E-Geigen-Pedalboard

  • Ersteller Roadjack92
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Ihr habt natürlich bzgl. Kreativität und die "automatisierte" Musik heutzutage, aber es gibt Situationen (Partituren/Kompostitionen) im Orchester, die gespielt werden müssen. Und wenn es dann an fähigen Geigern mit dieser Spieltechnik fehlt, muss man versuchen eine Lösung zu finden. (Man kann auch nicht einfach als Quartett z.B. kreativ sein und Improvisieren, weil man feste Vorgaben (Noten) diesbzgl. hat.) Ich sehe es eher als "Effektgerät" (Klangfarbe). Außerdem gibt es noch andere Melodieinstrumente, die Streicher sollen wirklich nur an bestimmten Stellen eingesetzt werden; das wird m.E. somit akustisch nicht sehr ausfallen, vom optischen mal ganz abgesehen :))). Also ich bin weiter nach der Suche nach dem Sound. Aktuell ist zeitlich alles bisschen schwierig rumzuprobieren - bin also im Input-Modus...
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Erstmal vorweg: was ist die Geige doch ein vielseitiges Instrument und wieviel ist da bloß allein über die Art sie zu bedienen herauszuholen! Möchte gern mal beobachten, wie sich klassisch ausgebildete und studierte Geiger an dieser Phrasierung die Finger brechen :D!

Zum Problem: wenn es möglich wäre, mit einer Geige allein diesen Sound hinzubekommen, dann würde da im Studio auch jeweils nur 1 Geiger sitzen. Geht aber nicht. Die Dichte des Signals wird dadurch erzeugt, dass dort unterschiedliche Instrumente mit verschiedenen Obertönen sehr nach beieinander spielen, aber eben nicht perfekt aufeinander. Klar kann man sich dem mit einer Mischung aus kurzem Delay, Hall und Chorus annähern. Das ist aber nur ein halber Schritt, wo 4 Schritte nötig wären.

Das Problem, mit einer Geige allein einen ganzen Streichersatz zu spielen, dass taucht immer wieder auf. Wir Geiger sollten uns da gar nicht drauf einlassen. Wird jemals von einem Trompeter erwartet, eine ganz Brass-Sektion allein zu blasen? Kommt der selbst auf die Idee, so etwas zu versuchen?

Die Lösung ist ganz einfach: erfasse das, was diesen Streichersatz ausmacht und entwickle deine Art, dies musikalisch wiederzugeben. Kleb nicht am Original, sondern finde die für das Arrangement wichtigen Töne. Immerhin kann man auch mit Doppelgriffen eine gewisse Zweistimmigkeit erzeugen.

Und dann schaue, mit welchen Effekten sich deine Art dies zu spielen unterstützen lässt, was dabei noch authentisch klingt, und wo die Verbindung zu dieser ungemein ehrlich klingenden Musik abreisst.


Hast das auf jeden Fall schön geschrieben und du hast natürlich größtenteils recht. Wenn ich allerdings sowas sehe:



Wenn der da mit dem Keyboard sowas spielen kann,ist es m.E. ein Versuch schon wert. Midi-Geige wäre vielleicht ein Option. Ich weiß aber nicht, wie es dann mit Trackingverhalten/Glitches usw. ist. Hat da jemand Erfahrungen ?
 
GAS schlägt zu!
Bin mit meinem Multi (Digitech RP 355) nicht mehr glücklich. War ohnehin gedacht als "ich probier mal aus was wie mit der Geige geht" und dann mal gucken. Das Gute am Digitech ist, dass es wirklich den gesamten Frequenzgang mitnimmt und sich nicht allein auf die Gittenfrequenzen beschränkt. Was mich nervt, ist die nicht vorhandene Flexibilität und ganz gelegentlich schaltet das Teil auch mal für 10 Sekunden ab. Echt selten und nicht reproduzierbar und zum Glück erst ein einziges Mal auf der Bühne passiert. Was ich aber in den Jahren mit dem Gerät gelernt habe ist, dass ich eigentlich (ja, nur eigentlich) gar nicht so viele Effekte brauche.

EQ habe ich im Preamp, ein Delay hab ich schon als Treter (Vox Timemachine). Auf dem Zettel stehen jetzt:

1. Reverb, optimal 3 Einstellungen speicher- und abrufbar.
2. Volumenpedal, alternativ Booster
3. Wahwah
4. Chorus
Mit Zerrsounds hab ich es nicht so, dennoch - es ist immer wieder mal ne coole Nummer, daher:
5. Overdrive / Distortion

Habt ihr Empfehlungen, insbesondere unter dem Gesichtspunkt "Erhalt der Obertöne"?
 
Ja, eine Empfehlung habe ich, aber eben in der "all-in-one-Lösung" HD500 (zumindest mit mit HD Vintage Pack wegen dem Acoustic-Pre-Amp) , die mir persönlich weiterhin am Besten gefällt:

Sorry, wenn das nicht in Deine gewünschte Richtung geht, ich halte von schweren Einzeltretern einfach nix. Weder bei der Geige, noch bei der Gitarre. Die vielen Fehlerquellen, nötige Looper, unterschiedliche Eingangsimpedanzen, Stromversorgung... all das habe ich zum Glück hinter mir und bin froh drum!
Der Erhalt der Obertöne ist aus meiner Sicht beim HD500 kein Problem.
Man hat zusätzlich die Möglichkeiten eines Harmonizers und den "Streicherbegleitungssound" (Octo)
Siehe Beitrag
 
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Der Thread ist zwar schon etwas älter, aber vielleicht hat sich bei Euch was getan.

Meines schaut zur Zeit so aus:

Pedalboard.jpg


Grüße, Chris
 
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Hab gerade festgestellt, dass mein Post aus 09/2016 ein ernsthafter Plan war. Statt Multieffekt (ja @GeiGit sowas hat Vorteile, aber eben nicht nur) nun die Einzeltretervariante. Es ist gelegentlich viel mehr an Steptanz zu machen, zwischenzeitlich musste ich auch noch rockige Gitarrensoli imitieren, aber die Soundqualität ist zumindest in Bezug auf den eher günstigen Digitech-Multi deutlich besser.

Nicht mit abgebildet ist der Fishman-Platinum Stage Vorverstärker, der ist am Gürtel angeklippst. Das Stimmgerät fürs Grobe ist gleichzeitig auch noch Stromversorgung für Wah und Zerre. Das sind auch die schwierigsten Pedale gewesen, das günstige Behriger Hellbabe ist eins der wenigen WahWahs, die einfach durch Fußauflegen in Funktion geraten, ohne Fuß aber das Signal wirklich unverfälscht belassen. Nach Entfernen eines Gumminuppsis hat es auch den gewünschten Sound gebracht.

Extrem schwierig: Zerre. Werde ich vielleicht mal einen eigenen Artikel zu schreiben, aber das war ein langer Weg und der ist noch nicht zu Ende.

Alle Geräte MÜSSEN vollen Frequenzgang bei mir haben, das ist das Erste, was ich prüfe. Wenn die Obertöne verloren gehen, dann lässt sich keine lebendige Geige mehr spielen. Chorus, 2x Hall und Delay erklären sich selbst. Der kleine Looper ist erst gestern aufs Board gekommen, bei dem ist noch nicht sicher, ob er seinen Platz behalten darf. Hab Zweifel an seinem Bypass, und die Bedienung ist auch eher antiintuitiv...


PC141353.JPG



Für die Lautstärke kommt dann eine QSC K8 hintendran, die hat auch noch nen XLR Ausgang für den Toni. Gestellte Bühnenmonitore nutze ich nicht.
 
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Jeder darf das machen, was passt und mit dem man den eigenen gewünschten Sound aus dem eigenen Instrument erreicht.
Insofern gratuliere ich euch zu euren Boards!
...und spiele absolut zufrieden mit meinem HD500 weiter :)
 
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@McMicro
Das sieht sehr ordentlich und aufgeräumt aus. :great:
Ich habe ja keine Ahnung, was du für Musik machst, aber für meine Anforderungen würden ein paar wichtige Effekte fehlen.
Hall und Delay sind für mich mittlerweile fast unverzichtbar geworden. Chorus kann auch ganz nett sein. Beim Oktaver bin ich noch am Suchen.
Wah-Wah setze ich 2-3 x am Abend ein.

Der kleine Looper ist erst gestern aufs Board gekommen

Looper ist nicht so mein Ding, ich habs mal probiert. Für zuhause mags ja ganz nett sein oder für längere Solopassagen ohne jegliche Begleitung.
Dann braucht man aber auch in interessiertes Publikum, welches über längere Zeit Interesse daran zeigt, was mit Looper so entstehen kann.
Der tc electronic Hall Of Fame hat es auch auf mein Board geschafft. Sehr angenehm, ich möchte ihn nicht mehr missen. :great:
Kannst du mal kurz erklären, was es mit dem zweiten Hall auf sich hat?
 
Kannst du mal kurz erklären, was es mit dem zweiten Hall auf sich hat?

Für mich ist Hall der wichtigste Effekt.

Es ist mir wichtig, ohne mich zu bücken zwischen kurzem und langem Hall umschalten zu können. Das HoF mini lässt sich über die Toneprints genauso konfigurieren wie der große Bruder. Bei mir macht es meistens den kurzen Hall "Room" während das große mir die lange Hallfahne schenken kann (Hall). Ist halt so nen Überbleibsel meiner Multieffekt-Zeit, das war schon bequem, einmal treten, alle Effekte geschaltet. Ausserdem hab ich am Hinterkopf so ne blanke Stelle, und wenn ich mich zum Floorboard bücke, dann schreit meine Eitelkeit empört auf:eek:
 
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Für mich ist Hall der wichtigste Effekt.

Okay. Das kommt mir bekannt vor. :)
Ich spiele ja gerne mit dem Delay und bin immer noch in der Experimentierphase um mein MuEff abzulösen.
Ich könnte mir derzeit durchaus vorstellen, mit zwei Delays zu arbeiten, ebenfalls kurz oder lang. Wobei ich den Effektanteil meist so einstelle, dass er kaum wahrnehmbar ist.
 
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Ja, Delay ist ein sehr starker Effekt. Allerdings find ich, dass er sich auch schnell abnutzt und irgendwann ins Nervige umschlägt. Und wenn das Tempo nicht zum Song passt, dann wird der Bandsound schnell klapperig. Deswegen läuft bei mir das Delay eher selten, dann allerdings auch klar hörbar. Mit dem Tap lässt sich das Delay flink ans Songtempo anpassen, einziger Grund für ein zweites Delay wäre für mich ein zuschaltbares "Doubling". Die Tap-Funktion war für mich einer der Gründe vom Multieffekt abzurücken, das konnte mein Digitech einfach nicht und ohne Tap gäb es für mich auch kein Delay.
 
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@robbert Das Thema mit Reverb und Delay habe ich bisher über den Amp gelöst wobei ich da mittlerweile nicht mehr zufrieden bin. Ich werde demnächst eine Anspielsession beim Thomann machen und verschiedene Amps probieren. Vielleicht lege ich mir die beiden Effekte auch aufs Board um soundtechnisch ein bisschen unabhängiger zu sein und nicht immer meinen ganzen Krempel mitschleppen zu müssen.
Die E-Geige nutze ich bisher nur als "Spielzeug" alleine oder mit einem Kumpel zusammen der leider nichts anderes als Metal spielen will. Da gehe ich mit der Akustischen unter ;)
Normalerweise bin ich eher Richtung Irish unterwegs und da passt m. E. nur ein akustisches Instrument.
 
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Schade, das hier so wenig los ist...werde mal demnächst mein neues Pedalboard für die Geige vorstellen...bislang habe ich nur nen Boss Tuner, Boss EQ und Boss Delay am Start...mal sehen, wo es mich hinleitet...Hall und Chorus kommen aus dem Fishman Amp
 
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Das hier so wenig los ist liegt daran, dass wir alle so viel üben, das für GAS keine Zeit mehr bleibt...

Welchen Fishman Amp spielst Du? Bist Du damit zufrieden? Und deine Geige? Akustisch mit Pickup oder nen Gerippe?
 
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IMG_7792.JPG
Das hier so wenig los ist liegt daran, dass wir alle so viel üben, das für GAS keine Zeit mehr bleibt...

Welchen Fishman Amp spielst Du? Bist Du damit zufrieden? Und deine Geige? Akustisch mit Pickup oder nen Gerippe?
Das mit dem GAS stimmt schon (bin ja auch Gitarrist :D). Ich spiele den Loudbox Mini und nehme den als persönlichen Monitor auf die Bühne. Gibt ja nix Schlimmeres als sich mit der Geige auf der Bühne nicht zu hören. Geigentechnisch bin ich mit meiner Wood Violins Axt echt zufrieden. Oben mal ein Bild vom Kölsche Musik Bänd Kontest...
 
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Zwischen der passiven Geige und der Loudbox kein Preamp?

Falls Du mal Geigen-GAS bekommst: an der Stelle tät ich nachrüsten, je näher der Preamp am Pickup ist, desto besser.

Mit EQ, Delay, Hall und Chorus hat Du ansonsten alles zusammen, was eine E-Geige gern hat. Wie heisst denn deine Band? Was macht ihr für Mucke?
 
Ich nehme den Preamp vom Loudbox und gehe über DI an die Stagebox. Der tut es sehr gut, sagt unser Tech. Vorneweg spiele ich ein Funksystem. Wir spielen Folksongs, eigene englische Nummern, eigene kölsche Sachen. Besetzung ist Cajon, Bass, 2 Akustikgitten, manchmal E-Gitte und Geige, ab und zu Piano und 5 mal, demnächst auch 6 mal Gesang. Ach so...Band of Plenty heißen wir...
 
Starke Truppe, der Gesang steht super und du spielst die Geige fein, das ist auch meine Bühnentaktik: einfaches Zeugs sauber spielen, das ist immer besser als sich am Limit bewegen und es dann nicht sauber hinzubekommen.

Was mir immer schwer fällt, wenn ich mal den Übeflash bekomme, dann werden die Finger flinker und wollen bewegt sein und schon endet der nächste Lauf in einer Sackgasse...
 
Der Funk ist ja schon ein "Preamp" :great:
Insofern hat dein Tech absolut recht!
 
Starke Truppe, der Gesang steht super und du spielst die Geige fein, das ist auch meine Bühnentaktik: einfaches Zeugs sauber spielen, das ist immer besser als sich am Limit bewegen und es dann nicht sauber hinzubekommen.

Was mir immer schwer fällt, wenn ich mal den Übeflash bekomme, dann werden die Finger flinker und wollen bewegt sein und schon endet der nächste Lauf in einer Sackgasse...
Absolut! Ich Fummel mich jetzt seit nem Jahr wieder rein nach über 20 Jahren Abstinenz. Vom 6. bis zum 18. Lebensjahr habe ich klassisch gelernt. Anfangs war die Intonation grauslig (das YT Video vom Musikfest war unser erster Auftritt), aber nach nem guten Jahr und viel Üben und Giggen ist die Sicherheit auch für etwas schwierigere Sachen wieder da. Allerdings immer song-/banddienlich. Das ist uns das Wichtigste...
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Der Funk ist ja schon ein "Preamp" :great:
Insofern hat dein Tech absolut recht!
Stimmt! Steht am Ausgang ja auch Line :great:
 
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Falls jemand hören und sehen, aber auch Tipps geben mag, hier mal ein Zusammenschnitt vom Bänd Kontest:
 

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