Demgegenüber stößt mir die letzte Strophe als "Lösung" natürlich etwas auf. Denn das ist keine Umkehr, kein Verzicht, sondern der Alibi-Akt der besserverdienenden Mittelständler. Der SUV steht trotzdem vor der Tür, um die Kinder sicher zur Schule zu bringen. Und das neueste IPhone ist ebenfalls unerlässlich, schließlich sollen die Kinder nicht gemobbt werden.Und wer schwer arbeitet, braucht auch zwei Fernurlaube im Jahr.
Natürlich bringe ich jetzt ungerechterweise Klischees ins Spiel. Aber die Wende am Schluss verleitet durchaus dazu. Ein besseres Gewissen erreicht man nicht durch kaufen, sondern durch nicht kaufen.
Da stimme ich dir zu, und
@n****t: Ich finde Mamas Text super, aber das mit der "Lösung" am Ende finde ich unnötig, und es klingt nach einer sehr bequemen "Abkürzung". So einfach ist es ja leider nicht. Ich würde eher mit einer Art Appell schließen. Vorher kam, dass uns die Umkehr schwerfällt, dann könnte man ja weitermachen in dem Stil, dass trotzdem jeder bei sich anfangen muss. Das Geld kann man da wegen des Reims ruhig einbauen, eventuell passt auch "zählt" an der Stelle. Den Abschlusssatz mit dem Schmetterling würde ich drinlassen, weil der ein schönes, stimmiges Bild ist.
Ach so, und
@n****t: Das mit den Emotionen war vermutlich blöd ausgedrückt - die Thematik ist ja emotional, man muss die Emotion nur sprachlich geschickt einsetzen, um andere Leute auch emotional abzuholen. "Die Erde stirbt" ist nicht nur nicht stimmig, sondern es klingt (für mich) jammerig und macht mich nicht betroffen, sondern führt eher dazu, dass ich weghöre.
Das Eis der Pole geht zurückr,
und der Meeresspiegel steigt,
das Klima spielt verrückt,
Tiere sterben aus für alle Zeit,
die Erde ist unsere Pflicht
ihre Wunden zu versorgen
für die Zukunft unsrer Kinder
für eine bessre Welt von Morgen
Das gefällt mir schon viel besser - bis auf das Zeilenpaar mit "die Erde ist unsere Pflicht / ihre Wunden zu versorgen". Das ist mir sprachlich zu holprig beziehungweise passt vom Anschluss her nicht richtig. Man könnte daraus machen "Die Erde nimmt uns in die Pflicht (... ihre Wunden...)", das wäre zwar richtig, aber auch nicht besonders schön formuliert. Wenn es um den Reim geht, könnte man auch machen "viel besser für sie zu sorgen", falls das vom Metrum passt. Oder man macht "Wir wären alle in der Pflicht / besser für die Erde zu sorgen" oder so. Jetzt mal so ins Unreine gedacht...
LG
Nicole
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Zumal Bio auch nur ein lukrativer Massenmarkt ist, dessen Ziel Gewinn und Expansion ist. Ein weiteres Problem sind die Zertifikate: Es gibt viele Unternehmer, die zwar Bio anbieten, sich aber die Zertifikate nicht leisten können. Wer wettbewerbsfähig bleiben will, braucht meist mehrere und die sind nicht gratis.
Das ist jetzt zwar total offtopic, aber "Bio" alleine macht den Kohl wirklich nicht fett, zumal da sehr viel geschummelt wird. Und manchmal ist es auch Blödsinn. Kein Mensch braucht "Meersalz aus biologischem Anbau", Salz ist Salz und wird aus Salinen und Salzfeldern gewonnen, da ist "Bio" nur ein Verkaufsargument und macht das Produkt teurer. "Bio" suggeriert auch vielfach, dass man einfach so weiterleben könnte wie bisher, wenn man nur tiefer in die Tasche greift, das ist genauso Augenwischerei wie die CO2-Umweltabgaben beim Fliegen. Wirklich was für die Umwelt tun, bedeutet Verzicht - auf ein eigenes Auto, auf Flugreisen, auf zu viel Fleisch, auf überflüssige Lebensmittel in Plastikverpackungen, auf ständig neue Outfits, auf Konsum generell. Es bedeutet, mit dem Gedanken im Hinterkopf einzukaufen "brauche ich das wirklich?" Kann ich das nicht auch gebraucht kaufen/tauschen/von jemandem leihen? Und so weiter, und so fort...