netstalker
R.I.P.
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Mancher wird sagen: schon wieder mal ein Review über eine Wireless-Strecke - ich habe hier die "Version 4" des Stageclix getestet und einigen Messungen unterzogen.
Mal ein Review, daß ein wenig technischer ist - ich habe mich aber bemüht, das Fachchinesisch soweit möglich draußen zu lassen - und auch einige Erklärungen einfließen zu lassen.
Zunächst mal zur "Hardware" selbst:
Der Sender kommt unspektakulär daher - er hat nur eine Taste zum ein-/ausschalten und eine Kontroll-LED.
Vorteil zu den Vorgängerversionen: Das Gehäuse ist mit Mini-Kreuzschlitzschrauben verschlossen und nicht geklebt - Thomann bietet einen Ersatzakku an.
Sehr angenehm ist auch der etwas größere Abstand vom Kragen des Klinkensteckers bis zum Sendergehäuse: ist die Buchse "versenkt" (hier an einer meier Tele) passt das trotzdem:
Der Empfänger beschränkt sich auch auf einen Bedienknopf:
Der Sender wird zum Laden einfach in den "charge port" gesteckt - der Ladezustand wird dann wie auch während der Benutzung am Display des Empfängers angezeigt.
Display:
Der grüne Balken links zeigt das NF-Eingangssignal an (sollte nicht in den roten Bereich ausschlagen), die Balken neben der Kanalnummer die Empfangsstärke des Signals und zuletzt die Prozentanzeige den Ladezustand des Akkus an. Zur Beziehung Frequenz / Kanalnummer konnte ich bis heute keine Informationen finden.
Die Batterielaufzeit des Senders liegt bei 13-15 Stunden - wobei der Akku momentan ja neu ist.
Was mir in der Praxis gut gefallen hat: schaltet man den Sender einfach aus (ohne irgendwas zu muten) gibt es keinerlei Geräusch, auch rauscht der Empfänger nicht auf.
Für mich war das bis dato sehr hilfreich - weil ich beim Gitarrenwechsel sonst nichts unternehmen muss - Sender aus, abstecken, neue Gitarre um, Stecker rein, einschalten - man muss nix am Gurt fummeln, nichts kracht. Die Funkstrecke steht innerhalb etwa einer Sekunde.
....einfach mal schön.
Zum Klang: ich konnte zu einem "3m kurzen"Sommer Spirit Black Superflex Kabel keinerlei Soundunterschied feststellen - kein Höhenverlust, kein Verlust an meinem "Twang" oder an "Bumms". Aufgrund der Digitaltechnik ist kein Compander im Einsatz, man muss nur mit aktiven PUs aufpassen, den Wandler nicht zu "überfahren" - das zeigt aber der Pegelmesser (grüner Balken).
Aus diesem Grund wird die Dynamik des Signals nicht beschnitten.
Die Latenz bewegt sich um 2ms - was meiner Meinung nach nicht wirklich wahrnehmbar ist - hätte ich nicht gemessen, hätte ich es nicht bemerkt (der Schall bewegt sich in dieser Zeit weniger als einen Meter)
.
Zur Antenne ist nicht viel zu sagen - eine kleine Gummi-Stummelantenne mit SMA-Stecker (durchaus in der HF-Technik gängige Norm). Könnte man mittels geeignetem Kabel auch verlängern.
In 3 Monaten Betrieb sowohl auf der Bühne als auch im Wohnzimmer, Studio und Proberaum hatte ich keine Aussetzer oder andere Probleme.
Zum Größenvergleich mal ein Ausschnitt meines Effektboards mit dem Stageclix-Empfänger (ich hab das Ding da einfach draufmontiert, nicht sichtbar einige andere Effekte und der Blugguitar1 (mein momentanes Lieblings-Setup).
Die Vorderseite des Boards zeigt auf dem Bild nach links.
Ausgänge/Stromversorgung:
Der Empfänger hat sowohl einen Klinkenausgang (unsymmetrisch) als auch einen symmetrischen XLR - Ausgang um z.B. akustische Gitarren direkt ins Pult zu fahren. Ein deutliches Plus gegenüber einigin Mitbewerbern die nur einen Klinkenausgang haben.
Sollte man auf die Idee kommen, den Empfänger mit dem Pedal-Board-Netzteil zu betreiben sollte man auf ausreichende Stromreserven achten (das Teil möchte wegen des eingebauten Ladegeräts 1A bei 9V Betriebsspannung sehen). Auch sollte man einen Klappferrit auf das Netzteilkabel draufklicken - die Multiplexsignale für das kleine Display streuen sonst unter Umständen recht deutlich in schlecht abgeschirmte Pedale ein. Das ich diese Steckernetzteile (wird mitgeliefert) nicht mag, muss ich glaube ich nicht extra erwähnen - wer mag die Dinger schon....
Nach so viel "Praxis" muss auch ein wenig Technik sein:
Die Version 4 der Funkstrecke kommt nicht wie die Vorgänger mit Frequenzen im 5,2GHz WLan - Bereich daher, sondern mit insgesamt 12 schaltbaren Kanälen im 5,8GHz Band.
Spektrum am RF-Explorer dargestellt:
Die für Deutschland/Europa relevanten WLan - Frequenzen befinden sich (momentan) weit weg, hier ist IMHO auch nichts gravierendes zu erwarten.
Die Sendeleistung beträgt laut Datenblatt 25mWatt - was meiner Meinung nach sehr gut ausreicht.
Die Funkstrecke benutzt wie man sieht immer drei Frequenzen gleichzeitig - ich habe mittels Störgenerator eine der Frequenzen massiv überlagert ohne dass die Übertragung abriss.
Hierfür ein dickes Lob an die Konstrukteure - die Übertragungssicheheit ist gegeben.
Zur Reichweite: Im Gebäude war es mir problemlos möglich, über 2 Stockwerke zu übertragen - durch Natursteinmauern und dicke Ziegelwände. Im Freifeld habe ich bis 60 Meter getestet, hier gab es keine Aussetzer (auch nicht an meinem Shure IEM - damit dabe ich zurückgehört).
Der NF-Übertragungsbereich erstreckt sich laut Datenblatt von 10Hz-21kHz - was für Gitarre mehr als ausreichend ist.
Der verwendete Chip für die Wandlung und Übertragungstechnik stammt von BEKEN - einem durchaus in der Militärtechnik, in Medizintechnik, Spielzeug, WLan und Messtechnik bekannten Firma. Es handelt sich dabei um den BK5811 - einen GFSK-Transceiver-Chip, wer Lust dazu hat, kann sich das Datenblatt mal Googeln.
Mein Fazit:
Als Alternative (oder Add-On) ist das StageClix V4 eine ernst zu nehmende Funkstrecke. Frequenzmäßig weit weg von allem was stören kann und Übertragungstechnisch auf der Höhe der Zeit.
Dazu kommt (für mich) dass es auf das Board passt. Ich werde deshalb meine Sennheiser EW572 nicht verramschen - aber das Rack in dem die drin sind, kann jetzt mal zu Hause bleiben.
Wo Licht ist, ist auch Schatten: Ich denke an einer Strat (ich hab keine - das müsste mal jemand testen) könnte der Stecker zum Problem werden.
Sollte irgendwas dazu kommen, werde ich das hierzu posten - egal ob positiv oder nagativ.
Mal ein Review, daß ein wenig technischer ist - ich habe mich aber bemüht, das Fachchinesisch soweit möglich draußen zu lassen - und auch einige Erklärungen einfließen zu lassen.
Zunächst mal zur "Hardware" selbst:
Der Sender kommt unspektakulär daher - er hat nur eine Taste zum ein-/ausschalten und eine Kontroll-LED.
Vorteil zu den Vorgängerversionen: Das Gehäuse ist mit Mini-Kreuzschlitzschrauben verschlossen und nicht geklebt - Thomann bietet einen Ersatzakku an.
Sehr angenehm ist auch der etwas größere Abstand vom Kragen des Klinkensteckers bis zum Sendergehäuse: ist die Buchse "versenkt" (hier an einer meier Tele) passt das trotzdem:
Der Empfänger beschränkt sich auch auf einen Bedienknopf:
Der Sender wird zum Laden einfach in den "charge port" gesteckt - der Ladezustand wird dann wie auch während der Benutzung am Display des Empfängers angezeigt.
Display:
Der grüne Balken links zeigt das NF-Eingangssignal an (sollte nicht in den roten Bereich ausschlagen), die Balken neben der Kanalnummer die Empfangsstärke des Signals und zuletzt die Prozentanzeige den Ladezustand des Akkus an. Zur Beziehung Frequenz / Kanalnummer konnte ich bis heute keine Informationen finden.
Die Batterielaufzeit des Senders liegt bei 13-15 Stunden - wobei der Akku momentan ja neu ist.
Was mir in der Praxis gut gefallen hat: schaltet man den Sender einfach aus (ohne irgendwas zu muten) gibt es keinerlei Geräusch, auch rauscht der Empfänger nicht auf.
Für mich war das bis dato sehr hilfreich - weil ich beim Gitarrenwechsel sonst nichts unternehmen muss - Sender aus, abstecken, neue Gitarre um, Stecker rein, einschalten - man muss nix am Gurt fummeln, nichts kracht. Die Funkstrecke steht innerhalb etwa einer Sekunde.
....einfach mal schön.
Zum Klang: ich konnte zu einem "3m kurzen"Sommer Spirit Black Superflex Kabel keinerlei Soundunterschied feststellen - kein Höhenverlust, kein Verlust an meinem "Twang" oder an "Bumms". Aufgrund der Digitaltechnik ist kein Compander im Einsatz, man muss nur mit aktiven PUs aufpassen, den Wandler nicht zu "überfahren" - das zeigt aber der Pegelmesser (grüner Balken).
Aus diesem Grund wird die Dynamik des Signals nicht beschnitten.
Die Latenz bewegt sich um 2ms - was meiner Meinung nach nicht wirklich wahrnehmbar ist - hätte ich nicht gemessen, hätte ich es nicht bemerkt (der Schall bewegt sich in dieser Zeit weniger als einen Meter)
.
Zur Antenne ist nicht viel zu sagen - eine kleine Gummi-Stummelantenne mit SMA-Stecker (durchaus in der HF-Technik gängige Norm). Könnte man mittels geeignetem Kabel auch verlängern.
In 3 Monaten Betrieb sowohl auf der Bühne als auch im Wohnzimmer, Studio und Proberaum hatte ich keine Aussetzer oder andere Probleme.
Zum Größenvergleich mal ein Ausschnitt meines Effektboards mit dem Stageclix-Empfänger (ich hab das Ding da einfach draufmontiert, nicht sichtbar einige andere Effekte und der Blugguitar1 (mein momentanes Lieblings-Setup).
Die Vorderseite des Boards zeigt auf dem Bild nach links.
Ausgänge/Stromversorgung:
Der Empfänger hat sowohl einen Klinkenausgang (unsymmetrisch) als auch einen symmetrischen XLR - Ausgang um z.B. akustische Gitarren direkt ins Pult zu fahren. Ein deutliches Plus gegenüber einigin Mitbewerbern die nur einen Klinkenausgang haben.
Sollte man auf die Idee kommen, den Empfänger mit dem Pedal-Board-Netzteil zu betreiben sollte man auf ausreichende Stromreserven achten (das Teil möchte wegen des eingebauten Ladegeräts 1A bei 9V Betriebsspannung sehen). Auch sollte man einen Klappferrit auf das Netzteilkabel draufklicken - die Multiplexsignale für das kleine Display streuen sonst unter Umständen recht deutlich in schlecht abgeschirmte Pedale ein. Das ich diese Steckernetzteile (wird mitgeliefert) nicht mag, muss ich glaube ich nicht extra erwähnen - wer mag die Dinger schon....
Nach so viel "Praxis" muss auch ein wenig Technik sein:
Die Version 4 der Funkstrecke kommt nicht wie die Vorgänger mit Frequenzen im 5,2GHz WLan - Bereich daher, sondern mit insgesamt 12 schaltbaren Kanälen im 5,8GHz Band.
Spektrum am RF-Explorer dargestellt:
Die für Deutschland/Europa relevanten WLan - Frequenzen befinden sich (momentan) weit weg, hier ist IMHO auch nichts gravierendes zu erwarten.
Die Sendeleistung beträgt laut Datenblatt 25mWatt - was meiner Meinung nach sehr gut ausreicht.
Die Funkstrecke benutzt wie man sieht immer drei Frequenzen gleichzeitig - ich habe mittels Störgenerator eine der Frequenzen massiv überlagert ohne dass die Übertragung abriss.
Hierfür ein dickes Lob an die Konstrukteure - die Übertragungssicheheit ist gegeben.
Zur Reichweite: Im Gebäude war es mir problemlos möglich, über 2 Stockwerke zu übertragen - durch Natursteinmauern und dicke Ziegelwände. Im Freifeld habe ich bis 60 Meter getestet, hier gab es keine Aussetzer (auch nicht an meinem Shure IEM - damit dabe ich zurückgehört).
Der NF-Übertragungsbereich erstreckt sich laut Datenblatt von 10Hz-21kHz - was für Gitarre mehr als ausreichend ist.
Der verwendete Chip für die Wandlung und Übertragungstechnik stammt von BEKEN - einem durchaus in der Militärtechnik, in Medizintechnik, Spielzeug, WLan und Messtechnik bekannten Firma. Es handelt sich dabei um den BK5811 - einen GFSK-Transceiver-Chip, wer Lust dazu hat, kann sich das Datenblatt mal Googeln.
Mein Fazit:
Als Alternative (oder Add-On) ist das StageClix V4 eine ernst zu nehmende Funkstrecke. Frequenzmäßig weit weg von allem was stören kann und Übertragungstechnisch auf der Höhe der Zeit.
Dazu kommt (für mich) dass es auf das Board passt. Ich werde deshalb meine Sennheiser EW572 nicht verramschen - aber das Rack in dem die drin sind, kann jetzt mal zu Hause bleiben.
Wo Licht ist, ist auch Schatten: Ich denke an einer Strat (ich hab keine - das müsste mal jemand testen) könnte der Stecker zum Problem werden.
Sollte irgendwas dazu kommen, werde ich das hierzu posten - egal ob positiv oder nagativ.
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