In den von mir beschrieben Fall geht es um schutzisolierte Schaltnetzteile (z.B. am Laptop, oder auch oft bei Micro-Amps zu finden). Dabei gibt es keine Erdung. Durch die Schaltung (Kondensator zwischen Primär und Sekundärseite) des Schaltnetzteils wird das angeschlossen Gerät auf ein undefiniertes Potential gebracht. Dadurch ist eine Spannung, zwischen Gehäuse und externer "Erde" (z.B. Wasserleitung) Messbar.
Du kannst Dir den Kondensator als (komplexen) Innenwiderstand einer Spannungsquelle vorstellen. Der Kondensator ist typischerweise recht klein (z.B. 1 nF), d.h. sein Widerstand ist verhältnismäßig groß. Misst Du nun mit einem hochohmigen Multimeter (typ. haben Multimeter im Spannungsbereich einen Innenwiderstand von 10 MOhm) die Spannung, so belastet dies die Spannungsquelle kaum, d.h. ein Großteil der Spannung fällt über dem Multimeter ab und Du misst eine sehr hohe Spannung. (siehe Rechnung unten)
Wenn Du allerdings einen kleineren Widerstand (z.B, Körperwiderstand ~1kOhm) an die Spannungsquelle anschließt, so bricht die messbare Spannung sofort zusammen. Der Großteil der Spannung fällt somit über dem internen Kondensator ab.
Ich habe die zwei Fälle kurz mal gerechnet um die Spannungen aufzuzeigen:
Anhang anzeigen 601435