Ob die nun besser klingen...
Sei mal dahingestellt. Komm ich wieder drauf zurück. Ich hab noch son China-Ding hier liegen, das es für 7,XX € bei Amazon gab. Aber außer, daß er grundsätzlich arbeitet, hab ich den noch nicht weiter getestet. Also - irgendwer kauft sowas schon.
Voodoo fällt mir da als Erstes ein. Ich hab Anfang des Jahres 2 teure Pickups für die Tele gekauft, einmal SD, einmal Gibson, und finde sie gut - in der ersten Version der aktuellen Schaltung (die - als solche, nicht die Version, das ist 3 oder 4 - noch bis etwa Samstag drinbleibt) haben beide nen einzelnen Volume bekommen und beide 500 kOhm - bei jeglichem Mischbetrieb war der Gibson zu stark bzw zu dominant (der ist am Hals, ich glaub aber, für die Bridge-Position hergestellt, und zu breit ist er auch, was aber wumpe ist - von weiterem Voodoo abgesehen...). Der hat jetzt 250 kOhm und es läßt sich wunderbar mischen, halbwegs jedenfalls. Etwas zu dominant ist er mir parallel noch, evtl bekommt er nen dummen normalen Widerstand aus einem Plündergerät zusätzlich parallel oder so - ich kann ja den SD nicht stärker machen, jedenfalls wäre das schwieriger, evtl kaufe ich auch ein Trimpoti dafür und schalte das bei Einzelbetrieb weg, muß mal sehen, wie ich das an den Vierfachschalter bekomme ... oder ob - einzeln sind nämlich beide vollkommen, was ich wollte, da paßt alles.
Evtl hab ich auch für den an der Brücke einen zu starken ann Hals gebaut ... kann ja passieren ... ich brauch sowieso eine zweite Tele, dann bleibt einer wo er ist und der Andere wird ersetzt und ein Passender in die Zweite ... oder so... Evtl der billige Chinese mit dem Pseudo-Duncan-Logo hintendrauf? Probiert wird er die Tage... Zum Rumliegen ist er ja nicht gedacht.
Aber, wie auch immer, die konstruktiven und physikalischen Parameter sind z.T. komplex, aber mal ehrlich - wer rechnet denn den Kram, der auch mit Hausfrauenmathematik hinhaut, wirklich aus? Oder schaut sich irgendwelche Kurven an, vergleicht die Frequenz vom Resonanzpeak, dem seine Höhe, die folgende Abschwächung, ...? Kaum einer, oder findet sich hier wer? Das mach ich auch nicht, und ich bin Ingenieur, zwar nicht Elektro, aber Angst vor Zahlen hab ich definitiv keine. Ein Schalt-Tone-Poti hab ich auch einfach gelötet die Tage und gut isses, nachträglich hab ich die effektiven Kapazitäten ausgerechnet, die bei 47 und 22 nF in Reihe und Parallel rauskommen. (69 und fast exakt 15 - ich kanns empfehlen, ist noch extern, aber es tut - die schöne Version wird dokumentiert gefertigt, ich hab da Einiges mit ausprobiert und der Schalter rastet nicht mehr richtig ein beim Rausziehen...). Zweimal 47 oder 22 gehen sicher auch gut - so viel weniger als mit 22 tuts mit 15 nicht, soviel mehr als mit 47 mit 69 nicht, aber man hat halt beides - ich mag es jedenfalls, der Verzicht auf n Tone-Poti war ein Fehler (und der auf den Wahlschalter auch - so hängen immer beide Volume-Potis parallel dran im Parallelbetrieb, der ja im Einzelbetrieb vorliegt - und sie mußten rückwärts ran, auch nicht optimal...). Aber ich bereue es nicht, ich löte ganz gerne mal was, kenne diesen Kolben mein Leben lang, hatte ihn schon im Fuß (2011) und im Unterarm (1994) - wir sind richtig dicke!
Pickup-Tausch ist aber auch fast immer der erste Gedanke, den man hier so liest ... was man mit Widerständen, Potis, Kondensatoren alles anstellen kann (die alle nur n paar Pfennig kosten, oder umsonst aus irgendnem ollen Gerät zu plündern gehen...), wird oft überhaupt nicht bedacht. Ein Kondensator kann viel mehr Sinnvolles als Treble Bleed und Tone - ok, Tone ist in fast jeder Gitarre, Treble Bleed sind auch relativ verbreitet, aber man kann die z.B. auch in Reihe schalten zum Pickup und ggf mit einem Widerstand brücken, wenn die Wirkung zu heftig ist oder mit einem Poti, wenn die Wirkung regelbar sein soll und man da noch Platz für hat, oder mit einem weiteren C, so daß die Kapazität steigt. Das senkt i.A. die tiefen Frequenzanteile. Und dann gibt es ja noch diverse andere, elementare Bauteile ... Dioden, Spulen (die keine Saite abnehmen), ... ich hab aus nem Plündergerät drei Gleichrichterelemente und denke die ganze Zeit nach, ob sich da irgendwas Cooles mit machen läßt.......
Ok, das nebenbei. Noch eine unzutreffende Hilfsvorstellung: Ein Kondensator leitet, bis er voll ist. Hohe Frequenzen, die oft die Richtung wechseln, füllen ihn nicht (= für sie ist die Tone-Schaltung ein Kurzschluß - für Tiefe nicht), tiefe sehr schnell (= sie kommen durch den in Reihe liegenden Kondensator nicht durch - Hohe schon). Natürlich ist das physikalisch absoluter Unfug, aber der Schluß, den es nahelegt, ist qualitativ richtig. Hilfsvorstellungen sollen ja auch nur das.
Der teure Preis ist ... i.A. erstmal der Name. Seymour Duncan, kennt jeder, hat mich auch beide Male nicht enttäuscht (ein Bassgitarren-Split-Ding hab ich von dem auch), aber ich hätt auch Glück haben können mit nem Billigen oder Pech mit ddedm ... und ein kleines Bißchen Pech hab ich, weil die in der Tele nicht ganz perfekt passen, da muß ich nochmal bei. Aber ... ist doch kein Ding. Neukaufen ist jedenfalls teurer als sich mal ne Stunde mit ner Handvoll Teile und ner Überlegung hinzusetzen, oder mit nem Trimmpoti (kann man ja durch nen Fixen ersetzen, wenn man es eingestellt hat ... kann man auch so lassen) und überhaupt - geringe Toleranzen und aufwendige Entwicklng rechtfertigen m.E. den Preis. Also Sorgfalt und Hirn - alles Andere muß man mitkaufen, wie den Namen, oder irgendwelches Design-Trallala, aufgeprägte Piktogramme und son Zeugs. Kann ja auch ganz nett aussehen.
Und daß Gibson bei den alten PAFs so schludern konnte, liegt einfach an der Konkurrenz - damals gab es keine. Schludern und Wuchern kannste nur, wenn die Kunden keine Wahl haben.
Neben der Qualität an sich, also den Eigenschaften des Bauteils, ist natürlich seine Verwendung mitentscheidend. Wie sieht die Schaltung aus? Welche Werte haben die interagierenden Teile? Paßt das? In allen Schaltoptionen? Wo sind die Pickups angebracht? Und ... wie gut sind die Saiten magnetisierbar? Wie dick sind sie? Wie weit weg? Mensur? Mechanische Schwingungseigenschaften des Instruments? Ist die verwendete Schaltung kritisch oder unkritisch mit den Toleranzen der verwendeten Teile?
Das ist quasi ein Buch ohne letzte Seite, das Thema, aber gelesen werden oft nur die Werbeanzeigen. Ich erwisch mich oft, wie ich die Schaltplansammlungen vom lieben Cadfael anschaue, länger, als ich überhaupt vorm Rechner sitzen wollte... Weil die interessant sind und alle Probleme, auf die wir stoßen (außer bei total wirren Schaltungen oder offensichtlich ungeeigneter Pickup-Wahl) auch die Hersteller fertiger Instrumente irgendwann mal zu den Ihren zählten und lösen mußten, bzw weil Andere auch schöne Ideen haben (bzgl Gitarrenelektrik hab ich vermutlich wie die Meisten keine Einzige als Einziger oder Erster gehabt...).
Ich würd hier zu dem Fazit gelangen, daß es bei sorgfältiger Fertigung und Entwicklung (vernünftiger Spulenkörper, ausreichend enge Toleranzen, sinnvolle Auslegung bzgl Frequenzen und so, ...) garkeine wirklich schlechten Pickups gebe, nur Unpassende, und im selben Sinn auch die Guten erst durch passendes Instrument und passende Schaltung Sinn ergeben (und z.T. trotz miserabler Fertigung phantastisch klingen können - wenn kein richtiger Fehler drin ist, sondern nur z.B. geschludert wurde, aber man eine geeignete Windungszahl oder Feldstärke erwischt hat) und dann gut klingen.
... sind n paar mehr als 2 cents, glaub ich. Sorry...