Ich würde gerne das Bach-Präludium vergleichsweise leise spielen. Das aber widerspricht sich mit den tiefen Melodiebasstönen, die dann zu spät erklingen.
Das ist ein immer wiederkehrende Problem, dass das Instrument das einfach nicht hergibt, was man sich im Kopf vorstellt. Ist zum Teil ein Lernprozess, zum Teil ein Instrumentenproblem.
An dem Punkt war ich ja bei der Puppe auch, dass ich mir bestimmte Phrasierungen vorstellte, die ich aber anfangs nicht auf dem Instrument nachbilden konnte, weil es zusammen einfach nicht so funktoinierte.. Gut, ich habe Glück gehabt - es waren in meinem Fall rein spielerische Mängel, die, wie sich zeigte mit Übung behebbar sind
Somit kann ich in dem Fall mein Problem mit der Zeit durch mehr Übung beheben.
Aber es gibt dann halt auch Grenzen, wo man nicht drüber hinwegkommt, dass das Instrument das nicht hergibt, was man bräuchte. Speziell im Bass einchörig bei den tiefen Tönen - extrem heikel! Deshalb ist bei vielen MIII Instrumenten bei den tiefsten Tönen der Beibass gar nicht wegschaltbar. Auch nicht immer schön, speziell, wenn man einen Melodiebogen genau über diesen Wechsel hinweg hat - klingt dann meist sch*** ... Im anderen Fall, bekommt man das Problem, dass die tiefsten Töne einfach träge ansprechen - ist auch sch***....
In bestimmten Fällen kommt man dann einfach nicht umhin, einen Komproniss zu schließen. Das sind dann die Punkte, wo man das Stück auch auf
sein Instrument adaptieren muss und schauen muss, wie man das auf seinem Instrument spielen muss, dass es trotzdem einigermaßen klappt - bis hin, die Töne vorgezogen leicht anzuspielen. Das ist dann aber auch schon gehobenes Niveau. Mein "Meister" war ein Könner auf dem Sektor und ich frage mich bis heute, wie er bestimmte Töne auf dem Instrument erzeugt hat. Und ich bin ab und an der Meinung, er hat mir diese Töne gar nicht mitgegeben, als er mir sein Instrument verkauft hat!
Drum gibts halt auch Meister und Könner und Lehrlinge und normale Spieler! Kunst kommt von Können, sonst wärs ja keine Kunst ... Ich übe also weiterhin fleißg daran, mich zu verbessern
Aber muss ich mir so eine Produktion an Lautstärke in meinem Zimmer antun, nur dass Bass und Diskant gleichzeitig erklingen...?
Das muss auch nicht sein und soll auch nicht sein - Für den Konzertsaal gibts ein Saal-Pianissmo und zu Hause gibts ein Heim-Pianissimo. Ziel sollte ja sein, einem Zuhörer Genuss zu verschaffen und nicht einen Hörsturz.
Übe ich zu Hause für den Auftritt im Saal, dann muss ich natürlich auch im Saal-Pianissimo üben, aber ein (guter) Spieler sollte seine Dynamik auf die Saalgröße anpassen können.
Jetzt hast Du, @BrunoH eine 41-Tasten-Pigini mit HA2-Stimmplatten, ich dasselbe Instrument mit 37 Tasten, also auch HA2. Heißt das verkaufen?
Im Extremfall ja. Aber davor gibts noch diverse Möglichkeiten, die man auch erst mal anschauen kann. Zum einen kann man auf der spielerischen Seite was tun und auf der anderen Seite auch eventuell am Instrument was optimieren.
- Physikalisch gesehen braucht die Stimmzunge etwas Zeit um anzuschwingen. Nun kann man so spielen, das man den Knopf bereits vor dem eigentlichen Ton leicht andrückt, so dass etwas Wind durch die Zunge läuft und die schon leicht anfängt zu schwingen. Dann kommt die praktisch sofort, wenn man dann voll durchdrückt. Diese Spielweise ist aber sehr schwer und m.E Könnerlevel für Spezialisten.
- Die andere Methode ist den Knopf kräftig und schnell komplett bis zum Grund durchdrücken und ja nicht zaghaft. Denn wenn man schnell die Tonklappe öffnet gibt es einen Druckimpuls und das bewirkt dass es wie ein Anfangsruck auf die Zunge wirkt, die dann auch schneller in Gang kommt. - Nicht ganz so effektiv wie die andere Methode, aber auch für Normalspieler machbar.
Der andere Weg (Kann man auch locker parallel betreiben) ist, das Instrument einem guten Fachmann vorstellen und mit im klären, ob man am Instrument was verbessern kann.
- Z.B. kann man andere Ventile nehmen - Es gibt da welche die sind sehr langlebig, aber dafür eher steif und brauchen etwas mehr Druck zum Öffnen und es gibt welche, die sind nicht so steif , öffnen schneller halten dafür nicht so lange.
- Und man kann auch schauen, wie denn die Tonklappen öffnen, ab die weit genug und schnell genug öffnen. Bei meinem Instrument hat mein Fachmann den Klappenhub etwas anders eingestellt (Hebelanlenkung verändert) und Knopfhub etwas vergrößert, so dass die Klappe schneller und weiter öffnet. Mit dem Resultat dass die tiefen Töne nun deutlich schneller und besser ansprechen.
-> Drum würde ich noch nicht ganz so schnell in Richtung anderes Instrument zielen, sondern erst mal intensiv schauen, wie kann ich mein Instrument optimaler bedienen und was ist an meinem Instrument individuell noch optimierbar
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Es kann ja nicht sein, dass ich ein fast neues schlechteres Akko gegen ein ganz neues schlechteres Akko austausche, weil ich in Castelfidardo blind bestellen muss, da nix mehr auf dem Markt ist...
An anderer Stelle hab ich schon mal geschrieben, dass einige sehr gute Spieler sich ihr Instrument bauen lassen oder einfach kaufen und dann , wenn sie dieses haben, noch in ein paar weiteren Runden optimieren lassen, bis das Instrument ihren Vorstelliungen entspricht und von sehr gutem Level auf dem gewünschten Toplevel angekommen ist. Das sind dann Prozesse, für die es keine Berechnungsformel gibt und auch keinen Katalog, nachdem man nur die Punkte abhakt. Da ist mitunter auch mal ein Versuch dabei oder zwei, bis man weiß, ob man an dem Punkt noch verbessern kann oder ob nichts mehr geht.
Das bekommt man natürlich nicht zum Nulltarif. Da fließt mitunter nochmal richtig Geld rein und man muss auch bereit sein eventuel einen Fehlschllg mitzunehmen. Das läuft dann nur zusammen mit seinem Fachmann. Also nicht :"ich will - du machst", sondern nur auf der Basis: "lass uns das versuchen, ich bin bereit auch das Risiko mitzugehen"
Nachtrag:
Mir scheint, dass es hier größeren Diskussionsbedarf gibt - Ist es nicht sinnvoller, dise Frage in einen eigenen Themenfaden auszulagern? -> Kann ich bei Bedarf gerne machen!