Suche fetten Les Paul Sound für wenig Geld

Das wird ja immer gesagt.. Nur das Original hat den typischen Sound...
Da sag ich ganz klar jein... Und das obwohl ja bekanntermaßen einige Gibson LPs in meinen Arsenal sind...

Was ist denn der typische Gibson LP Sound? Mit PAFs, 490/498-Kombi, BurstbuckerPro, Bustbucker 2/3-Kombi, 59 Classics? Oder vlt mit EMGs wie Zakk Wylde für sich den richtigen LP Sound definiert? Und die Liste könnte man noch fortsetzen...

Genau aus diesen Gründen finde ich Aussagen wie "nur Gibson hat den LP-Sound" absolut grenzwertig. Es gibt ja nicht umsonst sehr viele User, die originale Gibson PUs selbst in Custonshopmodellen (nehmen wir mal Historics usw. raus) entfernen und durch PUs von Häussel und wem auch immer ersetzen.

Wie ich schon sagte: als einziges wichtig für einen LP-Sound ist der dicke Korpus (egal ob massiv oder gechambered), der geleimte Hals mit kurzer 628er Mensur, das Stoptailpiece mit Tune-o-matic Bridge und zwei Humbucker oder wem es besser gefällt auch gerne P90er.

Und von daher ist es völlig egal von welchem Hersteller man eine LP kauft, Hauptsache sie ist gut eingestellt mit vernünftiger Hardware und gut verarbeitet. Wenn einem der Sound nicht gefällt (oder besser nicht Gibson typisch genug sein sollte, was auch immer Gibson typisch sein soll), kann einfach die PUs tauschen. Und zwar zu solchen PUs, die einem dann den gewünschten Sound liefern...

Naja.. Ich hatte schon so viele Corts und Vintage LPs in der Hand, dass ich es gar nicht mehr zählen kann.
Und ich bleib dabei: ich kann nicht nachvollziehen oder bestätigen, dass die irgendwie dünner oder nicht wuchtig genug oder was auch immer klingen sollten. Und woher sollte denn der Unterschied auch kommen außer von den PUs? Und ich bin eigentlich ein Gibson-Jünger...

Beispiel:
Cort CR250 - wiegt im Schnitt zwischen 3,5 und 3,8kg. Also identisch zu einer Gibson Studio. Ist komplett aus Mahagoni mit eingeleimten Hals, gewölbter Riegelahorndecke, Palisandergriffbrett, 628 Mensur mit 22 Jumbo Bünde. Das kann ich endlos fortsetzen...
Es gibt nur zwei Unterschiede: die PUs und die Potis. Tausche ich diese auch identisch zu einer Gibson LP, dann wird man hinterher nur noch einen Unterschied in Nuancen hören, den man genauso bei der Serienstreuung zweier Gibson Studios hören würde...

Aber soll jeder weiterhin seinen Glauben haben und Gras wachsen hören können... :D
Dazu möchte ich gerne etwas interessantes ergänzen, was ich durch Zufall gefunden habe.
ACHTUNG Link startet PDF DOWNLOAD einiges Schaller PU Planes https://www.google.de/url?sa=t&sour...aBBwQFggcMAA&usg=AOvVaw21b0h9uuQd82NqrhNsV-06

Dort wird erwähnt warum und dass bei manchen Kopien die Verschaltungsmöglichkeiten der potis anders ist und wie dies den Klang verändert.

Es scheint eine Güter Abwägung zu sein.

GIBSON: "kompletter" Sound, ungenaue potis bei Mittelstellung.
ASIEN-KOPIEN: weniger Höhen im Sound, genauere potis bei Mittelstellung.

Wenn ich mich richtig erinnere.
 
Zuletzt bearbeitet:
Naja, irgendwie verstehe ich den Text anders als
GIBSON: "kompletter" Sound, ungenaue potis bei Mittelstellung.
ASIEN-KOPIEN: weniger Höhen im Sound, genauere potis bei Mittelstellung.
 
Zuletzt bearbeitet:
Naja, irgendwie verstehe ich den Text anders als
Dann fass es nochmal für mich zusammen. :) Ich hatte es aus der Erinnerung geschrieben... autsch :igitt: , da sollte ich doch vorher nochmal lesen, bevor ich poste, wenn die Erinnerung trügt.



EDIT:

Also, erklär mir, was ich da falsch verstanden habe:

Schaller sagt:
"In den 70-er Jahren stellte Gibson auf 300 kOhm linear für Volume und 300 kOhm log. um. Zum Teil kamen für die Tone-Regler auch Ausführungen mit 100 kOhm log. zum Einsatz (was einiges an Höhen gekostet hat). Irgendwann kamen dann die alten 500-kOhm-Potis wieder."
(***Übersetzung: In 70ern 300kOhm+100kOhm hat einiges an Höhen gekostet. Dann wieder 500kOhm. -> Umkehrschluss, wenn sie mit 300+100 verloren gingen, müssen sie vorher bei 00 dagewesen sein. Wenn man dann also wieder zu 500 zurückgeht, sind mit 500kOhm die Höhen wieder da, also Sound komplett***)
Ergibt:
GIBSON: "kompletter" Sound, ...

Schaller sagt weiter: "In Mittelstellung des Schalters arbeitet die Schaltung ungünstig. Die beiden Volumen-Potis sind nicht entkoppelt, die Schleifer liegen direkt parallel. Wenn man
das eine etwas herunterdreht, überwiegt sofort der andere Pickup. Wenn man es ganz herunterdreht, ist die ganze Gitarre stumm. Fein dosiertes Mischen ist schwierig. Wenn man eine bestimmte Einstellung gefunden hat, die einem gefällt, dann ist es schwierig, die Gesamtlautstärke zu verändern, ohne dass sich die Klangfarbe ändert."
GIBSON: ... ungenaue potis bei Mittelstellung.

So kam eine Alternative zu dieser Schaltung auf, die oft in Fernost-Gitarren zu finden ist:

Die Volume-Potis sind hier "rückwärts" angeschlossen, d. h. der Pickup geht zum
Schleifer (...).
Hier kann man in der Mittelstellung des Kippschalters den einen Pickup leise drehen, und der andere behält seine Lautstärke trotzdem.
Ergibt:
ASIEN-KOPIEN: ..., genauere potis bei Mittelstellung.
Doch dabei gehen die Höhen stark verloren.
Ergibt:
ASIEN-KOPIEN: weniger Höhen im Sound, ...
 
Grund: Zitat(e) nach Wunsch korrigiert
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@Chris39
Also auch mal bei den anderen Verdächtigen schauen. Teilweise gibt es noch Altbestände.

Bei Session.de oder Musikproduktiv gibt es noch die Les Paul Ultra von vor Paar Jahren und teils auch noch ältere Jahrgänge von Tribute oder Limited Modellen (bei Thomann teils ja auch). Wobei ich die Ultra jetzt nur als Beispiel für altes Zeug was noch im Katalog ist nennen wollte, nicht als Empfehlung.
Oder etwas Neues wie die "Epiphone Les Paul Standard Plus Pro E-Gitarre HB"?
Ich weiß nicht, ob Thomann den Namen nur ungenau übernommen hat oder die bei Epiphone auf der eigenen Homepage für diese Season schon wieder raus ist, aber bei Musik Produktiv gibt es eine "Epiphone Les Paul Standard Plustop Pro". https://www.musik-produktiv.de/suche.html?query=Epiphone+Les+Paul+Standard+Plustop+Pro
So ist sie auch bei Epiphone zu finden: (8. Reihe von oben, 1. rote Gitarre in der Reihe) http://www.epiphone.com/Products/Electrics/Les-Paul.aspx

Dei beiden Shops (Thomann und musik produktiv) haben teils unterschiedliche Farben im Angebot https://www.thomann.de/de/search_dir.html?sw=Epiphone+Les+Paul+Standard+Plus+Pro
Ansonsten scheinen die Specs inkl. Tonabnehmer gleich zu sein. Manche Farben von der Epiphone-Homepage weichen bei Thomann stärker ab, als bei MP. Frage, ob das vom Foto kommt, oder ob es doch unterschiedliche Serien sind. Bei https://www.session.de/index.php?lang=0&cl=search&searchparam=les+paul+standard+plus sehen sie nochmal anders aus.


Was mir übrigens auch grad aufgefallen ist, ist, dass die Humbucker sich per coil-tapping auf Single-Coil "umschalten" lassen, bei der Plus Pro / Plustop Pro. Interessantes Zusatzfeature.

---------
Warum eigentlich nicht die normale Les Paul Standard für 399,-?
Dann bist du vom Design her beim Original und für die Ersparnis kannst du dich bei Ebay auf die Lauer legen und immer mal wieder andere Tonabnehmer ausprobieren. (Sofern du nicht eh schon mit den PUs zufrieden bist). Kein Tip, nur ne Überlegung. Müssen die anderen hier für dich bewerten und dich beraten, ob das Sinn macht. Die auf Seite 1 vorgeschlagene Cort und weitere haben ja gleich viel oder mehr gekostet.

Wobei mir bei der normalen Epi LP Standard schon auffällt, dass es heutzutage keine Burst-Lackierungen mehr gibt. Da fragt man sich, ob sie schlechteres Mahagonie genommen haben oder gar zusammen gestückelt haben (was man auf der Rückseite sehen könnte). Wobei ich mich dann immer noch frage, warum schwarz und gold 399,- aber cardinal red und pelham blue 469,- kosten, wo doch alle undurchsichtig sind.


Wo jemand die Harley Benton SC-550 vorschlug... die SC-450 Plus (wichtig PLUS! Die ohne Plus ist aus Linde, wobei Gibson ja auch mal Pappel verbaut, aber das ist wieder eine andere Geschichte), also die SC-450-Plus ist vielleicht auch einen Blick wert. Wenn sie nicht so hässliche Potis hätten auch die Harley Benton Custom und custom active (active mit mehr Output, quasi für Metal. Du hattest ja nach fett gefragt. Wobei sich das für mich weniger nach fett als vielmehr nach schreddern anhört. Fett beinhaltet für mich auch "warm").
Bei den SC-450 Plus musst du auf die Farben achten, die haben alle unterschiedliche PickUps drin. Die P90 müssen sich übrigens nichtmal verkehrt anhören, auch wenn das nicht der 80er-Jahre LP Sound ist, den du (wahrscheinlich?) meintest. Aber das hörst du am besten im Geschäft selber an.

Bei Bonedo und amazona gab's nen Testbericht zu den Harley Bentons, wo auch auf die Serienstreuung eingegangen wurde. Achja, das wäre vielleict auch noch was, wo du drauf gucken könntest. Bei den Billigdingern (ging es eigentlich darum, so günstig wie möglich wegzukommen?), also bei den Billigdingern muss man manchmal hin und herschicken, bis man eine ohne Fehler bekommt. ODER man sagt Thomann (da gibt es bei der Bestellung ein Notizfeld), dass die vor dem Versand prüfen sollen. ODER man bestellt dazu, dass sie sie für einen nachgucken und auch gleich richtig einstellen (hat mal 15,-EUR gekostet, musst du nachfragen). Oder man macht es selber und lernt was dabei.

Haltbarkeit der Mechaniken
In einem extra Harley-Benton Forum meinte jemand bei seiner L-450-Plus (Vorgänger der SC-450 Plus) hätten die Mechaniken nach ein paar Jahren nachgelassen. Das wäre bei einem Biligkauf natürlich eine Sache, die nicht eintreten muss, die man vorher nicht absehen kann. Wäre die Frage, wie da die Erfahrung der anderen ist!?!
(Ich nehme mal an bei der Epiphone LP Standard muss man daran keinen Gedanken verschwenden. Wobei wer weiß, was die heutzutage machen, um zu sparen... :D )


Macht es nicht vielleicht auch Sinn mal zu fragen, ob sie den Verstärker da haben, den du auch zu hause hast, um auch mal die gleiche Gitarre an zwei verschiedenen Amps zu hören. Schaden kann es nicht. Wenn einem dann nicht völlig der Kopf schwirrt nachher. :)
 
ob's noch hilft :confused:

Chris39 war zuletzt hier:
15.12.17
 
Ja, es hilft. Auch stumme Mitleser profitieren von all den Hinweisen. Es klären sich oft Fragen, die noch nicht einmal gestellt wurden. Wie viel ich in diesem Forum schon dazugelernt habe, einfach nur durch zwischen den Zeilen/Usern lesen.
Auch wenn wohl der Großteil der Menschheit noch nie von einer Suchfunktion gehört hat und auch nicht weiß, wie man Suchmaschinen bedient - es gibt immer einen Anteil, der sucht und findet und saugt (Wissen und verschiedene Meinungen auf). Ich für meinen Teil bin dankbar für den regen Austausch von Erfahrung!

Wer weiß was mit dem Chris39 gerade los ist, manchmal hat man nicht die Zeit für ein Forum. Er kommt schon wieder ;)
 
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Das wird ja immer gesagt.. Nur das Original hat den typischen Sound...
Da sag ich ganz klar jein... Und das obwohl ja bekanntermaßen einige Gibson LPs in meinen Arsenal sind...

Was ist denn der typische Gibson LP Sound? Mit PAFs, 490/498-Kombi, BurstbuckerPro, Bustbucker 2/3-Kombi, 59 Classics? Oder vlt mit EMGs wie Zakk Wylde für sich den richtigen LP Sound definiert? Und die Liste könnte man noch fortsetzen...

Genau aus diesen Gründen finde ich Aussagen wie "nur Gibson hat den LP-Sound" absolut grenzwertig. Es gibt ja nicht umsonst sehr viele User, die originale Gibson PUs selbst in Custonshopmodellen (nehmen wir mal Historics usw. raus) entfernen und durch PUs von Häussel und wem auch immer ersetzen.

Wie ich schon sagte: als einziges wichtig für einen LP-Sound ist der dicke Korpus (egal ob massiv oder gechambered), der geleimte Hals mit kurzer 628er Mensur, das Stoptailpiece mit Tune-o-matic Bridge und zwei Humbucker oder wem es besser gefällt auch gerne P90er.

Und von daher ist es völlig egal von welchem Hersteller man eine LP kauft, Hauptsache sie ist gut eingestellt mit vernünftiger Hardware und gut verarbeitet. Wenn einem der Sound nicht gefällt (oder besser nicht Gibson typisch genug sein sollte, was auch immer Gibson typisch sein soll), kann einfach die PUs tauschen. Und zwar zu solchen PUs, die einem dann den gewünschten Sound liefern...
Ich zitiere das nochmal, weil ich dazu ne Ergänzung für Leute gefunden habe, die gerne vergleichen, ween ich auch sagen muss, dass ich solche Vergleiche immer schwierig finde, weil zu viele Faktoren mit reinspielen: Mikrofonpositionierung bei der Aufnahme, Gleichmäßigkeit/Reproduzierbarket des Gitarristen, gleiche Einstellung der Hardware. Aber dennoch für den groben Eindruck: Runterscrollen, da sind die Sounbeispiele http://www.gibson.com/News-Lifestyle/Features/en-us/tone-hunting-0309-2011.aspx
 

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