnte den Versuchungen des Online-Gitarrendesigners in einem akuten GAS Anfall nicht widerstehen und habe eine M18 bestellen müssen :engel:
 
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Ich muss noch mal schreiben und die wirklich tolle Webseite loben. Und der Konfigurator - der Wahnsinn: schnell, einfach, übersichtlich, technisch sehr gut gelungen - da können sich manche Autohersteller eine Scheibe von abschneiden. Wenn allein die Gitarren die Qualität der Webseite haben kann man nichts falsch machen, einen VW würde ich bei Nutzung der entsprechenden Webseite nicht kaufen, eine Lakewood schon.

Man habe ich schon Gitarren konfiguriert, jede cooler als die vorherige :D.
 
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