Hochwertige Japanische Gitarren der frühen 80er - Userthread

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Mehr oder weniger durch Zufall bin ich auf eine Vantage VA 800 Phantom aus 1981 gestoßen, an die ich mich noch aus der "früheren Zeit" erinnert hatte und auch noch altes Prospektmaterial aufgehoben hatte.
Nachdem das gute Stück praktisch bei mir um die Ecke angeboten wurde, habe ich es mehr in einem Anfall von Nostalgie angesehen.
Es stellte sich dann heraus, dass die Gitarre nicht nur in annähernd neuwertigem Zustand war, sondern der Verkäufer selbst der Erstbesitzer war. Originalrechnung und Koffer waren dabei und die Preisvorstellungen realistisch, also habe ich unverhofft zugeschlagen.

Nach Neubesaitung und ein wenig Pflege und Einstellarbeiten war ich beim ersten Anspielen wirklich überrascht. Das Ding klingt fantastisch uns spielt sich auch sehr angenehm.
Ich habe dann extra die Gibson R9 hergenommen, um zu hören, wie sich dieses teure Stück daneben macht. Was soll ich sagen? Elfmal so gut klingt sie nicht, hat mir aber elf mal so viel gekostet.
Das kann man nicht vergleichen ... mir schon klar. Dennoch erstaunlich, wie viel Qualität und Freude man um wenig Geld kaufen kann.

Dann wollte ich natürlich wie immer mehr drüber wissen und habe recherchiert und in meinen alten Unterlagen gewühlt.
Die Marke gab es ja später auch noch, allerdings hergestellt in Korea mit niedrigeren Ansprüchen.
Mein Exemplar wurde noch in der bekannten Matsumoku Fabrik in Japan produziert, die damals viele hochwertige Produkte gemacht hat. Namen wie Aria Pro, Westbury u.s.w. kennt man heute noch.

Ich frage mich nur, warum man heute diese Gitarren nirgends mehr sieht und warum die kaum noch verwendet werden. An der Qualität kann es nicht liegen.
Scheinbar haben alle besseren Gitarristen und solche, die es noch werden wollen, ehestmöglich ein upgrade auf die bekannten Größen gemacht und die alten Stücke verkauft.
Einsteiger kaufen offenbar um ein paar Hunderter lieber bunte China Massenware bei den großen Namen, anstatt ums gleiche Geld diese wirklich guten Instrumente zu kaufen, ganz einfach, weil ihnen diese Gitarren nichts sagen.

Es gab damals einige Hersteller, die großartige Gitarren gebaut haben. Auch nach einer Kawai F habe ich gegoogelt, die mir früher sehr gut gefallen hätte. Kaum was zu finden.

Liegt es vielleicht an der vorherrschenden Naturholzoptik, die gerade nicht so "in" ist, dass es keinen Markt für Gitarren aus dieser Ära gibt?

Ich denke, wenn man nicht unbedingt Tausende ausgeben will oder kann, sollte man ein wenig nach diesen verborgenen Schätzen der frühen Achtziger suchen.
Und selbst wenn man wie ich, schon Les Paul, Strat und Co. hat, ist das eine sehr erfreuliche Horizonterweiterung.

Hier nur ein paar Impressionen, die ich an anderer Stelle schon gezeigt habe:

19 Vantage Artist VA 800 Phantom 1981 33.jpg


19 Vantage Artist VA 800 Phantom 1981 40_ji.jpg


19 Vantage Artist VA 800 Phantom 1981 29.jpg
 
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schönes Teil dass Diu Dir da geschossen hast

Gruß

Gaddy
 
Sieht irgendwie aus, als ob eine SG und eine Doublecut Paula ein Kind gezeugt hätten :D
Aber echt cooles Teil :cool:

Ist der zweite Minitoggle bei den Potis ein Killswitch oder für Coilsplit da?
 
Die Schaltung ist ungewöhnlich. Der zweite Switch macht "out of phase" wenn der PU Schalter in der Mittelstellung ist.
Die Tone-Potis schalten bei 9-10 auf single coil um und unter 5 nehmen sie nur die Höhen der Humbucker weg.
Bei mir stehen sie meist auf 7, also Humbucker ohne Höhenreduzierung.
Generell spiele ich auf den meisten Gitarren bevorzugt den Hals-PU alleine. Bei der Vantage mag ich aber auch die Mittelstellung mit beiden PUs sehr gern, allerdings nicht out of phase, das ist mir etwas zu dünn.

Mit den Schaltungen waren die Japaner damals ja sehr kreativ, vor allem, wenn ich an die aktiven Schaltungen denke.
Die liegen mir aber prinzipiell nicht so, weil mir der Gedanke einer Batterie in der Gitarre eher zuwider ist und die rein passiv meist nicht den richtigen Klang bringen.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Ich würde mich auch freuen, wenn hier andere Bilder ihrer Gitarren zum Thema posten und eine wenig erklären.

Es gibt ja auch ein paar sehr informative Webseiten zu diesen Gitarren, die wertvolle Infos liefern. Sonst würde man ja gar nichts finden.
Da machen sich einige Enthusiasten die Mühe, alle Informationen zusammenzutragen, ohne wirtschaftliche Beweggründe zu haben.

Beispiele:

http://www.matsumoku.org/ggboard/viewforum.php?f=48

http://kawaiguitars.com/index.html
 
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...und vergesst mir nicht den Ginkobaum mit seinen schönen gelben Blättern, passend zur Gitarre! Schönes Foto!
 
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Also, dass es keinen Markt für MiJ Gitarren aus den 80ern gibt halte ich für ein Gerücht.
 
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Ich frage mich nur, warum man heute diese Gitarren nirgends mehr sieht und warum die kaum noch verwendet werden. An der Qualität kann es nicht liegen.

Vielleicht, weil viele Gitarristen heute mit ihrem Instrument vom Typ

bunte China Massenware

zufrieden sind?

Und wird es, falls in 30, 40 Jahren noch E-Gitarren gekauft werden, dann auch wieder Käufer dieser

bunte China Massenware

geben, die sich fragen werden:

warum man heute diese Gitarren nirgends mehr sieht und warum die kaum noch verwendet werden. An der Qualität kann es nicht liegen.

? :gruebel:
 
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Ich frage mich nur, warum man heute diese Gitarren nirgends mehr sieht und warum die kaum noch verwendet werden. An der Qualität kann es nicht liegen...Es gab damals einige Hersteller, die großartige Gitarren gebaut haben. Auch nach einer Kawai F habe ich gegoogelt, die mir früher sehr gut gefallen hätte. Kaum was zu finden.
Ich würde mich auch freuen, wenn hier andere Bilder ihrer Gitarren zum Thema posten und eine wenig erklären.
Wie ist Deine Einschätzung: Birgt das Thema genug Potential, um einen User-Thread draus zu machen (meine Meinung: JA!) ? Überlegung: Der Thread könnte sich primär an die Besitzer/User solcher Exemplare richten, bevor er im Fach-Sub allzu "weitläufigen Diskussionen ausgesetzt" wird und in der Beratung/allg. Modelldiskussion untergeht/unnötig zerpflückt wird (was zu schade wäre :redface:).

LG Lenny
 
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Die Frage mit dem Userthread würde ich den Moderatoren überlassen. Ich kann nicht mehr viel dazu beitragen. Ich hab ja nur die eine Vantage, die zum Thema passt.

Zur Frage "kein Markt" ist mir einfach aufgefallen, dass kaum Angebote vorliegen, wenig Informationen verfügbar sind und auch hier im Biotop der Spezialisten kaum etwas zu finden ist.

Das spiegelt sich ja auch in den Preisen wider. Laut Rechung aus 1982 hat die Vantage 8.300,-- Schilling gekostet. Ich habe für die 25th Anniversary Stratocaster 1981 10.500,-- Schilling bezahlt.

Für diese Strat sind heute in dem guten Zustand, wie meine ist, gegen 2.000,-- Euro zu erzielen, für die Vantage werden selbst für ein perfektes full set keine 500,-- zu bekommen sein.

zu gidarr´s philosophischen Betrachtungen: Kann sein, dass du recht hast. Ich denke nur, dass der Qualitätsanspruch schon unterschiedlich ist. Um das gleiche Geld bekommst du mit den alten Stücken einfach eine viel bessere Gitarre.

Hat ja auch seine Vorteile, wenn das nicht viele merken, so bleiben die Preise am Boden.

Genug geschwafelt, hier noch Bilder.

19 Vantage Artist VA 800 Phantom 1981 34.jpg


19 Vantage Artist VA 800 Phantom 1981 38.jpg


19 Vantage Artist VA 800 Phantom 1981 35.jpg
 
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Stimmt schon, dass kaum Angebot auf dem Gebrauchtmarkt zu finden ist. Liegt wahrscheinlich daran, dass viele auch in den 80ern schon zu den Instrumenten "namhafter" Hersteller gegriffen haben. Einzige Ausnahme dürfte hier wahrscheinlich Ibanez darstellen. Wenn eben wenige derartige Instrumente in Europa oder besser in Deutschland gekauft wurden, gibt es jetzt rund 35 Jahre später natürlich auch kaum noch Instrumente davon, die auf dem Gebrauchtmarkt landen könnten.

Lustig.. Während ich das schreibe fällt mir auf wie vintage heute eigentlich Gitarren (oder Equipment allgemein) aus den 80ern ist, aber dennoch generell (ob aus Japan oder woher auch immer) kein Hype über diese Vintageschätzchen gemacht wird. Immer noch möchte man Instrumente aus den 50ern, 60ern und 70ern. Das zeigt mir irgendwie, wie paranoid wir Musiker eigentlich sind :rolleyes:
 
[QUOTE="rock4life81, post: 8422657, member: 197727" Lustig.. Während ich das schreibe fällt mir auf wie vintage heute eigentlich Gitarren (oder Equipment allgemein) aus den 80ern ist, aber dennoch generell (ob aus Japan oder woher auch immer) kein Hype über diese Vintageschätzchen gemacht wird. Immer noch möchte man Instrumente aus den 50ern, 60ern und 70ern. Das zeigt mir irgendwie, wie paranoid wir Musiker eigentlich sind :rolleyes:[/QUOTE]

Man sucht doch immer das, was man sich in den Jugendjahren nicht so einfach kaufen konnte. Egal, ob das jetzt Gitarren, Autos, Uhren oder was weiß ich sind.
In den Fünfzigern war ich noch nicht auf der Welt und in den Sechzigern habe ich noch nicht Gitarre gespielt.
Daher sind die Siebziger und frühen Achtziger jene Dekaden, in denen die meisten Wünsche nach bestimmten Instrumenten unerfüllt bleiben mussten.
Darum erinnern mich solche seltene Angebote jetzt an die "good old days" und wecken Kaufinteresse. Das ist vermutlich auch der Grund, warum sich die Jungen heute dafür nicht interessieren.
Die kennen diese Gitarren gar nicht und hatten die nie am Radar.
 
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Gut ich bin erst 81 geboren und müsste daher eigentlich 90er Jahre Instrumente "toll" finden, aber auch mir gefällt wesentlich älteres Equipment... Mir würden einige Gitarren aus den 80er made in Japan auch gut gefallen z.B eine Ibanez AS50 oder AS100:D
 
Da erinnere ich mich doch glatt daran, dass ich so eine ähnliche Ansicht bei mir zuhause auch habe, und zwar diese:

upload_2017-11-14_20-2-13.jpeg


... und wie sieht das ganze Instrument aus? So:

upload_2017-11-14_20-3-4.jpeg


... und es passt hier zu den 80-er-Japanerinnen rein: Eine Suzuki RE-2!

Über diese Gitarre habe ich selbst kaum Infos herausbekommen können, daher sage ich dem Guitar Guru (Gitarre & Bass) recht herzlichen Dank für seine Ermittlungen:

- hergestellt Anfang der 80er Jahre von Fa. Kiso Suzuki (ich habe sie 1982/83 gekauft)
- Nachbau einer B.C. Rich Mockingbird
- durchgehender Hals aus Ahorn, mit Walnuss gesperrt, Palisandergriffbrett
- Korpusflügel aus Esche
- Hardware von Gotoh (Brücke und Sattel in Messing)
- alles noch original bis auf die Pickups (die habe ich getauscht, jetzt sind ein DiMarzio PAF und ein Distorsion drin)
- 1 x Volume, 2 x Ton, die kleinen Schalterchen sind für seriell/parallel, Out Of Phase und :confused: (weiß der Geier, es tut sich eben was)

Vielleicht hat ja sonst noch jemand ein hier rein passendes Schätzchen?
 
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Danke für den Beitrag - die habe ich noch nie gesehen. B.C.Rich Mockingbird natürlich schon, aber dass es davon Nachbauten gab, wusste ich bis jetzt nicht.

Stammt die auch aus der Matsumoku Fabrik? Scheint ja viele Parallelen zur Vantage zu geben.
 
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Ich kenne von Ibanez noch nen Bass aus den End70er, Anfang 80er auch in diesem... Hmm..Sagen wir mal Rallyestreifen-Design... Vlt war das ja damals in Japan recht beliebt?
 
Ich glaube das war die MC-Serie. Sah man damals oft im Fachblatt in Reviews und Annoncen.
Ich kenne von Ibanez noch nen Bass aus den End70er, Anfang 80er auch in diesem... Hmm..Sagen wir mal Rallyestreifen-Design... Vlt war das ja damals in Japan recht beliebt?
 
Beispiele für diese Bauweise gäbe es genug. Das war nicht nur in Japan populär. Auch die high end Hersteller wie Alembic haben damals (und zum Großteil heute noch) so gebaut.

Auch Marken wie Washburn, Aria Pro, Kawai usw. haben sehr hochwertige Gitarren in diesem Stil produziert.
Meist waren das die teuersten Modelllinien. Daneben gab es oft noch billigere Serien mit geschraubtem oder verleimtem Hals.
Selbst Kramer mit einer ganz anderen Technologie (geschmiedeter Alu Hals) hat dieses optische Schema von hellem Holz innen und dunkleren Seitenteilen gemacht.
 
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Ich glaube das war die MC-Serie...
Ja! Das ist das Teil.. Auch wenn ein Bass
und keine Gitarre... Aber dennoch schön

In der Bucht bin ich gerade auf diese Aria aus den 80er gestoßen und die wurden doch auch im Matsumoku Werk gebaut oder?
Auf alle Fälle ein schönes Design an eine Paula angelehnt, allerdings auch mit vielen Eigenheiten: 648 Mensur (der Verkäufer schreibt 650 stimmt aber meinen Recherchen nach nicht), Out-of-Phase-Switch, Coiltap, Booster (!) und Bockschwer!!!
Die Teile sind nämlich wirklich komplett Solidbody und wiegen zwischen 4,5 und 5kg.

Hier der Verkäufer:
http://vi.raptor.ebaydesc.com/ws/eB...y=33034&pm=1&ds=0&t=1510733720345&cspheader=1

Leider findet man zu den alten Modellen von Aria auch kaum noch was Online.
 
Durchaus möglich... Mir hat nur dieses Blau gefallen und das Schaltungskonzept... Das sollte zumindest sehr viele verschiedene abgefahrene Sounds ermöglichen...
Allerdings habe ich bislang noch nie eine Aria Pro2 PE-1000 unter 850 gesehen... Eher teurer und meist immer um die 1000 Euro Marke. Und bei Auktionen meist nur aus Japan oder USA und eigentlich fast nie innerhalb Europas.

Würde die PE-1000 vlt nie in Europa vertrieben? :gruebel:
 

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