dr_rollo
Mod Keyboards und Musik-Praxis
Ich selbst nutze mittlerweile seit etwa 7-8 Jahren - ich weiß gar nicht mehr so genau, könnte mir das gar nicht mehr ohne vorstellen - In-Ear Monitoring auf der Bühne. Davor hatte ich nur sporadisch mal versucht, erste Schritte in die Richtung zu gehen und Erfahrungen zu sammeln. Meistens scheiterte es entweder am Equipment oder daran, dass ich keinen geeigneten Mix bekommen konnte. Trotzdem war ich aber überzeugt, dass dies der Weg ist, den ich gehen will und hab angefangen, mir das benötigte Equipment in vernünftiger Qualität zuzulegen.
Nachdem ich diverse günstige Kopfhörer durch hatte, u.a. auch einen etwas teureren Shure für 150 EUR, mir sogar für zwei verschiedene Hörer Otoplastiken hab anfertigen lassen, die aber nicht meine Erwartungen erfüllten, leistete ich mir letztlich von Ultimate Ears Customized UE7.
Der Dollarkurs war gerade günstig, auch wenn's immer noch viel Geld war. Für meine Keyboards zahl ich ne Menge Geld, bei In-Ears geht's u.a. schließlich auch um Gehörschutz, also um meine Gesundheit. Warum soll ich gerade hier sparen? Außerdem kommt zumindest bei der Tanzmusik-Band einiges an Kohle über, dass ich solche Ausgaben gut am Haushaltskonto vorbei vertreten kann.
Als Ergänzung zu den Hörern kam zuerst ein LD MEI 100 als Funkstrecke zum Einsatz. Der Sender steht keinen Meter neben mir, daher sollte die Qualität des LD ausreichen, und hat auch soweit zufriedenstellend und störungssicher seinen Zweck erfüllt. Später hab ich das LD gegen ein Sennheiser EW300 getauscht, das ich günstig gebraucht geschossen hatte.
Wir mischen uns direkt von der Bühne, daher lege ich mir sogar die Summe, die aus dem Pult auf die PA geht auf den Hörer und habe so eine leidliche Kontrolle über die Verhältnisse der Instrumente. Da meine Keyboards das einzige Instrument auf der Bühne ist, dass selbst keinen Direktschall liefert, muss es im Verhältnis zu den anderen Instrumenten auch lauter auf der PA sein. Das kommt mir natürlich entgegen, weil ich dieses Mixverhältnis auf einem individuellen Monitor-Mix wohl auch so regeln würde. Diese Vorgehensweise funktioniert tatsächlich nur mit einem wirklich hochwertigen Hörer wie meinen Ultimates. Als die mal kaputt waren und ich mit einem Ersatzhörer auf die Bühne gehen musste, konnte ich meinen Gesang und meine Keyboards aus dem Gesamtmix heraus nicht mehr klar genug hören. So viel dazu.
Kurz gesagt: Ich bin mit meinem Monitorsound über In-Ear absolut zufrieden, höre mich gut, schrei mich nicht heiser, gehe gegenüber früher ungestresst und erholter von der Bühne (Tanzmucke bedeutet immerhin 6-10h Spielzeit!). Jedesmal wenn ich die Hörer mal testweise rausnehme, frag ich mich, wie ich das all die Jahre ausgehalten habe. Bin aber nachwievor alleine, nur der Drummer hat mir irgendwann mal 3-Wege Fischer-Amps Hörer abgekauft, die ich mir mal zum Testen geholt hatte. Er hat sogar Otoplastiken dafür anfertigen lassen und geht dann direkt aus dem Kopfhörerausgang des Pults mit dem Mastermix, genau wie ich. Nutzt das aber nur mal hin und wieder, um selbst mal einen Eindruck der Verhältnisse auf der PA zu haben.
Wie gesagt, wir machen Tanzmusik, fahren aber ein Brett auf der Bühne, das teilweise unerträglich ist, und es sind nicht nur die Amps, sondern auch die Wedges. Das ist natürlich auch für einen vernünftigen Gesamtsound kontraproduktiv. Manchmal ist es auf der Bühen lauter als vor den PA Boxen. Irgendwann hatte ich mich tatsächlich durchgesetzt, dass die Band einsehen musste, der Bühnensound muss leiser werden. Der Drummer hatte einiges seines Sets auf E-Drum umgestellt, der Gitarrist eine Plexi-Wand vor seinen Amp verpasst bekommen, was am Ende dann dazu geführt hat, dass ich die Wedges auf halbe Lautstärke zurückdrehen konnte. Trotzdem schaukelte sich die Band während des Gigs immer wieder hoch. Und dann heißt es: "Mach mal den Monitor lauter, ich kann nicht singen, wenn ich mich nicht höre." womit wir wieder bei der Ausgangsituation waren. Ich wusste nicht mehr weiter.
Bei einem Gig letztes Weihnachten war es so laut, dass alle völlig genervt waren. Nur ich war relaxed, weil meine Hörer eine gute Dämpfung nach Außen haben. Sogar unser Drummer hatte fast den ganzen Abend mit den Hörern im Ohr gespielt, weil's ihm auf der Bühne zu laut war.
Bei der nächsten Probe kamen sie dann doch von sich aus und fragten nach Möglichkeiten, in-Ear zu testen. In meiner zweiten Band ist unser Gitarrist mittlerweile auf In-Ear umgestiegen. Von ihm konnte ich mir einen kabelgebundenen FischerAmps Bodypack leihen, mit dem er gestartet hat, dann aber doch auf Funk umgestiegen ist. Die Funkstrecke, ein LD MEI1000 hat er mir auch geliehen. Lediglich Kopfhörer sollte sich jeder selbst mitbringen - möglichst geschlossene, nach außen gut dämpfende, hab ich ihnen noch mit auf den Weg gegeben.
Unser Bassist hatte geschlossene Hifi-Hörer mitgebracht, und griff sich gleich das kabelgenbundene Bodypack. Die Kopfhörer sahen ein bisschen blöd aus, aber trotzdem erfüllten sie ihren Zweck.
Die Sängerin hatte billige MP3 Hörer dabei - ich hatte nichts anderes erwartet - und verpasste ihr einen FischerAmp 3-Wege Hörer, den ich, genau wie den, den ich unserem Drummer verkauft hatte, vor einiger Zeit zum Testen gekauft hatte. Dazu bekam sie die Funkstrecke, die ich zum Testen dabei hatte. Der Gitarrist war noch skeptisch, hielt sich den Gig noch zurück.
Bei uns hat jeder dank Digitalpult seinen eigenen Monitorweg. Und das selbe Signal, was sie sonst auf den Wedges haben, bekamen sie jetzt auf die Ohren. Dafür blieben die Wedges aus. Im Normalfall sieht bei uns der Monitormix so aus, dass alle Vocals drauf sind, die eigenen Vocals jeweils etwas lauter und alle Instrumente ohne Direktschall, wie Keyboards und E-Drums - sonst nichts. Damit waren sie auch erst einmal zufrieden. Der Bassist sang einen Song, war total begeistert, weil er sich richtig gut hörte, die Sängerin äußerte sich wenig, schien sich aber den ganzen Abend recht wohl zu fühlen.
Für den Bassisten war es nach dem Gig sofort klar, dass er sich gleich ne Funkstrecke bestellt und passende In-Ear dazu. Das Bodypack - das hatte er schnell eingesehen - ist für ihn nicht geeignet. Er hatte sich mehrfach mit dem Kabel verheddert und einmal sogar zwei Mikrostative umgerissen, weil er vergessen hatte, das Kabel herauszuziehen. Die Sängerin war nicht wirklich bereit, Geld auszugeben, trotzdem sie eingesehen hatte, dass es eine deutliche Verbesserung war. Die 300EUR für eine Funkstrecke war viel zu viel, und die 150EUR, für die ich ihr den Kopfhörer angeboten hatte (Neupreis 329EUR und nahezu neuwertig!), waren natürlich auch zu viel. Der Gitarrist schlug vor, dass sie sich zusammen eine Funkstrecke kaufen könnten. Ich hatte ihnen erzählt, dass es die LD auch im Set mit zwei Empfängern gibt, und man trotzdem zwei getrennte Monitorsignale übertragen könnte. Mono wär es ja eh.
So haben wir's dann gemacht. Gitarrist und Bassist haben sich beide die Shure SE 215 dazu bestellt, und so sind wir dann zum nächsten Gig gestartet.
Dieser Gig hat mir einige weitere graue Harre eingebracht.
Nach leichten Anfangsschwierigkeiten, wie man die Funkstrecken richtig konfiguriert - wir hatten mittlerweile 7 Funkstrecken auf der Bühne, für die die Frequenzen eingerichtet werden mussten - versuchte ich die Signale zu routen. Natürlich hatte sich keiner die Mühe gemacht, vorab mal in die Anleitung zu schauen, "Du bist doch der Techniker hier!" heißt es dann immer.
Die Funkstrecke für den Bassisten war einfach, da musste ich nur den richtigen Eingang am Sender wählen, auf Mono stellen und gut. Für die zweite Strecke mit getrennten Signalen musste ich dann doch in die Anleitung schauen. Hier musste ich am Sender was einstellen und dann an den Empfängern.
Dann kam der Bassist als erster, dass ein Bass völlig höhenlastig auf dem Hörer kommt. Alles andere ist gut, draußen klingt der Bass auch gut. Völlig unlogisch, kann ja gar nicht sein (aussichtslose Diskussion). Bei mir auf dem Hörer klang der Bass auch gut, wie immer. Ich hab's auf den Hörer geschoben, weil mir nichts anderes einfiel, und hab ihm meinen FischerAmp gegeben. Die Sängerin wollte den mit dem LD mitgelieferten Hörer arbeiten.
Dann kam der nächste Einwand vom Bassisten, mein Köpfhörer wäre kaputt. Kommt nur auf einer Seite was. Ich probierte den Kopfhörer bei mir - funktioniert einwandfrei. Jetzt kam auf seinem Shure auch nur noch was auf einer Seite, und ich müsste wohl am Pult was verstellt haben. Hä? Ich schick doch nur Mono, wieder eine sinnlose Diskussion (Roland, ruhig bleiben...). Das Problem war dann doch recht schnell gefunden: Er hatte am Empfänger die Balance auf eine Seite gestellt. Natürlich war er es nicht, hat diese Tasten nicht angefasst. Dann der Gitarrist: Die Gitarre klingt scheiße! "Wie klingt denn der Bass mit den FischerAmp Hörern?" - "Ganz ok", war die Antwort. Tja, Leute, vielleicht darf man halt von Hörern für 100EUR nicht so viel erwarten... Darauf waren dann alle erst einmal ruhig, und wir konnten starten. Hier und dort gab's noch ein paar Korrekturen, wie Bass lauter, Keyboard leiser usw.
Beim zweiten Set dann tierische Rückkopplung. Das Problem: Der Gitarrist hatte seinen Aktivmonitor wieder aufgedreht, und für das In-Earing hatte ich den Aux-Master deutlich höher gezogen als normalerweise für die Wedges, dazu den EQ deaktiviert, mit dem ich kopplungsanfällige Frequenzen rausfiltere. Ist ja beim In-Ear nicht nötig. Blöderweise hatten wir die Monitoranlage aufgebaut - sicher ist sicher - allerdings beim Soundcheck den Volumeregler am Wedge auf Null gedreht.
Auf meine Frage, warum er das gemacht hat, weil entweder In-Ear oder Wedges, meinte er, dass das Pfund vom Wedge eine gute Ergänzung zum etwas schwächlichen In-Ear Sound ist. Den Rest des Abends kam er dann doch ohne aus, und alle waren sich einig, dass das schon eine gute Entscheidung war, die natürlich noch ein wenig reifen muss.
Mal sehen, am nächsten Samstag wollen wir die Wedges gar nicht erst aufbauen. Der Drummer will mit kompletten E-Drum auf die Bühne. Bislang hatte er noch konventionelle Bassdrum, Snare und Becken, und nur Toms elektronisch. Damit sollte es noch leiser werden.
Der Bassist rief mich nach dem letzten Gig an, und wollte mir erzählen, dass die Hörer, die beim LD System dabei waren, besser klingen würden als seine Shure 215. Dass er als Bassist meiner Meinung nach wenigstens 2-Wege, besser noch 3-Wege Hörer benötigt, will er noch nicht hören, obwohl ihm meine FischerAmps ganz gut gefielen. Aber er hat ja nun gerade erst investiert, kann ja nicht schon wieder Geld ausgeben
P.S. Wie kommt eigentlich so eine Aussage bei der Produktbeschreibung von Shure zustande: "schirmt über 90 % der Umgebungsgeräusche ab", und was sagt das aus? Das klingt ja so, dass man Otoplastiken oder angepasste Hörer in Frage stellen muss?!
Nachdem ich diverse günstige Kopfhörer durch hatte, u.a. auch einen etwas teureren Shure für 150 EUR, mir sogar für zwei verschiedene Hörer Otoplastiken hab anfertigen lassen, die aber nicht meine Erwartungen erfüllten, leistete ich mir letztlich von Ultimate Ears Customized UE7.
Der Dollarkurs war gerade günstig, auch wenn's immer noch viel Geld war. Für meine Keyboards zahl ich ne Menge Geld, bei In-Ears geht's u.a. schließlich auch um Gehörschutz, also um meine Gesundheit. Warum soll ich gerade hier sparen? Außerdem kommt zumindest bei der Tanzmusik-Band einiges an Kohle über, dass ich solche Ausgaben gut am Haushaltskonto vorbei vertreten kann.
Als Ergänzung zu den Hörern kam zuerst ein LD MEI 100 als Funkstrecke zum Einsatz. Der Sender steht keinen Meter neben mir, daher sollte die Qualität des LD ausreichen, und hat auch soweit zufriedenstellend und störungssicher seinen Zweck erfüllt. Später hab ich das LD gegen ein Sennheiser EW300 getauscht, das ich günstig gebraucht geschossen hatte.
Wir mischen uns direkt von der Bühne, daher lege ich mir sogar die Summe, die aus dem Pult auf die PA geht auf den Hörer und habe so eine leidliche Kontrolle über die Verhältnisse der Instrumente. Da meine Keyboards das einzige Instrument auf der Bühne ist, dass selbst keinen Direktschall liefert, muss es im Verhältnis zu den anderen Instrumenten auch lauter auf der PA sein. Das kommt mir natürlich entgegen, weil ich dieses Mixverhältnis auf einem individuellen Monitor-Mix wohl auch so regeln würde. Diese Vorgehensweise funktioniert tatsächlich nur mit einem wirklich hochwertigen Hörer wie meinen Ultimates. Als die mal kaputt waren und ich mit einem Ersatzhörer auf die Bühne gehen musste, konnte ich meinen Gesang und meine Keyboards aus dem Gesamtmix heraus nicht mehr klar genug hören. So viel dazu.
Kurz gesagt: Ich bin mit meinem Monitorsound über In-Ear absolut zufrieden, höre mich gut, schrei mich nicht heiser, gehe gegenüber früher ungestresst und erholter von der Bühne (Tanzmucke bedeutet immerhin 6-10h Spielzeit!). Jedesmal wenn ich die Hörer mal testweise rausnehme, frag ich mich, wie ich das all die Jahre ausgehalten habe. Bin aber nachwievor alleine, nur der Drummer hat mir irgendwann mal 3-Wege Fischer-Amps Hörer abgekauft, die ich mir mal zum Testen geholt hatte. Er hat sogar Otoplastiken dafür anfertigen lassen und geht dann direkt aus dem Kopfhörerausgang des Pults mit dem Mastermix, genau wie ich. Nutzt das aber nur mal hin und wieder, um selbst mal einen Eindruck der Verhältnisse auf der PA zu haben.
Wie gesagt, wir machen Tanzmusik, fahren aber ein Brett auf der Bühne, das teilweise unerträglich ist, und es sind nicht nur die Amps, sondern auch die Wedges. Das ist natürlich auch für einen vernünftigen Gesamtsound kontraproduktiv. Manchmal ist es auf der Bühen lauter als vor den PA Boxen. Irgendwann hatte ich mich tatsächlich durchgesetzt, dass die Band einsehen musste, der Bühnensound muss leiser werden. Der Drummer hatte einiges seines Sets auf E-Drum umgestellt, der Gitarrist eine Plexi-Wand vor seinen Amp verpasst bekommen, was am Ende dann dazu geführt hat, dass ich die Wedges auf halbe Lautstärke zurückdrehen konnte. Trotzdem schaukelte sich die Band während des Gigs immer wieder hoch. Und dann heißt es: "Mach mal den Monitor lauter, ich kann nicht singen, wenn ich mich nicht höre." womit wir wieder bei der Ausgangsituation waren. Ich wusste nicht mehr weiter.
Bei einem Gig letztes Weihnachten war es so laut, dass alle völlig genervt waren. Nur ich war relaxed, weil meine Hörer eine gute Dämpfung nach Außen haben. Sogar unser Drummer hatte fast den ganzen Abend mit den Hörern im Ohr gespielt, weil's ihm auf der Bühne zu laut war.
Bei der nächsten Probe kamen sie dann doch von sich aus und fragten nach Möglichkeiten, in-Ear zu testen. In meiner zweiten Band ist unser Gitarrist mittlerweile auf In-Ear umgestiegen. Von ihm konnte ich mir einen kabelgebundenen FischerAmps Bodypack leihen, mit dem er gestartet hat, dann aber doch auf Funk umgestiegen ist. Die Funkstrecke, ein LD MEI1000 hat er mir auch geliehen. Lediglich Kopfhörer sollte sich jeder selbst mitbringen - möglichst geschlossene, nach außen gut dämpfende, hab ich ihnen noch mit auf den Weg gegeben.
Unser Bassist hatte geschlossene Hifi-Hörer mitgebracht, und griff sich gleich das kabelgenbundene Bodypack. Die Kopfhörer sahen ein bisschen blöd aus, aber trotzdem erfüllten sie ihren Zweck.
Die Sängerin hatte billige MP3 Hörer dabei - ich hatte nichts anderes erwartet - und verpasste ihr einen FischerAmp 3-Wege Hörer, den ich, genau wie den, den ich unserem Drummer verkauft hatte, vor einiger Zeit zum Testen gekauft hatte. Dazu bekam sie die Funkstrecke, die ich zum Testen dabei hatte. Der Gitarrist war noch skeptisch, hielt sich den Gig noch zurück.
Bei uns hat jeder dank Digitalpult seinen eigenen Monitorweg. Und das selbe Signal, was sie sonst auf den Wedges haben, bekamen sie jetzt auf die Ohren. Dafür blieben die Wedges aus. Im Normalfall sieht bei uns der Monitormix so aus, dass alle Vocals drauf sind, die eigenen Vocals jeweils etwas lauter und alle Instrumente ohne Direktschall, wie Keyboards und E-Drums - sonst nichts. Damit waren sie auch erst einmal zufrieden. Der Bassist sang einen Song, war total begeistert, weil er sich richtig gut hörte, die Sängerin äußerte sich wenig, schien sich aber den ganzen Abend recht wohl zu fühlen.
Für den Bassisten war es nach dem Gig sofort klar, dass er sich gleich ne Funkstrecke bestellt und passende In-Ear dazu. Das Bodypack - das hatte er schnell eingesehen - ist für ihn nicht geeignet. Er hatte sich mehrfach mit dem Kabel verheddert und einmal sogar zwei Mikrostative umgerissen, weil er vergessen hatte, das Kabel herauszuziehen. Die Sängerin war nicht wirklich bereit, Geld auszugeben, trotzdem sie eingesehen hatte, dass es eine deutliche Verbesserung war. Die 300EUR für eine Funkstrecke war viel zu viel, und die 150EUR, für die ich ihr den Kopfhörer angeboten hatte (Neupreis 329EUR und nahezu neuwertig!), waren natürlich auch zu viel. Der Gitarrist schlug vor, dass sie sich zusammen eine Funkstrecke kaufen könnten. Ich hatte ihnen erzählt, dass es die LD auch im Set mit zwei Empfängern gibt, und man trotzdem zwei getrennte Monitorsignale übertragen könnte. Mono wär es ja eh.
So haben wir's dann gemacht. Gitarrist und Bassist haben sich beide die Shure SE 215 dazu bestellt, und so sind wir dann zum nächsten Gig gestartet.
Dieser Gig hat mir einige weitere graue Harre eingebracht.
Nach leichten Anfangsschwierigkeiten, wie man die Funkstrecken richtig konfiguriert - wir hatten mittlerweile 7 Funkstrecken auf der Bühne, für die die Frequenzen eingerichtet werden mussten - versuchte ich die Signale zu routen. Natürlich hatte sich keiner die Mühe gemacht, vorab mal in die Anleitung zu schauen, "Du bist doch der Techniker hier!" heißt es dann immer.
Die Funkstrecke für den Bassisten war einfach, da musste ich nur den richtigen Eingang am Sender wählen, auf Mono stellen und gut. Für die zweite Strecke mit getrennten Signalen musste ich dann doch in die Anleitung schauen. Hier musste ich am Sender was einstellen und dann an den Empfängern.
Dann kam der Bassist als erster, dass ein Bass völlig höhenlastig auf dem Hörer kommt. Alles andere ist gut, draußen klingt der Bass auch gut. Völlig unlogisch, kann ja gar nicht sein (aussichtslose Diskussion). Bei mir auf dem Hörer klang der Bass auch gut, wie immer. Ich hab's auf den Hörer geschoben, weil mir nichts anderes einfiel, und hab ihm meinen FischerAmp gegeben. Die Sängerin wollte den mit dem LD mitgelieferten Hörer arbeiten.
Dann kam der nächste Einwand vom Bassisten, mein Köpfhörer wäre kaputt. Kommt nur auf einer Seite was. Ich probierte den Kopfhörer bei mir - funktioniert einwandfrei. Jetzt kam auf seinem Shure auch nur noch was auf einer Seite, und ich müsste wohl am Pult was verstellt haben. Hä? Ich schick doch nur Mono, wieder eine sinnlose Diskussion (Roland, ruhig bleiben...). Das Problem war dann doch recht schnell gefunden: Er hatte am Empfänger die Balance auf eine Seite gestellt. Natürlich war er es nicht, hat diese Tasten nicht angefasst. Dann der Gitarrist: Die Gitarre klingt scheiße! "Wie klingt denn der Bass mit den FischerAmp Hörern?" - "Ganz ok", war die Antwort. Tja, Leute, vielleicht darf man halt von Hörern für 100EUR nicht so viel erwarten... Darauf waren dann alle erst einmal ruhig, und wir konnten starten. Hier und dort gab's noch ein paar Korrekturen, wie Bass lauter, Keyboard leiser usw.
Beim zweiten Set dann tierische Rückkopplung. Das Problem: Der Gitarrist hatte seinen Aktivmonitor wieder aufgedreht, und für das In-Earing hatte ich den Aux-Master deutlich höher gezogen als normalerweise für die Wedges, dazu den EQ deaktiviert, mit dem ich kopplungsanfällige Frequenzen rausfiltere. Ist ja beim In-Ear nicht nötig. Blöderweise hatten wir die Monitoranlage aufgebaut - sicher ist sicher - allerdings beim Soundcheck den Volumeregler am Wedge auf Null gedreht.
Auf meine Frage, warum er das gemacht hat, weil entweder In-Ear oder Wedges, meinte er, dass das Pfund vom Wedge eine gute Ergänzung zum etwas schwächlichen In-Ear Sound ist. Den Rest des Abends kam er dann doch ohne aus, und alle waren sich einig, dass das schon eine gute Entscheidung war, die natürlich noch ein wenig reifen muss.
Mal sehen, am nächsten Samstag wollen wir die Wedges gar nicht erst aufbauen. Der Drummer will mit kompletten E-Drum auf die Bühne. Bislang hatte er noch konventionelle Bassdrum, Snare und Becken, und nur Toms elektronisch. Damit sollte es noch leiser werden.
Der Bassist rief mich nach dem letzten Gig an, und wollte mir erzählen, dass die Hörer, die beim LD System dabei waren, besser klingen würden als seine Shure 215. Dass er als Bassist meiner Meinung nach wenigstens 2-Wege, besser noch 3-Wege Hörer benötigt, will er noch nicht hören, obwohl ihm meine FischerAmps ganz gut gefielen. Aber er hat ja nun gerade erst investiert, kann ja nicht schon wieder Geld ausgeben
P.S. Wie kommt eigentlich so eine Aussage bei der Produktbeschreibung von Shure zustande: "schirmt über 90 % der Umgebungsgeräusche ab", und was sagt das aus? Das klingt ja so, dass man Otoplastiken oder angepasste Hörer in Frage stellen muss?!
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