Kommt nun die Synthesizer-Blase?

gdop
gdop
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
16.03.24
Registriert
27.04.14
Beiträge
275
Kekse
210
Ort
Brandenburg an der Havel
Hallo zusammen,

ich war heute nach einem halben Jahr mal wieder im justmusic Shop in München und war platt, wie viele Synthesizer dort nun ausgestellt sind. Die Ausstellungsfläche für Tasteninstrumente und Synthesizer Module hat sich gefühlt verdoppelt. Obwohl ich in dem Thema halbwegs interessiert unterwegs bin, habe ich auch einige Modelle entdeckt, von denen ich noch nie was gesehen oder gehört habe. :w00t:

Wenn man dann bedenkt, dass Behringer den Markt in naher Zukunft noch mit billigen Nachbauten überschwemmen wird, frage ich mich, ob das lange gut gehen kann.:gruebel:

Denn, trotz der großen Fläche war im Shop außer mir, in den 30 Minuten die ich da war, keiner bei den Synths unterwegs.
Wer soll das auch alles kaufen? :eek:

Was meint ihr? Wird der Markt - wie z.B. bei den Immobilien in den Staaten - bald wieder zusammenbrechen? :rolleyes:

Würde mich mal interessieren. Ist ja die Plauderecke. :D
 
Eigenschaft
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 4 Benutzer
Dein Eindruck basiert auf dem Besuch des Ladengeschäfts. Das ist etwas ganz anderes als das Online-Geschäft, das heute der Hauptumsatzgenerator ist. Ich glaube nicht, dass der Markt für Synthesizer implodieren wird. Dagenen spricht, dass die Preise erheblich günstiger liegen wie vor 20,30 Jahren und daher auch andere Käuferschichten erreicht. Leider hat auch die Produktqualität unter dem Preisverfall gelitten. Als ich vor 2 Jahren zu Besuch im Ladengeschäft von Session in Ffm war, habe ich mir die ganzen Kisten auch mal angeschaut und war regelrecht entsetzt, dass alles nur noch Plastik und Plastikfeeling ist, selbst vermeintlich renommierte Produkte/Marken.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
ich war heute nach einem halben Jahr mal wieder im justmusic Shop in München und war platt, wie viele Synthesizer dort nun ausgestellt sind. [...] Denn, trotz der großen Fläche war im Shop außer mir, in den 30 Minuten die ich da war, keiner bei den Synths unterwegs.
Die sind vermutlich alle bei Hieber Lindberg gewesen. :p

Nein, im Ernst. Wissenschaftlich beweisen kann ich es nicht. Aber ich hatte bisher irgendwie immer den Eindruck, dass bei der Konkurrenz am Stachus mehr los ist als am OEZ...oder überhaupt was los.

Obwohl Hieber Lindberg inzwischen den E-Piano-Teil vom Hauptgebäude in die Nachbaradresse ausgelagert hat, habe ich in deren Synthesizer-Abteilung fast immer andere Kunden getroffen. Bei Just Music war ich meistens alleine, was natürlich auch etwas für sich hat. Die Lage von Just Music ziemlich am Rande des OEZ, noch hinter einem riesigen Conrad versteckt, ist schon ein bisschen dezentral, insofern würde es mich nicht wundern, wenn es dort weniger Laufkundschaft gibt.

Überregional betrachtet tun sich Musikhändler sicherlich etwas schwer, mit den großen Online-Shops zu konkurrieren, die in der Regel niedrigere Preise und kostenlosen Versand anbieten. Aber dafür gibt es hier an anderer Stelle auch genug Threads.


Ich denke jedenfalls nicht, dass der Synthesizer-Markt eine große Blase ist, die bald platzen wird. Auf dem Markt tut sich ja noch einiges.

Der Trend zu Mini-Synthesizern in den letzten Jahren, teils mit DAW-Integration oder USB-Audio-Interfaces signalisiert beispielsweise einen Wandel von Keyboard-Burgen zu Laptop-Produzenten. Da DAWs und Musikproduktion heutzutage im Grunde für jeden zugänglich sind, ist der Markt für Impulsivkäufe und Beistell-Synths sicherlich noch recht beachtlich.

Bei polyphonen Analogen tut sich mit Prologue, Deepmind und Co. nach langer Zeit auch wieder etwas. DSI hatte da jahrelang eine ziemliche Vormachtstellung, der Markt war eher unterversorgt. Das sieht man an den Gebrauchtpreisen für alte Analoge auch heute noch. Bei dem Gebrauchtmarkt würde ich auch tatsächlich von einer Blase sprechen, denn ob die vier- bis fünfstelligen Preise für manche Modelle in Zukunft noch gezahlt werden, scheint mir fraglich.

Behringers Analogsynths werden sicherlich manchen Herstellern Kunden wegnehmen, allerdings sind Analogsynths auch nicht alles. Gegenüber reinen VA-Synths werden sie vielleicht bevorzugt, aber Stage Pianos, E-Orgeln, Workstations, Rompler und selbst dedizierte Digital (FM/Wavetable/etc.)-Synths werden auch in Zukunft nicht von Analogsynths ersetzt werden.
Daran wird auch ein OB-XA von Behringer nichts ändern. Und dass Behringer sich auch an digitalen Klangerzeugern mit Tasten wagt, ist aktuell weder bekannt, noch würde es zu deren Analog-Revival-Marketing-Kampagne passen.

Insofern wird sich der Markt verändern. Aber...
Wird der Markt - wie z.B. bei den Immobilien in den Staaten - bald wieder zusammenbrechen? :rolleyes:
...so stark dann doch nicht. Ich denke, wir brauchen kein Rettungspaket für Korgman Sachs und Lehmoog Brothers. ;)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Wäre mir auch neu, dass man bei einem "Überangebot" (das steht ja im Eröffnungspost im Raum - ob es das wirklich ist, steht ja auf einem anderen Blatt) von einer Blase sprechen würde. Eine "Blase" in dem Sinne ist es ja eher, wenn plötzlich Preise für Investitionsgüter oder Aktien in schwindelerregende Höhen steigen und dann abstürzen, weil die vorher völlig fehleingeschätzte hohe Nachfrage real gar nicht da ist.

Nun sind die Preise eher stabil bzw. sinken tendenziell im Schnitt. Eine Vielfalt im Angebot sagt auch nichts aus über Knappheit, Verkaufszahlen pro Modell oder Angebot und Nachfrage insgesamt.

Was soll schon passieren? Vielleicht werden einige Modelle wieder vom Markt verschwinden - bei sowas funktioniert "der Markt" dann ausnahmsweise tatsächlich recht zuverlässig. Ganz vielleicht nimmt es auch den einen oder anderen Hersteller mit ins Aus, wenn der sich massiv verschätzt hat und sein totes Kapital (bereits produzierte Ladenhüter) nicht kompensieren kann. Aber sicher keinen wie Behringer, Moog oder Korg. Schon eher die wirklich Kleinen.
 
Gibson = klein. :ugly:

(Gut, das sind Klampfen und eine unfassbar miese Firmenpolitik, aber how about beispielsweise Roland? Die haben sich auch nicht grad mit Rum begossen die letzte Zeit...)

(Abseits davon: die Modularblase seh ich wesentlich platzgefährdeter. Wer soll das Zeug alles kaufen was da grad im Stundentakt auf den Markt gekackt wird? Allein die letzte SB sprach doch Bände.)
 
aber how about beispielsweise Roland?

Die haben genug andere solide Standbeine, z.B. V-Drums, JC Verstärker, BOSS usw. Und die Boutique-Synths verkaufen sich ja anscheinend ganz gut.

Den Modular-Markt würde ich fast vom Rest trennen. M.E. sind das 95% Hobbyisten, das ist für mich vergleichbar mit Fotographie-Geeks und Modelleisenbahn-Nerds ;)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Gibson = klein. :ugly:

(Gut, das sind Klampfen und eine unfassbar miese Firmenpolitik, aber how about beispielsweise Roland? Die haben sich auch nicht grad mit Rum begossen die letzte Zeit...)

(Abseits davon: die Modularblase seh ich wesentlich platzgefährdeter. Wer soll das Zeug alles kaufen was da grad im Stundentakt auf den Markt gekackt wird? Allein die letzte SB sprach doch Bände.)
Was für eine miese Firmenpolitik hat denn Roland genau? Ich bin sicher, dass sie ihren Ruhm durch die verkauften Boutique Geräte mit Rum begossen haben oder halt mit Sake ;)

Man sieht doch an den auf den Markt geworfenen Geräten, dass der Trend weggeht vom "echten" Musiker, der ein "echtes" Instrument mit großen Tasten und Reglern haben möchte. Vielmehr geht es um kleine Gadgets die man für vergleichsweise schmales Geld kaufen kann, um damit schnell ein paar coole Sounds zu machen. Bloß nicht komplex, groß, teuer und vor allem darf es keine Einarbeitungszeit kosten, weil das würde bedeuten, dass man sich mit dem Gerät länger beschäftigen muss.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Gibson ist sicher nicht an zuvielen Gitarrenmodellen kaputtgegangen. Die haben sich kräftig verhoben, als sie auf die falschen Unternehmensberater gehört haben, die "Diversifizierung" gebrüllt haben - woraufhin Gibson dann alle möglichen Firmen aufgekauft hat, die Unterhaltungselektronik produziert (Teac, Onkyo, Teile von Philips, Tascam,...). Das hat sich nicht ausgezahlt - hat aber mit der sonstigen Produktpolitik im Kerngeschäft nichts zu tun.
Gibson wird auch nicht verschwinden - die werden jetzt wieder im Rahmen der Insolvenz auf ein normales und gesundes Maß geschrumpft und dann werden wieder Gitarren gebaut.

Es sagt ja auch niemand, dass nicht auch große Firmen Pleite gehen können. Aber dann aus anderen Gründen und nicht wegen einer "Synthesizerblase", die herbeifantasiert wird.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Der Trend zu Mini-Synthesizern in den letzten Jahren, teils mit DAW-Integration oder USB-Audio-Interfaces signalisiert beispielsweise einen Wandel von Keyboard-Burgen zu Laptop-Produzenten. Da DAWs und Musikproduktion heutzutage im Grunde für jeden zugänglich sind, ist der Markt für Impulsivkäufe und Beistell-Synths sicherlich noch recht beachtlich.
Das ist ja schon länger so. Aber ich glaube, viele Clubmusiker haben inzwischen eingesehen: Wenn ich mir lauter USB-Controller auf den Tapeziertisch stell, um damit VSTis fernzusteuern, dann kann ich da auch richtige Hardwaresynths hinpacken mit mehr Charakter und möglicherweise auch mehr Schmutz und an denen rumschrauben. Oder gleich den Klapprechner nur noch als Sequencer nehmen und die Klangerzeugerei komplett mit Hardware machen.

Daß viele analoge Minisynths keinen Speicher haben und Modularsysteme erst recht nicht, spielt keine Rolle. Immer mehr Clubelektroniker (und nicht nur die) orientieren sich an der Berliner Schule der 70er und schrauben ihre Sounds spontan vor Ort zusammen, dito ihre Sequenzen auf analogen Stepsequencern. Speicher ist da nur hinderlich, denn der verleitet dazu, ihn auch zu benutzen und die Spontaneität zu killen.

Bei polyphonen Analogen tut sich mit Prologue, Deepmind und Co. nach langer Zeit auch wieder etwas. DSI hatte da jahrelang eine ziemliche Vormachtstellung, der Markt war eher unterversorgt.
Das ist m. E. musikerseitig auf zweierlei zurückzuführen. Zum einen gibt's inzwischen tatsächlich Bandkeyboarder, die mit Echtanalogen losziehen. Zum anderen ist da die immer noch laufende 80er-Jahre-Retrowelle, die ein ideales Einsatzgebiet für analoge Polysynths ist, besonders wenn man sie dazu bringen kann (bestenfalls das gar nicht muß), wie 80er-Jahre-Maschinen zu klingen.

Das sieht man an den Gebrauchtpreisen für alte Analoge auch heute noch. Bei dem Gebrauchtmarkt würde ich auch tatsächlich von einer Blase sprechen, denn ob die vier- bis fünfstelligen Preise für manche Modelle in Zukunft noch gezahlt werden, scheint mir fraglich.
Bei den großen Schlachtschiffen ist längst der Punkt erreicht, wo sich die Preise nicht mehr weiter steigern werden, weil sich einfach niemand mehr findet, der bereit wäre, die heutigen Preise zu zahlen, geschweige denn noch höhere. Acht große Zettel für einen Roland Jupiter-8 oder gar ARP 2600 sind einfach nur krank, ebenso derer zehn für einen Yamaha CS80, dessen Lebensuhr unaufhaltsam dem Ende entgegentickt und der dann nur noch durch Organspende aus einem weiteren Exemplar gerettet werden kann. (Warum wohl hat Vangelis neun davon? Aber dem kann es auch Wurscht sein, daß der CS80 nur ein Miesengeschäft sein kann.)

Gleichzeitig werden aber immer mehr Synths in diesen Sog gerissen, zuletzt der Roland Jupiter-6. Vor ein paar Jahren bekam man einen JP-6 mit Europa noch für unter zwei, heute ist er schon für drei nicht mehr zu haben. Man weiß nicht, ob sich jetzt um die noch halbwegs bezahlbaren Synths gerissen wird oder die Spekulanten mit den Teilen den Gewinn machen wollen, den ihre bisherigen Klassiker nicht mehr bringen können.

Behringer wird das nur wenig entlasten können. Teure Synths werden so lange teuer bleiben, bis zwangsaufgelöste Sammlungen und daraus resultierende Verkäufe der Geräte weit unter dem bisherigen Preis deutlich zunehmen. Behringer reduziert nur die Notwendigkeit, Mondpreise für klassische Analogsynths zu zahlen, weil man genau den Sound haben will, aber keinen Bock auf Softwareklone hat. (Wobei der Korgyssey nicht so horrende teuer ist, daß das auch schon den Ulissey rechtfertigt.)

Schon eher die wirklich Kleinen.
(Abseits davon: die Modularblase seh ich wesentlich platzgefährdeter. Wer soll das Zeug alles kaufen was da grad im Stundentakt auf den Markt gekackt wird? Allein die letzte SB sprach doch Bände.)
Den Modular-Markt würde ich fast vom Rest trennen. M.E. sind das 95% Hobbyisten, das ist für mich vergleichbar mit Fotographie-Geeks und Modelleisenbahn-Nerds ;)
Modular läuft von dieser ganzen Sache völlig getrennt. Der Großteil davon wird ja nicht industriell gefertigt, sondern von kleinen Ein-bis-drei-Mann-Klitschen und nicht selten nur auf Bestellung (oder um was zu haben, was man auf die Superbooth stellen kann). Da hat Malekko ja ziemlich dicke Backen gemacht, als sie auf einmal für Roland in relativer Großserie fertigen sollten. Aber selbst da werden keine riesigen Volumina zusammenkommen, weil das einfach eine Nerd-Nische ist. Ein einzelner neuer Kunde macht da schon einen ziemlichen Prozentsatz aus und nicht selten eine noch längere Wartezeit aufs fertige Modul.

Die wenigsten Modularsysteme sollen ja auch Geld machen. Die meisten Modularleute sammeln einfach nur Module, Sequencer usw. und machen damit unproduktiven Quatsch. Insofern ist der Vergleich mit der Modellbahn dann doch angebracht (wo Trent Reznor dann dem Miniatur-Wunderland entspräche: Berge an Equipment, aber es zieht Publikum und bringt Geld ein).


Martman
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Die sind vermutlich alle bei Hieber Lindberg gewesen. :p


Ich denke jedenfalls nicht, dass der Synthesizer-Markt eine große Blase ist, die bald platzen wird. Auf dem Markt tut sich ja noch einiges.

Stimmt, das war ich z.B., hab bei Hieber Lindberg den Prologue gekauft.;)

Ich glaube, dass nur eine Teilblase platzt. Der Markt wird sich eher wandeln und reorganisieren.

In ein paar Tagen findet in München die "Knobs and Wires" Messe statt. Wenn ich deren Text zur Einstimmung Glauben schenken darf wächst die (vorzugsweise analoge) und Eurorack Community am stärksten. Findet sich dort (auf der Messe) auch in deren DIY Workshops wieder, wo neben dem Bau des Racks selbst unter Anleitung angesagter Hersteller auch Module zum Selbstkostenpreis zusammengelötet werden können.

Vorträge finden ebenfalls statt, vom Trautonium, über das Siemens Studio bis (wieder) hin zum Eurorack geht die Spanne, wobei Doepfer himself sprechen wird.

Ich selbst gebe den kleinformatigen Spielzeugen nur bedingt eine nachhaltige Perspektive, es taugt eher zum Anfixen und für das rudimentäre elektronische und konzeptuelle Verständnis.

Dabei finde ich übersichtliche Formate per se nicht schlecht, wohl aber zu kleine Keys. Aus diesem Grund habe ich mein elektronisches Setup um den Elektron Analog Keys erweitert. Klein und sexy im Format, aber erwachsen im Klang und mit brauchbarer Tastatur.

Derzeit werden aufregende Geräte auf den Markt geworfen. Solche Schwemme kann für jenen Hersteller zur Gefahr werden, der sich in der Trendprognose vergrüßt. Mir gefällt die Rückkehr analoger Schlachtschiffe mit modernen Implementationen. Im Idealfall findet das Beste aus zwei Welten symbiotisch zusammen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es kommt der Synthesizer Jungle, nicht die Blase.

Die Menge neuer kleiner Synths steigt stetig, die Menge an VST Plugins ist nicht mehr überschaubar und die alten VintageSynts geben immer noch eine gute Figur ab. Dazu ballern die Entwickler neue Apps auf Android und IOS wie noch nie zuvor. Nimmt man dann noch die schiere Anzahl an Sample Libraries (manch einer mag sich erinnern) dazu wird der Jungle sehr unübersichtlich. Der Fortschritt in Produktentwicklung und Rechenleistung machts möglich. Der "Synth" hat nun den Status eines Kofferradios erlangt. Konnten den in der Nachkriegszeit nur einige Herstellen und wenige Leisten wurden diese 50 Jahre später vollkommen verramscht. Den Herstellern bleibt nur eine Wahl: Alle Segmente bedienen! Ich habe vollen respekt vor Firmen wie Korg die es geschafft haben nun in allen Formaten abzuliefern.

Die neue Generation an Soundtüftlern und Livekeyboarder sind eine gute ecke pragmatischer. Ich habe z.b. den Korg Kronos von einem sehr guten, jungen, Keyboarder ersteigert der sich lieber mit Mainstage durchhangelt und den Kronos irgendwann nicht mehr verwendet hat. Tja, auch der liefert ab.

Als alter Hase im Genre fällt einem schwer das zu akzeptieren. Hat man doch 10000te in sein Heimstudio investiert und nun ballern einige junge in FL-Studio einfach mal so einen EDM Hit nach dem anderen raus. Ganz ohne Vintage und Edelmarken. Natürlich gibt es gegen teuere Edelsynths nichts einzuwenden. Aber relevant für den Liveauftritt oder die nächste Platte ist das imho nicht mehr. Ich bekomme Charakter und Sounds eben auch von einem Boog und vorallemn auch aus Software.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Es kommt der Synthesizer Jungle, nicht die Blase.

Als alter Hase im Genre fällt einem schwer das zu akzeptieren. Hat man doch 10000te in sein Heimstudio investiert und nun ballern einige junge in FL-Studio einfach mal so einen EDM Hit nach dem anderen raus. Ganz ohne Vintage und Edelmarken. Natürlich gibt es gegen teuere Edelsynths nichts einzuwenden. Aber relevant für den Liveauftritt oder die nächste Platte ist das imho nicht mehr. Ich bekomme Charakter und Sounds eben auch von einem Boog und vorallemn auch aus Software.

Das Eine muss das Andere nicht zwingend ausschliessen, wobei es interessant sein wird wohin die Reise der Diversität geht.

Ich empfinde es nicht als Phänomen der Akzeptanz, vielmehr als das der persönlichen Präferenz. Obwohl ich in der IT arbeite möchte ich "richtige" Instrumente spielen. Mir ist an der Stelle in mehrerlei Hinsicht die Inspiration wichtig und die verknüpfe ich anteilig auch mit der Haptik eines Gerätes.

Dass Musiker heute Formate nutzen die aus pragmatischer, ökonomischer, logistischer und bedientechnischer Sicht eher in der Summe dem Zeitgeist entsprechen ist konsequent. Auch ich finde, dass sie schöne Dinge damit zaubern, indes wäre es für mich nix.

Ich habe mir unlängst für das IPad den CMI Fairlight gekauft, übrigens vom Original-Entwickler wiederbelebt. Klingt wie das Original, ist originell und wirklich ein ernst zu nehmendes Tool, für mich fühlt es sich trotzdem wie ein Gimmick an. Wäre ich mit dem Smartphone sozialisiert sähe es vielleicht anders aus.

Dennoch: Auch wenn ich den aktuellen Softwareprodukten viel zutraue, habe ich bislang noch nie so organische Klänge gehört wie sie beispielsweise die VCO's meines neuen Hardwaresynths erzeugen.

Natürlich fragt sich, ob man dies später im Arrangement immer noch so prominent heraushört. Für mich ist so ein Aspekt aber eher dort wichtig, wo ich allein vor der Kiste sitze und experimentiere. Das Gerät muss mich beim Klangbasteln fesseln und ggf. über Stunden inspirieren. Dafür gebe ich mein Geld bereitwillig aus.
 
Ich habe mir unlängst für das IPad den CMI Fairlight gekauft, übrigens vom Original-Entwickler wiederbelebt. Klingt wie das Original, ist originell und wirklich ein ernst zu nehmendes Tool, für mich fühlt es sich trotzdem wie ein Gimmick an.
eine sehr frühe App ... und einer meiner Favoriten, mit Stylus imho auch haptisch irgendwie 'echt'.
Aber wirlich 'original' klingt es natürlich nicht. Die Hardware hatte 8 Verarbeitungs-Einheiten (1 pro Stimme) mit sehr speziellen Filtern, um aus der seinerzeit limitierten Technik ein Maximum an Klang zu holen.
Interessant ist aber die Wirkung des kruden Sequencers auf die 'Komposition', insofern macht das Teil auch jenseits von Sound Aspekten Sinn.
Leider gibt es weder live Midi-Out, noch den Audio Export von Einzelspuren (nur den Mix).
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
eine sehr frühe App ... und einer meiner Favoriten, mit Stylus imho auch haptisch irgendwie 'echt'.
Aber wirlich 'original' klingt es natürlich nicht. Die Hardware hatte 8 Verarbeitungs-Einheiten (1 pro Stimme) mit sehr speziellen Filtern, um aus der seinerzeit limitierten Technik ein Maximum an Klang zu holen.

Ok, meine Rethorik war etwas zu ambitioniert. Er hat es für mein Empfinden geschafft den typischen Fairlight Sound auf das IPad zu portieren. :) Und ja, tolle App!
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
..., dann kann ich da auch richtige Hardwaresynths hinpacken mit mehr Charakter und möglicherweise auch mehr Schmutz und an denen rumschrauben.

Blase ist vielleicht das falsche Wort. Ich denke es sind auch solche Äußerungen zum vermeintlichen "Charakter" der Analogen, die den Hype um Analogsynths befeuern. Gar nicht so sehr hier im Board, eher in Interviews mit Profimusikern und vor allem auf Youtube und anderen Medien

Auch hier im Forum waren doch zuletzt mehrfach Anfragen dezidiert zu Analogen. Und scheinbar eher, weil da munter nachgequatscht wird, das man für "echte", "warme", "fette" usw. Sounds ja gar nichts anderes als einen analogen Synth nehmen darf. Andererseits soll es trotzdem möglichst preiswert sein, da stören auch Minitasten nicht. Hauptsache es ist das Ding, dass auch in dem Youtube-Video neulich mit dem Looper verwendet wurde...

Derzeit stimmt noch die Nachfrage nach diesen Geräten und der Gewinn wird über niedrige Produktionskosten bei den Kleinstgeräten und hohe Umsatzzahlen gemacht. Ob das noch sehr lange anhält, wage ich zu bezweifeln. Der Elektronikmarkt ist schnelllebig, bald kommen noch schnellere Tablets oder man kann mit der Playstation 9 auch Musik produzieren oder oder oder....
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
ich hatte mal einen echt-analogen 8 stimmigen Drummy...
der hätte nicht mal gegen virtuell-analoge Ausführungen auf einem ollen iPad-2 ein Chance, von aktuellen Geräten ganz zu schweigen. :evil:
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Als alter Hase im Genre fällt einem schwer das zu akzeptieren. Hat man doch 10000te in sein Heimstudio investiert und nun ballern einige junge in FL-Studio einfach mal so einen EDM Hit nach dem anderen raus. Ganz ohne Vintage und Edelmarken.
Na ja, heutige EDM ist schon eine eigene Welt. Ein Genre praktisch ohne alte Zöpfe, weil die Macher meist zu jung sind, als daß sie sich für alte Zöpfe interessieren würden. Die brauchen nichts Echtanaloges, die brauchen keine Emulationen von Synthesizern aus den 70er oder frühen 80er Jahren. Der Authentizitätsgrad von Ulimoog vs. SE-02 vs. Model-D-Neuauflage oder von x0xb0x vs. TT-303 vs. Bassline-3 geht denen komplett am Allerwertesten vorbei. Ich meine, die 303 wird am ehesten noch von denen gehypet, die damals die Acid/Techno-Zeit mitgekriegt haben, als der Hype richtig losging. Der heutige EDM-Nachwuchs war damals womöglich noch gar nicht geboren.

Nee, die nehmen FL Studio, Sylenth, Massive, vielleicht noch FM8 für aggressivere Wobbles (wenn tatsächlich noch einer von denen auf die Idee kommen sollte, Dubstep zu machen), dann haben die alles, was sie brauchen.

Lustigerweise ist das manchmal sogar das Besteck, mit dem Retrowave gemacht wird.


Martman
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
oder man kann mit der Playstation 9 auch Musik produzieren oder oder oder....
Fun Fact: seit gerade mal einem Monat gibt es für die Nintendo Switch - ein Spielekonsolen/Tablet-Hybrid - auch Korgs DAW/Software-Instrumenten-Sammlung Gadget:



Ich war schon kurz davor, mir Switch und Gadget anzuschaffen. Natürlich auch zum Zocken. Aber unterwegs und zuhause Musik machen? Dazu mit vielfältigen Sounds aus dem Hause Korg? Dafür würde ich glatt meinen 2DS mit Korgs DSN-12 in Rente schicken.

Allerdings hat die Geschichte einen großen Haken: in der Switch-Version von Korg Gadget lässt sich nichts exportieren. Kein Audio, kein MIDI, gar nichts. Die einzige Möglichkeit, daraus Aufnahmen zu erstellen, ist über den Audio-Ausgang die Stereo-Summe aufzunehmen.

Das wäre für 8-Bit-Chiptunes noch akzeptabel. Aber bei ausgewachsenen VAs und Samplern, wie man sie in Gadget findet? Das ist angesichts der Möglichkeiten dann doch etwas mager. Besonders, wenn man bedenkt, dass die etwa gleich teure iOS-Version von Gadget solche Funktionen bietet.

Aber das nur als kleiner Exkurs zum Thema "Spielekonsolen als Klangerzeuger". :)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Okay, "Blase" war jetzt wohl nicht die richtige Definition, aber ein Großteil der Antwortenden hat ja im Grunde erkannt, worauf ich hinaus wollte.
Ich habe bei meiner (persönlichen) Einschätzung des Angebotes aber auch nicht zwischen Modular, Desktop- und Keyboard-Synthesizern unterschieden.
Für mich ist alles, was elektronisch Klänge erzeugt irgendwie ein Synthesizer. Vielleicht ist das auch falsch?

Ich war jedenfalls von dem Angebot "erschlagen". Vermutlich kommt man aber auch nicht um eine kleine Sammlung an verschiedenen Modellen herum.
Jedes Modell hat so seine Spezialitäten. Ist natürlich auch immer Geschmacksache.

Ich finde zum Beispiel die String- und Brass-Sounds die Brandon Perry oder direkt Dead Can Dance einsetzt total geil. Sowas muss ich mir auch noch irgendwie "hinbasteln". Die Strings kommen in einem anderen Live Video aus einem Nord Stage. Das hatte ich auch schon mal auf dem Zettel. Aber die sind ja soooo teuer!
Also, wenn der Uli die mal nachbaut, bin ich dabei! :D
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Das sind aber Samples vom PC/Sampler/Rompler und haben mit Behringers analogen Clonen nichts zu tun. Solche Sounds bekommst du auch aus günstigeren Synths raus. Das muss sicher kein Nord Stage sein (wobei das auch keine bombastischen OrchesterSounds an Board hat).
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben