Man kann die Kenntnisse Anderer zur Kenntnis nehmen ... manchmal schafft man es sogar, sich ein Bild davon zu machen, ob die z.B. voreingenommen sind, blind vor Liebe oder einfach keine Ahnung haben, wovon sie reden. Oder richtig viel Ahnung.
Naja. Weiß jeder selbst, und weiß ers nicht, ist es ja nichteinmal seine Sorge.
Zm Thema - es macht ein Stück weit Sinn, Vorführmodelle besonders schön und fein zu arrangieren, und weil gerade beim Spielgefühl viel über die Einstellungen zu ändern geht, würd ich gerade da sogar erwarten, daß eine Endkunden-Gitarre nicht annähernd so schön und sorgfältig eingestellt ist wie eine, die man in einem großen Laden zum Vorführen hinstellt - sofern der Hersteller oder Importeur das überhaupt weiß und das Vorführmodell nicht einfach aus dem eigenen Lager stammt. Dann aber würde es wiederum Sinn machen, daß der Händler selbst sie schön einstellt, weil der ja genauso verkaufen will wie der Hersteller, dem ist nur einigermaßen schnuppe, was für Ware er verkauft (wer sie hergestellt hat - die Händlermarge wird da keine großen Sprünge von Firma zu Firma machen, vermute ich als verkaufsnaiver Fachidiot einer anderen Richtung, die ich besser kann).
Was immer es an einstellbaren Gegenständen gibt, die ich neu gekauft habe - sie waren nie so eingestellt, wie ich es perfekt fände, oder irgendwer, oder auch nur gut. Die waren immer so, als wäre es garnicht gemacht worden, was vermutlich daran liegt, daß es einfach auch keiner gemacht hat, was ich sogar sinnvoll finde - wieso sollte ein Mitarbeiter, der am Ende aus den Verkäufen bezahlt werden muß, seine Zeit dafür verschwenden, eine Gitarre einzustellen, wenn ich mir am Ende sowieso n paar Tage nehme, um an allem herumzustellen, an dem herumzustellen Sinn macht? Und ich löhne das dann? Will ich nicht. Daß das nicht falsch kommt - ich hab nichts dagegen, daß alle Arbeiten, die von mir erworbene Produkte erfordern, angemessen bezahlt werden, im Gegenteil und im Zweifel lieber zu gut als zu schlecht, aber das Verrichten unnützer Arbeiten fällt halt da raus.
Und selbst wenn der Händler einem nicht diese Gitarre verkauft (weil sie nicht klingt wie erwartet oder einem die Farbe nicht gefällt oder oder oder...) - man ist doch irgendwie nicht recht zufrieden mit sich, wenn man da herumstümpert in nem Laden, noch 1, 2 Kumpels dabei, oder Schatzi ist mit, der Verkäufer eh, und man bricht sich ob der katastrophal hohen Saitenlage einen ab mit Hänschenklein und es klingt auch noch schief, weil keiner die Oktavreinheit mit ein wenig Aufwand bedacht hat, jeder Griff annen Vibratohebel resultiert in einer neuen Alternativstimmung, für die man besser betrunken wäre, die Sattelkerben sind trocken wie Schatz hoffentlich nicht ... ist doch scheiße... Da will man dann vielleicht lieber eher schnell weg. Kricht man es gut hin, kauft oder bestellt man evtl ja nicht nur die Gitarre, sondern vielleicht auch noch irgendwelchen Kleinkram. Und ne leichtgängig eingestellte Gitarre läßt sich eben einfacher spielen - ergo fehlerärmer - als eine, wo man richtig malochen muß mitte Griffel.
Schwierig ist sone Einstellung ja nun wirklich nicht, da sind keine 20 Parameter mit unüberschaubaren Wechselwirkungen abzustimmen und wenn man sich nicht wirklich erstaunlich anstellt, geht da auch nichts kaputt bei, ich denk sogar, angesichts des recht geringen Umfang des zu Lernenden und des nötigen Werkzeugs sollte man sich damit genauso vertraut machen wie mit dem Spielen des Instruments. Gehört eben auch dazu.
Aber wie auch immer - mich wundert das nicht, mich würd es wundern, wäre es anders.