Ich weiß gar nicht mehr, wie alt ich war, als mich meine Eltern in die Musikalische Früherziehung geschickt haben. Erst Noten lernen mit Glockenspiel, danach Blockflöte.
Danach habe ich dann mit sechs Jahren angefangen, Klavierunterricht zu bekommen. Durchgehalten habe ich das über acht Jahre, bei zwei verschiedenen Lehrerinnen. Die eine bei einer städtischen Musikschule, die andere von Privat.
Das Problem dabei war leider, dass beide Lehrerinnen nahezu keinerlei Musiktheorie oder dergleichen boten. Der Unterricht bestand aus reiner Reproduktion:
"Heute zeige ich Dir, wie man das Stück xy von Bach / Schumann / Haydn etc. spielt. Nächste Woche spielst Du es mir dann vor." Und das dann
jede Stunde so.:er_what:
Nach vier Jahren hatte ich dann die Nase voll von Czernys Fingerübungen und der oben genannten Reproduktion. Ich bat meine Eltern, den Lehrer wechseln zu dürfen, denn ich wollte auch gerne was Modernes auf dem Klavier lernen.
Gesagt, getan, neue Lehrerin gesucht.
Der Unterschied zur vorigen bestand dann darin, dass das "Moderne", das wir machten, aus Klavierarrangements von Beatles Liedern bestand, die linke Hand die Songbegleitung, die rechte die Gesangslinie. Ansonsten exakt dasselbe:
"Heute zeige ich Dir, wie man das Stück xy von den Beatles spielt. Nächste Woche spielst Du es mir dann vor." Musiktheorie? Fehlanzeige.
Nach nochmal vier Jahren schmiss ich frustriert das Handtuch. Acht Jahre Klavierunterricht, aber ausser Noten vom Blatt auf das Manual übertragen konnte ich sonst nichts mit dem Instrument anfangen.:er_what:
Allerdings hatte die zweite Lehrerin, halb so alt wie die erste, ein sehr hübsches Dekolleté, aus der Sicht eines damals 13-jährigen Schülers, was den Klavierunterricht dann zumindest einigermaßen erträglich machte. :-D
Dann war ich 14, es waren die späten 80er, auf MTV lief Hard Rock, und ich wollte auf Gitarre umsteigen. Die Mädels wollten eh viel lieber den Gitarristen als den Keyboarder. ;-)
Aufschrei bei den Eltern, war mir aber egal. Die Klavierstunden bekam ich von ihnen bezahlt, den Gitarreunterricht nicht. Opferte ich halt mein Taschengeld, das war es mir wert. Musik machen wollte ich ja!
Dass ich heute mit dem Klavier wenigstens ein bissel was anfangen kann, liegt nur daran, dass ich das, was ich später auf der Gitarre lernte, auf das Klavier übertrug.
Aber mit meinen Klavierlehrerinnen hatte ich damals kein Glück.
Zum Glück: Ich fand nun einen Lehrer, der mir Harmonielehre, Musiktheorie beibrachte. :eek1:
Der mich fragte, was ich können wollte, mir das betreffende Stück beibrachte, und mir nebenbei die dazu passende Musiktheorie einfließen ließ. Der auf mich einging.
Ab da konnte Musik dann auch endlich stattfinden.