Ich stimme dem bisher Geposteten zu - weitgehend.
Als Norm bezeichnet HiFi heute nicht mehr das Ende der Fahnenstange, sondern ist eigentlich durch jede derzeitige, vernünftige Anlage locker leistbar.
Dennoch hat mich vor etwa zwanzig Jahren, als ich mich intensiv mit HiFi-Anlagen beschäftigt habe, auch beschäftigt, ob es nicht auch weiterhin Aufnahmen gab, die das
damalig mögliche (und nicht das Ende der 60er Jahre als HiFi beschreibene) ausreizten - zumindest dem Anspruch nach.
Das gab es und nannte sich "audiophil" (was so ungefähr Liebe zum Hören bedeutet). Tatsächlich gab es da Aufnahmen, die sich durch ihre Aufnahmetechnik und Produktion vom Üblichen abhebten. Das war hörbar und war ein Genuß und zeigte mir sozusagen, was meine Anlage wiederzugeben in der Lage war.
Das Problem war, dass die Musik, die auf diese Art und Weise verfügbar war, nicht so wirklich in meinem Bereich lag: Klassik und einiger Jazz, der gerade der war, den ich weniger bevorzugte. In der Folge erlahmte mein Interesse im Laufe der Zeit. Außerdem gibt und gab es auch verfügbare Aufnahmen, die sich nicht audiophil nennen/nannten und dennoch extrem gut sind und sich vom (guten bis sehr guten) Mittelmaß abheben.
Wenn Dich sowas interessieren sollte, kannst Du Dir mal ein Heft einer führenden HiFi-Zeitschrift kaufen oder mal hier stöbern:
http://www.audiophil-online.de/audiophile-records/poprock-01.html
Zuletzt habe ich beispielsweise in einem Musikladen eine CD von Stockfisch-Records gehört (die haben die erste Musikempfehlung Allan Taylor All is one produziert), wo es mir die Ohren aufgetan hat - irgendwie so als hätte jemand einen Vorhang von einem offenen Fenster entfernt.
Alles, was sich abhebt, abheben soll und eine Ware ist, deren Hochpreisigkeit begründet werden soll, wird allerdings auch besonders leicht von Voodoo-Priestern angehaucht, beatmet und in Umlauf gebracht (wie dies bei Kabeln, Steckern, Instrumenten etc. auch der Fall ist).
Generell empfehle ich hier eine gesunde Skepsis, das Vertrauen auf die eigenen Sinne und eine Urteilsfähigkeit, die sich auch daran bemißt, ob einem ein (behaupteter oder gehörter) Unterschied eine bestimmte Summe Geld wert ist.
Was eine leichte Annäherung ohne große Geldausgabe sein kann, ist, sich zwei oder drei audiophile Produktionen anzuhören (beispielsweise bei einem Händler Deines Vertrauens) und einfach herauszufinden, ob Du einen Unterschied hörst und ob er Dir das Geld wert ist.
Dann kann man durchaus mal eine CD kaufen und hören, ob das auf der heimischen Anlage auch hörbar ist. Das kann sein, muss aber nicht sein.
Herzliche Grüße und just my 2,38 Cents
x-Riff