Ich werfe nochmal ein Sennheiser-Mikrofon (Superniere) in die Runde. Ich mag die Sennheisers. Robust, günstig und für Rap geeignet. Und wie ich gerade herausfinde, sogar noch im "Bundle" als Schnäppchen für nicht mal 130 €.
Einen Mic-Screen habe ich selber, brauche ihn aber nicht mehr, weil ich meine Bude akustisch verbessert habe und das mehr bringt als der Screen. So als Tipp: ein Mic-Screen macht Sinn, um die gröbsten Reflexionen zu reduzieren, wenn man ein falsches Mikrofon nutzt (z.B. Kugelcharakteristik) und keinerlei sonstige Vorkehrungen im Aufnahmeraum getroffen hat, um den "Ambient-Sound" zu verhindern. Das läßt sich mit dem "richtigen Mikrofon" und einer geschickten Aufnahmeposition im Grunde vermeiden, wobei die Einsprechachse auf die Position im Raum gerichtet sein sollte, aus der die wenigsten Geräusche kommen. Zum Bleistift könnte man sich mit dem Rücken auch vor einen geöffneten Kleiderschrank stellen. Eine
Superniere hat einen sehr engen Einsprechwinkel und wird von daher schon sehr viele Geräusche von seitlich abdämpfen. Die Kollegen
@GeiGit und
@GI Peter Pan haben mit ihren Ausführungen für das Shure Beta 58A gleichfalls auf eine Superniere abgezielt. Das besagte Shure-Mikrofon ist allerdings etwas teurer als das Sennheiser und besitzt keinen Schalter. Um über das ab Werk spezifizierte Klangspektrum dieser Mikrofone in der Realität auch verfügen zu können, sollte die Eingangsimpedanz Deines Vorverstärkers 2 kOhm nicht unterschreiten (mindestens das 4- 5-fache der Ausgangsimpedanz des verwendeten Mikrofons).
Man sagt einem Mic-Screen immer nach, sie würden Kammfiltereffekte erzeugen. Ich halte das für Unsinn, zumindest völlig überzogen, ein Effekt, der vielleicht labortechnisch nachweisbar ist, per "Echtohr" aber nicht ins Gewicht fällt. Tatsächlich besteht
der größte Nachteil eines solchen Screens darin, dass man als Nutzer nichts sehen kann. Weder den Kollegen, der vielleicht die Aufnahme steuert, noch das Skript/Display, dass irgendwo vor der Nase befindlich sein sollte, damit man den Text vor Augen hat. Und um was sehen zu können, muss man ständig seinen Kopf/Mund aus der Einsprechachse wegdrehen oder ein Periskop benutzen. Irgendwie läßt sich das zwar hinfuddeln, aber so erlischt der Spaß bei der Arbeit. Insofern empfinde ich einen Mic-Screen in erster Linie als Kreativitätsverhinderer und Ballast.