Bläser - Funkclipmikros

qu1r1n
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Servus beinand,

wir sind eine sechsköpfige Musikgruppe aus Oberbayern und suchen Funkclipmikros für 2 x Trompete/Flügelhorn, 2x Tenorhorn/Posaune und 1 x Bassposaune/Tuba, da uns die Kabel auf der Bühne enorm einschränken.


Ich habe de SuFu bereits durchforstet aber leider nur veraltete Threads oder nichts genau passendes gefunden.

Anforderung:

- gut klingend
- langlebig
- einfache Anwendung mit festen Clips
- stabiler Stecker für den Sender (hatten da schon des öfteren Knacken und Rauschen auf der Anlage)
... kurz um - Wer billig kauft, kauft zweimal!

Folgende Fragen stellen sich uns:
1. Welche Mikros sind zu empfehlen?
2. Sollte man unterschiedliche Modelle erwerben - passend für jedes Instrument?
3. Wie klappt das mit dem Sender und Empfänger genau? Gibt es Empfängergeräte mit mehreren "Eingägen"?
4. Auf was muss man noch speziell achten?

Vielen Dank für eure Bemühungen!

Schöne Grüße vom Starnberger See!
Quirin
 
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Hallo Quirin,

ich beantworte mal deine Fragen aus Hersteller-Sicht:

1. PGA98H/C: https://www.shure.de/produkte/mikrofone/pga98h-tqg
2. Aus unserer Sicht: Nein. Wir bieten spezielle für Blasinstrumente nur ein Mikrofon an. Bzw. zwei. Das PGA89 und das hochwertigere das Beta 98H/C (https://www.shure.de/produkte/mikrofone/beta_98h_c)
3. Es gibt keine Mehrfach-Empfänger. Für jedes eurer 5 Systeme kommt ein eigener Taschensender mit Empfänger zum Einsatz.
4. Bei 5 Kanälen (vor allem wenn es im anmeldefreien bereich genutzt werden soll) wäre ein Antennensplitter von Vorteil. Ein paar Details dazu: https://shuredeutschland.wordpress.com/2014/02/18/12-kanaliges-funksetup-theater/


Deswegen Meien Empfehelung:
5x: BLX14R/PG98: https://www.shure.de/produkte/funkmikrofon_systeme/blx_wireless/blx14p98h
1x: UA844+ https://www.shure.de/produkte/zubehoer/wireless_system-zubehoer/ua844plc


Beste Grüße
 
Zuletzt bearbeitet:
Rechnen wir mal zusammen was uns Jürgen da so vor die Füsse wirft (nicht bös gemeint ;-) )
Funkstrecke bestehend aus Empfänger und Taschensender: 350
Mikro (beim T): 129€, Funkstrecke (beim T): 350€, Splitter: 850€ (UVP des Herstellers).
Macht dann zusammen für 5 Strecken (Rackversion) und Splitter: 3245€.
Allerdings ist das 5. Funkset dann auch das 5. Rad am Wagen und kommt nicht in den Genuss des Antennensplitters, da der nur 4 Empfänger verwalten kann. Wenn man es dann richtig machen möchte, dann sollte auch ein 2. Splitter dazu.

Man sollte nun auch erwähnen, dass der Empfänger in der Rackversion teurer ist (@Jürgen Schwörer Ist in dem Bundle die Rackversion oder die Desktopversion beinhaltet?), als in der nicht Rackversion. Wenn jeder Empfänger irgendwo platziert werden würde und es nicht unbedingt aufgeräumt sein soll und jeder Musiker sein eigenes Set hätte, dann könnte man hier sparen. Soll es allerdings kompakt und aufgeräumt sein, dann braucht es die Rackversion und eben auch ein entsprechendes Case. 8 HE oder gar 10 HE, wenn man noch eine Schublade für Mikros und Sender haben möchte. Kostet auch nochmal 100-200€, in Profiqualität auch mehr.

Rechne also mal mit einem Invest von 4000€, wenn alles TipTop und ordentlich sein soll bzw. 1500€ wenn du alles in "Einzelteilen" und ohne Splitter haben möchtest.

Man wird auch bei anderen Herstellern in dieser Ecke oder gar darüber landen.

Die Entscheidung ob man sich diesen Invest antut oder doch lieber drahtgebunden und damit günstiger und stressfreier (Die sicherste Verbindung zwischen zwei Geräten ist eine Leitung!) fährt, kann die niemand abnehmen.

Dann zur Frequenzgeschichte.
Die LTE MIttenlücke bietet sich an, da hier die 5 Strecken gut reinpassen. Aber Achtung! Wenn's auf der Wiesen wild gefunkt wird, dann kann es sein, dass da viele solcher Strecken, gerade auch in der Mittenlücke, am Start sind. Dann kann es schnell eng werden und zu Störungen kommen. Wenn's ihr allerdings im Hofbräuhaus auf der einzigen Indoorbühne seits, dann sollte alles gut sein.

Was gar nicht mehr bei dieser Anzahl an Kanälen geht ist ISM Band und auch WLAN (2.4 GHz). Das ist alles mitsamt Grüze, auch wenn hier Kollegen behaupten, dass dies alles stressfrei spielen würde, bezogen auf 2.4 GHz.

Ihr wärt hier besser im gebührenpflichten Teil aufgehoben und zwar unterhalt von 700 MHz. Der Zusatzinvest hierzu ist nur ein Bruchteil der Funkanlage und die Vorteile sind einfach die besseren Ausweichmöglichkeiten, wenn mal eine Frequenz rumstresst. Auch ist die Übertragung deutlich besser, aufgrund der größeren Wellenlänge. Allerdings sind die Funkstrecken in diesen Bereichen oftmals ein wenig teurer bzw. der Grundpreis ist generell ein wenig höher.

Gerade weil es so schön passt: Hatte gestern das Vergnügen, dass die Künstler ihre QLXD Kisten (600-700 MHz) mitgeschleppt hatten. Eine Strecke fehlte noch, also kam eine Strecke von uns dazu (MiPro ACT70 Serie, 400-500 MHz). Die QLXD brach immer wieder mal kurzfristig ein, ohne dass es sich nun auf Audio auswirkte. Interessant war hier, dass die MiPro tapfer auf Vollanschlag im RF war und blieb. Entfernung zu allen Empfängern dürften so um die 20m gewesen sein, da diese am FoH geparkt wurden. Nicht dass man dies nun falsch versteht und ich selbst versteh das auch nicht wirklich, aber es war mal interessant zu sehen wie sich die beiden Gerätetypen verhielten. Audiomässig waren sich die Kisten, und ich sage mal auch RF technisch, waren sich die alle Kisten ebenbürtig. Als Köpfe waren auf den Shures KSM Köpfchen und auf der MiPro Strecke war ne MU90 Kapsel drauf. Was zählt ist, dass alles stressfrei und zur vollsten Zufriedenheit der Künstler ablief.

Noch was zur Qualität des ganzen Packets:
Die Funkübertragung sollte bei allen namhaften Herstellern ordentlich sein und im richtigen Frequenzbereich auch stressfrei funktionieren, auch wenn die Empfänger mal weiter weg geparkt werden. Alles kein Ding.
Die Audioqualität ist primär von dem verwendeten Mikrofon abhängig. Das PG ist, sorry Jürgen, der unterste Level. Das Ding geht, ja, aber ein beta ist deutlich drüber und kostet nun nicht wirklich so viel mehr. Und auch andere Hersteller haben sehr gute Mikros, welche für Blech sehr gut gehen. Nur mal eine Aufzählung:
AT Pro 35 CW
AKG C519 ML
beyerdynamic TGI52
MiPro MGC-11MC
u.a.
https://www.thomann.de/de/trompete_horn_mikrofone.html?filter=true&feature-748=true
Ich persönlich würde das ATM350U empfehlen. Ist quasi der Bühnenstandard.

Letztendlich kann man da auch jedwedes gute Lavalier (hatte ich schon mit AKG CK97 gemacht) dranpappen. Es kommt hauptsächlich auf die mechanische Entkopplung zum Instrument an, damit z.B. Klappen- und Griffgeräusche nicht übertragen werden und eine gute und sichere Ausrichtung möglich ist. Wenn man mal näher nachforscht, wird man oftmals herausfinden, dass die eigentliche Mikrokapsel auch bei Lavaliers und Headsets Verwendung findet.
 
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yamaha4711s Aussage ist kaum was hinzuzufügen.

Zur Sache mit den Mehrfachempfängern: Sowas gibt's zwar (oftmals zweikanalig, bei einigen Herstellern auch vierkanalig), aber man muß sich eines vor Augen halten: Stirbt der vierkanalige Empfänger, fallen auf einen Schlag vier Funkstrecken aus; stirbt dagegen ein Einzelempfänger, fällt halt nur eine Strecke aus. Sprich - mit einer Funkstrecke als Ersatzgerätschaft kann man in letzterem Fall recht ruhig schlafen.

Mipro als Hersteller echt amtlicher digitaler Funkstrecken im UHF-Band wurde ja schon angesprochen; das Zeug ist teuer, aber zuverlässig. Bleibt natürlich die Frage, wie lange man im UHF-Bereich unter 700MHz noch wird funken können, denn ohne allzu schwarz malen zu wollen, wäre es nur logisch, wenn da auch mal die Axt angesetzt wird, um dem Mobilfunk mehr Bandbreite zukommen zu lassen. Ist halt auch wichtig, unterwegs Witz- und Tierfilmchen in 4k-Qualität hin und herschicken zu können [duckundweg]. ;-)

Aus diesem Grunde wäre ein Blick auf Shures neue Digitalfunken im VHF-Band ebenfalls nicht verkehrt.


domg
 
Vielen Dank für die zahlreichen Informationen!

...und schon zwei weitere Fragen:
1. Braucht man die Antennensplitter wirklich? Wir haben zusätzlich noch zwei Funkgesangsmikros die das ganze dann um 2 Kanäle erweitern würden. Es ist schon eine teure zusätzliche Anschaffung, die wir nicht mit einkalkuliert hätten.
2. Wie läuft das ab wenn man über eine "Bezahl Frequenz" spielen will? Das wäre ja im Endeffekt die sichere Variante, wenn ich das richtig gelesen habe.

Wir sind leider nur Musiker und keine Techniker. Doch um volle Bewegungsfreiheit auf der Bühne zu haben und sich anständig ohne Kabelzwang zu bewegen, hätten wir gerne eigene Funkmikros die wir zu den Veranstaltungen mitbringen können und der Techniker dann "verwertet" ;)
 
Für eine Mehrkanalanlage ist ein Splitter hilfreich, aber nicht zwingend notwendig. Es geht darum, dass viele Empfänger sich dann eben nur ein Antennenpaar teilen. Auch lassen sich an solche Splitter sogenannte Boosterantennen anschliessen, welche aktiv den langen Leitungsweg zwischen Splitter und Antennenpaar ausgleichen. Es ist dann eben alles aufgeräumter, vor allem was den Antennenwald betrifft.

Welche Funken habt ihr denn bisher im Einsatz?

Zu 2. empfehle ich dir mal das zu lesen:
https://www.musiker-board.de/threads/funkmikrofone-und-die-bna.661363/
Sicher ist man als Sekundärnutzer, auch der zugeteilten Frequenzen, nicht. Man hat damit lediglich die Erlaubnis diesen Bereich dann mitzunutzen! Auch bei Störungen kann man nicht auf sein "recht" der Zuteilung pochen, da man eben Sekundärnutzer ist. Allerdings ist das Arbeiten in den zuteilungspflichten Bereichen deutlich entspannter und man hat definitv mehr Ausweichmöglichkeiten, als in den allgemein zugeteilten Bereichen.

Auch wird sich jeder professionel arbeitende Techniker darüber freuen.
 
Leider offiziell nur für gewerblich arbeitende Musiker verfügbar... ich habe noch von keiner Privatperson gehört die eine erfolgreiche Anmeldung gemacht hat.
 
Allerdings ist das 5. Funkset dann auch das 5. Rad am Wagen und kommt nicht in den Genuss des Antennensplitters, da der nur 4 Empfänger verwalten kann. Wenn man es dann richtig machen möchte, dann sollte auch ein 2. Splitter dazu.

Sorry - Falsch. Der UA844+ hat 5 Ausgänge und kann super die 5 Empfänger versorgen.

Im Allgemeinen. Wenn man auf den Splitter verzichten will kann man auch die Empfänger 1 m entfernt voneinander aufstellen (was für ne übliche Rock Combo vielleicht noch Sinn macht.)
Ansonsten leidet die Reichweite und Betriebssicherheit. natürlich kann man mit 5 Empfänger im Rack ohne Splitter starten. Wenn man merkt, dass die Reichweite bzw. Betriebssicherheit nicht stimmt kann man ja nachrüsten.
 
@dabbler
Oh, komisch. Bei mir ging das vollkommen problemlos, will sagen dass die BNA in keinster Weise einen Gewerbenachweis sehen wollte. Zur Not meldet man eben ein Kleingewerbe an. Darauf kommt es dann auch nicht mehr an, oder lässt es über den/einen Verein laufen. Der Möglichkeiten gibt es viele. Hauptsache ist, dass die Gebühren und Beiträge bezahlt werden. Also alles kein Ding. Das größere Problem sehe ich in dem eigentlich Invest.

@Jürgen Schwörer
Ups, da habe ich wohl die falsche Kiste erwischt. Sorry.
Wieso ist denn dieser Splitter mit 5 Ausgängen günstiger als dieser?
https://www.shure.de/produkte/zubehoer/wireless_system-zubehoer/ua844p
Weil über Google bekomme ich die Kiste, wenn ich den Suchbegriff UA844+ eingebe. Sind das zwei verschiedene oder ist da ein Fehler auf der Seite?
 
Wobei ich speziell bei Blasmusikern die Erfahrung gemacht habe, daß da jeder quasi immerzu, dauernd und ständig irgendwo in wechselnden Besetzungen aufspielt, einspringt, aushilft und es so ohnehin sinnvoller wäre, die Empfänger nicht gemeinsam einzutüten, damit jeder seine eigene Funkstrecke auch unabhängig von dieser Formation nutzen kann.


domg
 
Das ist ein Argument und macht die Sache deutlich günstiger als mit Splitter, Case und Tatütata.

Jeder Musiker holt sich seine eigene Kiste und bezahlt die auch selbst. Da freut sich dann die BNA, da dann jeder Nutzer seine Kiste anmelden muss, sofern man denn in diesen Bereich geht, was ich durchaus anrate. Ansonsten eben LTE Mittenlücke und darauf hoffen, dass niemand in der näheren Umgebung dazwischenfunkt.
 
Sorry nun wird es etwa offtopic ....aber unsere Splitter sind wirklich erklärungsbedürftig.

Um es noch etwa "komplizierter" zu machen. Wir haben in den letzten 12 Monaten die beiden Splitter neu gestaltet. Sprich bei den alten Modellen war dies noch etwas anders und der alte UA844 hatte tatsächlich nur 4 Ausgänge.

Unsere aktuellen Modelle:

UA844+ und UA845UWB
Der große Unterschied: UA844+ hat jeweils ein festes Frequenzband (VHF oder UHV) der UA845UWB kann in verschiedene Frequenzbreiche betrieben werden.

beide Modelle gibt es in der normalen Version und in der"/LC" Version. LC steht hier für "less cable". Der Name ist etwas irreführend. Auch wenn es "ohne kabel" heißt sind genügend kabel mit dabei um die 5 Empfänger mit Funk und Strom zu versorgen. Die LC Versionen sind um einiges günstiger.

Hoffe das hilft etwas und verwirrt nicht zu sehr. Details sind auf der Website einsichtig.


https://www.shure.de/produkte/zubehoer/wireless_system-zubehoer/ua845uwb
https://www.shure.de/produkte/zubehoer/wireless_system-zubehoer/ua845uwblc

https://www.shure.de/produkte/zubehoer/wireless_system-zubehoer/ua844p
https://www.shure.de/produkte/zubehoer/wireless_system-zubehoer/ua844plc


beste Grüße
 
Da freut sich dann die BNA, da dann jeder Nutzer seine Kiste anmelden muss, sofern man denn in diesen Bereich geht, was ich durchaus anrate. Ansonsten eben LTE Mittenlücke und darauf hoffen, dass niemand in der näheren Umgebung dazwischenfunkt.

Oder man nimmt die Digifunken von Shure im VHF-Band (175-230MHz), welches kürzlich zur unentgeltlichen Nutzung freigegeben wurde. Da funkt auch nicht so viel rum an Musikantenfunk, weil die meissten Hersteller VHF Mitte der 90er Jahre aufgegeben haben.


domg
 
...
@der onk
Stimmt, VHF ist ja wieder im kommen und da wird im Moment auch recht wenig unterwegs sein. Wie liegen die Kisten denn preislich?

Die liegen im wahrhaft erlesenen Bereich:


Mit anderen Kapseln (in den Handhelds) geht der Spass bis 1700 EUR. Aber das scheinen wirklich ganz knorke Systeme zu sein.
 
knorke = spitze, super, klasse
 
Danke. Ist das tiefster bayernslang?
 
Jetzt aber mal gaaaaanz vorsichtig :) Ich bin Hesse, ein Frankfurter Bub, der tief hinter den feindlichen Linien operiert. Ich sage immer, ohne uns Preussen würde da nicht viel gehen. In München siehst Du mehr Leute aus <insert_beliebiges_country_here> als echte Bayern.

Laut Wikipedia ist das Wort eher in Norddeutschland gebräuchlich. Guckst Du hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Knorke

Beste Grüße aus dem tiefen Süden!
 

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