Tubescreamer vs. EQ - Röhre anpusten

Cysign
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Hey Leute, ich stell mir grade die Frage, wie ihr eueren modernen Metalsound hinbekommt.
Viele schwören ja drauf, den Röhrenamp mit nem Tubescreamer anzupusten. Aber wenn es wirklich nur um einen kleinen Boost (ohne zusätzliche Zerre) geht, machts ja n EQ genau so.

Klanglich möchte man ja die Mitten mehr verstärken und den Bass etwas abschwächen. Was den Punkt anbelangt halte ich sogar einen EQ für geeigneter - zumindest für mich. Ich mag gerne etreme Lowcut-Sounds. Und da ich nun nen Direktvergleich für mich gemacht habe, frag ich mich, warum Leute weit über 100 Taler für nen ollen TS9 oder TS808 ausgeben - wenns der 20€-EQ aus Asien genau so gut oder besser macht.
Bedeutet euch 'Vintage' so viel?
Mir gehts in erster Linie um den Sound - und um meinen zu finden fahre ich mit nem EQ besser als mit nem Tubescreamer - 125Hz und 250Hz ordentlich entschlacken, die höheren Frequenzen etwas reindrehen, am Amp dann den übrig gebliebenen Bassbereich wieder etwas verstärken^^
Danach noch schön n Noisegate in den Effektweg des Amps und meine Welt ist gerettet ;)
 
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Was den Punkt anbelangt halte ich sogar einen EQ für geeigneter - zumindest für mich.
(...)
warum Leute weit über 100 Taler für nen ollen TS9 oder TS808 ausgeben - wenns der 20€-EQ aus Asien genau so gut oder besser macht.

Also, zunächst mal: Erlaubt ist, was gefällt.
Wenn Du mit einem EQ ein Ergebnis erzielst, das Dir besser gefällt als Tube Screamer plus Ampzerre, ist das doch super! :)
Letzteres ist ja keine ultimative Pflichtveranstaltung, gegen die man nicht mit Alternativen verstoßen darf.

Es sind halt nur zwei verschiedene Prinzipien, da mag halt jeder was anderes. :-D
Beim EQ boostest Du nur ein paar einzelne Frequenzen. Der Tube Screamer boostet das komplette Signal im Sinne von "mehr Gain". Und hat noch einen gewissen EQ Effekt auf die Mitten und die Bässe.
Das Ganze TS plus Röhre Konzept kommt ja aus der Zeit, in der man noch mehr Zerre aus dem Amp holen wollte, als dessen Reserven von sich aus hergaben - vor allem im klassischen Metal der 80er war das das Ziel.

Aber das alles weißt Du ja sicher selbst, und mehr Zerre willst Du ja gar nicht. Wahrscheinlich hat Dein moderner Metalsound Amp eh schon so viel mehr Gain Reserven als der JCM800 von damals.
Wenn Dein Weg für Dich besser ist - passt! :)
 
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EQ Pedale werden viel zu sehr unterschätzt. Insbesondere wenn der Amp schon genug Gain produziert, kann der Klang in sämtliche Richtungen geformt werden.
Bei nem Fender Amp im Clean Kanal sieht das schon wieder anders aus. Da freue ich mich über die Verzerrung die der Tubescreamer liefert.

Gruß
Jörg
 
Wenn einem die Art und Weise gefällt wie der TS agiert, spricht doch nichts gegen einen. Ich spiele seit Jahren ein OD808 und bin wunderbar zufrieden damit. Da geht es auch weniger ums tatsächliche boosten, moderne Amps liefern dafür eh genug Zerre, sondern mehr ums "untenrum Aufräumen". Macht der OD808 für mich perfekt, gibt aber auch genug Screamer, die ich tendentiell eher schrecklich finde.

Auf der anderen Seite kann man mit einem EQ eventuell flexibler vorgehen. Wer das braucht kann ja zum EQ greifen, das gesamte Signal kann man mit den meisten schließlich auch boosten, ich selbst brauche das zwar nicht, bin dadurch grad aber mal wieder neugierig geworden das einfach mal auszuprobieren ^^.
 
Ich bin jemand, der beides mal nutzte (EQ und TS), und beides nicht mehr nutzt.
Aufs Endergebnis fokussiert stimmt deine Annahme, man kann mit einem EQ Pedal einen TS simulieren. Den Gainanstieg kann man mit dem Lautstärkeboost ausgleichen.
Allerdings ist der TS halt kein reiner Boost, sondern auch noch n kleiner Overdrive, und das ist eben der Punkt, an dem er seinen eigenen Charakter mitbringt, den ein EQ eben vermeiden soll.

Mittlerweile spiele ich einfach lieber mit Amp der sich selber boosten kann, und schraub da das Gain massiv runter - die meisten Boosts in Amps funktionieren ja auch mit nem gewissen Lowcut.
 
Mittlerweile spiele ich einfach lieber mit Amp der sich selber boosten kann, und schraub da das Gain massiv runter - die meisten Boosts in Amps funktionieren ja auch mit nem gewissen Lowcut.

Welche Amps machen das denn? Gibt ja auch genug, für die ein TS nunmal mehr oder minder Pflicht ist.
 
Alle mit nem reinen Boost. Die hab ich noch nie einen linearen in der Hand gehabt, lass mich da aber auch gern eines besseren belehren...

Aber ja, die Bassschleudern Mesa und 6505 sind da rausgenommen.
 
Aber ja, die Bassschleudern Mesa und 6505 sind da rausgenommen.

Hahaha, das sind so die Amps, die ich mit Tubescreamer oder EQ davor grade für meinen Sound gerne mag ;)

Ich muss aber gestehen, dass ich bisher lediglich nen Framous Dragon so geschmeidig fand, dass ich da nicht an die Tubescreamer oder EQ-Lösung gedacht habe...
Bei nem Diezel könnte ich mir das auch vorstellen, da hab ich aber noch keinen gespielt...
 
Alle mit nem reinen Boost. Die hab ich noch nie einen linearen in der Hand gehabt, lass mich da aber auch gern eines besseren belehren...

Aber ja, die Bassschleudern Mesa und 6505 sind da rausgenommen.

Mir fallen halt echt wenig Amps ein, die ich ohne Screamer spielen würde. Eigentlich nur der 5153, deshalb Frage ich ja.
 
Mir fallen halt echt wenig Amps ein, die ich ohne Screamer spielen würde. Eigentlich nur der 5153, deshalb Frage ich ja.
Ich bin halt nicht im modernen Metal unterwegs, bei mir ists der JVM.
Mein Kumpel spielt n Laney VH100R, spielt auch durchaus modernes und tiefgestimmtes, und der kommt da auch mit den passenden Pickups direkt in den Amp gut mit klar.
Ein bekannter Gitarrist hat n Ashdown Fallen Angel, der kann mit Boost auch ganz gut - nicht Djentig, aber durchaus heavy und tief (der Kerl spielt ne 7-Saiter).
 
Mir fallen halt echt wenig Amps ein, die ich ohne Screamer spielen würde. Eigentlich nur der 5153, deshalb Frage ich ja.
Mesa mark V vieleicht?
Hab den nie gespielt, aber bei sevenstring.org und ultimatemetal.com behaupten das einige.

5153 würde ich auch immer mit TS spielen.
 
Er hat ja nu keine Kaufempfehlung mit entsprechendem Link gepostet. ;)
 
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Ja sorry.
Außerhalb des metal Bereichs lese ich nicht im forum.
Ich werde in Zukunft meine Erfahrungen und Ansichten besser für mich behalten.
 
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Warum nennst Du diesen Typ jetzt gerade, während woanders hier im Forum über fiese Ebay-Fallen mit dieser Kiste diskutiert wird? https://www.musiker-board.de/threads/betrugsmasche-auf-ebay-fall-mesa-boogie-mark-v.663759/

Wilde Theorie: Wahrscheinlich, weil der Mark V nunmal ein ziemlich belieber Metal-Amp ist ^^.

Zu der "welche Amps mit oder ohne" Frage. Ashdown wollte ich immer mal ausprobiert haben, ist irgendwie noch nie dazu gekommen, aber ein wenig neugierig ist man schon.

Beim 5153 meinte ich den 50-Watter. Der ist irgendwie von Haus aus schon so dermaßen über-trebelig, dass jedenfalls ich persönlich da nichts weiteres brauche.
 
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Ashdown wollte ich immer mal ausprobiert haben, ist irgendwie noch nie dazu gekommen, aber ein wenig neugierig ist man schon.
Der FA ist im Prinzip n günstiger, moderner Marshallartiger.
Für Djentiges wieder zu untight, für klassischen Death oder Prog oder Thrash passt der.

Aber auch nicht "der Tipp", falls einem einer übern Weg läuft kann man schauen, es gibt aber genug Alternativen.
 
Ich benutze das mxr 10 Band EQ. Da kann man dann alle Frequenzen so modulieren wie man will und zusaetzlich mit dem "level" boosten. Somit ersetzt es das OD komplett, kann aber auch nur als EQ benutzt werden
 
Mit nem EQ ist man in der Tat flexibeler. Der TS hat aber dafür einen charakteristischen Sound "schon an Bord" um einen schon verzerrten Amp anzupusten und zu "entschlacken" wie du sagst. Ich hab da selbst ein wenig rumexperimentiert...der TS fördert halt auch dieses "Knallen" bei Palm-Mutes, was ich - warum auch immer - mit einem EQ-Pedal nicht direkt nachbilden konnte.

Hier zu hören bei 10:38



Vorteil von Screamern ist dass der Aufbau sehr simpel ist und es genug DIY-Versionen zum guten Kurs davon gibt, weit unterhalb von 100€. Je nach Bestückung klingen die etwas anders. Mein Musikding-Screamer klingt mittiger und nicht so scharf, der Maxon OD808 dafür sehr definiert, aber für Benutzung am cleanen Amp nicht so toll. Muss man teilweise selbst rausfinden :)
 
Da kann man dann alle Frequenzen so modulieren wie man will und zusaetzlich mit dem "level" boosten. Somit ersetzt es das OD komplett, kann aber auch nur als EQ benutzt werden
Der Level-Regler war bzw. ist eigentlich ein Regler, um eine gleiche Lautstärke zu erzielen, wie das Signal vor der Bearbeitung mit dem EQ hatte.
Stell Dir vor, Du benutzt den EQ nur, um bestimmte Störfrequenzen rauszuziehen, dann ist das nun bearbeitete Signal aber leiser als vorher, dann hebt man mit dem Level die Gesamtlautstärke wieder an.
Das ist also eigentlich eine ganz andere Sache, wie das, was ein Tubescreamer macht. Dadurch sind beide Pedale auch nicht wirklich vergleichbar und das eine nicht flexibler, als das andere.
Der Tubescreamer kann für mehr Verzerrung sorgen, ein EQ nicht (nur lineare Verzerrungen, aber das ist was anderes), dafür kann ein EQ gezielte Frequenzen boosten, oder absenken, ein Tubescreamer kann das nicht.

Ich habe beides an meinem Amp, einen Overdrive (ProTone Dead Horse) und einen EQ im FX-Loop.
Das Dead Horse Overdrive benutze ich, um etwas mehr Punch in meinen Sound zu geben, oder im clean-Kanal eben für Overdrive zu sorgen, wenn der Song mal nicht so viel Verzerrung benötigt.
Den EQ schalte ich meist für Solos ein, dafür habe ich den 100Hz Regler so um 3-4dB runtergezogen, den 200Hz Regler sogar etwas mehr (ca. 5-6dB), 400Hz sind bei mir leicht unter neutral, 800Hz auf 0dB, 1.6kHz etwas über 0dB, ebenso 3.2kHz und 6.4kHz wieder auf 0.
Wenn ich den EQ einschalte, ist der Sound minimal leiser, aber präsenter/direkter, aber dafür hebe ich den Level-Regler an, damit ich etwas lauter bin, als mit ausgeschaltetem EQ.
Mein Amp ist ein Fame Studio 50 Reverb, der vom Grundsound recht glatt ist, also keine fizzeligen Höhen produziert, auch bei viel Verzerrung, dafür ziemlich bassig werden kann (hab dafür den Bassregler am Amp immer nur auf 9Uhr). Dem schaden also Anhebungen bei 3.2-6.4kHz nicht. :D
Vor den Songs, bei denen ich den Boost für Solos brauche, stelle ich den Level am EQ etwas höher ein, bei Songs, die "djenten" sollen, ohne Solo von mir, ist der Level nur ganz leicht über 0.

Ist jetzt natürlich Geheimrezept und kommt immer auf den Amp und die Box an, aber so bekomme ich zumindest meine ziemlich modernen Sounds (Dead Horse Overdrive), sehr modernen (EQ) und ultra modernen Sounds (Dead Horse und EQ) hin. :D
 

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