Eigenbau: Gretsch G6131MY-CS (Malcolm Young)

[galaxis]

Auf jeden Fall wurde heute morgen das Holz erst mal aus der Werkstatt verbannt - mit erschrecken musste ich feststellen, dass die letzten Tage die Luftfeuchtigkeit schlagartig in die Höhe gegangen ist Da wird jetzt erstmal nicht viel passieren, bis sich das wieder etwas eingependelt hat

Mach Dir da keine Kopf raus. Das Holz kann das ab bzw. muss das abkönnen. Bei Akustikgitarren ist das von Fall zu Fall ggf. anders. Kauf Dir mal einen Feuchtigkeitsmesser mit dem man Holz messen kann. Wenn Du schon Gitarren hast dann prüfe die mal. Wirst dich wundern was in dem Holz los ist. Ich halte niederige Luftfeutigkeit für schlimmer. Aber das ist meine persönliche Meinung. Spätestens beim Beizen sieht das Holz Wasser........

 

[fmueller1992]

Stimmt schon Ich bin da leider ab und an etwas überpenibel, das muss ich zugeben Bei so einem großen Sprung bin ich einfach hellhörig geworden, über 80% Luftfeuchtigkeit tun immerhin auch den Werkzeugen auf Dauer nicht gut. Jetzt wird erstmal eingeheizt, bis sich das wieder etwas eingependelt hat, dann kann ich auch ruhigen Gewissens weiter machen

 

[fmueller1992]

So, hier sieht ihr den Verantwortlichen, der mich die letzten Tage davon abgehalten hat die Schablonen für die MY-Signature in Angriff zu nehmen



Ich wollte mein Tele-Projekt vorher noch abgeschlossen wissen Decal ist drauf und die Kopfplatte ist lackiert - morgen kommen die Mechaniken drauf, dann ist auf dem Thema endlich der Deckel drauf und ich kann mich wieder ohne schlechtes Gewissen dem neuen widmen

In diesem Sinne, euch allen noch frohe Ostern

 

[fmueller1992]

Leider nochmal OT, aber dafür zum letzten Mal, versprochen

Jetzt bin ich mit der Tele endlich durch. Und sorry für den ekelhaften Filter, aber meine Kameralinse ist ziemlich verstaubt und ohne Filter kann man die Farbe auf den Bildern nur erahnen

 

[fmueller1992]

Nachdem die letzten Tage nicht so viel passiert ist, hatte ich vergangene Woche und am Wochenende dann etwas Zeit mich wieder meinem Projekt zu widmen. Die Brücke ist aus den USA eingetroffen und ich "durfte" sie beim Zoll abholen, weil der Warenwert mal wieder nicht richtig deklariert worden ist Dafür liegt sie jetzt endlich vor mir und die wichtigen Teile sind, bis auf den Pickup, nun alle da.



Anschließend hab ich mal angefangen die Master-Schablone für die Korpus-Form vorzubereiten, damit ich sie heute mit der Stichsäge und der Schleifwalze an der Tischfräse auf Kontur bringen kann Ein paar kleinere Nacharbeiten waren noch nötig, da ich den Halsfuß und die Halstasche am Korpus doch gerne mit etwas mehr "Fleisch" ausgestattet haben wollte.

Anbei auch ein kurzes Video über die Arbeiten, die bisher erledigt worden sind und ein paar kurze Eindrücke aus der Werkstatt meines Vaters, in der dankenswerterweise meine Projekte verwirklichen darf



Mal schauen, ob ich es tatsächlich durchhalte über jeden der wichtigeren Arbeitsschritte ein Videotagebuch zu führen

 

[fmueller1992]

So, im Nachhinein ärgere ich mich etwas, dass ich die Masterschablone vor dem Schleifen der Kontur nicht aufgetrennt und gespiegelt geschliffen habe. Bei einer symmetrischen Korpusform erspart einen das glaube ich viel Frust.

Aber alles in allem bin ich mit dem Ergebnis ganz zufrieden - das rechte Horn erweckt zwar etwas den Eindruck bauchiger zu sein als das linke, aber dafür ist es eben Handarbeit Das lass ich jetzt erstmal auf mich wirken, anpassen kann ich es immer noch, falls es mir nicht taugt


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Der Gegencheck hat folgendes ergeben: leichte Abweichung < 1mm. Das kann ich so nicht hinnehmen


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So...

 

[Schimi]

gleich mal abonniert

 

[fmueller1992]

So, heute Nachmittag hab ich aus der Master-Schablone dann gleich noch eine stärkere Werkstattschablone anfertigen können. Dabei ist mir allerdings gleich mal ein Missgeschick passiert, wie auf den Bildern mit Sicherheit gut zu erkennen ist... Einmal kurz nicht richtig aufgepasst und die Master-Schablone hat sich verabschiedet Teilweise zumindest...



Aber gut, passiert. Eine Schablone weniger, dafür wieder um eine Erfahrung reicher - fängt ja schon mal gut an. Dafür wird halt jetzt die Werkstatt-Schablone zum Master, die hat das Attentat der Fräse unbeschadet überstanden. Zwar nicht ganz symmetrisch aber soweit in der Toleranz, dass es mein Auge nicht mehr stört.



Ansonsten konnte ich noch die Schablonen für den Hohlkorpus vorbereiten, morgen werd ich sie dann gar fertigstellen. Vielleicht komm ich ja diese Woche noch dazu den Body anzufangen

 

[fmueller1992]

Die Hälfte vom Vormittag heute hab ich mal noch dazu genutzt um die Hohlkorpus-Schablone auf Kontur zu schleifen. Mit der Schleifwalze an der Tischfräse hat das für die großen Radien auch ganz gut funktioniert.



Allerdings muss ich jetzt mal schauen, wie ich die kleineren Radien am Horn einigermaßen hinbekomme. Für solche Arbeiten wäre ein Spindelschleifer manchmal nicht verkehrt

Eventuell werd ich mir da mal noch einen anschaffen. Hat da jemand ne Empfehlung für mich? Taugen die ‚billigen‘ von Scheppach und Co. was?

Solang ich noch keinen hab werd ich versuchen das mit nem Rundholz als Schleifklotz einigermaßen sauber hinzu bekommen

 

[jidiel]

... Taugen die ‚billigen‘ von Scheppach und Co. was? ...

Ich habe die "Scheppach OSM100 osz. Spindelschleifmaschine 230V + Zubehörset", Preis sowas um die 145,- EUR und bin damit sehr zufrieden.
Ich nehme an, @AlexGT kann dir mehr dazu sagen, der benutzt seine wahrscheinlich wesentlich häufiger als ich.

Übrigens: Cooles Projekt

 

[fmueller1992]

Besten Dank für den Input - ich denke mal für die Arbeiten, die ich damit tätigen würde, sollte die Scheppach dann auch ausreichend sein Auf jeden Fall werde ich die nächste Tage mal die Augen nach was gebrauchtem offen halten

Was heißt in dem Fall ‚Zubehörset‘? Sind damit die Schleifhülsen und Einlegeplatten gemeint?

 

[jidiel]

Ja, das ist das komplette Set mit insgesamt 6 Schleifhülsen 80er-Korn, 5 Schleifwalten und 6 Tischeinlegeplatten.

Und danke für die Kekse

 

[fmueller1992]

Manchmal muss man auch einfach ein bisschen Glück und richtiges Timing haben Vom Post zur Maschine in nicht mal 24h.

Ist ein paar Kilometer weiter zweimal gelaufen und hat jetzt den Besitzer gewechselt

 

[jidiel]

Na dann herzlichen Glückwunsch!

 

[fmueller1992]

Den Spindelschleifer gleich mal ausprobiert, die wichtigsten Schablonen, um mit den Korpus anfangen zu können, sind jetzt fertig.



Vorsichtshalber kopier ich die angefertigten Schablonen alle nochmal mit der Oberfräse, man kann ja nie wissen Eventuell Bau ich mir dafür noch nen Fräßtisch, das ist wahrscheinlich die sicherere Alternative. Dazu muss ich mir aber noch nen Bündigfräser mit unten liegendem Kugellager besorgen...

Schablonen für die Kopfplatte und den Hals hab ich noch keine, da nehm ich mir bei Bedarf mal noch Zeit dafür Sollte aber mit dem Spindel- und Bandschleifer hoffentlich keine große Sache sein. Dabei werd ich dieses mal für die Schablone der Kopflatte das Sperrholz wirklich auftrennen und gespiegelt arbeiten

 

[fmueller1992]

Nachdem ich in der Werkstatt noch ein paar Schnellspann-Klemmhebel gefunden habe, hatte ich mich heute morgen kurzerhand dazu entschlossen für die Laminierung der Sperrholzdecke eine Mini-Furnierpresse zu bauen.

Die Basis hat eine Fläche von 500x500 und besteht aus 15mm starkem Multiplex, welches auf 40mm starken Rahmenkanthölzern fixiert worden ist.

Die Oberseite besteht aus leicht bombierten Hartholzleisten (10mm auf die gesamte Länge), die in der Theorie dafür sorgen sollten, dass der Druck von der Mitte ausgehend gleichbleibend nach außen hin auf die Pressplatte gebracht wird Als Pressplatten selbst kommen zwei Hartschaumplatten zum Einsatz, die den Druck hoffentlich noch besser verteilen.

Sollte der initiale Pressdruck durch die Klemmhebel nicht ausreichen, kann mit einfachen Zwingen noch nachgeholfen werden - ne Probeleimung wird zeigen, ob das Kunstrukt in der Praxis nen Taug hat

Irgendwie ist der Ehrgeiz gestiegen die Gitarre komplett in der heimischen Werkstatt mit den vorhandenen Mitteln zu fertigen - falls das nicht klappen sollte bleibt als Backup immer noch meinen Cousin zu fragen

 

[fmueller1992]

So, heute bin ich endlich mal dazu gekommen ne erste Probeleimung mit meiner improvisierten Presse aufzusetzen... Dazu hab ich einfach zwei 5mm starke Pappelsperrholzplatten verwendet.



Morgen werden wir dann sehen, ob es funktioniert hat...

Bisschen Materialschwund ist auf jeden Fall schon zu verzeichnen Bei solchen Zugkräften scheint auch der B3-Leim von Bindan nicht viel zu helfen Vielleicht wars aber auch einfach nur scheiße geleimt


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Noch ein paar Zwingen hinterher - Viel hilft bekanntlich viel

 

[fmueller1992]

Erster Versuch zeigt mir: kann man so machen, muss man aber nicht



Es wirkt zumindest so, als ob die Platte gleichmäßigen Druck aufbauen konnte. Lufteinschlüsse konnte ich zumindest beim abklopfen erstmal keine entdecken. Am Rand wirkt auch alles gut. Ob’s in der Mitte auch passt werd ich sehen, wenn ich die Platte teile.

Über die Längsseite gibts nen leichten Verzug, aber ich denke das kann ich bei nem dreilagigen Sperrholz relativ gut kompensieren, indem ich die Platte für das zweite Deckfurnier einfach entgegengesetzt in die Presse lege. Im Anschluss muss ich dann hoffen, dass die Spannungen im Holz nicht allzu groß werden...



Eventuell bastell ich mir noch ne ordentliche Längsverstrebung um dem ein wenig entgegen zu wirken
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Auf die inneren Werte kommt es an... Also schnell mit dem Japaner aufgetrennt und nachgeschaut - mit dem Ergebnis kann ich glaube ich leben, also wird der Plan mit der DIY-Presse nicht sofort wieder verworfen.



An den Stellen, an denen nicht direkt eine Leiste auf der Pressplatte aufgelegen ist, kann man die Naht allerdings etwas sehen... Denkt ihr die Leimnaht bleibt trotzdem stabil?

 

[fmueller1992]

Kurz zur Info, falls jemand mal in die Situation kommen sollte und selbst furnieren muss: Für kleinere Flächen (ca. 500 x 500) scheint das mit bombierten Leisten relativ gut zu funktionieren. Ein kurzer, zweiseitiger Belastungstest (Zug- und Drucktest) hat ergeben, dass der Anpressdruck locker ausreicht und die Verteilung gut genug klappt um eine Leimung herzustellen, die auf die gesamte Fläche stabiler als die Faser ist.



Im Biegetest hat bei allen Probestücken entweder die Naht in den industriell gefertigten Sperrholzplatten und/oder die Faser im Deckfurnier nachgegeben - und so viel Druck wird hoffentlich niemals auf der Decke meiner Klampfe lasten



Die nächsten Tage werde ich dann das Sperrholz fürs Top pressen und ein paar Tage ruhen lassen - damit wären dann alle Ausgangsmaterialien vorhanden. In der Zwischenzeit fang ich an den Korpus grob auf Form zu bringen und mir einen Tisch für die Oberfräse zu bauen.

Nun steh ich nur noch vor der Frage, ob ich fürs Pressen den Standard-Titebond oder den 3er nehme.. Hat jemand Erfahrungen wie tief der 3er wirklich ins Holz einzieht? Weißleim ist glaub ich eh raus... Und extra kaltpressbaren Furnierleim möchte ich mir nicht auch noch anschaffen

Bis dahin

 

[Austin.Powers]

Furnier am besten bügeln!