hack_meck
Lounge .&. Backstage
Im Sommer wurde das ZOOM Live Trak L-12 vorgestellt und hat sofort mein Interesse geweckt. Wir starten gerade ein neues Bandprojekt und üben bei mir im Musikzimmer mit E-Drums, Bass, Gitarre und Gesang. Zur Verfügung steht uns dabei meine Line6 PA und ein kleines Mackie Mischpult, was bei E-Drums durchaus reicht, denn es kommt ja schon ein fertiger Mix am Mischpult an.
Da jetzt keiner von uns besonders bewandert ist im Mixing und im Umgang mit Mischpulten, stellte sich mir die Frage, ob das ZOOM für mich beherrschbar ist - aus dem Aspekt Mix und Record. Immerhin ist es ja eine überschaubare Packung. Aus diesem Grund auch die Frage aus dem Titel "für den Rest der Welt?" ... also alle unter uns, die mit ihrer Band ohne Toningenieur Proben, ihre Proben (oder Auftritte) gerne mitschneiden wollen und auskommen ohne ständige Anpassung während des Auftrittes - für mich eine Domäne der typischen Mixer aka X32, bei denen der Fader deutlich mehr im Focus des Geschehens liegt. Bedeutet nicht, dass es mit dem ZOOM nicht geht, aber der Profi könnte sich "untermotorisiert" vorkommen, auch wenn es eigentlich an nichts fehlt.
Da jetzt keiner von uns besonders bewandert ist im Mixing und im Umgang mit Mischpulten, stellte sich mir die Frage, ob das ZOOM für mich beherrschbar ist - aus dem Aspekt Mix und Record. Immerhin ist es ja eine überschaubare Packung. Aus diesem Grund auch die Frage aus dem Titel "für den Rest der Welt?" ... also alle unter uns, die mit ihrer Band ohne Toningenieur Proben, ihre Proben (oder Auftritte) gerne mitschneiden wollen und auskommen ohne ständige Anpassung während des Auftrittes - für mich eine Domäne der typischen Mixer aka X32, bei denen der Fader deutlich mehr im Focus des Geschehens liegt. Bedeutet nicht, dass es mit dem ZOOM nicht geht, aber der Profi könnte sich "untermotorisiert" vorkommen, auch wenn es eigentlich an nichts fehlt.
JA ... ist für mich die Kurzform auf die im Review Titel gestellte Frage. Natürlich steht es euch auch frei weiter zu lesen und zu erfahren, warum ich für mich zu dieser Aussage komme und warum ich euch das Gerät ans Herz legen würde.
Vielleicht im Vorfeld noch ein Wort zur Erklärung, wie es zu diesem Test kam. Mit den Jungs von Sound-Service bin ich ja jedes Jahr auf der NAMM unterwegs, um mir die Produktneuheiten ihrer Vertriebspartner zeigen zu lassen. Auch während des Jahres flattern daher immer mal Presse-News in mein Postfach - so auch die vom ZOOM Live Trak. Und es hat ZOOM gemacht - das fand ich super interessant und auch erste Rückmeldung aus dem Board signalisierte Neugierde. Also haben wir mit der Musiker-Board Heeresleitung und dem Produktmanager von Sound-Service einen Test mit Leihgerät klar gemacht. Schwerpunkt sollte dabei ganz klar sein:
"Im Recording und Mixing weitestgehend unbeleckter User, prallt auf kompakte Einstiegsdroge mit Profi Qualität."
Durch die Verfügbarkeit erreichte mich das Gerät Anfang Oktober und wird Ende nächster Woche zurück gehen nach Berlin ... schon jetzt ist klar, dass ich bei der Vermittlung von GAS mal wieder selbst mein bester Kunde bin ... Die Kiste muss ich kaufen.
Worüber reden wir eigentlich?
So formuliert es ZOOM: Live Trak L-12 ist das einzige Werkzeug, mit dem man einen Mix, eine Aufnahme und Monitoring in einem einzigen Gerät erledigen kann. Mix der Live Performance von 8 Mono und 2 Stereo Kanälen, die direkte Aufnahme aller Einzelspuren und 5 individuelle Kopfhörer Mixe für die beteiligten Musiker.
Zum Strassenpreis von derzeit 599,- EUR
Das ganze basiert auf digitaler Technik, befindet sich in einem robust wirkenden Kunststoff Gehäuse und hat ein sehr mobiles Kampfgewicht von NUR 2,53 kg.
Auf der MIX Seite haben die 12 Kanäle jeweils einen 3 Band EQ, bei dem die Frequenz für MID aus 13 Werten von 100Hz bis 8kHz zugewiesen werden kann. Ausserdem wird der Send Anteil des Signals in Richtung der Effekte Sektion - zur Auswahl stehen 16 Effekte aus der Ecke Hall, Delay, Reverb - festgelegt. Die 8 Mono Kanäle haben zusätzlich ein eigenes Gain und einen Compressor.
Auf der REC Seite werden die 12 einzelnen Spuren mit bis zu 24bit/96 kHz WAV auf einer SD Karte aufgenommen. Die Tracks sind dabei Pre-EQ und Pre-Effects um an der DAW alle Möglichkeiten zu besitzen. Allerdings kann man auch alles am ZOOM selbst wiedergeben und mit dem Mix experimentieren. Das ist für mich ein "Highlight", denn ich kann nach der Probe in Ruhe Regler schieben, um bei der nächsten Runde einen noch ausgewogeneren Klang aus der PA zu zaubern - etwas was ich Live, mangels Erfahrung, nie "geregelt" bekommen würde.
Soll es mal nicht die PA sein, sondern jeder mit eigenem Kopfhörer MIX (sieht man vom Sänger ab, würde man so bei uns alle Instrumente sogar "ruhig" bekommen für die nächtliche Session), so geht auch dies völlig problemlos. 5 individuelle Mixe können gleichzeitig ausgegeben werden (oder man nimmt den Master auf den Ausgang). Die Kopfhörerverstärker sind dabei laut genug auch für Live Szenarien - und sowohl mein DT990 Pro, als auch mein Sennheiser Momentum Over Ear klingt da richtig fett.
Unter der Haube hat das ZOOM ihre neuste Technologie bei den Mic-Pre-Amps. Die können -128dBu EIN bei +60dB maximalem Gain und sind damit arm an Nebengeräuschen, jedoch gleichzeitig kräftig. Auf eine SD Karte kann das ZOOM mit 96 kHz schreiben, per USB an den Rechner gehen max. 48 kHz. Auch 48 kHz Richtung Rechner und gleichzeitig 48 kHz Richtung SD Karte gehen. Sehr praktisch ist dabei die Möglichkeit die Aufnahme automatisiert, bei erreichen eines bestimmten dB Levels, starten zu lassen. Also z.B. einen Schlag auf die Hi-Hat.
Von der Homepage - Features at a Glance
- 12 discrete channels (8 mono plus 2 stereo) with XLR or 1/4-inch connectivity
- 14-track simultaneous recording, 12-track playback
- 14-in/4-out USB audio interface connectivity
- 5 powered headphone outputs, each with a customizable and saveable mix
- Add backing/click tracks from your computer to your live mix and recording
- RCA and TS line inputs
- 48V phantom power (channels 1-4 and 5-8)
- Hi-Z connectivity (channels 1 and 2)
- 26 dB pad (channels 3-8)
- Built-in compression control (Channels 1-8)
- Digital level meters -48 dB to -0 dB
- Master mute button
- Low-cut control
- Stereo panning
- Master and Monitor Outputs A-E
- Scene saving function, up to 9 scenes saved at a time
- 16 built-in delay and reverb effects with adjustable parameters
- Built-in slate mic
- Class-compliant mode (for iOS compatibility)
- SD card input
- Built-in metronome
- Automatic recording starting/stopping capability
- Project protection
- Import/export projects with USB 2.0 host port
- Latency adjustment for A-to-D conversion
- Compatible functions for ZOOM FS01 footswitch
Die SPECS
NUMBER OF INPUT AND OUTPUT CHANNELS | |
---|---|
Inputs: | Mono (MIC/LINE): 8 Stereo (LINE): 2 |
Outputs: | MASTER OUT: 1 MONITOR OUT: 5 |
INPUTS | |
Mono (MIC/LINE): | Type: XLR/TRS combo jacks (XLR: 2 HOT, TRS: TIP HOT) Input gain PAD OFF: +16 - +60 dB PAD ON: −10 – +34 dB Hi-Z ON: +6 - +50 dB Input impedance XLR: 3 kΩ TRS: 10kΩ/1 MΩ (when Hi-Z ON) Maximum input level PAD OFF: 0 dBu (at 0 dBFS) PAD ON: +26 dBu (at dBFS) Phantom Power +48 V |
Stereo (LINE): | Type: TS phone/RCA pin (unbalanced) jacks Maximum input level +10 dBu |
OUTPUTS | |
MASTER OUT: | Type: XLR jacks (balanced) Maximum output level: +14.5 dBu Output impedance: 100 Ω |
MONITOR OUT A (TRS): | Type: TRS phone jacks (balanced) Maximum output Level: +14.5 dBu Output impedance: 100 Ω |
MONITOR OUT A-E (PHONES): | Type: Standard Stereo phone jacks Maximum output level: 42 mW + 42 mW at 60 Ω Output impedance: 100 Ω |
BUSES | |
MASTER: | 1 |
MONITOR: | 5 |
SEND EFX: | 1 |
CHANNEL STRIP | |
COMP: | |
LOW CUT: | 75 Hz, 12 dB/OCT |
EQ: | HIGH: 10 kHz, ± 15 dB, shelving MID: 100 Hz-8 kHz, ±15 dB, peaking LOW: 100 Hz, ± 15 dB, shelving |
LEVEL METERS | |
Level segments: | 12 |
SEND EFFECTS | |
Effects: | 16 types: Hall 1 & 2 (reverb) Room 1 & 2(reverb) Plate (reverb) Church (reverb) DrumAmb (reverb) GateRev (reverb) Spring (reverb) Delay (delay) Analog (delay) P-P Dly (delay) Vocal 1-4 (delay + reverb) |
RECORDER | |
Maximum simultaneous recording tracks: | 14 at 44.1/48 kHz (12 channel + stereo mix) 12 at 96 kHz |
Maximum simultaneous playback tracks: | 12 |
Recording format: | WAV 44.1/48/96 kHz, 16/24-bit, mono/stereo WAV format |
Recording media: | 16 MB-2 GB SD cards, 4 GB-32 GB SDHC cards, 64 GB-512 GB SDXC cards |
AUDIO INTERFACE | |
44.1/48 kHz: | Recording: 14 channels Playback: 4 channels |
Bit depth: | 24-bit |
Interface: | USB 2.0 |
SYSTEM REQUIREMENTS FOR AUDIO INTERFACE MODE | |
Windows: | OS: Windows® 7 SP1 or later / 8.1 / 10 (32bit/64bit) CPU: Intel® Core i3 or faster* USB: USB 3.0/USB 2.0** * Operation is not guaranteed with CPUs from Atom, Celeron or Pentium series or CPUs made by AMD. ** Only USB host controllers with Intel Chipsets are supported. Operation is not guaranteed when used with USB hubs or expansion cards. |
Mac: | OS: Mac® OS X 10.10 / 10.11 / 10.12 CPU: Intel® Core i3 or faster USB: USB 3.0/USB 2.0* * Operation is not guaranteed when used with USB hubs or expansion cards. |
iPhone/iPad: | OS: iOS 8 / 9 / 10 * Apple Lightning-to-USB Camera Adapter required. |
CARD READER | |
Class: | Mass storage USB 2.0 High Speed |
USB HOST | |
Class: | USB 2.0 High Speed |
SAMPLING RATE | |
Sampling rate: | 44.1/48/96 kHz |
FREQUENCY CHARACTERISTICS | |
44.1 kHz: | -1.0 dB: 20 Hz - 20 kHz |
96 kHz: | -3.0 dB: 20 Hz - 40 kHz |
EQUIVALENT INPUT NOISE | |
Actual measurements: | -128 dB EIN (IHF-A) with +60 dB/150 Ω input |
Display: | LCD with backlight (128x64 resolution) |
Power supply: | ZOOM AD-19 AC adapter (DC12 V/2 A) |
Power consumption: | 17W maximum |
External dimensions: | 445 mm (W) x 282 mm (D) x 70.5 mm (H) 17.5” (W) x 11.1” (D) x 2.78” (H) |
Weight (main unit only): | 2.53 kg / 5.58 lbs |
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Jetzt gilt es natürlich die ganzen (Werbe-)Aussagen von Zoom mal abzuklopfen, denn nur mit Worten kriege ich meine Aufgabe nicht gelöst. Im Rahmen des Tests habe ich mich dem Gerät ohne Manual auf der spielerischen Ebene genähert. Immerhin sollte es ja auch beweisen, ob der "Rest der Welt" damit zurecht kommen kann. Dabei musste ich feststellen, dass das User Interface wirklich gelungen ist. Der MIX Teil ist mit blauem Hintergrund deutlich vom REC Teil getrennt, auch wenn er im selben Postleitzahlgebiet angesiedelt ist. Die EQ Knöpfe haben eine grüne Kappe, die auf dem Gerät verteilte Steuerung des EFX hat blau - als Kappe oder Regler. Damit "reduzieren" sich die Anzahl der Knöpfe auf eine jeweils überschaubare Menge pro Aufgabe und das hilft dabei das System zu verstehen.
Beginnen wir mal den Rundgang am Objekt, dann wird wahrscheinlich klarer, wie leicht es sein kann. (der Profi kann hier getrost weghören ... für mich und andere Anfänger gibt es aber durchaus was zu entdecken und zu verstehen)
1 Channel Strip
- Kanal 1 und 2 haben die Schaltmöglichkeit für Hi-Z (also E-Instrumente mit hoher Impedanz), der Rest hat die Möglichkeit zur Absenkung PAD des Signals.
Input gain
PAD OFF: +16 - +60 dB
PAD ON: −10 – +34 dB
Hi-Z ON: +6 - +50 dB
- die Mono-Kanäle haben jeweils GAIN und einen Compressor.
- alle Kanäle haben einen "Select", mit dem man sie auswählen kann um die EQ Einstellungen für den Kanal anzupassen. (alles mit "blauem Hintergrund" wird für den Kanal aktiv bei ausgewählter Schaltfläche)
- alle Kanäle haben einen REC/PLAY Schalter, der 3 Positionen haben kann. Aus - es passiert genau das ... ROT - der Kanal ist zur Aufnahme hinzugefügt ... GRÜN - der Kanal wird bei der Wiedergabe mit ausgegeben.
- alle Kanäle haben einen Mute um den Kanal inaktiv zu schalten.
- alle Kanäle haben einen Schieberegler und eine Aussteuer-Anzeige aus 12 Elementen.
- für jeweils 4 Kanäle lässt sich die Phantomspeisung aktivieren - was ich mir eher individuell gewünscht hätte, um Nebenwirkungen zu verhindern.
2 EQ Sektion
Wurde über SEL ein Kanal gewählt, so kann man in der EQ Sektion die nötigen Einstellungen für den Kanal vornehmen.
- EQ on/off
- den Anteil am Signal der in Richtung EFX geschoben wird
- die Position li/re im Mix
- einen LowCut
- den Regler für den Höhen Anteil im Signal - abhängig von der Stelle in der der MID Bereich "verschoben" ist.
- den Regler für die Festlegung bei welcher Frequenz der MID wirken soll.
- den Mid Regler der dies dann macht
- den Low Regler - abhängig von der Stelle in der der MID Bereich "verschoben" ist.
3 Inputs
- 8 Kombi-Eingänge XLR/Klinke
- 2x2 Stereo Eingänge in Klinke und RCA
4 Recording + 7 Slate Mikrofon
Nicht nur der eingekreiste Bereich, sondern auch die "schwarz hinterlegten" Schaltflächen der einzelnen Kanäle (siehe Schaltzustand REC/PLAY in 1) gehören zum Recording. Im wesentlichen ist das Kernstück des Recording jedoch der mit Field Recorder ähnlichem Display ausgestattete Recorder. Er hat eine - nicht ganz so intuitiv wie Zoom es formuliert - aber beherrschbare Menüstruktur, in die man sich ein wenig rein denken muss. Im wesentlichen "dreht" sich alles um das Eingaberad, welches man drehen und drücken kann.
In der Menüstruktur befindet sich aber nicht nur der Recording Teil, auch systembezogene Aufgaben (Formatierung der SD Karte, Firmware Update, Factory Reset) sowie die Funktionen des Metronoms. Ich hätte mir da ein etwas größeres Display gewünscht.
Als sehr nützlich empfinde ich es per Slate Mikrofon direkt was aufzusprechen um etwas was einem aufgefallen ist zu dokumentieren. ("Nimm mal den Feder vom Drummer etwas zurück, der ist zu laut"). Was damit aber auch gut klappt - und ja auch immer mehr zum Thema wird ... Per Slate kann ich problemlos einen Start und Endpunkt per Signal festlegen, den ich sowohl auf der Sound, als auch auf der Kameraspur eindeutig finden kann. Das hilft mir - vielleicht sogar mehrere Kamera Perspektiven - später zu einem Video mit tollem Sound zusammen zu fügen.
5 Effekte
Hier gibt es eine Auswahl von 16 Effekten, die über Tone/Time und Feedback/Decay gesteuert werden. Rechenpower ist aber nur für 1 Effekt da. Wie viel davon im gesamten Mix auftaucht, entscheidet der EFX Return Master. Wie viel EFX eines Kanals auftaucht, entscheidet der EFX Send Regler, den man bei der EQ Section findet. Dieser ist für jeden Kanal einzel einzustellen.
6 Scenes
Als Scene bezeichnet ZOOM ein gespeichertes Set aus Einstellungen für Fader Positionen, EQ, Pan, Mute usw. Das ganze dann allerdings für die Master und die 5 Headset Einstellungen.
8 Monitor Optionen
- Monitor A besitzt Klinken Ausgänge & einen Kopfhörer Ausgang. Jeweils ein eigenes Poti regelt die Lautstärke am Ausgang.
- Monitor B-E haben nur Kopfhörer Verstärker, deren Lautstärke über das Poti geregelt wird.
- Alle Monitor Ausgänge haben einen Umschalter der festlegt, ob der MAIN Mix des Master (Fader Mode Master) ausgeben wird, oder ob der als "privates Set" hinterlegte Mix für den Ausgang A-E verwendet werden soll.
FADER Mode
Für die Abspeicherungen verschiedener individueller Mixe in der Scene, wird zuerst am Fader Mode gewählt, welchen Mix - Master, oder A-E - man mit den Kanalfader einstellen möchte. Steht also der Fader Mode auf z.B. A, kann ich an den Reglern des Kanals so viel schieben wie ich möchte, der Master Out verändert sich nicht. (Es könnte aber sein, dass der Bassist unter seinem Kopfhörer rot anläuft vor Wut, weil er nur noch Gesang hört )
P.S. Innerhalb einer Scene kann man einen Mix ganz leicht auf einen anderen Mix kopieren, um ihn als Basis für die Anpassung zu nehmen. Dafür drückt man den Knopf der Quelle für ca.2s bis die anderen Knöpfe des Fader Mode blinken ... und dann drückt man den blinkenden Knopf des Zieles. Fast wie Copy&Paste.
Wie hört es sich an?
Sicher erst mal die wichtigste Frage. Hierzu gebe ich zu Protokoll, dass ich genau 0 Nebengeräusche oder Eigenrauschen wahrgenommen habe. Kommt kein Signal, bleibt es ruhig. Auch bei Ein/Aus des Pultes, kommt nur ein sehr leises "Knack" an der PA an.
Kommt ein Signal, dann klingt es sowohl über die Line6 PA (die auch leise schon sehr ausgewogen und rund klingt - sagt der Fachmann @mHs ), als auch über den Kopfhörer sehr angenehm. Ich kann keine Färbung feststellen.
Die Instrumente klingen so, wie man es beim "Transportweg" erwarten würde. Als Vergleich hatte ich alle "Zulieferer" auch direkt an der PA angeschlossen (die einen eigenen Mixer hat) und der Sound via "direkt in die PA" und "durch den ZOOM" war absolut vergleichbar. Mikro Abnahme vom E-Gitarren Amp, DI vom Bass Verstärker, Line vom Drumset.
Und was ich an der Stelle dann auch gleich beifüge - die abgespielten Aufnahmen klingen dann genauso wie das was ich vorher Live aus der PA gehört habe. Und das macht dann wirklich Spaß !!!
Wie fühlt es sich an?
Ich hatte schon mal ein X32 unter der Hand und selbst dieses Leichtgewicht im Vergleich zu klassischen Konsolen, ist ein Schlachtschiff gegen das ZOOM. Der Live Trak wiegt etwas mehr als 2,5 kg und belegt die Fläche eines DIN A3 Blattes. Bis auf Strom, USB und Card Slot wird alles von "oben" eingesteckt. Man braucht also hinter dem Gerät nicht mehr viel Platz. Das Netzteil ist extern, womit Wärme kein Faktor ist und intern in die Richtung nichts kaputt gehen kann. Ausserdem findet die AC/DC Wandlung in einiger Entfernung zum Gerät statt.
Das Material hat eine angenehm griffige Oberfläche und das Gehäuse wirkt robust. Wenn ich die Ecken anfasse und versuche die Kiste zu verdrehen, habe ich wenig Erfolg. Das ist ausreichend Stabilität hinterlegt.
Die Fader gehen leichtgängig, und fühlen sich nicht ganz so robust an, wie das Gehäuse. Wichtig an der Stelle ist aber erst mal, für wie viele Bewegungsvorgänge die "Kontaktfläche" ausgelegt ist. In Summe sagt aber meine Hand - gebe den Fadern nicht zu viele Meilen
Die "endlos" Drehknöpfe hingegen haben super Griff und rasten sauber ein. Die Druckschalter sind passend beleuchtet und rasten spürbar, wo sie nicht als Toogle ausgelegt sind.
Wie hat sich für mich die Arbeit mit dem Gerät angefühlt?
Weiter oben bereits geschrieben habe ich, dass mir die optische Darstellung bereits geholfen hat den Weg des Signals durch das Gerät zu verstehen und zu erlernen, was man wo regeln kann. Dabei bin ich in Runde 1 erst mal nur auf der MIX Ebene unterwegs gewesen. Angeschlossen habe ich Mikrofon für Gesang, Mikrofon für E-Gitarre am AMP abgenommen, Bass über XLR DI-OUT und E-Drums über Klinke Line Eingang.
Für alle Geräte war es leicht einen passenden Pegel (auch GAIN) zu finden, um Finetuning zu betreiben. Zum Spaß habe ich mal den MID des Gitarrensignals auf 8k gestellt, womit es bei einem Speaker der nur bis ca. 4k Inhalte liefert eigentlich nichts zu regeln gibt. Der Bereich des MID ist zwar etwas "breiter", aber auf das Gitarrensignal hatte der Regler dann praktisch keine Wirkung mehr. Gut so, dann erfindet die Kiste wenigstens nichts .
Mit Loopern am Bass und der Gitarre, sowie einem Konserven Drum Pattern aus dem E-Drum, habe ich dann mal angefangen einen ersten Mix zu basteln und bin dann jeweils ans Mikrofon um Geräusche (nicht Gesang ) von mir zu geben. Super easy !!!
Damit war ich dann bei einem Mix angekommen, der auf das Master geht. (Schaltfläche Master bei der Zielauswahl). Danach habe ich mir - ebenso easy - 2 Kopfhörer Mixe erstellt. Einfach nur damit es anders klingt, mal viel, mal wenig Bass. auch easy. Das Ganze habe ich dann als Scene gespeichert.
Danach habe ich über das Panning Instrumente links/rechts verteilt und in eine neue Scene gelegt. Danach kam dann die EFX dran und da musste ich feststellen, dass tatsächlich nur 1 EFX Prozessor an Board ist. Mit anderen Worten 1 EFX auswählen und einstellen, dann die Intensität pro Kanal über EFX Send festlegen. Damit kommt man schon recht weit, aber 16 EFX ist dann halt zwar richtig - aber pures Werbe-Speech.
An der Stelle war ich also auf der MIX Seite am Ende der Fahnenstange angekommen. In Summe ist es mir deutlich leichter gefallen, als ich anfangs erwartet habe. Die sehr gute Benutzerführung macht es "Normalsterblichen" möglich intuitiv mit dem Gerät zu arbeiten.
Danach ging es mit den Versuchen auf der REC Seite weiter. Erst mal eine passende SD Karte finden, denn der Anspruch an Datendurchsatz ist nicht gering. Auf der Homepage von ZOOM findet man eine Liste mit kompatiblen Karten. Ebenso gibt es dort eine englische Anleitung, die Deutsche liegt den Serienmodellen für den deutschen Markt bei.
Um die Karte nutzbar zu machen, habe ich das Menü des Recorders durchforstet und dabei auch zentrale systemweite Punkte gefunden, wie den System Reset. Ist man erst mal dort, gibt es keine wesentlichen Hürden zu überwinden. Ich hätte aber wahrscheinlich eine Trennung von REC und System bevorzugt - z.B. in dem man mit einem REC Menü Schalter auf der einen ... und mit einem System Menü Schalter auf der anderen Seite in ein gesplittetes Menü hätte gehen könne. Wenn dann das Display - oder der Schalter - die REC / System Position über eine Farbcodierung anzeigt, dann kann nichts mehr passieren. Aber ganz klar muss man sagen, dass es so wie es ZOOM vorgesehen hat, natürlich auch geht. Immerhin habe ich es verstehen können.
Das System arbeitet mit "Containern". Alle Spuren sind in einem Container und mit Datum und Zeit der Containererstellung bezeichnet. System ist YYMMDD ... als Jahr, Monat, Tag. Das ist zwar ungewohnt, sorgt aber in nach Name sortierten Dateisystemen für eine korrekte Reihenfolge.
Die rote REC Taste legt jetzt nicht sofort mit der Aufnahme los, denn sie schaltet den Recorder erst mal nur in "Aufnahmebereitschaft". Relevant sind jetzt die oben beschriebenen Schaltzustände der REC/PLAY Tasten jedes Kanals. Nur was markiert ist, wird bei Aufnahmestart auch aufgenommen (unseren Drummer, am Line Eingang, hatte ich letztens vergessen. Der war nur über das Gesangmikrofon zu hören ) Tatsächlich anschieben kann man die Aufnahme über drücken der Taste, oder über die oben beschriebene Funktion des "Lärm machen".
Am Ende der Aufnahme wird gestoppt .... Man kann sich dann mit dem Drehrädchen frei in der Datei bewegen und zur Zeit "X" zurück/vor gehen. Dort kann man dann in den Abspielmodus wechseln und sich das Ergebnis anhören, oder in den OverDub Modus um was dazu aufzunehmen.
Die Bedienung ist an dieser Stelle also ganz "Field Recorder". Da hat ZOOM nichts neues erfunden und ein kurzer Check anderer ZOOM Produkte im Internet hat gezeigt, dass diese offensichtlich identisch funktionieren. Einen ZOOM Nutzer sollte das also alles bekannt vorkommen.
Für mich würde ich sagen - nach einer Stunde habe ich alles entdeckt und rausgefunden. Nach wahrscheinlich 10 Proben sollte sich alles "natürlich" anfühlen ohne jedes mal überlegen zu müssen.
Ich hoffe ihr könnt aus diesem Recap meines Umganges mit dem Gerät was für euch und eure Entscheidung rausziehen. Mein Ansatz ist sicher nicht der einzig zielführende, hat mir aber das Gerät und seine Funktionen erschlossen.
Daher habe ich noch ein kleines Video gemacht und alle Bereiche kurz gestreift.
REC Rundgang
Recording kann das Zoom in vielen Ausbaustufen. Die Menü-Bedienung mit dem Drehrad erlaubt mir die Punkte anzusteuern und auf meiner SD Karte Folder und Projekte anzulegen. Zu diesen kann ich zwecks Wiedergabe zurück kehren und ich habe dann auch die Möglichkeit ausgewählte Stellen - oder Kanäle - per OverDub zu ersetzen. Die für Recording und Wiedergabe nötigen Schritte sind leicht zu verstehen, auch wenn mein Hirn nach der Erkundung der Knöpfe und Regler des Mixers gerade auf eine andere Form der Kommunikation mit dem Gerät gepolt war. Ein kleiner - aber leicht zu verschmerzender - Bruch in der Nutzerführung ... oder Absicht, um den bisherigen Nutzern der Field Recorder Geräten auch eine Wiedererkennung zu liefern .
Hier ein Bild, welches den Weg durch das Menü ein wenig verdeutlicht. Es stammt aus dem sehr aufschlussreichen Handbuch zum Gerät, welches man hier findet (falls man vor dem Kauf mal reinschauen will).
Resümee
Es fällt mir nicht ganz leicht etwas Negatives am Gerät zu finden. Aber wenn ich muss ...
- die Fader sind nicht "gefühlsecht" funktionieren aber gut. Falls jemand mit dem Vergleich was anfangen kann: günstiges Keyboard vs. gewichtete Tasten aus Holz.
- das REC und Systemmenü vermischen sich etwas. Dort ist es daher weniger Übersichtlich als auf der Oberfläche des Gerätes.
- die vollmundig versprochenen 16 Effekte schrumpfen zu einem pro Situation verwendbaren zusammen, der auf alle Kanäle gleichzeitig wirkt.
- 48 V nicht einzel schaltbar.
- Es gibt keine Verknüpfungsoption (Software oder Taste) um aus 2x Mono einen gemeinsam regelbaren Stereo Kanal zu machen.
- Auf der Oberfläche des Gehäuses ist kein Platz um den typischen Beschriftungsstreifen aufzukleben. Aus einem Video von ZOOM habe ich die Lösung die einer der Profis gegangen ist.
Viel leichter und deutlich überwiegend ist das Positive.
- Einen für das Paket sehr attraktiven Preis.
- Sehr gute Mobilität durch geringes Gewicht.
- Kein Eigenrauschen und so gut wie kein Einschalt-Knacks.
- Extrem übersichtliche Oberfläche aller Mixing und Monitor Themen - leichter Zugang zur Erstellung von SUB-Sets.
- Die Bedienung über die Tasten, statt Menüs die ich als Computer Mensch gewohnt bin, fühlt sich trotzdem sehr eingängig an. (Siehe das Beispiel in der Fader Selection zum Thema Mix kopieren).
- Eingebaute Soundkarten-Funktion zur Anbindung an die DAW.
- Ich als Einsteiger habe mich ziemlich schnell zurecht gefunden.
- Die Aufnahmen klingen sehr gut - und sind problemlos auch von der SD in die DAW zu übernehmen.
Sind die Kernthemen die mich beeindruckt haben ... und daneben könnte man die "grüne Liste" noch eine Weile fortführen .
An dieser Stelle sind wir wieder bei dem oben bereits formulierten JA ... ist die Antwort auf die im Review Titel gestellte Frage. Der Rest von uns kann sich leicht in das Gerät einfinden, kann recht flott tolle Ergebnisse erzielen und - mit dem Gerät wachsen. Auch die von ZOOM engagierten Profis haben bei der Erstellung des Demo Materiales reichlich Spaß gehabt ... und auch wenn wir das mit unserem Bandprojekt derzeit nicht so hinbekommen, bin ich ziemlich sicher, dass uns das ZOOM dabei nicht im Weg stehen würde.
Ich hoffe ihr könnt für euch was rausziehen ... sollten Fragen offen sein, so könnt ihr mich in ca. 3 Wochen erneut löchern, denn dann kommt wohl mein eigenes bei mir an (derzeit bei Big-T im Rückstand). Den Bestellknopf habe ich zum Abschluss des Review Schreibens gerade gedrückt.
Gruß
Martin
Famous last words ...
Das Gerät hat es echt drauf, erfüllt es doch wirklich alle Bedürfnisse des Produzenten !!! We need more Cowbell .... ....
- Eigenschaft
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