Ich werd einfach nicht besser

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cheapy
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Hallo Leute.

Es ist schon einwenig frustrierend. Meine erste E Giatarre bekam ich mit 14 und habe damals schon viel Zeit mit spielen verbracht. Heute bin ich 27. Habe mir alles selber beigebracht, ab und zu hat mir ein Freund ein bisschen geholfen. Es folgten dann immer wieder Zeiten des Nicht-spielens, dann wieder Zeiten in denen ich mich voll reinhing. Mit 21 habe ich mir dann mal eine etwas bessere Gitarre geleistet, eine Ibanez für damals knapp 800 Euro. Hatte eine riesen Freude mit dem Teil und hing mich auch wieder voll rein. Damals habe ich eher Sachen wie Metallica gespielt, so richtig gut wurde ich, trotz wirklich z.T. vielen Spielstunden nie. Die Motivation verflog mit der Zeit wieder.

Seit ca zwei Monaten habe ich eigentlich wieder recht viel Freude daran und spiele eigentlich fast täglich. Mal 3 Stunden, mal nur eine halbe, aber dennoch fast täglich. Schon seit längerer Zeit bin ich von Sounds wie Metallica eher weg und versuche mich an Nummern von den Chili Peppers. Auch seit meinem Letzten Aufbäumen versuche ich eigentlich fast nur Sachen von denen.

Mein Problem ist, ich komme einfach nicht über einen gewissen Punkt hinaus. Mal was Fehlerfrei spielen ist fast undenkbar.
Meine Probleme so im groben Überblick:

-Ich vergreife mich oft
-Ich kann gewisse Griffe nur schwer oder garnicht greifen
-Zum Teil zu langsam
-Schlage des Öfteren mal falsche Saiten an
-Kann des Öfteren mal Saiten nicht muten, die gemutet gehören
-Schaffe es nicht gewisse Griffe (oder Noten) (besonders im Übergang) auf einmal zu greifen, sondern nur Etappenweise. Ich hoffe ihr könnt euch was darunter vorstellen.
-Einfach "sauber" spielen

Mich nervt das einfach schon und genau deswegen habe ich dann auch immer mal wieder Pausen eingelegt, da ich einfach keinen Bock mehr hatte. Und nein, es ist nicht so, dass ich mir ein Lied einbilde und es ein bisschen probiere und dann das Handtuch werfe. Under the Bridge von den Chili Peppers versuche ich bspw seit Jahren und gerade im Intro habe ich massive Schwierigkeiten, da ich die Griffe einfach nicht beherrsche. Und mehr als üben kann ich ja auch nicht. Habe vor 3-4 Wochen mit dem "Zephyr Song" angefangen, den ich nun eigentlich fast täglich spiele. Ich habe im Vergleich zum Anfang schon erhebliche Fortschritte gemacht, dennoch schaffe ich es einfach nicht, mal fehlerfrei oder annährend fehlerfrei zu spielen.

Ich glaube, dass ich evtl auch zu kleine Finger habe, manche Sachen, die ich in Lessons sehe, gehen für mich garnicht. Nach probieren von gewissen Griffen schmerzt mir die Hand auch richtig.

Was ist das? Einfach fehlendes Talent? And den Händen kanns kaum liegen, gibt genug Leute mit meiner Körper bzw Handgröße, die gut spielen können.

Gleich vorweg, einen Lehrer kann oder will ich mir momentan nicht leisten, ich will aber dennch besser werden und ich habe das Gefühl, dass ich nochmal ziemlich von vorne beginnen muss.

Wo muss ich ansetzen, was kann mir helfen? Ich würde so gerne mal halbwegs gut spielen, die Zeit würde ich auf jeden Fall aufwenden, das tue ich ja momentan auch schon. Aber nie über einen gewissen Punkt hinauskommen ist halt einfach lahm und raubt die Motivation.
Ich würd mich sehr über Tipps freuen, alles was ihr habt, her damit ;)


Danke,
Gruß cheapy
 
Eigenschaft
 
Sorry das was man dir von hier aus wirklich raten kann, schließt du von vorne herein aus.
Einen Lehrer der erkennt welche Schwächen du hast und wie man die gezielt angehen kann .....

:nix:
 
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Du bist zu ungeduldig und versuchst zu schnell schnell zu spielen. Spiel langsam und fehlerfrei, dann kommt die Geschwindigkeit von selbst.
 
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@Dr Dulle

Meinst du, dass man ohne Lehrer keine Chance hat? Ich war der Meinung, dass es viele Leute auch ohne Lehrer weit bringen können. Will ich mir nicht leisten stimmt ja nicht so ganz. Eher kann ich das nicht. Das kostet ja auch ordentlich Geld.

@ Capain Knaggs

Geduld ist tatsächlich nicht meine größte Stärke aber hier ist es wirklich wie beschrieben. Ich lege nicht volle Kanne los. Ich probiers schon zuerst langsam. Auch da sind sich meine Finger teilweise einfach im Weg und manche Griffe erscheinen mir fast unmöglich.. Gewisse Sache gehen auch langsam aber irgendwann muss man auch mal das Tempo erhöhen und da wirds mit dem umgreifen immer schwer. Die Akkorde horchen sich unvöllständig und kacke an.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
@Luckie

Kann sein schon gut sein, dass ich mir zu viel vornehnkme, ich will halt einfach spielen worauf ich bock hab und das ist wohl echt manchmal noch eine Hausnummer zu groß für mich. Danke für den Link, ich werd mal reinschaun.
 
aber irgendwann muss man auch mal das Tempo erhöhen
Das ist wohl der Knackpunkt. Nicht erzingen und sagen "jetzt muss", sondern erst wenn es langsam sitzt das Tempo erhöhen.

Kann sein schon gut sein, dass ich mir zu viel vornehnkme, ich will halt einfach spielen worauf ich bock hab und das ist wohl echt manchmal noch eine Hausnummer zu groß für mich.
Genau das war auch mein Problem. "Ah geil, das will ich auch spielen." Rumprobiert, nicht geschafft, nächster Song. Probiert, nicht geschafft, nächster Song. Aber irgendwann ist man dann gefrustet. Dann habe ich mir überlegt, das es so nicht weiter geht und nichts bringt. Ich habe dann einen Plan gemacht, mein Üben strukturiert und jet6zt sehe ich auch, dass ich Fortschritte mache. Nicht immer ist der mit Gewalt erzwungene direkte Weg auch der beste.
Beispiel: Blues Lick. Kam ich überhaupt nicht mit klar. Dann aber die A-Pentatonik konsequent hoch und runter geübt. Dann mir das Blues Lick noch mal angeguckt. Und siehe da: Ups, das ist ja aus der A-Pentatonik. Und schwupps ging es. :D
 
Ich will dich nicht runter machen, sei vorher gesagt.

Erstmal an zu kleine Finger glaube ich nicht, wenn Asiaten Kinder mit 7 stretches wie die Profis spielen. Wirklicht selten, dass man anatomisch die normalen Sachen nicht hinbekommt. Da muss dir dann schon ein Finger fehlen. Klar gibt es krampfige Akkorde, die z.B. bei Jazzern dir mal begenen. Da ist der Trick eisern zu sein.

Wenn ich bei deinem Text zwischen den Zeilen lese, ergibt sich folgendes Bild.

Du bist ein engagierter Schüler solange du gerade in einer "Drang" Phase bist. Da willst du viel und möglichst gut schaffen, mangels Geduld endet das in einer Frustphase was dazu führt, dass du weniger spielst. Du spielst demnach unregelmäßig. Du sagst du bist zu langsam für dies oder jenes Lied, anstatt zu sagen ich bin schnell genug für dieses Lied und übe jetzt was in meinem Tempo. Wenn du etwas schnelleres spielen willst, darfst du auch nicht zu stolz sein die Geschwindigkeit runterzudrehen. Griffe sind nicht sauber, aber du versuchst ganz Lieder zu spielen. Dazu vergisst du Sachen und weisst nicht mit der rechten Hand wo deine Saiten liegen.

Führt mich am Ende zum Hauptproblem zu viel zu wollen in zu kurzer Zeit. Dabei wechselst du schnell zwischen Übungen, isolierst keine Probleme, spielst zu schnell. Du hast den Wunsch sauberer zu spielen und gibst trozdem auf wegen Frust, was zum Wechsel der Übung oder reduzierter Übungszeit führt.

Wenn der Geldbeutel zu schmal für jede Woche Unterricht ist, dann mach doch 1 mal im Monat oder ab und zu Einzelstunden, so wie es dein Geldbeutel mit macht. Überleg mal 300 Euro in ne Gitarre oder X Einzelstunden, was bringt dich wirklich weiter? Wenn alle Überzeugung nicht hilft, hol dir Rock Guitar Basics, ein Spiegel, eine DAW und ein Interface. Im Spiegel schaust du, ob deine Haltung korrekt ist. Mit DAW und Interface gibst du dir, Metronom/drumtrack/backing und nimmst dich auf. Beim playback hörst du dann alle deine Fehler, auf die du dich beim Spielen selbst nicht konzentrieren kannst und die du vielleicht nichtmal bemerkst. Ist ganz normal das man bei der Aufnahme erstmal geschockt ist, wenn man das noch nie gemacht hat. Die Realität auf Band ist manchmal gemein, aber hilft auch am besten zur Reflexion. Noch besser ist dann die Sachen abzuspeicher und jeden Monat die alte Aufnahmen mal anzuhören, um zu merken, dass man besser wurde und vorallem auch wo. Darüber hinaus merkt man auch wo man jetzt als nächstes den Schwerpuntk legen kann.

Erstmal würde ich an deiner Stelle die Akkorde weg lassen oder nur ein Akkord greifen und dann die Anschlaghand in Ordnung bringen. Erst ohne und dann mit Metronom. Mit gegriffenem Akkord kannst du da schönes machen (nothing else matters ganz anfang kurz, später mit akkorden kannst auch sowas wie bent to fly). Wenn deine Hand nicht weiss wo die Saiten sind ohne zu schauen, ist erstmal Katastrophe, denn wenn es schwierig wird, kannst du nur links oder rechts auf die Hand schauen. Danach würde ich die Problem Akkorde an gehen und einfach zwischen 2 Akkorden, dem davor und dem danach immer hin und her wechseln, während ich versuche ein gleimäßiges strumming pattern aufrechtzuerhalten. Klappt das ab ans Metronom mit dem gleichen erst super langsam 60 bpm oder so und dann zum Lied. Wenn du die Saiten teils falsch triffst, wette ich das dein picking pattern auch nicht existent ist. Heißt übe Wechselschlag auf ab auf ab wie ein Uhrwerk dauernd egal was die linke Hand macht, egal welche Saite als nächstes kommt. Die ganzen anderen patterns wie sweeping etc., kannst du in Ruhe lernen, wenn die Basics sitzen. Das mit den Noten auf einmal greifen ist auch so eine Sache, der Akkord muss in deinem Kopf schon sein bevor die Hand in ausführt. Da ist nicht mit suchen wo die Finger hinsollen. Heißt du willst die Hand sofort in Akkordposition bringen, wenn du sie platzierst. Das übt man auch wieder am besten langsam. Anfangs gern ohne Metronom einfach nur lockerer Hand Ausgangsposition Akkord, greifen und einmal strummen. Dann wieder Ausgangsposition und nochmal. Mach das mal 1000x dann ist der Akkord in dein Hirn eingebrannt und das motorische Gedächnis freut isch.

Ganz wichtig langsam anfange, egal wie schwer das Lied ist übe ich es auch erstmal super lahm, obwohl ich shredden kann. Erstmal die Basis gescheit legen bevor man high speed gehen will. Wenn wir gerade auch das motorische Gedächnis anschneiden. Dein Hirn weiss nicht welche Bewegung falsch oder richtig ist. Heißt wenn du dir Haltungsfehler und Spielfehler antrainierst, dann wird das dein Hirn so übernehmen und du hats mehr Arbeit danach dir die Fehler abzugewöhnen. Daher lieber langsam und gleich sauber lernen. Dabei Zeit lassen, denn vom Hetzen kommen die meisten Fehler.

Konsistenz ist übrigens auch nicht zu unterschätzen lieber jeden Tag 30 min als am Wocheende 3 Stunden und dann gar nicht! Schont übrigens auch deine Sehnen.
 
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@cheapy : Hör auf @Silenzer. Er hat mir auch sehr mit Tipps geholfen.
 
Eine Ferndiagnose anhand eines Forumsbeitrags ist schwierig. Ein Lehrer würde sicher sehr hilfreich sein, wenn Du Dir das nicht leisten kannst/willst würde ich mal bei justinguitar vorbeischauen, die Kurse dort sind gut und kostenlos aber ein echtes Feedback gibts halt nur von nem kostenpflichtigen Lehrer. Natürlich gibt es Leute die rein autodidaktisch lernen können aber nicht jeder ist halt der typ dazu. Wahrscheinlich hast Du Dir über die lange Zeit eine Menge falscher Technniken angeeignet, aber per Ferndiagnose ist das wie gesagt schwer/kaum zu beurteilen.
 
Also ich habe auch null Lust auf Lehrer, bzw. habe nicht nur gute Erfahrungen gemacht. Aber das nur nebenbei. Ich kann wohl Einigen nur zustimmen, dass du langsamer treten solltest.
Suche dir songs, die du magst und die du auch spielen kannst und habe Spass damit......so ähnlich mache ich es und komme damit bescheiden, aber stetig weiter.
Und ja, manche sind für Musik nicht sonderlich begabt, ich zähle mich selbst auch dazu, aber schaffe dir Möglichkeiten, wie es dir Spass macht und was auch gelingt. Bisschen üben dafür ist auch nicht verkehrt:)
Es gibt doch mit Gitarre so unglaublich viel, was man üben kann. Wenn ich nur etwas Lust habe und null Idee ( wenn ich gar keine Lust habe, lasse ich es sein) dann übe ich halt mal Tonleitern, Blues scales und Arpeggios etc......bringt auch was.
 
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...Es folgten dann immer wieder Zeiten des Nicht-spielens, dann wieder Zeiten in denen ich mich voll reinhing..

...Die Motivation verflog mit der Zeit wieder....

...Mich nervt das einfach schon und genau deswegen habe ich dann auch immer mal wieder Pausen eingelegt, da ich einfach keinen Bock mehr hatte....
Du schreibst es zwar immer wieder, bist dir aber dessen nicht wirklich bewusst. Motivation ist das Eine, Disziplin jedoch das Andere.

Und mehr als üben kann ich ja auch nicht.
Mehr als üben vielleicht nicht. Aber bist du dir wirklich sicher, dass du übst und nicht nur spielst? Hier trennt sich für viele Autodidakten die Spreu vom Weizen. Du willst dir das Geld für einen Lehrer sparen, das ist dein gutes Recht. Aber trotzdem solltest du einen klaren roten Faden in deinen Uebungen haben, mit Kurzzeitzielen und Langzeitzielen.
Ich kann auch mehrere Stunden am Tag etwas falsch machen...Geübt habe ich dann nicht wirklich.

Was ist das? Einfach fehlendes Talent? And den Händen kanns kaum liegen, gibt genug Leute mit meiner Körper bzw Handgröße, die gut spielen können.
Fehlendes Talent ist es MIT SICHERHEIT NICHT. Das schreibe ich gross, weil ich nunmehr seit über fünf Jahren Kinder, Jugendliche und Erwachsene unterrichte. Diejenigen, welche heute am weitesten gekommen sind, sind nicht unbedingt diejenigen, welchen am Anfang alles leichter fiel. Es sind diejenigen, welche den gewissen Biss und Ehrgeiz haben und erkannt haben, dass sie an ihren Schwächen arbeiten müssen und zur Belohnung ihre Stärken betonen dürfen. Und zwar genau in dieser Reihenfolge.


Gleich vorweg, einen Lehrer kann oder will ich mir momentan nicht leisten, ich will aber dennch besser werden und ich habe das Gefühl, dass ich nochmal ziemlich von vorne beginnen muss.
Wie gesagt, das ist dein gutes Recht. Dann gönn dir wenigstens ein Buch, welches du von Anfang an durcharbeiten kannst.

Wo muss ich ansetzen, was kann mir helfen? Ich würde so gerne mal halbwegs gut spielen, die Zeit würde ich auf jeden Fall aufwenden, das tue ich ja momentan auch schon. Aber nie über einen gewissen Punkt hinauskommen ist halt einfach lahm und raubt die Motivation.
Ich würd mich sehr über Tipps freuen, alles was ihr habt, her damit ;)
Ich denke, es geht nicht um den Zeitaufwand deines Uebens, sondern mehr um die Qualität der Uebungen.
Ein paar kleine Denkanstösse von mir:
  • Uebe regelmässig. Nicht einfach nur am Wochenende vier Stunden täglich, sondern jeden Wochentag 20-30 Minuten.
  • Baue einen roten Faden ein und achte auf die Qualität der Uebungen. Wie bereits erwähnt: Ein Buch zum Durcharbeiten.
  • Uebe langsam. Es ist ein weitverbreiteter Trugschluss, dass man ja 'irgendwann auch mal schnell üben muss'. Die Geschwindigkeit ist das Abfallprodukt des täglichen disziplinierten Uebens, nichts weiter. Wirst du sicherer, wirst du auch schneller.
  • Uebe rhythmisch korrekt. Achte auf den Takt, auf die Notenlängen. Eines der grössten Schwächen fast aller meiner Schüler ist, dass sie bei neuen Stücken einfach mal drauflosspielen. Und mit der Zeit prägen sich rhythmische Unsicherheiten in ihrem motorischen Gedächtnis ein und sie kriegen das fast nicht mehr weg. Der Evergreen dabei: Einfache Takte werden schnell, schwierige Takte werden langsam gespielt. Darum sage ich: Metronom rocks! Tik-tak-tik-tak-tik-tak....

Viel Spass weiterhin.
 
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Wenn du mal 139,- € einmalig übrig hast und du bereit bist von vorne anzufangen, empfehle ich dir (aus eigener Erfahrung) mal einen 12-Wochen--Video-Kurs beim Maestro:
http://www.gitarrenlinks.de/egitarrenkurs/12wochen_1und2infolge.htm
Kannst du dir mal anschauen und dir dein eigenes Bild machen ob es etwas für dich sein könnte. Ich meine, dass der Kurs bei dir einiges korrigieren könnte, was falsch gelaufen sein muss.
 
Ich hab zwar selbst auch nie regulären Unterricht gehabt, aber heute wünsche ich mir, ich hätte gerade in den ersten Jahren einen guten Lehrer gehabt.

Ich glaub, die Momente, in denen man verzweifelt, kennt jeder. Und ich kann mich gut daran erinnern, dass es so Momente gab, in denen dann einfach plötzlich der Knoten geplatzt ist und es weiterging. Damals konnte ich mir das nicht so recht erklären, aber heute weiß ich für ein paar der Sachen, dass es z.B. daran lag, dass ich das Plektrum ungünstig hielt und nur aus Zufall herausfand, dass ein bestimmter Winkel besser funktioniert. Solche Sachen kann ein Lehrer ungeheuer beschleunigen und einem viel Trial and Error ersparen.

Ich sehe z.B. auch immer wieder bei anderen Gitarristen, dass sie nie herausgefunden haben, die Greifhand für die Bendings zu drehen (Supination), statt zu versuchen, die Saite mit einem einzelnen Finger zu "schieben". Natürlich sind dann auch alle Soli mit vielen Bendings eine Qual und gelingen nicht so recht. Da kommt man aber alleine manchmal nicht drauf.

Es muss ja kein stupider wöchentlicher Unterricht mit Hausaufgaben und Stress sein. Aber ab und an mal eine Stunde bei einem guten Lehrer, wird Dir bestimmt helfen. Und mit "gutem" Lehrer meine ich nicht einen der selbst gut spielt, sondern einen, der gut beobachten und gut erklären kann.
 
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Guten Morgen,

nachdem hier schon sehr wertvolle Tipps und Hilfestellungen beschrieben wurden, fällt es mir etwas schwer, da noch eine Schippe drauf zu legen. Aus eigener Erfahrung will ich aber dennoch meinen Senf dazu geben, weil ich das Problem sehr gut verstehen kann. Ich versuche die Situation in 2 Teile aufzuteilen, psychisch und motorisch.

Psychisch: Mir scheint es, Du zwingst Dich zu einem Niveau, welches aktuell einfach nicht vorhanden ist. Immer wenn Du spielst, achtest Du auf jeden Fehler und siehst diesen als Bestätigung für Dein "Versagen" und baust dadurch mehr und mehr Frustration auf und presst Dich noch mehr, endlich mal dies oder jenes fehlerfrei spielen zu können. Was passiert, wenn wir Druck ausüben? Freude und "natürlicher Flow" verschwindet. Wie beim Sex. Je perfekter und öfter es sein soll, desto verkrampfter und lustloser wird es. ;) Das ist dann ein Teufelskreislauf.
Als ich an diesem Punkt war (sagen wir mal in beiden Bereichen :evil:) habe ich mir bewusst Dinge herausgesucht, die definitiv funktionieren und mich in den Flow zurückbringen. Zum Beispiel nur Dinge gespielt, wo es mir gelinde gesagt wurst war, ob sie jetzt 110% sauber sind oder nicht. In dem Fall waren das die ersten Gehversuche, mich selbst beim Singen zu begleiten. Der Fokus war auf der Stimme, automatisch haben sich dann die Hände entspannt und es lief lockerer.
Auch wenn man das nun leicht falsch verstehen kann: Deine Technik muss Dir zu einem gewissen Grad egal sein. Niemand hackt dir die Finger ab, wenn Du ein Ton nicht triffst. Ich meine damit nicht dass Du schludern sollst und nicht schneller spielen sollst als deine Nerven es zulassen. Aber stell Dir mal vor, wie wir als Kind gespielt haben. Es war in erster Linie zweitrangig, wie das Resultat aussah. Wir hatten einfach nur Freude und Spaß am tun. Wir haben wenig bewertet und uns selbst verurteilt. Letzten Endes zerstören wir mit einem harten Selbsturteil unsere Fähigkeit, unsere Talente zum Wachsen zu bringen. Nochmal, es geht mir nicht darum, dass Dir die Qualität egal sein soll. Es ist schwierig für mich, das in Worte zu fassen. Vielleicht so: Der IST Zustand radikal zu aktzeptieren und sich an ihm zu erfreuen, denn ich sag Dir - selbst wenn Du irgendwann Downstrokes auf 230BPM durchballern kannst wird es wieder Punkte geben, die einen nicht zufriedenstellen. Der Weg ist das Ziel.

Motorisch: Wenn Du also die ganze Nummer mit der nötigen Portion Rock 'n Roll betrachtest, gebe ich Dir noch die Tipps, dir mir in Phasen der Stagnation geholfen haben:

- Geschwindigkeit: Ab und an muss man gewisse Tempohürden überspringen. Statt das Metronom auf 200 BPM zu stellen und total zu verzweifeln empfehle ich, den Riff / das Lick zu "bursten". Zum Beispiel spielst Du einen Lauf mit 8-tel Triolen bequem und streust alle paar Takte einen kurzen "burst" mit 16-tel Triolen ein. Hoppla, ganz kurz funktioniert es ja, geil. Also kleines Erfolgserlebnis gespeichert. Und wieder, und öfters.
- Falsche Töne: Meistens hängen wir uns an Übergängen auf. (Z.B. wenn sich die Schlagrichtung ändert weil ein Pull-Off den Rhythmus der rechten Hand kurz ausgesetzt hat) Ich übe die Riffs immer so, dass ich sie nicht Takt für Takt übe, sondern immer in Gruppen von x-Noten (z.B. 8). Danach schiebe ich die ganze Gruppe um 1 Note weiter nach Rechts (versteht das jemand?), sodass mein Gehirn die Möglichkeit hat, jeden Übergang von jeder Note langsam gesehen zu haben. Vielleicht setze ich mir auch Ankerpunkte, wenn es zu freakig wird, d.h. ich speicher mir ein, dass diese Note einen aktzentierten Downstroke hat. Danach weiß ich, wo ich stehe, wenn es soweit ist.

Noch ein etwas extravaganter Tip: Besorge Dir ein billigen E-Bass. Übe alle Riffs, welche Dir schwer fallen, auf dem Bass. Danach klappts auf der E-Gitarre viel besser:D

Nun denn, das Wort zum Samstag.
 
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- Geschwindigkeit: Ab und an muss man gewisse Tempohürden überspringen. Statt das Metronom auf 200 BPM zu stellen und total zu verzweifeln empfehle ich, den Riff / das Lick zu "bursten". Zum Beispiel spielst Du einen Lauf mit 8-tel Triolen bequem und streust alle paar Takte einen kurzen "burst" mit 16-tel Triolen ein. Hoppla, ganz kurz funktioniert es ja, geil. Also kleines Erfolgserlebnis gespeichert. Und wieder, und öfters.
- Falsche Töne: Meistens hängen wir uns an Übergängen auf. (Z.B. wenn sich die Schlagrichtung ändert weil ein Pull-Off den Rhythmus der rechten Hand kurz ausgesetzt hat) Ich übe die Riffs immer so, dass ich sie nicht Takt für Takt übe, sondern immer in Gruppen von x-Noten (z.B. 8). Danach schiebe ich die ganze Gruppe um 1 Note weiter nach Rechts (versteht das jemand?), sodass mein Gehirn die Möglichkeit hat, jeden Übergang von jeder Note langsam gesehen zu haben. Vielleicht setze ich mir auch Ankerpunkte, wenn es zu freakig wird, d.h. ich speicher mir ein, dass diese Note einen aktzentierten Downstroke hat. Danach weiß ich, wo ich stehe, wenn es soweit ist.

Sind beides zwei gute Ansätze zum Geschwindigkeit aufbauen, die ich auch aus einem Buch kenne.

Der Knackpunkt bei der ersten Methode ist, dass man vorher eine saubere Technik haben muss. Es reicht auch es super langsam, aber korrekt zu können. Irgendwo startet man und baut auf. Indem Fall konzentriert man sich nicht mehr auf Einzelheiten vom Riff sondern auf das Riff als gesamtes, weil alles schon läuft und nur noch schneller werden soll. Interessanterweise kann man das Gehirn damit gut überlisten, da nach den Bursts sich die Problemgeschwindigkeit langsamer anfühlt. Die zweite Methode funktioniert praktischerweise auch langsam und kann für Anfänger durchaus hilfreich sein, aber auch da sollte die rechte Hand schon automatisiert sein damit man sich nur auf die linke Hand konzentrieren muss.
 
Geduld ist tatsächlich nicht meine größte Stärke aber hier ist es wirklich wie beschrieben. Ich lege nicht volle Kanne los. Ich probiers schon zuerst langsam. Auch da sind sich meine Finger teilweise einfach im Weg und manche Griffe erscheinen mir fast unmöglich.. Gewisse Sache gehen auch langsam aber irgendwann muss man auch mal das Tempo erhöhen und da wirds mit dem umgreifen immer schwer. Die Akkorde horchen sich unvöllständig und kacke an.

Du spielst immer am Limit und darüber. Nicht nur was die Geschwindigkeit angeht, sondern auch was die Technik angeht. Aus meiner Sicht musst du Lernen und Spielen besser trennen - Spiele Sachen, die du kannst und lerne Sachen, die du noch nicht kannst. Sei realistisch bei der Machbarkeit.

Alles andere führt zu Frust.
 
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Guter Tipp! Das musst ich auch erst lernen. Seit dem spiele ich einen Mix aus leichten Sachen, die ich gut kann und die einfach Spaß machen, aber nicht herausfordernd sind und aus schweren Sachen, die über meinem Limit sind, an denen ich noch viel arbeiten muss. Dass der Spaß nicht auf der Strecke bleibt ist wichtig! Da kann man auch einfach mal zu ein paar einfachen Rocksongs daddeln und in der Wohnung rumspringen, wo man sonst nur TechDeath spielt. :ugly:

Geduld ist tatsächlich nicht meine größte Stärke aber hier ist es wirklich wie beschrieben. Ich lege nicht volle Kanne los. Ich probiers schon zuerst langsam. Auch da sind sich meine Finger teilweise einfach im Weg und manche Griffe erscheinen mir fast unmöglich.. Gewisse Sache gehen auch langsam aber irgendwann muss man auch mal das Tempo erhöhen und da wirds mit dem umgreifen immer schwer.

Das folgenden gilt sicher nicht für alle Arten von Spieltechniken:

Ich steht mit meiner Meinung vllt. relativ allein :engel:, aber nur etwas langsam zu üben, auf dass die Geschwindigkeit dann irgendwann von selbst kommt, halte ich für zweifelhaft. Das allein ist nicht der Weg.

Ich habe davon schon mehrfach gelesen, aber hier ist es ganz gut auf den Punkt gebracht: https://tomhess.net/HowToPracticeToIncreaseGuitarSpeed.aspx

Die Technik ist ab einer gewissen Geschwindigkeit eine ganz andere. Nicht alle Techniken lassen sich stufenlos steigern was die Ausführungsgeschwindigkeit angeht.

Tremolo-Picking z.B. wird für mich ab 210 BPM 16tel eine absolut andere Technik als bei 150 BPM oder bei 90. Ebenso fühlt sich Sweeping bei langsamer Geschwindigkeit nach einer ganz anderen Spieltechnik an (fraglich ist auch, ob das bei langsamer Geschwindigkeit überhaupt ge-sweept werden muss).

"Practicing Slow All The Time Does Not Prepare Your Mind To Hear Music At Faster Speeds"

Das sehe ich auch so - Irgendwann wird es zu schnell zum Denken, und wenn man etwas nicht mehr denken kann, kann man es auch nicht spielen. Ist ist eher so, dass bestimmte Blöcke von Noten oder Anschlägen zu einer Einheit werden, und man dann in diesen Einheiten denkt.
Viele kennen das bestimmt bei 16tel oder 32tel oder wenn es um Triplets geht. Ab einem gewissen Speed denkt man nicht mehr in den 3 Anschlägen des Triplets, sondern in Triplets als eine Einheit. Oder bei 16tel/32tel in Blöcken von 4 oder 8 Noten. Diese Blockbildung kommt aber bei langsamer Geschwindigkeit garnicht auf.

Daher finde ich, wenn einmal klar ist was genau man greifen muss und wie man die Saiten anschlagen muss, dann muss man auch schnell üben um sauber und schnell zu sein.

Nebenbei, richtig schnell ist man auch nur, wenn man ganz locker ist. Sobald man sich richtig anstrengen muss und verkrampft usw. ist man nicht mehr so schnell, wie es eigentl. möglich wäre.

Geschwindigkeit ist sicherlich nicht alles, aber es ging ja gerade darum. ;)

===========

Was die Griffe angeht, die dir als unmöglich erscheinen, woher nimmst du die? Aus Tabs aus dem Internet von Usern erstellt? Dort ist nicht zwingend alles korrekt getabbt. Noten kommen auf der Gitarren fast immer in mehreren Positionen vor (außer die tiefsten und die höchsten). Ich habe bis jetzt noch fast jedes Tab aus dem Inet, was von einem User erstellt wurde für mich selbst umgeschrieben, so wie es sich für mich am besten spielt - IdR so, dass ich möglichst wenig umgreifen muss.

Also, wenn du etwas hast, was sich vermeintlich schlecht greift oder allg. umständlich zu spielen ist, dann vllt. mal probieren es neu zu arrangieren. Ich seh das auch nicht so eng, und will immer alles genau so spielen, wie der Gitarrist, der es geschrieben hat. Solang es die gleichen Noten sind, ist es in Ordnung für mich persönlich. Und ja, von wegen Timbre usw. klingen die gleichen Noten in anderen Positionen der Gitarre nicht identisch. Aber wenn es unfassbar umständlich zu spielen ist, dann nehme ich das eben in Kauf. :D
 
Die Technik ist ab einer gewissen Geschwindigkeit eine ganz andere. Nicht alle Techniken lassen sich stufenlos steigern was die Ausführungsgeschwindigkeit angeht.

Tremolo-Picking z.B. wird für mich ab 210 BPM 16tel eine absolut andere Technik als bei 150 BPM oder bei 90. Ebenso fühlt sich Sweeping bei langsamer Geschwindigkeit nach einer ganz anderen Spieltechnik an (fraglich ist auch, ob das bei langsamer Geschwindigkeit überhaupt ge-sweept werden muss).

"Practicing Slow All The Time Does Not Prepare Your Mind To Hear Music At Faster Speeds"

Das sehe ich auch so - Irgendwann wird es zu schnell zum Denken, und wenn man etwas nicht mehr denken kann, kann man es auch nicht spielen. Ist ist eher so, dass bestimmte Blöcke von Noten oder Anschlägen zu einer Einheit werden, und man dann in diesen Einheiten denkt.
Viele kennen das bestimmt bei 16tel oder 32tel oder wenn es um Triplets geht. Ab einem gewissen Speed denkt man nicht mehr in den 3 Anschlägen des Triplets, sondern in Triplets als eine Einheit. Oder bei 16tel/32tel in Blöcken von 4 oder 8 Noten. Diese Blockbildung kommt aber bei langsamer Geschwindigkeit garnicht auf.

Daher finde ich, wenn einmal klar ist was genau man greifen muss und wie man die Saiten anschlagen muss, dann muss man auch schnell üben um sauber und schnell zu sein.

Du bist nicht allein ;) Der Trick ist die schnelle Technik auch langsam genauso auszuführen. Bei sweepen ist es extrem finde ich. Langsam gesweept neigt man dazu down und upstrokes zu machen anstatt eines kontinuierlichen Zuges. Langsam sweepen fühlt sich rechts schwerer an als schnelles sweepen. Trozdem will Sauberkeit gelernt sein, was auch der Hess immer wieder erwähnt in seinen Videos. Die Basis muss stimmen.

Wenn ich etwas gelernt habe denke ich nur noch in Abschitten. Davor auch wie du in Blöcken mit Autopilot auf hoher Geschwindigkeit. Langsam kann ich diese natürlich abzählen, aber das darf ich irgendwann nicht mehr machen. Stufe 1 wäre gezählt arsch langsam die Rythmuspyramide bis man ein Gefühl für die Blöcke hat. Stufe zwei ist dann langsam nur in diesen Blöcken zu denken. Man muss einfach wissen wie sich Achtel oder Sechzehntel anfühlen damit der Autopilot funktioniert. Ich muss ja trozdem fühlen wo meine Anschläge liegen und nicht einfach wild z.B.: 4 Anschläge auf einen Schlag vom Metronom ballern.
 
Ein paar Dinge, die mir geholfen haben:

Von den RHCP ist Californication sehr leicht.

Die Tabs sagen, was man spielen soll, aber nicht wie. Da helfen dann Lernvideos, z.B. diese hier:



Wenn das noch nicht reicht, suche ich für mich selbst nach weiteren Vereinfachungen.
  • Bei Californication lasse ich z.B. den Daumen auf E1 (also dem F) liegen. Damit habe ich den Verse über immer die gleiche Handhaltung und muss nur die drei mittleren Finger immer einen zur Zeit bewegen - super einfach.
  • Oder ich verschiebe gerne hohe Bünde, z.B. von B Saite Bund 20 auf E Saite Bund 15.
  • Bei Akkorden kann man auch andere Griff-Varianten spielen oder auch statt einem Dur oder Moll mal einen Powerchord. Hilfreich ist da der Oolimo Chord Finder.
  • Bei zu schnellen Passagen spiele ich statt 16tel auch gerne 8tel und spiele nur die Hälfte der Noten. Man muss ein bisschen experimentieren, damit es trotzdem stimmig klingt, aber oft genügt es einfach jede zweite 16tel wegzulassen.
Wenn man das Lied dann erst einmal spielen kann und dieses große Erfolgserlebnis hat, kann man später immer noch an den Details arbeiten, um es zu perfektionieren. Meist reizt mich dann aber ein anderes Lied viel mehr.

Was mir am Anfang stark geholfen hat ist der Beginner's Course von Justinguitar, vor allem die 1-Minuten-Akkordwechsel. Den einmal durchzuarbeiten kann sicher nicht schaden.
 
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