Danke! Ein sehr guter Bericht und Anleitung zugleich, wie man sein
Linux (Mint) selber für
A/V konfiguriert! Ubuntu/Linux Mint sind wirklich sehr gut für Ein-und Umsteiger geeignet.
Ich bin selber über die Entwicklung der letzten Jahre im Linux-DAW-Bereich sehr begeistert! Sicherheit, Stabilität, Latenzen, Datenschutz und die Philosophie von OpenSource sind zusätzlich auch noch mehr als nur ein “schönes Gefühl”!
Und mit
Bitwig Studio gibt es sogar ein (kommerzielles) Sequenzer-Programm ähnlich wie Ableton Live – wobei
Ardour 5 natürlich schon der absolute Hit ist. Vor 15 jahren habe ich von sowas noch geträumt.
Allerdings spricht auch nichts dagegen, mal eine direkt schon für Multimedia optimierte Distro wie
AVLinux, libraZiK, Ubuntu Studio, KXStudio oder andere zu testen! Zumal man hier auch viel Installations-und Einrichtungsaufwand (Lowlatency-kernel, Programe, Plugins, etc) spart.
Schonmal
Qiana Studio (
http://mayastudio.tumblr.com/64bit )gestestet? Es basiert auf Linux Mint und KXStudio, bringt aber den leichteren und klassischen
MATE-Desktop und andere “Eigenheiten” mit:
http://www.linuxandubuntu.com/home/qiana-studio-complete-multimedia-production
Auch wenn es den Schwerpunkt Audio, Video und Graphikbearbeitung hat, ist es trotzdem (oder gerade wegen Linux Mint) auch als normales Multimedia-Desktop-System zu gebrauchen.
Mit
Mixxx und
icecast kann man sogar direkt broadcasten und streamen und
Ardour5 ist schon mit eingebaut.
Egal welche Linux-Distro man nimmt: Würde man sich das alles unter
Windows kaufen wäre man locker bei 1- 3000 Euro!
Gute Nachricht: Mit
CARLA (KXStudio-Repos!) kann man auch VST-dlls (ohne dongle) super zum Laufen bringen und in Ardour, Bitwig, etc. einbinden.
Steinberg hat
VST3 u.a. unter die GPL estellt, so das in Zukunft einige Plugin-Hersteller (wie
U-HE, u.a.) bestimmt noch mehr Linux-fähige (und kommerzielle) Plugins und Instrumente anbieten werden.
Ansonsten brauchen sich
lv2-Plugins/Instrumente aber auch nicht zu verstecken: s.
helm,
dexed,..
Besonders der KXStudio-Teil und die
Cadence, Catia, Claudio, Carla-Suiten sind eigentlich ein absolutes Muss für ein gutes Linux-A/V-System. Aber wie oben schon erwähnt: Wer es lieber anders mag und
JACK anders verwalten...,wer einen anderen Desktop bevorzugt oder gleich eine ganz andere Distribution, der hat ja in der Linux Welt die Quahl der Wahl und kann
a) sein eigenes Linux per
PPAs modifizieren und "aufrüsten"
b) aus den verschiedenen
A/V-Distros wählen:
AVLinux (Debian, XFCE)
Ubuntu Studio (Ubuntu, XFCE)
KXStudio (Ubuntu KDE)
Qiana Studio (Linux Mint, MATE)
LibraZik (Debian, ?)
...
Das schöne an Linux: Man kann auch mehrere verschiedene Distros paralel installieren und/oder erstmal vom Live-stick testen. Oder es mobil vom
Live-Stick nutzen!
Zu den
VST(i)s:
Auch wenn Steinberg sein VST für Linux (Entwicklung) lizenzrechtlich geöffnet hat und es in naher Zukunft immer mehr tolle VSTis als VST3 unter Linux geben wird, kriegt man schon seit geraumer Zeit
unter jeder Debian/Ubuntu-basierten Distro die Unterstützung von VST/VST2-Plugins mit CARLA aus den KXStudio-Repos hin. Bzw. gibt es ja eine Menge anderer Tools noch in diesem Bereich (Wine-asio, vst-wrapper,..)
Ich habe das erst neulich getestet und einen
Dune LE (VST2) von einer alten Heft-CD (Freeware) in 2 Minuten unter Qiana Studio (Linux Mint) zum Laufen bekommen. Nur mit
Kopierschutz-Dongles u.a. kann es mit Plugins unter Linux Probleme geben - aber da habe ich keine Erfahrung mit und da müsste mal jemand anderes seine Erfahrungen zu posten: Viele kommerzielle (Windows) Plugins kommen ja mit komischen Kopierschutz-Dongles und verhindern somit auch eine erfolgreiche Installation unter
Wine/Linux, selbst wenn man im Besitz der gekauften Lizenz ist!
ALLE freien VST-
dlls kriegt man aber mit CARLA eingebunden und kann die Kanäle komfortabel über die Patchbay routen und somit in Ardour/Bitwig Studio u.a. einbinden.
Aber wie gesagt:
LV2 ist das "Linux-VST" und dafür werden schon seit Jahren wunderbare Synthies, Plugins, Dummachines und Sampler entwickelt, die vielleicht nicht immer grafisch mit MAC/Windows mithalten können, sich aber auch klanglich nicht verstecken müssen.
Und so habe ich mich irgendwann vor 3-4 jahren dafür entschieden, komplett nur noch mit Linux zu arbeiten und alles dort verfügbare zu nutzen, anstatt mich mit der "Schizophrenie" eines
Dualboots ärgern zu müssen. Äpfel vergleicht man auch nicht mit Birnen und so gibt es gewiss diverse Abstriche, die man vielleicht (noch) unter Linux machen muss. Wer aber einmal
Klang, Latenz und Stabilität einer guten Linux-DAW kennengelernt hat, der kennt auch den positiven Unterschied.
(kleine Zusammenfassung aus meinen Posts vom älteren Beitrag "nebenan"!)
;-)
Projektseite von Qiana Studio:
http://qianastudio.tumblr.com/