Mal ehrlich meinen Ist-Stand bewerten...

  • Ersteller SixStringAddict
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Über einen unbekannten Backingtrack zu spielen, ist nicht der optimale "Versuchsaubau". Klar, man findet sich im Rahmen von 5 Minuten irgendwie zurecht, doch wenn man melodisch überzeugen will, muss man u.a die Zieltöne der jeweiligen Akkordwechsel gezielter ansteuern. Es schadet auch nicht, wenn man sich bestimmte Linien merken kann, um später wieder darauf zurück zu kommen und Variationen davon zu spielen.

Eine Art Konzept und ggf. die Beschränkung darauf, ist manchmal ebenfalls hilfreich. Man muss nicht ubedingt sämtliche Skalen, Licks, Spieltechniken und Phrasierungsmöglichkeiten einbauen, die einem einfallen und so gerade noch passen könnten. (Im vorliegenden Fall wolltest du wohl deinen Stand dokumentieren, daher ist meine Bemerkung eher allgemein zu verstehen.)
 
Ich frage mich gerade wirklich wo sowas eine "praktische" Anwendung findet.
 
Nicht nur beim Fähigkeiten präsentieren auch sonst. Selbst wenn es eine einfach Akkordfolge ist,in einem bestimmten Rhythmus muss man sich doch erstmal reinfitzen.
 
Also mein grundsätzliches musikalisches Schaffen könnt ihr hier einsehen: https://www.youtube.com/channel/UCp7C7TpBdOLSiA03VhiIZYA

Das bringt aber glaube ich in diesem Zusammenhang hier nicht viel.

Da es hier aber eher um meine Fähigkeiten im Solospiel geht, muss ich wohl mal irgendwas einüben und aufnehmen. Vielleicht schaffe ich das morgen.

Ich danke euch auf jeden Fall für eure ehrliche und konstruktive Kritik!
 
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Also ich fand das genau richtig, dass du irgendeinen backing genommen hast, da ist nichts einstudiert oder so. Das ist dein Stand, den du jederzeit abrufen kannst.

Ich find auch gut, dass du recht frei ueber die Lagen hinweg auf dem Griffbrett dich bewegst und auch ein gutes feel hast. Deine Bendings sind gar nicht so schlecht, kann aber auch noch besser. Vibrato ist aehnlich, ganz gut, koennte aber noch mit etwas mehr Selbstbewusstsein ausgefuehrt werden, melke den Ton.

Ich habe den Eindruck, dass du schon viele Techniken geuebt hast, aber nicht ausfuehrlich genug. Hast du ja selbst gesagt, ist alles etwas sloppy. Du solltest dir das techniktraining vielleicht besser aufbauen erst basics wie pentatonic, dann scales, dann 3 notes per string, dann legato ... oder so.

Jetzt bin ich mal so frech und poste meinen eignene YT Kram aber ich denke das koennte dir helfen. Im folgenden video gehts eben um precision beim spielen, die richtige Handhaltung und alsowas. Gibt noch einen zweiten Teil da solltest du vielleicht auch reinchauen, da gehts dann mehr um palm muting und so.



Die uebungen bauen auf zwei vorherigen vids auf, vielleicht ist das auch was. Ich lade die Tage auch noch eins zum Thema Bendings und Vibrato hoch.



Wenn es um Feeling geht und in unterschiedlichen Tonarten spielen koennen, finde ich backing tracks genau das Richtige, die gibt es ja in allen moeglichen Tonarten. Einfach die raussuchen die einem gefallen und los gehts. Dabei dann schoen das vorher technisch, natuerlich mit Metronom ;-) gelernte, in music umsetzen ...

Viel Spass beim Ueben -> jeden Tag!

Gruss
P'nono

PS: Meine Schreibweise = US Apple Tastatur, sorry
 
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Hallo,
hab mir Deinen Jam auch mal angehört und versuche meinen Senf dazuzugeben.
Soo übel ist Dein Spiel gar nicht.
Ich finde, dass Du wirklich viel mitbringst, auf das man gut aufbauen kann. Wo Du aber durchaus gewinnen kannst sind:

1) die Bendings: Treffen den Zielton nicht. (und sind für meine Begriffe oft unmotiviert an den falschen Stellen eingesetzt)
Mein Tip: lieber etwas unter dem Zielton bleiben klingt besser als über's Ziel rauszuschießen. Wenn Du auf den gezogenen Ton noch ein schönes Vibrato draufsetzt sollte alles passen.
2) Du dudelst! Das hat nichts mit Technik zu tun, sondern mit der Entschlossenheit eine Aussage zu machen. Schwer zu beschreiben aber es sollte hinter jedem Solo eine Absicht, Emotion oder "Aussage" stehen. Etwas wo man raushören kann, dass Du als Musiker dahinterstehst. Eine Verbindlichkeit.

Ansonsten würde ich nicht zu viele Baustellen auf einmal aufmachen. Da ansetzen, wo es Dich am meisten vorwärts bringt. (Und das ist sicherlich nicht die Anwendung der Kirchentonleitern ;))

Und setzt Dich nicht selber unter Druck. Mit Freude lernt es sich viel besser und leichter :great:
 
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Ok, für ein Video reicht es heute nicht mehr ;)

Aber ich habe geübt. So viel wie in der letzten Woche habe ich gefühlt die letzten fünf Jahre nicht mehr wirklich geübt. Das ist echt mal gut, weil es mir hilft, mich besser einzuschätzen. V.a. was die bpm Zahlen bei unterschiedlichen Notenwerten angeht.

Was ich merke, was jetzt schon besser geht:
- in der Rhythmuspyramide recht sicher zwischen den Notenwerten springen bis 140 bpm (nur auf einem Ton!) inkl. Achtel Triolen
- leicht verbesserte Kraft in der linken Hand (das hat mich überrascht, dass sich das so schnell bemerkbar macht, merke ich v.a. bei HO‘s und PO‘s)
- Konzentration auf das Wichtigere: Sweeping ist nicht so wichtig wie Bending ;)

Ich habe mir jetzt mal Kurzziele gesetzt und würde hier gerne so etwas wie ein „Lernlog“ draus machen, d.h. ich poste immer mal wieder ein Video von meinen (hoffentlichen) Fortschritten. Bin nämlich voll geflasht von euren positiven und wohlwollenden Kritiken und vielleicht wollt ihr ja meine „Lernbegleiter“ werden :cool:

Vielleicht finde ich ja auch die ein oder andere Übung oder Erfahrung, die ich mit euch teilen kann, die dem ein oder anderen auch helfen. Ich scheine ja nicht allein mit meinem Stand zu sein;)
 
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Sorry, das ich es so sage, aber du wärst evtl. besser . im Klassik Genre aufgehoben. Glaubst du denn das den gute Dimebag Darell, der ein fantastischer Gitarrist war, sich so einen Kopf gemacht hat ? Nein, denn er hatte das was wahrscheinlich Du (und ich sowieso nicht) jemals haben werden, nämlich ein außergewöhnliches naturgegebenes Talent das auch nicht durch die 5 Millionste Übungsstunde übertroffen werden kann. Warum ich das sage ?
Zum einen habe ich einen Freund, Profigitarrist, der Ende der 60er Jahre schon nach 2 Jahren Gitarre ohne Unterricht im Rhein-Main Gebiet alles an die Wand spielen konnte was glaubte ein guter Gitarrist zu sein. Klar, er hat 8 Stunden am Tag geübt, aber nicht nach so einem Schema wie du sondern sich einfach hingesetzt, Platten aufgelegt und nachgespielt. Auch heute noch sehe ich ihn ganz weit vorne, auch wenn er jetzt im Jazz unterwegs ist und Blues und Rock nur noch ab und zu spielt. Bei ihm war es das außergewöhnliche Talent das ihn primär zu dem gemacht hat was er ist, das Üben kam erst in zweiter Linie.
Zum anderen würde ich Dir gerne die Freude am Musikmachen zurück bringen. Blues, Rock oder Metal heißt für mich nicht perfekt spielen zu wollen (natürlich kannst du das, but who cares about ?). Perfekt musst du in einem Klassikorchester oder als Konzertpianist sein. Da wird das erwartet. Als Blues/Rock/Metal Gitarrist darfs du Fehler machen, ja sie sogar kultivieren wenn es sich gut anhört.
Natürlich kann man Timing lernen, Bending sicherlich auch, mit dem Vibrato ist's schon so eine Sache für sich. Wichtig ist allerdings, das auf der Bühne zu spielen was man gut kann, d.h. maximal 90% deines Könnens ausschöpfen damit du ggfs. noch 10% Reserve hast. Ich war immer ein grosser Hendrix Fan, aber leider war der gute Mann viel zu gut als das ich mit meinen bescheidenen Fähigkeiten einem Randy Hanson als Hendrix-Look-a-Like hätte Konkurrenz machen können.
Meine Empfehlung: vergiss mal deine Skalen und das ganze gefuddele und genudele, und ob du im Song ein Solo von phyrigisch nach myxolydisch verändern kannst merkt unten im Publikum eh keiner.
Entspanne dich, lege dir mal eine schöne Bluesplatte auf und beginn quasi mal an den Roots an so Themen wie Timing, Bending, Vibrato, Wechsel von Moll nach Dur in einem Solo etc. zu arbeiten.
Und wenn du irgendwann mal Crossroads von CREAM original spielen kannst dann klappts mit COWBOYS FROM HELL oder CEMENTARY GATES allemal. :great:
 
Schön, dass du dich traust ein Video hochzuladen

Ich schließe mich an: Im Grunde doch recht solide was du machst, bis auf Timing und Intonationsschwierigkeiten bei Bendings. Schön, dass du dich traust ein Video hochzuladen.

@nasi_goreng trifft es auf den Punkt was die "Aussauge" betrifft.

1. Versuche mal ein Motiv zu setzten und das dann etwas auszurarbeiten. Dann führst du ein neues Motiv aus wenn das alte gemolken ist.

Du kannst zum Beispiel folgendes mit einem Motiv üben :

Du kanns es rückwärst spielen, umkehren , eine krebsumkehrung machen etc etc ( J.S. Bach ist dein Freund ;) )

Du kannst es der Akkordfolge anpassen und nur die Töne im Motiv verändern, wie es die Akkordfolge erzwingt.

Du kannst es Rythmisch variieren

Du kannst es von der Dynamik variieren

etc...

2. Ein relativ einfaches Konzept ist das von Guide-Tone Lines. Schaff dir kurz die Stufenakkorde theoretisch drauf. Dann suchst du dir einen Startton und machst folgendes:

1. Du lässt ihn liegen so lange es geht und veränderst ihn nur wo es notwendig ist um der Akkordfolge gerecht zu werden.

2. Du führst ihn wann immer eine Bewegung notwendig wird konsequent nach oben weiter.

3. Du führst ihn wann immer eine Bewegung notwendig wird konsequent nach unten weiter.

Wenn du diese Linien sicher hast, fängst du an drum rum zu spielen und Sie zu verzieren währem du dich aber an ihnen entlanghangelst.

Der Sinn davon ist dem ganzen eine etwas weiter gespannten Spannungsbogen zu geben. Zum Beispiel eine Lange Line über mehrere Takte die Konsequent steigt.....

Deine Griffbrettorientierung scheint mir im Verhältnis recht gut zu sein, du kannst dich offenbar recht frei bewegen... Von daher sollte das machbar sein.



Wenn du nicht weißt was ich meine Erklär ichs dir gern ausführlicher.

liebe grüße
B.B.
 
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@mr.coleslaw Ich möchte dir da etwas widersprechen:
1) Nein, im Klassikbereich bin ich sicher nicht besser aufgehoben, ich glaube da werden noch einmal ganz andere Maßstäbe gesetzt. ;)

2) Natürlich gibt es einige (wenige), die alles intuitiv viel schneller und besser lernen als andere. Zu denen gehöre ich aber nicht (zumindest nicht, was die Gitarre angeht). Sich aber an denen zu orientieren und zu sagen: "Die haben es so gelernt durch Nachspielen, du kannst es aber nicht, warum also Zeit ins Üben stecken?" klingt eher nach Kopf-in-den-Sand-Stecken.

3) Mein Ziel ist NICHT (!), der nächste Flitzefinger zu werden. Ich weiß, dass mir dafür Zeit (und vielleicht wirklich auch das Talent) fehlt. Aber ich möchte an meinen Fähigkeiten arbeiten.

4) Gerade im Metal werden Fehler eher weniger toleriert! Ganz ehrlich, alle Metaller, die ich kenne, sind entweder selbst Musiker oder aber so bewandert in dem Genre, dass man sie getrost zur Muckerpolizei zählen kann. Und ich habe auch schon Konzerte miterlebt, wo Metalbands, die nicht auf den Punkt gespielt haben, ausgebuht wurden. Natürlich ist das ein anderer Maßstab als in der Klassik, aber erklär mal einem Metaldrummer, dass sein Doublebass Spiel ruhig etwas ungenau sein kann... :weird:

5) Mir bringt im übrigen das Üben - und zwar das planmäßige - derzeit sehr viel Spaß, weil ich merke, dass ich endlich wieder langsam Fortschritte mache. Ich achte wieder auf Feinheiten und überprüfe mein Spiel mehr. Ich habe die Woche frei, daher habe ich heute schon wieder eine Stunde üben können und habe dabei noch einmal genauer auf meine rechte Hand geschaut. Dabei habe ich versucht, das Pick mal etwas anders zu halten. Letztlich habe ich festgestellt, dass ich mit meiner gewohnten Haltung am besten klar komme, aber ich habe mal wieder was Neues ausprobiert. Und das finde ich gerade sehr spannend.

6) Ich gewöhne mich immer mehr ans Metronom. Nur noch Songs nachspielen hilft mir derzeit nicht weiter (glaube mir, das habe ich lange Zeit gemacht), ich muss jetzt einfach mal wieder richtig üben.
 
Natürlich ist üben wichtig. Alle richtig guten machen das und es gibt auch genügend Anleitungen wie man es systematisch macht (ich sage da nur Peter Fischer). Wenn du allerdings nach einer doch schon recht langen Zeit als Gitarrist immer noch Probleme mit den Bendings oder dem Timing hast das spricht das wohl dafür das du dir in der Vergangenheit eine unsaubere Spielweise angeeignet hast. Das zu korrigieren ist möglich, aber schwieriger da du schon eingetretene Pfade wieder verlassen musst. Zu deinen Videos möchte ich folgendes sagen:
1. Ich spiele mit meiner Band wohl ähnliche Songs wie ihr denn "Killing in the name" und "Take a look around" haben wir auch im Programm. Vom Niveau her sind wir vergleichbar, also gute Amateurcombos.
2. Bei deinem Video fielen mir zwei Dinge auf: erstens das Überreissen der Bendings und zweitens der mir etwas zwanghaft erscheinende Einsatz des Vibrato, das stellenweise nicht natürlich klang.
Zum Thema Vibrato möchte ich nochmals den Vergleich zu meinem Freund, dem Profimusiker heranziehen. Während er locker ein Vibrato aus dem Handgelenk schüttelt das ich unter 100 Gitarristen wiedererkennen würde
würde er mich immer daran erkennen das ich fast ohne Vibrato spiele. Alle Versuche, es besser hinzubekommen haben bei mir nur im Krampf geendet und mich zu der Erkenntnis geführt das es hier auch in 100 Jahren nichts zu lernen gibt auch wenn ich noch so übe. Was ich damit sagen will ist das es sicherlich sinnvoll ist einen Plan zu haben um besser zu werden. Allerdings wird es dich m.A. nach nicht aus der Position eines Durchschnittsgitarristen heraus in die Position eines Guitarslingers katapultieren da anscheinend bei dir auch zu viel der Kopf mitspielt.
Und ein paar Songs für die Akustikgitarre sollte eh jeder Gitarrist parat haben, das erwartet jeder von Dir der hört das du Gitarre spielst.
 
Ok, jetzt verstehe ich dich ;-) Und wir sind uns einig, dass ich kein zweiter *fügeNamenirgendeinesGuitarherosein* werde. Und ich werde auch kein Profimusiker! Das ist mir vollkommen klar! Muss ich auch nicht, stehe mit beiden Beinen im Leben (wahrscheinlich fester sogar als so mancher Profimusiker). Aber ich will besser werden und Probleme, die ich bei mir selbst erkenne, angehen. Daran ist denke ich nix verkehrt. Und ja, Kopfsache spielt da sicher auch mit rein, wobei ich den letzten Gig mittlerweile überwunden habe. ;-)

Wo wir beim Thema ausgetretene Pfade sind: Ich habe heute sowas von viel Zeit, die ich der Gitarre widmen kann, es ist ein wahres Fest. Ich habe vorher die Pickkhaltung erwähnt. Dazu ist mir etwas ziemlich Interessantes aufgefallen.

Ich habe heute mal zwei Varianten der Pickhaltung ausprobiert. Die erste ist die, wie ich mein Plec bislang immer gehalten habe. Bei der zweiten, die etwas gewöhnungsbedürftig ist, habe ich das Gefühl, dass die Synchronisation zwischen rechter und linker Hand besser klappt.

 
Vor allem, nimm dir nicht zu viel auf einmal vor. Ich war 2016 bei einem Kurs bei dem von mir erwähnten Peter Fischer der mir echt was gebracht hat nach so vielen Jahren Gitarre spielen.
Er empfiehlt gut strukturierte Übungseinheiten, die nicht zu lang sein sollten um Überanstrengung zu vermeiden. Das beginnt dann bei so einfachen Dingen wie "jetzt suchen wir mal auf jeder Saite wo das
Fis liegt" über die bekannten Pentatonik-Boxen bis hin zu Legato Playing , Sweep Picking und dem ganzen anderen modernen Kram. Viel auch mit Metronom um einfach das Timing zu verbessern.
Wenn ich meinem Kumpel beim Gitarre spielen zuschaue bin ich immer wieder erstaunt, welch einen riesen Werkzeugkasten an Akkorden, Licks, Phrasierungen und Spielstilen dieser aus dem Hut zaubert.
Egal ob Blues, Rock, Country, Zigeunerjazz oder Jazzrock, immer ist etwas dabei und vor allem er klingt gut, egal welche Klampfe er spielt. So wars auch bei Peter Fischer oder bei Vinnie Moore dem alten Shredder, bei dem ich mal nen Workshop gemacht habe. Das unterscheidet dann halt den Profi vom Amateur.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Ok, jetzt verstehe ich dich ;-) Und wir sind uns einig, dass ich kein zweiter *fügeNamenirgendeinesGuitarherosein* werde. Und ich werde auch kein Profimusiker! Das ist mir vollkommen klar! Muss ich auch nicht, stehe mit beiden Beinen im Leben (wahrscheinlich fester sogar als so mancher Profimusiker). Aber ich will besser werden und Probleme, die ich bei mir selbst erkenne, angehen. Daran ist denke ich nix verkehrt. Und ja, Kopfsache spielt da sicher auch mit rein, wobei ich den letzten Gig mittlerweile überwunden habe. ;-)

Wo wir beim Thema ausgetretene Pfade sind: Ich habe heute sowas von viel Zeit, die ich der Gitarre widmen kann, es ist ein wahres Fest. Ich habe vorher die Pickkhaltung erwähnt. Dazu ist mir etwas ziemlich Interessantes aufgefallen.

Ich habe heute mal zwei Varianten der Pickhaltung ausprobiert. Die erste ist die, wie ich mein Plec bislang immer gehalten habe. Bei der zweiten, die etwas gewöhnungsbedürftig ist, habe ich das Gefühl, dass die Synchronisation zwischen rechter und linker Hand besser klappt.



Vor allem kannst du bei der zweiten Methode das Plektrum schneller in der Hand verschwinden lassen um zum Fingerpicking über zu gehen und es auch danach zurückholen.
 
Sorry das ich das jetzt einfach auf ein Paar Sätze zusammendampfe aber die "Symptome" klingen für mich einfach nach "allgemein zu viel rumgedaddelt und zu wenig richtige Übung". Kenne das aus eigener Erfahrung. Das Technikzeug, Präzision, Geschwindigkeit muss man einfach hart trainieren auch wenn es Schöneres gibt, oder man entschließt sich einfach dazu simplere Sachen zu spielen, als z.B. Pantera :D
 
Kann meinen Vorrednern nur zustimmen: Das Rüstzeug ist ja vorhanden, es fehlt aber an Feinschliff. Ich finde es übrigens sehr hilfreich, dass du zu einem dir unbekannten Track gespielt hast, viel aussagekräftiger geht es ja nicht, wenn es um Improvisation geht. Ein paar Punkte wurden hier ja schon genannt, etwa das Bending über den Zielton hinaus, das etwas umotivierte Vibrato, Überforderung beim schnellen Spiel, oder rhythmische Unstimmigkeiten. Ich würde mir einfach einen dieser Aspekte raussuchen und dann für die, sagen wir mal, nächsten 3 Monate den Fokus darauf legen. Nicht alles auf einmal, sondern an einem Schwachpunkt nach dem nächsten feilen, beispielsweise erst einmal die Bendings verbessern bevor das nächste Thema angegangen wird.

Ein Tipp zum Bending wurde ja schon genannt, eher konservativ sein. Lieber unter dem Zielten bleiben als darüber hinaus zu schießen. Mein Lieblingsstück, wenn es um präzises Bending geht, ist nach wie vor Still got the Blues von Gary Moore, weil es eigentlich so simpel klingt aber man jede Schwäche sofort hört.
 
Dabei habe ich versucht, das Pick mal etwas anders zu halten.
Wo du schon darüber nachdenkst - ich übe gelegentlich und hoffentlich bald öfter das “Circle Picking“, eine Technik bei der das Handgelenk quasi ruht und Daumen und Zeigefinger machen nur minimale Kreisbewegungen. Beim Kreisen entfällt nämlich das ständige Beschleunigen und Abbremsen des verbreiteten Wechselschlags. Das klappt zwar noch nicht richtig bei mir, fühlt sich ungewohnt an, ist bisher nicht schneller als gewohnt und klingt nicht so gut - aber wenn es irgendwann klappt kann ich hoffentlich ermüdungsfrei sehr schnell anschlagen. Dann kommt meine Greifhand zwar nicht mehr mit, aber das ist ein anderes Thema, ich möchte Circlepicking sowieso eher für schnelle Tonrepetitionen einsetzen.

Drauf gekommen bin ich übrigens durch diesen, für Lernwillige sehr inspirierenden Thread: [url=https://www.musiker-board.de/threads/99-ways-to-play-better-aus-guitar-player-mag.289137/]99 ways to play better[/URL]
 
Ich habe mal in einem Bluesworkshop bendings auf den übernächsten Ton geübt und das mit .11 Saiten. Der wahre Horror
 
Ich finde es übrigens sehr hilfreich, dass du zu einem dir unbekannten Track gespielt hast, viel aussagekräftiger geht es ja nicht, wenn es um Improvisation geht.
Beim "unbekannten Track" sollte man differenzieren. Ein Track kann in dem Sinne unbekannt sein, dass man noch nie dazu gespielt hat. Trotzdem kann man wissen, welche Akkorde vorkommen. Wenn man den Akkordaufbau nicht mal ansatzweise kennt und erst "in Echtzeit" herausfinden muss, spielt man die ersten Durchgänge gewissermaßen im Blindflug.

Improvisation bedeutet nicht, dass man nicht wissen sollte, mit welchen Akkorden man es überhaupt zu tun hat. Zur Improvisation gehört vor allem, sich an die Akkorde des Stückes zu halten und etwas daraus zu machen. Wie soll das gehen, wenn man die Akkordwechsel nicht kennt.
 

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