Erfahrungsbericht: Rickenbacker 4003 vs Fender JB American DeLuxe active

kawahans
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Wo soll ich beginnen ? hmm... also ich spiele den JB seit geschätzt 10 Jahren und hab mir vor 2 Wochen den Ric zugelegt - feine Sache. Nur - es hat sich der Sound komplett _und das meine ich so_ verändert. Zuerst überfiel mich Ratlosigkeit. Dann, nach einem thread hier wurde ich schlauer - thx a lot !
Wo ist also der Unterschied ? Erstens die Mensur ist eine Unterschiedliche - ja, auch das fällt ins Gewicht. Und natürlich der Sound.
JB: (im Vergleich zu Ric) wenig Bässe - Höhen nicht so ausgeprägt - dafür schnurrt er. Powerriffs (schreibt man das so ? wurscht...) aka Akkorde klingen so wie sie sein sollen. Punktum
Ric: Bässe - yes. Höhen - yes. Mitten ? lau - aber nur bei erster Betrachtung. Denn, und jetzt kommts. Wir nehmen jede Probe auf und ich hab sie verglichen. HALLOOO - da sind sehr wohl mitten. Nur da die Bässe und Höhen so markant sind gehen gefühlt die Mitten unter - schwerer hörfehler weil ungewohnt. Aber nichts destotrotz hab ich den PU in der Höhe verändert und ja, da ändert sich was.
Das einzige was ich noch zu bekritteln hätte wäre die Bespielbarkeit - aber das ist reine Übungssache. Wie schon einer meiner Ratgeber richtig schrieb: einen Ric spielt man anders....

Fazit: Beide Bassruder supergeil. ich will keines der beiden missen !!!
 
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Paul benutzte bei "Taxman" einen Rickenbacker ...

Hier eine schöne Coverversion mit schönem Rickenbacker Sound (die Dame ist mir persönlich egal!!!)...



Klaus Voorman (Cover von "Revolver", bis Heute enger Freund der verbliebenen Beatles) spielt ja auch einen Rick - und hat sich Schaumstoff direkt hinter die Brücke gelegt (Fotos im Internet) ...
 
Der gute Paul spielte den Rick sogar sehr sehr lange, bspw. so auch mit den Wings:


Das mit Klaus war mir neu, dachte immer, er spielte Preci :)

Auf alle Fälle freut es mich sehr, dass du auch den Rick schätzen gelernt hast, ist irgendwie schon toll, wenn man sich sowas erarbeitet :)
 
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Das einzige was ich noch zu bekritteln hätte wäre die Bespielbarkeit - aber das ist reine Übungssache. Wie schon einer meiner Ratgeber richtig schrieb: einen Ric spielt man anders....
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Wo genau liegen denn hier die Unterschiede?

Grüße, Pat
 
Wo genau liegen denn hier die Unterschiede?

Grüße, Pat


Ich finde die Anschlagsdynamik beim Rick komplett anders, egal ob seicht mit den Fingern gezupft, mit Plek oder übelst reingebuttert mit den Griffeln. Der reagiert einfach anders, zickiger würde ich sagen. Den Jazz Bass habe ich als am einfachsten zu bespielenden Bass überhaupt kennengelernt. Da ist alles irgendwie klar, alles intuitiv. Wenn ich den relativ deutlich mit viel Fleisch am Halsende anschlage, dann gibt das einen fetten bassigen Sound, total brauchbar und kontrollierbar.
Das gleiche Spiel beim Rick würde mir den Hosenboden raushauen vor lauter Bass. Den müsste ich erheblich sanfter anpacken, und selbst dann hätte er so deutliche Höhen und Hochmitten das er viel weiter vorne im Mix wäre. Spiele ich zu sanft, dann klingt es gleich kacke. Ist ziemlich stressig teilweise wenn man nicht so der großartigste Basser ist der das alles immer wie geplant hinbekommt.

Dafür hörst du den Bass immer raus, auch den besonderen Eigenklang vom Rick versteckt man in keinem Mix. Das mag ich sehr, aber das Teil kann dir echt den letzten Nerv rauben. Die harte Kante oben stört beim Spielen im sitzen auch nach spätestens einer Stunde, aber wer macht das schon ;)

Wenn ich beim Jazz Bass die Anschlagsposition vom Hals zur Brücke verschiebe, dann wird es recht linear von bassig zu bissig, näselnd. Beim Rickenbacker gibt es 3-7 sweet spots, je nach Tag und Laune, und dazwischen ganz viele Stellen, die einfach nicht gut klingen, egal was man anstellt. Auch da passt das vom Charakter her mit dem dick-zu-dünn, aber eben nicht so vorhersehbar.

Alle anderen Bässe in meiner Sammlung kann ich einfach in die Hand nehmen und drauflosklampfen. Der Rickenbacker braucht immer eine Weile bis er sich gut anfühlt, entschädigt aber mit Optik und Sound.


Auch nicht zu unterschlagen: ohne weitere Maßnahmen kann das Bridge PU ganz schön nerven was die Ankerposition angeht. Der Bügel muss imo natürlich ab, aber das hinterlässt dann einen Krater und einige relativ ungemütliche Kanten. Der Hals PU ist eigentlich zu klein/kurz um ordentlich den Daumen abzustützen.
 
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Der Bügel muss imo natürlich ab, aber das hinterlässt dann einen Krater und einige relativ ungemütliche Kanten
und das wie Sau. hab die obere Schraube ein wenig abgefeilt weil echt scharfkantig am Daumenballen :)
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Wo genau liegen denn hier die Unterschiede?

Grüße, Pat
Den J-Bass nimmst und spielst. Ende Gelände. Den Ric kannst so nicht verwenden - meine Erfahrung. Ich mußte meine Anschlagsdynamik ändern. Jeder Treffer auf der Saite ist hörbar :) so solls ja eigentlich auch sein. reinsemmeln wia deppert klingt nur scheiße. schrumpel schrumpel.
Was mir noch so aufgefallen ist, ist einfach der lackierte Hals. Schweißhände (die hast live nach einer Stunde oft) sind sehr schlimm. Rutscht über den Hals und dadurch über die Akkorde drüber... volle Umstellung halt - ABER so geil wennst in die Nähe kommst. und jede Stunde mehr auf dem Teil bringt dir "learning by doing" - amen ;-)
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aber eines sei auch noch gesagt. !!! willst du deinen 6-saitigen Bandkollegen zerstören nimm
a:) den J-Bass und speil akkorde
b:) den Ric und spiele höhen bei seinen Solis
*fg*
 
alleine die markanten Töne zwischen 9. u. 12. Bund auf der E-Seite mit dem Ric !!! gehn am J-Bass never - sry
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aber ich will den Fender jetzt nicht abwerten - no way. er begleitete mich seit mehr als einer dekade. nur sry - der Ric kann alles besser. so leids mir auch tut, der Fender ist mittlerweile mein "Ersatzbass" für Gigs... shame on me ;-) nobel geht die Welt zugrunde :)
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ach und ja. wie ich meinte die bespielbarkeit... ich spiele zu 99% im stehen. Da hängt der Ric einfach um des Äuzerl tiefer. Zu beginn spielst die Saiten welche du möchtest einfach nicht weilst ins Leere haust - sehr oarg - aber die Umstellung erfolgt sofort. So ists zumindest mir ergangen.
 
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Man hört deinen Dialekt beim Lesen förmlich heraus, Oida :)
 
Man hört deinen Dialekt beim Lesen förmlich heraus, Oida :)
hearst djaxup so is des hoit mit unsan Dialekt Oida ;-) (wobei "Oida" für fast alles stehen kann sei's im freundschaftlichen, im anpöbelmodus, etc...)
 
Schraubt man den Bügel ab, kann man sich Plastikteilchen zum Einsetzen besorgen, sog. Bezels, dann ist auch nix mehr scharfkantig.
 
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ist ne feine Daumenstütze.
Mein 4001er bekommt den aber vorerst nicht, der Chromzustand ist deutlich zu fleckig ;) das sähe komisch aus. Vielleicht bekommt der mal den schwarzen Bezel.
 
da ich mit Plek spiele wirds glaub ich der Standard werden ;-) thx guys
 
Ich bin ja auch Ric-Spielerin (4003 JetGlo) und habe keine Probleme mit dem Bügel.

Früher gab es ja auch Precis mit so einer Metalblende über dem Pickup, damit haben die Basser ja auch gespielt. James Jamerson hat den "Bügel" draufgelassen, mit dem Zeigefinger gezupft und Mittel-, Ring- und kleiner Finger haben den Zupffinger "geführt". Den Daumen hat er zum Seitendämpfen verwendet. Auf dem Video mit Marvin Gaye "Whats going on" ist das schön zu sehen. Ich spiele den Ric ähnlich: Der Kleine Finger kommt auf den Bügel, gezupft wird mit Zeige- und Mittelfinger. Ich brauche daher keinen Pickuprand oder die E-Seite um mich mit dem Daumen abzustützen. Mit Plek ist es auch praktisch: Hanballen auf den Bügel und los!

Das einzige, was schwierig ist, ist das Abdämpfen mit dem Handballen. Das bekomme ich mit dem Bügel nicht hin, behelfe mir dann mit einem Stück Spülschwamm unter den Seiten.

Alles eine Frage der Technik (und der Übung)!

Gruß Voran
 
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@VORan: der Ric hat dafür doch extra einen Schwamm, den man hochschrauben kann oder?

Bzgl. Bügel ja / nein: richtig, sowohl Precis als auch Jazz Bässe gibts damit. Es ist wohl alles eine Frage dessen, was man gewöhnt ist - zwischen Hals und Bügel zu spielen ergibt den klassischen Ric-Sound, doch die Saiten gehen viel viel weicher und man benötigt einen ganz anderen Anschlag als sonst, daher ist es bequemer, den Bügel wegzumachen, jedoch klingt der Bass dann schon wieder ganz anders.
 
@Geddy: Ein Schwamm ist es nicht gerade, vielmehr ein fester Kunststoff, der am Rand der Brückenkonstruktion quer zu den Saiten verläuft und mittel Schrauben an beiden Enden hoch- und runtergedreht werden kann. Es ist kein durchgehendes Kunststoffteil, sondern immer ein Stück pro Seite. Bei mir ist es jetzt so, dass diese unterschiedlich hoch sind und egal wie ich drehe, ich bekomme keine gescheite gleichmäßige Abdämpfung über alle Saiten hin, das der Kunststoff unterschiedlich hoch ist. Entweder die Saiten liegen teilweise schon auf dem Kunststoff auf oder sie schwingen alle frei. Ich komme mit dieser Konstruktion nicht klar, daher der Schwam.
 
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