Zu 1. Ich biete gerade eine LP an. 6 Anfragen, 6 x Gewicht. Sonst keine Frage.
Kann ich kaum glauben, dass das so ist.
Ich habe schon so viele Gitarren verkauft - als ich noch nicht von mir selbst aus das Gewicht im Anzeigentext angegeben hatte, hatte mich nie jemand danach gefragt - und als ich es angegeben hatte, haben es sogar Interessenten kommentiert, die erstaunt waren, dass ich es überhaupt angebe und mich quasi gefragt, ob der Wert des Gewichts jetzt "gut oder schlecht" sei.
Wenn ich selbst die Leute frage, z.B. bei meine Suche nach einer leichten "Les Paul", hieß es meistens "Weiß ich nicht, du bist der einzige, der bisher gefragt hat, müsste ich mal wiegen, melde mich morgen wieder" (wobei ich dann von manchem nie wieder was gehört habe...) etc.
Dass man bei Les Pauls möglicherweise doch mal die ein oder andere Anfrage dazu mehr bekommt, ist eben dem Umstand geschuldet, dass es auch richtig schwere Brocken unter diesen Modellen gibt.
Zu 2. Liest man doch oft: besonders leicht und resonant ...
Es ist schon so, dass gut abgelagerte Hölzer, die zudem auch noch leicht sind, teurer sind als die etwas schwereren der gleichen Art. Gibson selektiert für den Custom Shop auch nach Gewicht, weil in der Preisklasse i.d.R. niemand einen 5 kg Brocken haben will. Bei Macmull zahlst du sogar Aufpreis, je leichter die Gitarre ist. Das heißt natürlich nicht, dass sie auch "besser" klingt - das Rohmaterial ist einfach in der Güte rarer und kostet mehr. Ob diese Aufpreise dann gerechtfertigt sind? Natürlich nicht, genauso wenig wie z.B. ein schönes Ahorn Top bei Siggi Braun, der dafür auch nur einen Bruchteil im Einkauf zahlt. So ist das halt.
Zu 3. Lustig bezog sich auf die Vorstellung eine LP bis max 3 KG zu bekommen, also am besten darunter.
Ich finds lustig, zumindest wenn es keine aufblabare sein soll
Ich wüsste nicht, wer ernsthaft eine Les Paul mit unter 3 kg sucht und schätze mal, dass du da irgendwas verwechselst. Gute leichte Les Pauls wiegen normal irgendwo zwischen ca. 3,6 und 4,2 kg - das ist das, was vermutlich die meisten haben wollen würden und was man im Custom Shop bei massiver Bauweise auch regulär bekommt.
Zu 4. dann sind die Händler vermutlich auch nicht davon ausgegangen, dass es so relevant ist
Ich kann das nicht beurteilen, was die Intention der Händler ist, das Gewicht nicht zu ermitteln und es anzugeben. Es liegt natürlich auf der Hand, dass es zusätzliche "Arbeit" bedeutet. Andererseits haben sie eben auch ihre schweren Teile, die sie gerne los werden wollen - und würden sich gerade da dann keinen Gefallen tun, wenn sie die korrekten Angaben machen. Letztlich zählt für mich aber nur, ob der Händler dann auf meine Anfrage hin bereit ist, ein Instrument zu wiegen bzw. ein leichtes rauszusuchen oder eben nicht. Meine Meinung ist die, dass ich das bei einer 1000 Euro Gitarre einfach so möchte und wenn der Händler da nicht mitspielt, dann bestelle ich halt woanders - bei Kauf im Laden ist das Ganze eh obsolet, da hat man die Gitarren dann selbst in der Hand. Abgesehen davon kann man sich auch fragen, ob das vertretbar ist, wenn man dem Händler schon von vorherein sagt, dass man keine 4 kg Gitarren möchte, dann der Aufforderung "Bestell halt, wenn sie echt zu schwer ist, schick sie einfach zurück" Folge zu leisten, wenn sich das so einfach vermeiden lässt. Das handhaben nämlich einige so.
Zu 5. klar, das kann doch jeder. Verstehe den Einwand nicht.
Dein Eröffnungsbeitrag ist bei mir so angekommen, dass du kein Verständnis dafür hast, dass potentielle Käufer gerne vor dem Kauf wissen wollen, wie viel ihr Instrument denn wiegt. Und es auch nicht nachvollziehen kannst, warum man gerne ein leichteres Instrument hätte - dafür spricht ja schon deine Wortwahl "Schlankheitswahn" etc..