Ibanez Jazzgitarren Erfahrungen gesucht

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Ich hab es an anderer Stelle schon angesprochen: Mein Gitarrenspiel soll etwas mehr in Richtung Jazz gehen, was noch ein ganzes Stück Arbeit werden wird.
Zur Motivation würde ich mir gerne eine echte Jazzgitarre gönnen, die aber vorläufig mal preislich im Rahmen bleiben sollte.

Zur klaren Unterscheidung von meinen übrigen Gitarren würde ich eine echte Hollowbody bevorzugen, idealerweise mit floating pickup, nur in der Halsposition.
Die muss nicht mehr bedienen, als das reine Jazzgenre mit ein wenig Tendenz zum Blues.

Nachdem mir niemand konkrete Erfahrungen mit der von mir ins Auge gefassten Gretsch G100 CE BK mitteilen konnte und die Gitarre auch in ganz Wien und Umgebung nirgends zum Testen bereitliegt, habe ich mich auch anderwärts umgesehen.

Dabei habe ich zwei verschiedene Ibanez-Jazzer heute angespielt.

Zuerst die billigere Artcore AF 71F in schwarz, die optisch der oben angesprochenen Gretsch ähnelt:

Ibanez AF 71F.jpg


und dann fiel mir im Laden noch eine andere Ibanez auf, die AF 151 AWB, optisch völlig anders, aber sehr attraktiv mit dem Riegelahorn und der auffälligen Sunburst Lackierung.
Im Grunde gar nicht das, was ich suche, aber sie hat mir sofort gefallen:

Ibanez.png


Nun wäre es etwas unfair, die beiden 1 zu 1 zu vergleichen, denn die AF 71F kostet gerade mal um die 400,--, die AF 151 AWB hingegen fast 1.000,--, letztere allerdings inkl Koffer.

Dennoch - zuerst die günstigere angespielt, ganz okay, aber kein Aha-Erlebnis, dann die 151 und siehe da, die klang genau so, wie ich mir eine Jazzgitarre vorstelle.
Sowohl akustisch als auch und vor allem verstärkt über einen Fender Amp klang die 151 einfach viel weicher, runder, jazzig eben.
Man muss noch dazu sagen, dass die 151 mit etwas stärkeren Flatwounds bestückt war, die 71 hingegen mit 10er Roundwounds.
Das hat sicher auch viel ausgemacht. Vermutlich auch der Holzsteg anstelle des Metalls.
Die Günstigere hatte außerdem einige Scheppergeräusche im akustischen Betrieb, die sich sicher wegmachen lassen. Bei der 151 war nichts dergleichen zu bemerken.

Mich würde nun interessieren, ob ihr mit diesen Modellen konkrete Erfahrungen habt und welche Empfehlungen ihr aussprechen würdet.
 
Eigenschaft
 
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Irgendwie scheint dieses Forum nicht gerade ein Sammelbecken der Jazz-Gitarristen zu sein. Bei der Frage nach der Gretsch dachte ich noch, es läge am exotischen Modell.
Ibanez hingegen scheint mir doch sehr weit verbreitet.
Während man bei bestimmten Typen, wie der Custom Shop Les Paul, detaillierte Auskünfte und Meinungen bis hin zu fast religiös motivierten Ablehnungen und Verehrungsbekundungen erhält, kommt zum Thema Jazzgitarre weder Bild noch Ton.

Jazzgitarre ist offenbar nicht sehr cool und dazu noch äußerst diffizil zu spielen. Da scheiden sich die Geister. Ich weiß ja auch nicht, ob ich das hinbekomme, aber es reizt mich und ich will es mal versuchen.
Der Kauf einer Jazzgitarre sollte dann auch eine langfristige Entscheidung sein, weil es offenbar nur einen sehr eingeschränkten Markt für den allfälligen Wiederverkauf geben dürfte.
 
Ich glaube da hast du vollkommen recht, all zu viele Jazzer gibt es hier wohl nicht. Ich bin auch keiner :), habe mich aber mal mit den entsprechenden Gitarren beschäftigt. Auf die 71er kannst du auch einen Holzsteg machen, dadurch wird der Ton dann auch noch mal weicher aber der Preis unterschied muss ja auch gerechtfertigt sein, also wird die 71ger nicht so klingen wie die 151er. Die Hölzer und der Aufbau sind schon verschieden. Aber in meinen Augen brauchst du nicht gleich eine L5 Kopie um Jazz zu spielen. Eine ES oder Lee Paul mit entsprechenden PUs, original oder Kopie, können auch gut jazzen, wenn man den richtigen Punkt mit Ton und Lautstärke findet und sind aber auch noch für vieles andere gut.
Wenn du aber gerne so eine Form möchtest, kann ich dir auch raten mal eine alte Yamaha anzuspielen. Die gibt es auch oft auch schon für den Preis der 151ger, wenn es nicht gerade die Flaggschiffe sind
 
Genau das ist es ja - ich möchte eine "echte" Jazzgitarre als Inspiration und Motivation. Die muss dann auch sonst nichts können.
Was ein gut sortierter Haushalt sonst so haben sollte, hab ich ohnehin. Strat, Les Paul, Jazzmaster, Gretsch, Ovation .... also für viele Anwendungsbereiche mehr als ich brauche.

Es ist halt einfach die Lust am Neuen, zum Glück auch verbunden mit der wirtschaftlichen Möglichkeit, unnötige Dinge zu kaufen, wenn sie das Herz erfreuen.
 
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Eine sehr vernünftige Einstellung - ich bräuchte für Jazz auch nicht mehr als Tele und Les Paul aber für den Genuss kommt mir eines Tages auch noch eine Archtop ins Haus :great:

Zu den Gitarren: Ich hatte die AF71 mal in hübschem Sunburst unter den Fingern und mein Eindruck deckt sich mit deinem. Qualitativ wirklich gut für den schmalen Euro aber echte Begeisterung kam nicht auf. Irgendwie finde ich das Konzept von gesperrter Decke und Floating Pickup etwas kontraintuitiv. Entweder will man will eine steife Decke für elektrisch verstärkten Einsatz, damit so schnell kein Feedback aufkommt oder einen Pickup, der die (massive) Decke nicht am schwingen hindert. Die 151 kommt für mich mit gesperrter Decke und darin eingebauter Elektronik schon schlüssiger daher. Das Ebenholzgriffbrett wäre für mich auch ein großes Plus - gerade für Jazz mag ich das glattere Spielgefühl sehr.

Falls du auch für andere Marken offen bist, kann ich auch raten, mal bei Eastman vorbei zu schauen. Die bieten Jazzgitarren in wirklich guter Qualität bis hin zu vollmassiven Flagschiffen. Da hatte ich mal eine ES175-artige angespielt und war sehr positiv angetan.

Für mich selbst heißt es erstmal sparen und schauen, was der Gebrauchtmarkt bringt, denn um mich wars endgültig geschehen als ich eine wirklich akustische Archtop in Händen hielt...:hail:

Gruß aus dem Pfälzer Wald,
Captain Blackguard
 
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Wie gesagt, dann würde ich an deiner Stelle mal eine gebrauchte Yamaha AE, AES, AEX probieren. Die gibt es zwar nicht so oft aber mir persönlich gefallen die wesentlich besser. Oder die L5 Kopien von Hondo, sind auch klasse, vor allem die alten aus Japan.
 
Das liegt daran ohne einem jetzt auf den Schlips zutreten, aber die Jazzer sind so ein völkchen für sich das mag man oder mag es halt gar nicht .

Ich gehöre zu den letzteren die reinen Jazzer die ich bisher kennengelernt habe waren gar nicht so mein Fall wirkten teilweise sogar ziemlich überheblich und ausser Jazz ist alles andere Müll der nicht anspruchvoll ist.... zumindest meine Erfahrungen mit den Damen und Herren der Hardcore Jazz Abteilung....
Mein Eindruck die bleiben lieber unter sich ,,fremde" aus anderen Musikrichtungen so mein Eindruck werden nicht gern gesehen und einfach nicht beachtet.


Das bitte jetzt nicht verallgemeinern .Sind nur meine persönlichen Erfahrungen.
 
Glück gehabt, ich bin ja (noch) kein Jazzer. Man muss, denke ich zumindest, hier auch ein wenig unterscheiden. Ich hab´s gar nicht mit der zu abgehobenen Jazzmusik, nix mit free und cool und auch die Akrobatik wunderbarer Musiker wie Al di Meola oder Larry Coryell ist nicht mein Ziel.
Schön, dass es diese Gitarristen gibt, aber ich möchte da viel bodenständigere Ziel verfolgen.

Harmonisch, melodiös, gepaart mit dem typischen Ton, Klassiker wie Mercy, Mercy, Mercy von Zawinul, Summertime, Blue Monk, ein wenig verjazzten Blues mit spannenderen Akkorden und Bridges als dem üblichen 1-2-3, und natürlich, wie könnte es anders sein, "fly me to the moon", das ist so das Genre, das ich halbwegs kompetent spielen möchte.

Das passt auch besser zu meinem Alter, als sich jetzt mit kreischendem Heavy Metal zu verwirklichen.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
... etwas kontraintuitiv.

"kontraintuitiv" - wunderbares Wort! Meine ich jetzt ehrlich und kein bisschen ironisch.
 
Ich gehöre zu den letzteren die reinen Jazzer die ich bisher kennengelernt habe waren gar nicht so mein Fall wirkten teilweise sogar ziemlich überheblich und ausser Jazz ist alles andere Müll der nicht anspruchvoll ist

Ich schenke dir mal ein paar Satzzeichen: ,,,,,,,,,,

Ist nämlich wirklich schwer zu lesen und der Sinn ebenso schwer zu entdecken.
 
Wie gesagt, dann würde ich an deiner Stelle mal eine gebrauchte Yamaha AE, AES, AEX probieren. Die gibt es zwar nicht so oft aber mir persönlich gefallen die wesentlich besser. Oder die L5 Kopien von Hondo, sind auch klasse, vor allem die alten aus Japan.

Hab ich leider noch nie in freier Wildbahn gesehen, geschweige denn mal gespielt. Werde ich nachholen, wenn sich die Gelegenheit ergibt.
 
Jazzgitarre ist offenbar nicht sehr cool und dazu noch äußerst diffizil zu spielen.

Um Jazz zu spielen, ist die Art der Gitarre nicht so wichtig. Der Spieler rückt mehr in den Vordergrund.
Mal wieder das hier als Hörübung:

Für den Jazzsound ist die Spielweise, und dann erst Saiten, Verstärker viel wichtiger.
Ich spiele zur Zeit fast nur noch Solidbody, zuerst gezwungener Maßen. Der rechte Arm begann Probleme zu machen, eine geeignete Solidbody lässt sich viel ergonomischer spielen. Inzwischen weiß ich, ich bleibe dabei. Einen Jazz-Sound lässt sich, finde ich, aus jeder Gitarre bekommen. Zur Zeit bei mir mit diese hier:
https://www.musiker-board.de/threads/gitarre-harley-benton-7-saiter-fan-fret.670876/#post-8444649
richtig gut wird sie allerdings erst klingen, wenn die Saiten richtig eingespielt sind, so nach einem halbem Jahr...

Durch die Mensur klingen Hollowbodys, wenn sie die 628mm den haben, etwas "weicher." (ob ich das im Blindtest wirklich höre? Sie oben, Tim Lerch)
Die Ibanesse hatte ich auch schon in den Händen, wie Du selbst sagt, die Saiten sind sehr wichtig. 10er Roundwounds klingen nicht "jazzig", mindestens 11er Flatwounds, gut eingespielt brauchst Du. Beide Gitarren haben auch andere Tonabnehmer (was vor allem Geschmackssache ist). Wenn Du unbedingt eine Hollowbody willst, solltest Du unbedingt die Godin Archtop 5th avenue im Blich haben. (Die hat auch nicht diesen alles zukleisterndnen PU-Lack wie die Ibanez):
http://www.godinguitars.com/godinarchtop.html
Die hat mir sehr gut gefallen!
Wichtig finde ich, wie man mit dem Halsprofil zurecht kommt. Gerade wegen der vielen Jazz-Akkorde.
Zur Inspiration solltest Du nicht so viel Gitarren anschauen, lieber Gitarristen hören. Und üben.

Irgendwie scheint dieses Forum nicht gerade ein Sammelbecken der Jazz-Gitarristen zu sein.
Aber dieses:
http://www.jazzguitar.be/forum/
und da bei Gear:
http://www.jazzguitar.be/forum/guitar-amps-gizmos/?s=8adcaeb05d73a7073200e345f7fc9f7b
leider kann kein Forum das Üben abnehmen...
 
Eine Godin 5th Avenue hat mein Gitarrelehrer und ich habe sie auch schon getestet. Zwar mit 13er flats, die mir etwas too much waren, aber sonst durchaus interessant.

Halsprofil ist auch klar, aber das würde bei der Ibanez genau passen. Vorher hatte ich eine Gretsch New Yorker in der Hand, aber das war gar nichts für mich. Der Hals hatte ein Dreieckprofil, sehr ähnlich meiner Ovation und auch sonst hat die nicht gepasst, nicht zuletzt mangels cutaway.

Üben, üben, üben ... natürlich ist das die Quintessenz, aber ich erlege mir da keinerlei Druck mehr auf. Langsam auf den Sechziger zugehend und beruflich gut ausgelastet sehe ich die Gitarre als Freude und Ausgleich.
Mit der Freude kommt dann das häufige Spielen und damit die Geläufigkeit. Einmal pro Woche dann eine Stunde mit kompetentem Lehrer. Da geht dann schon ein wenig weiter.
Was so nicht geht, wird halt bei mir nicht mehr. Und eine neue Gitarre ist für mich immer Anreiz noch mehr zu spielen.
 
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Und eine neue Gitarre ist für mich immer Anreiz noch mehr zu spielen.
wem sagst Du das...
Halsprofil ist auch klar, aber das würde bei der Ibanez genau passen
Dann nimm Dir eine Ibanez, unbedingt! Wenn sich die Gitarre gut anfühlt, ist das die richtige für Dich. Und da gibt es noch genug zum probieren.
Ich spiele übrigens auf 648mm, bzw. auf der Multiscale 11er D'Addario Chromes. Zu weich sollten die Saiten nicht sein, das gibt sonst bei den grifftechnisch schwierigen Akkorden Intonations-Probleme. Aber selbst die 10er D'Addario Chromes gehen noch, wenn man sensibel genug spielt. 13er sind mir auch viel zu viel.
Die
Ibanez Artstar SS300-DVS Dark Violin Sunburst
finde ich sehr schön...
 
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"kontraintuitiv" - wunderbares Wort! Meine ich jetzt ehrlich und kein bisschen ironisch.

Ich dachte, ich lass dir mal das Codewort der Anonymen Jazzer zukommen, weil ich dich noch nie bei den Gruppensittzungen gesehen habe. Es ist einfach zu traurig, dass die Scham wegen dieser abnormalen Vorliebe so viele unserer Brüder und Schwestern in die soziale Insolation treibt. Nicht, dass du vereinsamst und Befriedigung nur noch in billigem Telefonjazz finden kannst: :guilty:

Achso, es ging ja eignetlich hier um Gitarren. Da hat @3XeHj vollkommen Recht - auch mit dem tollen Video von Tim Lerch. Im Grunde reicht alles, was einen Halspickup hat und sich bequem spielen lässt. Die von ihm verlinkte 300er liest auch richtig gut. Eine massive Decke mit eingelassener Elektronik ist ein beliebter Kompromiss zwischen akustischem und elektrischem Klang, quasi wie bei einer Super 400 nur in viel kleiner.
 
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Ich schenke dir mal ein paar Satzzeichen: ,,,,,,,,,,

Ist nämlich wirklich schwer zu lesen und der Sinn ebenso schwer zu entdecken.

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Denn lese es halt nicht wenn es dir nicht passt.

Manche haben echt probleme....
 
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Ich werde die Ibanez AF 151 AWB wohl nochmal testen gehen und sie mir auch optisch nochmal sehr kritisch ansehen.
Es ist halt das alte Problem der vordergründigen Schönheit - auf den ersten Blick ist man von all der Pracht hin und weg (Flames, Gold, Sunburst und pipapo...) - bei längerem Hinsehen ermüdet die Begeisterung aber etwas und man sehnt sich plötzlich nach dezenterem Auftritt. Gerade im Jazz hat man es doch nicht so gern flashy, oder?
Bei der gezeigten Ibanez muss ich das für mich erst einordnen.
Meine Les Paul R9 kann ich mir wohl ewig mit Begeisterung ansehen. Zu viel Flames gibt´s hier gar nicht. Die ist einfach großartig.
Will ich das bei der Jazzgitarre auch, oder fühl ich mich mit Schwarz oder Natural über die Jahre wohler?
 
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Gerade im Jazz hat man es doch nicht so gern flashy, oder?

Genau, und gewöhn' Dich schon mal an Rollkragenpullover und Breitkordhosen, vorzugsweise in gedeckten
Brauntönen, kann aber auch sein, daß ich mich da jetzt vertue und den Jazz(Kontra-?)Bassisten meine.:evil:

Spaß beiseite, Ernst komm her (Ex-Deutschlehrer, anno Tuck, 10x in einer Unterichtsstunde und das Jahrelang:weep:), denn auf eins möchte ich noch hingewiesen haben.
Die beiden Ibanesen oben unterscheiden sich zwar optisch, was im Wesentlichen das Thema zu sein scheint, wesentlicher
für das Jazzgitarrendasein ist aber in diesem Fall die Art und Lage der verwendeten PU's.
Wie auch hier, wird Jazzgitarrensound im Allgemeinen ein weicher, etwas belegter, höhenarmer Ton nachgesagt, so
wie z.B. bei George Benson oder Pat Metheny, schaut man sich deren Gitarren an (hat Ibanez was im Programm),
sieht man die in die Decke eingelassenen (fullsize) PU's, wie bei der 151, die mit dem "Super 58" Humbucker
daherkommt. Diese Konstellation sollte den angestrebten Klang unterstützen.
Die 71 dagegen trägt einen so genannten "floating Mini Humbucker" und zwar ohne Kontakt zur Decke, am Hals
oder Pickguard befestigt. Weiter fällt auf, daß auch die Bedienelemente nicht in die Decke, sondern im
Pickguard eingelassen sind, was zusammengenommen zumindest konstruktiv zu einer frei schwingenden Decke führt.
Das sollte Konsequenzen haben und das tut es auch.
Hier entfaltet sich der Ton etwas anders, knochiger, brillianter, hölzerner, irgendwie präziser in der Ansprache.

Das wäre so die tendenzielle Richtung der beiden Konzepte, die durch Benutzung von Klangregelung an Gitarre und
Verstärker durchaus in die jeweils andere Richtung verbogen werden kann.
Noch Anmerkungen. Zumindest bei der floating Mini-HB-Sache halte ich eine massive Decke für gewinnbringend.
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen das hier ein weiterer Piezo-PU in der Brücke das Tüpfelchen auf dem i sein kann.

Wenn du 1000,- Euro für die Gitarre ausgeben willst, ist die gut...mit massiver Decke. (okay, kommt ein wenig
wie Aschenputtel daher.;))



 
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Danke, die Guild wurde mir schon mehrfach empfohlen. Konnte ich bisher noch nicht testen.
Das Thema Floating oder eingebauter PU hat mich auch schon beschäftigt. Allerdings weicht dann der Praxistest oft von der Theorie deutlich ab.
Die Ibanez 71 war trotz frei schwingender Decke etwas dumpf und trotzdem dünn (wenn man das so sagen kann).
Der PU selbst trägt hier offenbar sehr viel mehr zum Sound bei, als die Konstruktion.
Selbst unverstärkt hat die 151 mehr den von mir erwarteten Jazz-Klang gebracht, mit dem Humbucker dann sowieso.
Nur Neck-PU reicht mir jedenfalls, weil ich das auch bei all meinen anderen Gitarren bevorzugt spiele, sogar bei der Strat.
Die Frage ist halt auch, wie viel die Saiten wirklich ausmachen. die eine hatte wie gesagt 10er roundwounds und die andere 11er flatwounds.
 
die eine hatte wie gesagt 10er roundwounds und die andere 11er flatwounds.
sehr, sehr viel! Ich bin gut eingespielte Flats gewohnt, wenn ich eine Gitarre mit 10er Roundwounds spiele, ist das für mich mehr ein nerviges gezirpe ohne Substanz. Ich bin gewöhnt, dass die Finger auf den glatten Saiten schön rutschen, das fühlt sich mit Roundwounds auch ganz anders an. Meine neue HB, jetzt 1 1/2 Wochen mit Flats, beginnt so langsam zu klingen. Es braucht ein wenig, bis das Klirren verschwindet.
Ich hatte mir diese Gitarre gekauft, weil ich den Hals sehr angenehm finde, sie sich gut anfühlt, die Tuner etc. passen. Und selbst aus den Pickups bekomme ich, mit den richtigen Saiten einen sehr brauchbaren Sound.
Der PU selbst trägt hier offenbar sehr viel mehr zum Sound bei, als die Konstruktion.
Die Konstruktion halte ich, ergonomische und ästhetische Aspekte außer Acht gelassen, bei E-Gitarren für überbewertet:evil:
Die Konstruktion bedingt allerdings eine bestimmte Spielweise. Ich habe einige Zeit gebraucht, meine Haltung von Hollow auf Solidbody anzupassen. Alleine durch anderen Winkel und Abstand der rechten Hand zu den Saiten hatte ich einen anderen Sound.
Wobei der Jazz-Sound bei Gitarren seit einiger Zeit wieder in Bewegung ist, Julian Lage finde ich fast nur noch mit Telecaster. (Und er spielt Roundwounds...) Ist zwar vom Sound nicht so meines, aber sehr Geschmackvoll, sehr E-Gitarren mäßig.


Also, zusammenfassend:
Die Gitarre muss sich für Dich gut anfühlen, Du solltest sie mögen. Die Qualität der Hardware sollte in Ordnung sein, wenn Du die nicht gleich tauschen willst. Entscheide aus dem Bauch, für Dich.
Und denke gleich über passende, schlichte Verstärkung nach...
 
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