Gitarrenequipment für tiefergestimmten DM

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Möchte in eine ziemlich laute Death-Metal-Band einsteigen, die bis zum tiefen A runterstimmt. Da ich bisher Basser war, besitze ich bis auf eine Epiphone SG und einen Übungsamp kein Equipment.
Die Gitarre soll später ersetzt werden durch eine 7-Saiter, z.B. ein Schecter oder Ibanez, zum Proben soll es erstmal reichen.

In der ersten Zeit kann ich mir eine Anlage leihen, will aber nach und nach eigenes Zeug kaufen. Da ich v.a. für Rhythmusgitarre zuständig bin und die Band eher brutal als verfrickelt unterwegs ist, muss es keine Boutique-Anlage sein. Gerne würde ich gebraucht kaufen, lieber etwas wertiger - und nicht unbedingt neu und gleich teuer, denn der Wertverlust bei den ganzen Billigmarken wäre ja viel größer...
Aber man muss halt schauen, was angeboten wird, zumal ich nicht hunderte Kilometer zum Testen fahren will bzw. mir etwas auf Verdacht schicken lassen möchte - bei Gebrauchtware ist ja Rückgabe bei Nichtgefallen ausgeschlossen.



Dachte an eine Marshall 1960er Box. Die gibt es ja in verschiedensten Ausführungen. Worauf muss ich da achten? Welche Speaker sollten drin sein? Sollte es eher eine abgeschrägte Box sein?
Oder gibt es eine gleichwertige oder viel bessere Alternative? Bei derart tiefer Stimmung???

Was den Amp angeht, so kann ich mir durchaus eine Transe vorstellen, z.B. den Randall RH 150 oder so. Wenn ich an die Gitarristen meiner alten Bands denke und deren Probleme mit den Röhren...
Gibt es da heiße Tipps?

Ist das Ganze halbwegs stimmig oder seht ihr auf den ersten Blick einen Denkfehler bzw. habt eure Zweifel? Nur raus damit, würde mir helfen!
 
Eigenschaft
 
Equipment kann man nicht sinnvoll einzeln empfehlen, sondern nur in Kombination. Vielleicht klingt manch ein Amp an ner 1960 besser, n anderer an ner ganz anderen.

Die Randalls sind schon ziemlich gut, und auch recht unzickig bei verschiedenen Boxen.

Je nach Budget könnten ein Bugera 6260 oder ein Laney Ironheart auch gut kommen.

Die Marshall 1960 kann man in allen Variationen kaufen, sinnvoll für Metal sehe ich die Varianten mit G12T75 oder V30s drin.
 
Vielen Dank für die schnelle Antwort! Lieg ich scheinbar nicht völlig falsch..

Klar, wenn erstmal ein Topteil oder eine Box da sind, wird der zu kaufende Rest damit getestet. Aber irgendwie muss man ja anfangen - und in den Laden gehen, sich Gitarre, Amp und Box holen und damit im Proberaum aufschlagen, das macht wohl kaum jemand hier, oder?

Ich habe ja auch den einen oder anderen Bekannten, dessen Zeug ich antesten kann, aber das ist ja auch keine unendliche Auswahl - ganz im Gegensatz zu dem Angebot der vielen Hersteller, Händler und Versender, da sieht man echt den Wald vor lauter Bäumen nicht.
 
Konkretere Klangvorstellungen/Beispiele und ein Budget wären evtl. hilfreich. Mit dem modernen und dem br00tal Zeug kenn ich mich nicht aus, für klassischeren DM wäre die "normale" 1960 wahrscheinlich nicht verkehrt, bei Tunings bis A runter vielleicht eher die 1960 AV/BV?
Als Amp könntest auch mal ein Auge auf den Engl Fireball werfen, ist allerdings Röhre. Der 60er ist recht günstig zu bekommen, allerdings könnte dem etwas die Puste ausgehen wenns so tief wird, da der Amp ziemlich "fett" klingt. Den 100er kenn ich nicht, hat hier aber ein paar Fans.
 
Mal als Soundvorstellung ungefähr das, was der Gitarrist ab 0:35 spielt:
Aber wir sind ja zwei Gitarristen, da wird es noch ein Finetuning geben...

Budget ist schwierig, kann nicht alles auf einmal stemmen, aber die berühmte "1000 Mark"-Richtlinie (kennt das noch jemand von früher???) gilt hier für mich: 500 Euro für den Amp, 500 für die Box(en), 500 die Gitarre... Box sollte billiger gehen, will aber da auch nicht zuuu sehr sparen. Amp kann als guter gebrauchter auch teurer sein, ebenso die Klampfe. Wobei ich für den Amp immer mehr zu einem Randall RH 150 tendiere, um erstmal Krach machen zu können. Gebraucht wäre gut, aber selbst neu frisst der nicht mein Konto leer... Wäre später mal als Backup bzw. für Bi-Amping nicht uninteressant.

Das Equipment sollte schon für Live-Geschichten tauglich sein und nicht dauernd Probleme bereiten. Als Basser weiß ich, wie wichtig die Box ist, und gerade für das tiefe Tuning wird das auch für die Gitarre gelten. In kleineren Clubs läuft ja oft der Sound zu einem Gutteil von der Backline. Da sollte nichts dröhnen, klappern, brummen oder klirren... abgesehen von dem, was musikalisch beabsichtigt ist ;-)

Bin weiterhin für Vorschläge, Kritik, Ideen und Tipps dankbar. Gerade wenn man sich auf dem Gebrauchtmarkt umsieht, ist das nicht unwichtig, falls mal was Interessantes angeboten wird...
 
Klar...hol dir die 1960er.
Bekommst du gebraucht für 300€ und funktioniert mit jeder Mucke.
Hab schon oft A-Tuning Death Metal darüber gespielt.
Ich würde die 1960AV bevorzugen...aber die anderen drei sind genau so geeignet.

Weiterer Vorteil: Bei den meisten Gigs steht so eine 1960er als Backline auf der Bühne.
Da müsstest du noch nicht mal die Ampsettings anpassen. Da biste dann in heimischen Gewässern.

Amps...ach wenn man mal ehrlich ist, ist es fast egal, sofern es einer der HighGain Kandidaten sind.
Im Bandkontext klingen am Ende alle Amps doch eh alle ziemlich ähnlich.
Hier kannst du auf jeden Fall Geld sparen.
Ob nun Engl, Randall, Peavey, Marshall oder wasweißich...egal. Death Metal geht mit allen.

Wichtiger fände ich eher, die SG früher oder später durch was geeignerteres zu ersetzten.
 
Vielen Dank, Gordon! Sehe das ziemlich genauso. Als Basser habe ich bei Konzerten auch ständig diese Marshall-Boxen der Gitarristen gesehen, die dann meist eben die 1960er waren, wie die mir auf Nachfrage bestätigen.
Und als Basser fand ich den Kult der Gitarreros um den Sound und die Röhren auch immer etwas übertrieben. Habe schon welche erlebt, die einen teuren Marken-RöhrenAmp fast clean betrieben und den Sound mit dem Boss HM-2 gemacht haben. Oder gar mit dem pinken Behringer-Clone...
Die SG-Gitarre dient erstmal nur als Proberaum- und Backup-Instrument, zum Glück dauert es ja aller Wahrscheinlichkeit, bis ich auf die Bretter muss/darf...

Sicher mögen mir alte Hasen an den 6-8 Saiten da widersprechen. Und sicher gibt es Soundunterschiede, und sicher "hört" sich mancher den teureren Amp auch schön. Aber als langjähriger Musiker und Konzertgänger muss ich auch sagen, dass im Zweifelsfall der Tonmann jeden Sound kaputtkriegt ;-)

Gerade bei diesen tiefen Frequenzen sind Erfahrung (Boxen-Aufstellung auf der Bühne!!!) und gute Ohren gefragt, dröhnen können alle, aber definierter Druck ist m.E eine Frage der Box + Aufstellung, dann der Frequenzen, die durch den EQ kommen (egal, ob vom Mixer, der Tretmine oder dem Amp).
Klingt jetzt blöd, aber da ich in Sachen Gitarre relativ unerfahren bin, finde ich es durchaus bemerkenswert, dass ihr meine Vorstellungen insgesamt bestätigt.
Von daher nochmals vielen Dank ans Forum, auch an diejenigen, die sich in anderen Threads die Finger wundtippen!
Eure eigenen Erfahrungen sind Gold wert, zumindest aber Geld!
 
Ich würde auch denken, dass eine Gitarre mit Tonabnehmern, die die tiefen Frequenzen und harten Anschläge gut wiedergeben können den wichtigsten Soundunterschied ausmachen. Ich habe immer viele Modern-Deathmetal Bands mit Shecter oder LTD Gitarren gesehen, die idR EMGs verbaut hatten. Auch wenn ich eher den Ibanez Gitarren zugetan bin, wenn es nur um "burtalen Sound" geht, hatte ich auch beim Anspielen immer das Gefühl, dass die Shecter Gitarren da immer die Nase vorn haben.
 
Ich würde auch denken, dass eine Gitarre mit Tonabnehmern, die die tiefen Frequenzen und harten Anschläge gut wiedergeben können den wichtigsten Soundunterschied ausmachen.
Die typischen EMGs sind recht schlank, und vor Allem mittenstark.
Tiefe Frequenzen führen zu Matsch und unkontrollierbarem Sound, man möchte bei Tiefgestimmten eher wenig Bässe haben.

Attack ist eher ne Geschmacksache als alles andere, aber auch hier überragen die typischen EMGs nicht.
 
Ich finde auch, dass die EMGs da kein Garant sind. Auf meiner LTD (bzw. der meiner Frau) gehen Stimmungen bis Drop C, drunter gefällts mir nicht.
Bei der Chapman 7-Saiter, die ich mal hatte, klang das in meinen Ohren besser. Lag wahrscheinlich an der 26,5" Mensur.
 
AMP:

Randall ist ein gutes Stichwort! Die aktuelle RG-Reihe ist für harten, trockenen aber trotzdem fetten Sound eine super Wahl - völlig unabhängig vom günstigen Preis! Die älteren RH-Topteile hatten mitunter mit Lautstärke-Abfällen zu kämpfen, wenn Sie zu hart "getreten" wurden. An dieser Stelle also Vorsicht beim Gebrauchtkauf.
Die Wartungsarmut eines Transistortops hattest Du ja selbst angesprochen. Das ist auch ein gutes Argument, so einen Amp als Backup zu behalten, falls man doch mal auf einen teuren Röhrenamp umsteigt. So ein Randall wäre also mitunter selbst dann eine gute und langfristige Anschaffung, wenn Dich später nochmal ein anderes Top "kitzeln" sollte.

Vielleicht wäre auch etwas im Rackformat interessant: Ich selber spiele aktuell eine Kombination aus ENGL E530 mit Harley Benton GPA400. Zusammen gebraucht für 450 Euro zu haben. Knackiger Sound mit viel Bassreserve und bis zu 400W Leistung bei gerade mal 10kg Kampfgewicht inkl. Kunststoffrack! (Man sollte gerade bei so tiefen Tunings die nötigen Leistungsreserven des Amps nicht unterschätzen!)

BOX:

Mit einer Marshall 1960 kann man nicht viel falsch machen. Günstig geschossen kriegt man die Marshall recht schnell und ohne Verlust wieder los - falls es später doch mal Orange, Mesa oder sonstwas sein muss.
Ich selber bin vor einer Weile auf einer quasi wertlosen Hughes & Kettner Warp 7 Box hängengeblieben - das nur als kleiner Einwurf, dass die passende Box nicht unbedingt viel Geld kosten muss.

Viel interessanter wäre aber die Wahl der Speaker. Gerade für so heftige Down-Tunings kann ich den G12K100 von Celestion empfehlen, für Sparfüchse als alte G12K85-Version zum Gebrauchtkurs um die 60 Euro pro Stück.
Die Dinger sind auch in sehr tiefen Lagen noch sehr präzise unterwegs und färben den Klang bei höheren Lautstärken weniger durch die hohe Belastbarkeit.

GITARRE:

Hier ist es tatsächlich gut, sich nicht sofort in einen Neukauf zu stürzen. Zwar ist die Wahrscheinlichkeit, dass Du mit der SG für Eure Musik unzufrieden sein wirst, sehr hoch.
Es ist aber gut, erstmal ein Gefühl zu bekommen, wie sich eine Gitarre mit Standard-Mensur bei so einem Tuning anfühlt. Du wirst sehr dicke Saiten brauchen (etwa 62er oder sogar noch dicker) und dann entscheiden müssen, ob Du nicht sogar lieber auf ein Baritonmodell umsteigen möchtest.
Bis Drop B finde ich eine Standard-Mensur noch halbwegs problemlos, aber A ist schon sehr heftig - dafür hab ich mir eine Baritongitarre mit 28"-Mensur zugelegt. Von der Intonation und "Tightness" her eine super Sache, aber natürlich ein ziemlich anderes Spielgefühl, als mit einer 25,5"-Mensur. Gerade wenn man aber eher nur Rhythmusgitarre spielen möchte, sollte die Umstellung aber kein großes Hindernis sein. Erst recht, wenn man gelernter Bassist ist.
Ich denke mal, die Wahl der richtigen Gitarre wäre hier tatsächlich die kniffeligste Angelegenheit.
 
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Ich denke mal, die Wahl der richtigen Gitarre wäre hier tatsächlich die kniffeligste Angelegenheit.
Naja...knifflig eigentlich ja nicht. Die Lösungen liegen ja auf der Hand...aber die Wahl der richtigen Gitarre wäre hier die kostspieligste Angelegenheit.

Edit: Ach was rede ich da...es gibt doch auch mittlerweile diese Harley Benton Multiscale Gitarren.
Das sind vielleicht keine Sammlerstücke...aber was ich bisher darüber gelesen hatte klang doch ganz brauchbar.
 
Ich schließe mich hier hauptsächlich den anderen an.

Unterschätze auf jeden Fall die Box nicht, die hat einen massiven Einfluss auf den Sound.
Irgendwas mit Celestion V30 (also z.B. die erwähnte 1960AV oder BV) wäre erstmal ein guter Weg.
In unserem Proberaum steht auch eine Fender-Box mit den von Tobi erwähnten G12K100 rum,
die Speaker klingen auch klasse, die halte ich auch für einen guten Weg abseits der V30.

Ich selbst spiele nen Bugera 6262 über ne Framus mit V30ern, und das macht ordentlich Dampf.
Alternativ sind die Fireballs mit 60 Watt auch ein gangbarer Weg.

Ich würde mich sogar so weit aus dem Fenster lehnen, dass die Boxenkonstruktion bei den
tiefen Tunings mehr zu sagen hat als der Amp.

Quintessenz des ganzen von meiner Seite wäre aber, dass du jeweils gut unter 500 Euro bei Amp und
Box wegkommen kannst, was dir dann ein bisschen mehr finanzielles Polster bei der Gitarre lässt.
Die Harley Bentons sind sicher ne günstige Variante, ansonsten gibts auch neuerdings ne bezahlbare Multiscale
von Jackson, kostet so um die 600-700.
 
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Die typischen EMGs sind recht schlank, und vor Allem mittenstark.
Tiefe Frequenzen führen zu Matsch und unkontrollierbarem Sound, man möchte bei Tiefgestimmten eher wenig Bässe haben.

Attack ist eher ne Geschmacksache als alles andere, aber auch hier überragen die typischen EMGs nicht.

Klar, der Sound gefällt nicht jedem. Aber ich hatte noch nie einen matschenden Sound mit EMGs. Da war ich bisher zB eher mit Seymour Duncans im Konflikt

.es gibt doch auch mittlerweile diese Harley Benton Multiscale Gitarren.
Das sind vielleicht keine Sammlerstücke...aber was ich bisher darüber gelesen hatte klang doch ganz brauchbar.

Die Gitarren sind ok, aber die Tonabnehmer taugen nichts. Das löst das Soundproblem also nur wenn man neue kauft und dafür sind vielleicht (manche sind ja schräg) auch Holzarbeiten nötig.

Dann lieber das beim Amp gesparte Geld gleich in die Gitarre stecken. Jackson und Ibanez haben um die 700€ schon tolle Sachen.
 
Du pauschalisierst etwas sehr.
Harley Benton hat teilweise sehr taugbare Tonabnehmer, und dank der langen Mensuren auch n tightes Lowend.

Und es gibt so viele Modelle von Seymour Duncan.. Da zu sagen, die würden generell eher matschen, ist wie zu sagen alle VWs sind schnell, weil man mal n GTI gefahren ist.
 
Ich habe so eine Harley Benton Multiscale Gitarre und ich finde sie sehr spaßig zum Spielen aber die Tonabnehmer gefallen mir dort garnicht.
Bei den Duncans hast du mich falsch verstanden bzw. ich mich zu kurz gefasst. Ich weiß, da gibt es hundert Modelle und das sind selbstverständlich super Tonabnehmer. Ich meine nur, dass zu der Art wie ich spiele und wie ich meinen Amp einstelle, die Duncans immer weniger gut gepasst haben, die EMGs schon. Und viele machen eben genau die gegenteilige Erfahrung.
 
Ich meine nur, dass zu der Art wie ich spiele und wie ich meinen Amp einstelle, die Duncans immer weniger gut gepasst haben, die EMGs schon. Und viele machen eben genau die gegenteilige Erfahrung.
Auf ein bestimmtes Modell bezogen bin ich voll bei Dir, so auf die Firma/Marke bezogen ists aber zu verallgemeinert. Duncan hat super geile Metaltaugliche Tonabnehmer, die definitiv nicht leicht matschen, und EMG hat auch Matschgefährdetere Modelle im Katalog.
 
Ich werde demnächst mal eine Schecter Stealth 7-Saiter anspielen. Die TA sind allerdings eine Eigen"marke". Mal gucken, ob's passt.
Hab auch eine ESP-LTD mit EMGs im Auge. Hach, das sind sooo viele Entscheidungen auf einmal... aber wenn ich ehrlich bin, macht's auch viel Spaß. mal aus der Komfort-Zone rauszumüssen...
 

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