jetzt wird es schwer (ich lächele), wer hat wann, was , erfunden. ich denke an das schmidt-system.
so könnte ich auch fragen wo sind die ...Warum? Indizien, Beweise....für die aussage von der Wurli-seite !?!?
Aufgrund deiner Andeutungen, die leider wenig konkret sind, habe ich auch noch mal recherchiert zu dem Thema.
Dabei bin ich auf zwei Quellen dazu gestoßen:
1)
https://books.google.de/books?id=Hn...onepage&q=schmidt kolbe system patent&f=false
2) Der Autor bezieht sich dabei offensichtlich auf den Artikel von Wilhelm Altenburg in der "Zeitschrift für Instrumentenbau", Jahrgang 1908-09, in dem er die Schmidt-Kolbe-Klarinette näher vorstellt:
https://bildsuche.digitale-sammlung...mmer=bsb00004255&pimage=655&suchbegriff=&l=de
Dort wird auch eine Reform-Boehm-Klarinette von Ernst Schmidt erwähnt (auf S. 619 vorblättern), aber nicht näher beschrieben.
Nun war Ernst Schmidt ein Klarinettist und offensichtlich sehr fit in mathematischer Akusitk, aber kein Klarinettenbauer, weshalb er sich ja mit dem Klarinettenbauer Louis Kolbe zusammen tat. Unter dem Namen "Schmdt-Kolbe-Klarinette" wurde das Instrument dann auch petentiert, denn Kolbe dürfte einiges an Know-How zur praktischen Realisierung des Instruments beigetragen haben. Leider finden sich (finde ich) keine weiteren Informationen zu realisierten Reform-Boehm-Klarinetten und deren praktischer Einsatz aus dieser frühen Zeit.
Irgendwann um die Mitter der 30-er Jahre beendet dann Schmidt die Zusammenarbeit mit Kolbe und beginnt eine neue Kooperation mit Fritz Wurlitzer. Dieser baut dann bis Ende der 60-er Jahre Klarinetten mit dem Schmidt-Kolbe-System, aber eben auch Reform-Boehm-Klarinetten.
Man kann nun sicher annehmen, dass auch viel vom Instrumentenbau-Know-How von F. Wurlitzer in diesen Instrumenten steckt.
Aufgrund der frühen Nennung in der Quelle 2 muss man also Ernst Schmidt als den Urheber der Reform-Boehm-Klarinette ansehen.
Praktische Bedeutung in Form spiel- und verfügbarer Instrumente dürften aber erst die Reform-Boehm-Klarinetten aus der Werkstatt Fritz Wurlitzers haben.
Insofern könnte es also auch gerechtfertigt sein, ihn auch mit dem Ursprung dieser Instrumente zu verbinden.
Was die Angaben auf der Homepage von Wurlitzer betrifft, habe ich ihnen auch deswegen getraut, als mein damaliger Professor an der Folkwang-MHS Essen (W. Gutmann) sehr eng bekannt war mit Herbert Wurlitzer und ich aus der Zeit viele Informationen über diese Firma in Erinnerung habe.
ich komme auch nochmals auf den punkt der aussage, man kann herbert wurlitzer klarinetten kaufen. leider ist der herbert schon verstorben; wer baut die dinger denn nun?
Aber bitte, es ist doch sehr oft der Fall, dass ein einmal eingeführter Markenname beibehalten wird, auch wenn der Urheber/Gründer der Firma längst verstorben ist. Schon gar, wenn die Firma im Besitz der Familie bleibt wie bei Wurlitzer. Soviel ich weiß, hat seine Tochter bei ihrem Vater auch Klarinettenbau gelernt.
Immerhin waren die Klarinetten von H. Wurlitzer rund drei Jahrzehnte
der Standard schlechthin für Orchester-Klarinettisten in der BRD.
ich sehe noch die großen franzosen wie leblanc, selmer, (jetzt geistige ladehemmung...) es gibt noch mehr, die das aufgegriffen haben, oder bahnbrechend waren??
Aber die haben meines Wissens noch nie Reform-Boehm-Klarinetten gebaut.
Als einzige Firma fertigen wir
die ganze Klarinetten-Familie an.
Diese Aussage auf der Homepage muss man in der Tat relativieren, auch wenn sie auf Bestellung sogar eine hoch-G-Klarinette bauen.
Martin Foag [
http://musik-foag.de/index.php/de/] baut irgendwie alles, was nach Klarinette aussieht, jede Stimmung, beide Systeme und sogar Metallklarinetten.