Welche Mundharmonika ist das? Anfänger sucht Hilfe!

  • Ersteller Bravestarr1
  • Erstellt am
Infos zur Speedy





Gruß
Lisa
 
Ahaha, wie witzig! - Ich dachte mir nicht, das die Speedy so ein "Brocken" ist. Hatte mir die viel kleiner vorgestellt. :D

Ich würde dir als erstes Instrument eine der folgenden diatonischen in der Tonart C empfehlen:

Suzuki Bluesmaster
Hohner Special 20
Seydel Blues Session
Lee Oskar major diatonic

Die kosten in etwa gleich viel und können auch in etwa gleich viel. Der Unterschied liegt hauptsächlich in der Form. Die Hohner SP 20 ist von diesen Harps zwar diejenige die am besch...eidensten aussieht, sich dafür aber am besten spielen lässt. Die Seydel Session ist ein eher "hoher Brocken" für große Münder, die Suzuki der absolute Preiskracher. Aber deren Unterschiede sind wirklich sehr marginal. Früher oder später wirst du das auch bezeugen können, da Harps niemals alleine bleiben. ;)

Edit: Die Speedy und die MelodieStar kannst du glaube ich getrost überspringen. So schwierig ist es nicht, gleich an einer vollwertigen Harp gute Resultate zu erzielen. Vernünftiges Einzeltonspiel hast du am ersten Tag damit schon drauf, wenn du dich ernsthaft damit beschäftigst. :)
 
Zuletzt bearbeitet:
vollwertigen Harp

Du hast lauter Harps mit Richter-Stimmsystem genannt. Das ist ein Stimmsystem, das völlig anders gespielt wird, als das Solo-Stimmsystem. Das Solo-Stimmsystem ist die Grundlage für Chromatische Mundharmonikas. Und die liegen preislich in völlig anderen Regionen, als die von Dir genannten Instrumente.
Die Speedy und die MelodieStar kannst du glaube ich getrost überspringen.
Die Speedy ja.
Die MelodyStar nur, wenn man sofort in eine gute chromatische Mundharmonika investieren kann.

Gruß
Lisa
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Suzuki Bluesmaster
Hohner Special 20
Seydel Blues Session
Lee Oskar major diatonic

Die kosten in etwa gleich viel und können auch in etwa gleich viel. Der Unterschied liegt hauptsächlich in der Form. Die Hohner SP 20 ist von diesen Harps zwar diejenige die am besch...eidensten aussieht, sich dafür aber am besten spielen lässt. Die Seydel Session ist ein eher "hoher Brocken" für große Münder, die Suzuki der absolute Preiskracher.

Was ist für Dich ein "hoher Brocken?"
Kannst Du die Harps mal nebeneinander legen und fotografieren, damit man den Höhenunterschied erkennen kann?
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Hoppla, ich hatte da irgendwie total übersehen das ihr euch schon auf nen Stufenplan hin zur Chrom eingeschworen habt. Irgendwie hab ich den Eckpfeiler komplett überflogen. ;)
Hier würde ich aber dennoch die MelodieStar überspringen und zu einer Seydel Orchestra / Marine Band Soloist greifen. Warum? Weil das Einzeltonspiel jetzt nicht SOOOO schwer zu erlernen ist als man denkt und man damit immer noch ein tolles "Instrument to go" hat, wenn man die teure Chrom die man später noch kauft, lieber zu Hause lassen möchte.

Zum Thema Seydel und "Höhenunterschied". - Der ist an sich minimal, aber die paar Millimeter mehr, zusätzlich kombiniert mit steileren "Anblaswinkeln" (keine Ahnung ob man das so nennen kann), liegt mir persönlich nicht so wie die flacheren Kollegen von Hohner oder Suzuki. ICH tu mir halt da etwas schwerer, meine Lippen so zu Formen das ich sie dicht bekomme, ist aber vermutlich reine Gewohnheitssache. Prinzipiell finde ich Seydel aber am Innovativsten von allen Herstellern und freue mich, das sie Hohner gute Konkurrenz machen. Somit kommen die auch mal wieder etwas aus den Puschen. ;) Und die Frage ist ohnehin nicht, bei wem man seine Harps kauft, sondern bei wem man sie ZUERST kauft.^^
 
Seydel Orchestra / Marine Band Soloist
die flacheren Kollegen von Hohner oder Suzuki.

Hattest Du die "Marine Band Soloist" von Hohner und das ihr entsprechende Seydel Instrument "Solist Pro 12 Steel" schon in der Hand? Bei den beiden verhält es sich genau umgekehrt.

Die Hohner Marineband Solo Tuning und die Seydel Solist Pro 12 Steel. (6. und 7. Mundharmonika von oben gezählt) bieten beide denselben Tonraum mit 3 Oktaven. Die Hohner Marineband Solo Tuning ist preisgünstiger. Deshalb gab ich ihr damals den Vorzug. Mit ihr wurde ich aber nie 100% glücklich. Und dann habe ich noch einmal Geld ausgegeben. Die Seydel Solist Pro 12 Steel spricht feiner an, braucht weniger Luft und ist handlicher. Deshalb spiele ich sie wesentlich lieber.

Da Du die Seydel Orchestra in einem Atemzug mit der Hohner Marine Band Soloist nennst, sei noch darauf hingewiesen, dass die beiden Instrumente zwar beide das Solo-Stimmsystem aufweisen, aber ein völlig unterschiedliches Stimmzungen Layout haben. Für den "Stufenplan" ist es am Anfang egal, welches Instrument man wählt. Da sich die Orchestra und und die 3-oktavige Solist einander ergänzen, hat man später möglicherweise beide. Es kommt dann darauf an, was man spielen möchte.

Ich bin mit Hohner Instrumenten aufgewachsen und liebe sie. Aber in diesem Vergleich kommen die beiden Seydel Mundharmonikas aufgrund der Faktenlage besser weg.
Die Seydel Solist Pro 12 Steel ist aber nun mal nicht ganz billig. Und da man sein Geld nur einmal ausgeben kann, schauen wir uns doch mal an, von welchen Beträgen wir hier gerade sprechen. Das sind 15 Euro (Melody Star) versus 42 bis 96 Euro (diatonische Solo Harps von Seydel und Hohner). 15 Euro in den Sand setzen tut weniger weh als das knapp 3fache oder gar 6 bis 7fache. Da liegt aber die Schmerzgrenze bei jedem woanders. :nix:
Und was heißt hier "in den Sand setzen"? Dass das billige Instrument unbrauchbar ist? Nein. Meiner Erfahrung nach ist es das nicht. Die Schülerinstrumente sind robust ausgelegt. Sie spielen sich nicht so fein wie eine Seidel. Deshalb ist die Empfehlung, sie zu überspringen eine Überlegung wert. Aber damit kann man starten und schon mal die Grundlagen lernen, während man auf die Chrom spart. Und wenn die Melody Star später nur noch in der Schublade liegt, weil man lieber auf einem deutlich besseren Instrument spielt, dann tut das nicht weh. Die guten diatonischen Solo-Harps sind allerdings viel zu schade für die Schublade. Das sind echte Alternativen für die Chrom, wenn deren Tonumfang nicht gebraucht wird. Aber vielleicht mag man diese Schublade voller Instrumente nicht und will nur ein einziges, das alles kann. Ein richtig gutes ... :love:
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Nur eine kurze Zwischeneldung meinerseits: Meine Melody Star ist heute angekommen. :) Es war irgendwie sehr spannend sie aus der Verpackung zu holen und erstmal von allen Seiten zu betrachten. :)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Die lässt sich auch gerne beatmen! :-D
Sie ist garantiert friedlich und beißt nicht! :-D

Hier sollte eigentlich eine schlagfertige Antwort stehen. Sobald mir eine einfällt, editiere ich sie rein. :moose_head::D

Und wieder muss ich eine peinliche Frage loswerden. Beim Üben der Kernoktave fand ich, dass es komisch klingt, und nun habe ich auch eine Idee, woran es liegen könnte. Für mein ungeschultes Laien-Ohr klingen Kanal 4 und Kanal 5 beim Blasen absolut identisch. Kann das sein? :nix: Nicht dass ich ein Modell erwischt habe, das falsch gestimmt ist. :embarrassed:
 
schlagfertige Antwort
:rofl:

Für mein ungeschultes Laien-Ohr klingen Kanal 4 und Kanal 5 beim Blasen absolut identisch. Kann das sein?

Hörprobe bitte!

Gegenfrage: Meinst du tatsächlich "identisch"?
Dann ist sie sehr gut gestimmt. Und ja, das muss so sein.
Bitte mal die Stimmtabelle für das Instrument ansehen!
Wenn du keine findest, melde Dich.

Oder meinst du "nicht identisch"
In diesem Fall die Erklärung: Vermutlich hörst Du eine leichte Schwebung. Das ist durchaus normal, solange die nicht sehr groß ist.
Die Tonhöhe der Mundharmonikazungen kann sich durch die Art des Anblasens verändern. Wenn die beiden Zungen also nicht 100% identisch angeblasen werden, können sie auch nicht 100% identisch klingen.

Gruß
Lisa, die gerade auf dem Sprung zur Schule ist ...
 
Beim Üben der Kernoktave fand ich, dass es komisch klingt, und nun habe ich auch eine Idee, woran es liegen könnte. Für mein ungeschultes Laien-Ohr klingen Kanal 4 und Kanal 5 beim Blasen absolut identisch. Kann das sein?
Im Prinzip nein, weil es bei der Solostimmung eigentlich keine 'Kernoktave' gibt. Sowas nennt man bei der Richter-Stimmung die mittlere Oktave. Diese ist gleich wie JEDE Oktave bei der Solo-Stimmung. Also ja, es ist der selbe Ton und das soll auch so ein.

Oktave heisst das Ding übrigens, weil es sich um 8 Töne handelt, von Do bis Do bzw. von C bis C'. Nun bringen wir diese acht Töne mal auf die Mundharmonika mit Solo-Stimmung, beginnen wir bei Kanal 1: Blasen = Do (C), ziehen = Re (D) und so weiter, dann enden wir im Kanal 4 mit ziehen = Ti (H), blasen = Do (C').

Alles klar und logisch soweit. Nun wilst Du aber weitermachen, einfach eine Oktave höher. Dafür musst Du nun auf Kanal 5 (= 4 plus 1) wechseln, damit Du wieder das gleiche Blas- und Ziehmuster hast. Im Kanal 4 ist beim Ziehen ja das Ti (H) zu hören, nicht das erwartete Re (D). Deshalb gibt es das Do (C') eben zwei mal, auf Kanal 4 und auf Kanal 5. Das eine Mal als Ende der unteren Oktave, das andere Mal als Anfang der oberen Oktave.

Das ist eben die Solostimmung, die Du auf jeder Chrom wieder findest. Und deshalb solltest Du bei dieser Stimmung eben nicht Begriffe aus der Richter-Stimmung verwenden und vor allem auch nur Tabs, die für die Solostimmung gemacht sind.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Im Prinzip nein, weil es bei der Solostimmung eigentlich keine 'Kernoktave' gibt.
Ich lasse den Begriff "Kernoktave" auch als Synonym für das "Blas-Zieh-Muster" gelten, mit dem die Tonfolge der Kernoktave gespielt wird. Wenn man das nicht mag muss man sehr viel umständlicher formulieren. Z.B. ... Atemschema der Kernoktave im 10-Kanal-Richter-Stimmsystem ...
... 'Kernoktave' gibt. Sowas nennt man bei der Richter-Stimmung die mittlere Oktave.
Das trifft aber nur auf das Stimmzungenlayout der 10-Kanal Richter Harp zu.
 
Alles klar und logisch soweit. Nun wilst Du aber weitermachen, ...

Mal mit ein paar Grafiken erklärt ...


Teil 1 - Variationen des Richter-Stimmsystems
Das Prinzip des Stimmzungenlayouts bleibt in den verschiedenen Variationen des Richter-Stimmsystems immer dasselbe:
- Unterhalb der Kernoktave werden zwei Akkorde eingerichtet.
- Oberhalb der Kernoktave wird die Tonfolge sowohl mit den Blaszungen als auch mit den Ziehzungen immer weiter fortgesetzt.
- Da es in jeder Oktave eine Ziehzunge mehr gibt als Blaszungen, verschieben sich die Paarungen der Blas- und Ziehzungen von Oktave zu Oktave immer mehr.

Die Variationsmöglichkeiten:
  • Das Richter-Stimmsystem kann verlängert und verkürzt werden.
  • Die Akkorde (Kanal 1-3) können verdoppelt werden.
  • Man kann mitten in der Oktave starten.
  • Die Blas- und Ziehzungen können
    • paarweise in einer Kanzelle verbaut werden (Blues-Harp) oder
    • jeweils für sich eine eigene Kanzelle bekommen (Tremolo-Harp, Oktav-Harp).

Tontabelle Standard Richter C-Dur.png


Tontabelle Sailor Richter C-Dur.png


Tontabelle Standard Richter C-Dur Pro12.png

Tontabelle BigSix C-Dur.png




Teil 2 - Variationen des Solo-Stimmsystems
Die Zentral-Oktav (Oktav in der Mitte des Tonraums) weist im Solo-Stimmsystem dieselbe Anordnung auf wie die Zentral-Oktav des Richter-Stimmsystems.
Im Gegensatz zum Richter-Stimmsystem wiederholt sich dieses Stimmzungenlayout in der Oktave darunter und darüber. Es entsteht keine Verschiebung der Paarungen von Blas- und Ziehzungen. Salopp ausgedrückt: Die Kernoktave wird gestapelt. Das ist natürlich nicht ganz korrekt ausgedrückt, da sich nur die Notennamen wiederholen, sich die Oktavlagen (eingestrichen, zweigestrichen, dreigestrichen) aber ändern.
Erreicht wird diese "Stapelung" dadurch, dass sowohl für den Grundton=Prim als auch die Oktave eine Stimmzunge eingesetzt wird.

Richter 24 Stimmzungen:
blasen: 1 3 5 / 1 3 5 / 1 3 5 /1 3 5
ziehen: 2 5 6 / 2 4 6 7 / 2 4 6 7 / 2
ergibt die Paarungen: 1 2- 3 5 -5 6 - 1 2 - 3 4 - 5 6 - 1 7 - 3 2 - 5 4 - 1 6 - 3 7 - 5 2

Solo 24 Stimmzungen:
blasen: 1 3 5 8 / 1 3 5 8 / 1 3 5 8
ziehen: 2 4 6 7 / 2 4 6 7 / 2 4 6 7
ergibt die Paarungen: 1 2- 3 4 -5 6 - 8 7 / 1 2 - 3 4 - 5 6 - 8 7 / 1 2 - 3 4 - 5 6 - 8 7

Durch diesen Trick sind nun die Reihe der Blaszungen und die Reihe der Ziehzungen je Oktave gleich lang und es verschiebt sich nichts mehr.


Auch das Solo-Stimmsystem kann variiert werden.
- Man kann mitten in der Oktave starten. (Seydel nennt das Orchestra-Stimmung)
- Man kann die Anzahl der Kanäle verringern und vergrößern.
> 1,5 Oktaven > BigSix Orchestra (Seydel Sonderanfertigung)
> 2 Oktaven > Melody Star / chromatische Mundharmonika Chrometta 8 (beides Hohner)
> 2,5 Oktaven > Orchestra (Seydel) / chromatische Mundharmonika Chrometta 10 (Hohner)
> 3 Okaven > Marine Band Soloist (Hohner), Solist Pro 12 (Seydel) / chromatische Mundharmonikas
> 4 Oktaven > chromatische Mundharmonikas​

Tontabelle Solo-Stimmsystem C-Dur Pro12.png

Tontabelle Orchestra LowC V2.png


Tontabelle Melody Star V2.png




Ich hoffe, durch die Tontabellen wird deutlich, warum ich den Begriff "Kernoktave" als Synonym für ein bestimmtes Stimmzungenlayout gelten lasse.

Gruß
Lisa


Hinweis:
Die Tontabellen habe ich mit der Erlaubnis von Seydel von deren Webseite kopiert und dann mit den farbigen Rahmen ergänzt.
Die Grafik der Tontabelle der Melody Star habe ich von einer Seydel Tontabelle abgeleitet.

Hohner Stimmtabellen: http://www.hohner.de/fileadmin/documents/instruments/harmonicas/hohner-harmonicas-tuning-chart.pdf
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Muss hier kurz mal ne Zwischenfrage einwerfen:

Ist irgend einem Seydel Orchestra S - Besitzer hier aufgefallen, das das Instrument am 2. Kanal Blasen ventilliert ist? Kann mir jemand erklären, warum das der Fall ist?
(Möchte kein neues Faß aufmachen, sorry für Zweckendfremdung des Threads)
 
Ist irgend einem Seydel Orchestra S - Besitzer hier aufgefallen, das das Instrument am 2. Kanal Blasen ventilliert ist?
Auffallen tut sowas ja wohl nicht, da muss man schon nachschauen. Also, liebe Besitzer eines solchen Instrumentes: schaut doch bitte auch mal nach!
Kann mir jemand erklären, warum das der Fall ist?
Wissen tue ich es nicht, aber vermuten. Du schreibst 'der Blaskanal' sei ventiliert, Du meinst damit dass das Ventil aussen liegt und damit schliesst, sobald Du ziehst, richtig? Das würde dann einen 'ventilierten Draw Bend' ermöglichen. 'Normal' ist ja ein Bend nur möglich, wenn der Ziehton höher ist als der Blaston. Bei der Orchestra S ist 2 ziehen das B (h), Blasen ist C, also höher. Du kannst das B (h) also nicht herunterziehen, ausser eben der Blaskanal ist durch ein Ventil geschlossen.
Theoretisch müsste also 6 und 10 ebenfalls halb ventiliert werden, um dort einen Bend zu ermöglichen, aber wer tut denn sowas in den hohen Tönen?
 
Teilventilierung der OrchestraS
Als die OrchestraS ganz neu am Markt eingeführt wurde, war sie meiner Erinnerung nach komplett unventiliert, um das Benden nicht zu behindern. Ich hatte so ein unventiliertes Instrument der ersten Generation gekauft und große Probleme mit den "Ziehtönen" der Low-Oktave (Kanal 1 und 2). Mit dem 2. Kanal kam ich am schlechtesten zurecht. Ich kontaktierte daraufhin Seydel und erfuhr, dass es nicht nur mir so ging. Ich habe mein Instrument eingeschickt und die "Problemzungen" ventilieren lassen. Später wurde die Orchestra dann entweder generell teilventiliert angeboten oder die Teilventilierung wurde eine wählbare Option; das hab ich jetzt nicht so genau im Kopf.
Ursache für die Probleme:
Je tiefer die Töne, um so länger die Zungen und somit auch die Luftschlitze in der Stimmplatte. Beim Ansaugen geht auch immer ein Teil der Luft durch die Schlitze der Blaszungen, sofern diese nicht ventiliert sind. Ich gehöre zu den Leuten, die nicht ausreichend "Strömungsgeschwindigkeit" der Luft beim Einatmen entwickeln, um den durch die Öffnungen der Blaszungen entstehenden Luftverlust kompensieren zu können. Dadurch sprachen bei mir die "Ziehzungen" dermaßen träge an, dass ich damit nicht musizieren konnte. Das Ventilieren dieser Zungen schafft dieses Problem aus der Welt.
Warum ich mit der 2. Ziehzunge mehr Probleme hatte, als mit der ersten, ist mir nie klar geworden. Ob es daran liegt, dass der Ton der Ziehzunge in Kanal 2 der OrchestraS einen Halbton unter dem Ton der Blaszunge liegt? Keine Ahnung. Jedenfalls ist dieser Ziehton für das Benden aufgrund dieser Konstellation uninteressant. Deshalb stört ein Ventil dort beim Benden nicht. Im 1. Kanal liegt der Ton der Ziehzunge einen Ganzton über dem Blaston und kann gebendet werden, sofern dies nicht durch ein Ventil verhindert wird. Daher macht es Sinn, den 2. Blaston standardmäßig zu ventilieren. Wer möchte, kann sich auch den 1. Blaston ventilieren lassen, muss dann aber Einschränkungen beim Benden hinnehmen.
 
Danke für eure Sicht der Dinge. Das tiefere Stimmzungen mehr Luft brauchen und durch die Luftschlitze neben den Zungen auch mehr Luft verloren geht ist ja logisch. - Demnach müsste aber Kanal 1 dann ja noch schwieriger sein, ist er aber nicht. Er spricht bei mir auch ohne Ventil sehr gut an....
Vermutlich liegt es aber wirklich an dieser "Halbton-" und/oder "Ziehenundblasenverkehrt-" Sache. Interessant finde ich es jedenfalls, für welch Überraschungen so ein kleines instrument immer wieder sorgen kann. ;)
 
Hallo zusammen! :)

Lange habe ich nichts mehr von mir hören lassen, was aber nicht an mangelnden Interesse lag sondern einfach daran, dass ich kaum Zeit für den PC habe. Inzwischen habe ich die ersten Fortschritte gemacht und kann erste Lieder spielen. :) Da ich Zuhause eh nicht dazu komme, nehme ich die Harp einfach mit zur Arbeit und sitze dann zwischen Kundenbesuchen oftmals im Auto und übe.
Bei einer Kundin fand ich heraus, dass sie seit Jahrzehnten spielt und sogar eine Chromatica besitzt. So konnte ich sie mir mal genauer anschauen und auch anhören. :)

Die ersten Anfänge waren sehr holprig, aber ich kann tatsächlich schon kleine Fortschritte erkennen. Was mir noch Probleme bereitet ist wohl die richtige Blas- oder Atemtechnik, weil ich öfters mal absetzen muss um Luft zu holen, da ich manchmal ganz schön außer Atem bin. Und die höheren Töne machen mir auch Probleme, weil sie schwieriger anzuspielen sind. Es klingt öfter mal schräg wenn ich versehentlich mal falsch anspiele und es ist aucn anstrengender als die tieferen Töne.

Aber es macht bisher großen Spaß und wird immer besser. :)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Da ich Zuhause eh nicht dazu komme, nehme ich die Harp einfach mit zur Arbeit und sitze dann zwischen Kundenbesuchen oftmals im Auto und übe.
Gut so! Üben ist nun einmal unerlässlich und das Spiel auf der Mundharmonika ist leider nicht ganz so einfach, wie man sich vorstellt.

Was mir noch Probleme bereitet ist wohl die richtige Blas- oder Atemtechnik, weil ich öfters mal absetzen muss um Luft zu holen, da ich manchmal ganz schön außer Atem bin.
Das ist ein typisches Anfängerproblem. Du musst jetzt lernen, beim Spielen durch die Nase zu atmen. Das bisschen Luft, das Du durch die Tonkanäle einatmest reicht nun einmal nicht zum Überleben! Also: bei Blastönen zusätzlich durch die Nase ausatmen, bei Ziehtönen gleichzeitig durch die Nase Luft holen.

Und die höheren Töne machen mir auch Probleme, weil sie schwieriger anzuspielen sind. Es klingt öfter mal schräg wenn ich versehentlich mal falsch anspiele und es ist aucn anstrengender als die tieferen Töne.
Da passt die Mundstellung nicht zum Ton. Wie beim Singen oder Pfeifen musst Du die Mundhöhle bei hohen Tönen verkleinern (Hals zu, Zunge nach vorne) und bei tiefen Tönen vergrössern (Zunge nach hinten, Rachen weit auf). Die meisten Anfänger haben mit den tiefen Tönen Mühe, weil sie mit spitzigem Mund und damit kleiner Mundhöhle spielen. Bei Dir ist es offenbar umgekehrt, Du spielst wohl immer mit weit offenem Rachen. Das ist schon mal gut weil der Klang so viel besser ist! Pfeife nun einfach den hohen Ton, den Du spielen willst und halte dann die Mundstellung, stecke die Muha hinein und spiele los, dann wird es klingen!
Übrigens: mit gezielter Veränderung der Mundhöhle kannst Du die Tonhöhe auch ganz bewusst verändern (nach unten), man nennt das 'biegen' oder englisch 'bending'. Trägt dann zum lebendigen Spiel bei.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Gut so! Üben ist nun einmal unerlässlich und das Spiel auf der Mundharmonika ist leider nicht ganz so einfach, wie man sich vorstellt.

Das ist ein typisches Anfängerproblem. Du musst jetzt lernen, beim Spielen durch die Nase zu atmen. Das bisschen Luft, das Du durch die Tonkanäle einatmest reicht nun einmal nicht zum Überleben! Also: bei Blastönen zusätzlich durch die Nase ausatmen, bei Ziehtönen gleichzeitig durch die Nase Luft holen.

Hallo! :)
Oh wie peinlich, ich hatte ganz übersehen, dass es hier wieder neue Antworten gibt. Bitte entschuldige, ich wollte dich nicht ignorieren. :(

Inzwischen habe ich ein paar weitere Lieder gelernt und es macht richtig Spaß. Es ist nicht sonderlich anspruchsvoll, meist halte ich mich in den mittleren Tönen auf, aber es ist interessant, was man damit schon alles spielen kann. Inzwischen habe ich auch geschafft mal Kanal 7 und 8 anzuspielen, so dass auch ein hörbarer Ton herauskam. :D


Da passt die Mundstellung nicht zum Ton. Wie beim Singen oder Pfeifen musst Du die Mundhöhle bei hohen Tönen verkleinern (Hals zu, Zunge nach vorne) und bei tiefen Tönen vergrössern (Zunge nach hinten, Rachen weit auf). Die meisten Anfänger haben mit den tiefen Tönen Mühe, weil sie mit spitzigem Mund und damit kleiner Mundhöhle spielen. Bei Dir ist es offenbar umgekehrt, Du spielst wohl immer mit weit offenem Rachen. Das ist schon mal gut weil der Klang so viel besser ist! Pfeife nun einfach den hohen Ton, den Du spielen willst und halte dann die Mundstellung, stecke die Muha hinein und spiele los, dann wird es klingen!

Oh danke. Ich habe mal mit der Mundstellung ein wenig herumgespielt und es ist schon spannend, wie man damit die Töne verändern kann. Aber bis ich sowas gezeilt einsetzen kann um bestimmt effekte einzusetzen, wird es noch einige Zeit dauern. :p

Übrigens: mit gezielter Veränderung der Mundhöhle kannst Du die Tonhöhe auch ganz bewusst verändern (nach unten), man nennt das 'biegen' oder englisch 'bending'. Trägt dann zum lebendigen Spiel bei.

Von dieser technik habe ich schon gehört, und auch, dass es recht schwer sein soll. Aber bevor ich mich da bewusst heranwagen kann, werde ich noch das normale Spielen üben. Gerade wenn ich eine Weile spiele, passiert es, dass ich plötzlich die Kanäle nicht mehr so richtig treffe. Das ist immer nach ein paar Minuten so. :nix:

Nun habe ich auch noch eine andere Frage. Ich habe ein schönes Lied gefunden und würde das gerne eines Tages auch spielen können. Meint Ihr, es ist schwer zu lernen? Kann man sowas mit einer diatonischen Mundharmonika spielen? Leider habe ich auch nirgendwo Anleitungen dazu gefunden. Dafür scheint das Lied für Gitarre sehr beliebt zu sein.

Es geht um dieses Lied:
 
Nun habe ich auch noch eine andere Frage. Ich habe ein schönes Lied gefunden und würde das gerne eines Tages auch spielen können. Meint Ihr, es ist schwer zu lernen? Kann man sowas mit einer diatonischen Mundharmonika spielen? Leider habe ich auch nirgendwo Anleitungen dazu gefunden. Dafür scheint das Lied für Gitarre sehr beliebt zu sein.

Es geht um dieses Lied:

Im Film spielt Tommy Morgan den Soundtrack mit einer Chrom. Ich habe mal eine 'Harp' in G rausgesucht und auf 4 blasen begonnen, also auf dem Grundton. Die Melodie geht dann runter, da können einige Töne nur durch Bending erreicht werden. Ich würde sagen: Ja, es geht, aber nur für fortgeschrittene Spieler.
Mit einer Chrom in G ist es dagegen sehr einfach, bei Deinem Soundbeispiel mitzududeln

Hier noch die gesungene Version:

Ich kann hier auch sowohl mit der Harp als auch auch mit der Chrom (beide in G) mitdudeln. Gegen den Schluss hin wird es allerdings knifflig, weil der Sänger so ab 2:20 dann die Tonart wechselt. Sowas kannst du nur mit einer Chrom
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben