Etna
Helpful & Friendly User
- Zuletzt hier
- 21.05.24
- Registriert
- 13.01.11
- Beiträge
- 2.175
- Kekse
- 26.423
Moin!
Ich war am Dienstag bei meinem Holzhändler, um indisches Mahagoni zu kaufen. Indisches Mahagoni ist besonders nach CITES derzeit besonders günstig im Vergleich, da es aus jeglicher Regulierung fällt. Man darf und kann es ohne besondere Genehmigung einkaufen, verkaufen, exportieren und auch importieren. Allerdings ist das doof für jeden Schreiner, Bastler und sonstige Holzwerker, da sich ohne Zertifikat niemand mehr traut Mahagoni zu kaufen. Zudem ist es fast unmöglich zu beweisen, dass dieses Mahagoni nach der Verarbeitung tatsächlich aus Indien stamme. So ist es nicht verwunderlich, dass viele Händler darauf sitzen bleiben und diese Bohlen zu 30 Euro das stück anbieten. Das wären 1800 Euro der Festmeter. Und das ist fast geschenkt! Die Vermutung warum Indien unter das Raster der Behörden gefallen ist, liegt meiner Meinung nach darin begründet, dass England vor hunderten von Jahren dort Mahagoni Arten für die eigene Schiffsflotte gepflanzt hat, diese Plantagen vergessen wurden und nun das Holz auf dem Markt ist.
Leider bekam ich keins, weil es versteckt ganz hinten hinter allen Paletten versteckt lag. Aber das ist eine andere Geschichte.
Aber man fährt ja nicht zu einem Händler, um mit leeren Händen nach hause zu kehren. Da fiel mir ein, dass Crimson ein "Split Body Copper Leafed Madness"-Projekt hat und da kam mir eine Idee, dass ich mich in sowas auch versuchen könnte. Und gekauft wurde dann dieses Ensemble:
Von links nach rechts sieht man zwei schöne geriegelte Kanteln aus gerade gewachsenem Movingui, ein Stück Rosskastanie mit sehr vielen Einschlüssen und ein Reststück aus falschem Palisander.
Auch wenn das Holz noch sehr rau und roh ist, sieht man gut die Zeichnung des Movingui:
Selbst die Rosskastanie ist am Rande fein mit Riegeln gezeichnet:
Ich habe keines der Hölzer angefeuert, sondern zeige nur, wie sie ohne Finish aussehen.
So könnte der Body später aussehen:
Vielleicht werden es später auch zwei Decken für eine Paule oder derart. Man könnte es auch als Sägefurnier auf eine Strat ziehen und zwischen dem Furnier und dem Body eine Lage Kupfer haben. Jedenfalls sehe ich sehr viel Kupfer in Zukunft auf der Rosskastanie. Schaller hat zum Glück eine passende Hardwareserie dazu, bei der ich mich bedienen werde. Das wird wahrscheinlich erst in zwei Jahren geschehen, da ich meine Hölzer immer lange liegen lasse, ehe ich mit der Arbeit beginne. Zwar ist das Holz per se immer trocken genug, um damit zu arbeiten, aber die Aklimatisierung und die Resttrocknung sind wichtig, um ein gutes Instrument zu bauen. Daher seht es nicht als Anfang eines tollen Gitarrenbau Threads. Ich wollte nur zeigen, wie günstig und "einfach" man an tolles Holz für eine Gitarre kommt, wenn man sich nur traut ein bisschen neben den Pfaden der "klassischen" Gitarrenhölzer zu trampeln. Man hat ja derzeit immer ein Handy in der Tasche und kann nachsehen ob die Holzsorte geeignet ist und die Eigenschaften des Holzes überprüfen. Ich gehe dabei immer nach Gefühl vor Ort. Ich hatte schon ungewöhnlich leichtes Holz in der Hand oder welches das nicht richtig duftete. Da nehm ich immer Abstand davon. Aber Versuch macht kluch!
Jetzt habt ihr so lange gelesen und wisst immer noch nicht, was ich bezahlt habe. Tut mir leid!
Movingui: 15,-
Rosskastanie: 45,-
Falsches Palisander: 5,-
Summe: 80,-
Ich habe tatsächlich nur 80 Euro gezahlt für das Holz einer kompletten E-Gitarre. Regt euch das nicht auch an, endlich eine eigene Gitarre selber zu bauen?
Schicken Gruß,
Etna
Ich war am Dienstag bei meinem Holzhändler, um indisches Mahagoni zu kaufen. Indisches Mahagoni ist besonders nach CITES derzeit besonders günstig im Vergleich, da es aus jeglicher Regulierung fällt. Man darf und kann es ohne besondere Genehmigung einkaufen, verkaufen, exportieren und auch importieren. Allerdings ist das doof für jeden Schreiner, Bastler und sonstige Holzwerker, da sich ohne Zertifikat niemand mehr traut Mahagoni zu kaufen. Zudem ist es fast unmöglich zu beweisen, dass dieses Mahagoni nach der Verarbeitung tatsächlich aus Indien stamme. So ist es nicht verwunderlich, dass viele Händler darauf sitzen bleiben und diese Bohlen zu 30 Euro das stück anbieten. Das wären 1800 Euro der Festmeter. Und das ist fast geschenkt! Die Vermutung warum Indien unter das Raster der Behörden gefallen ist, liegt meiner Meinung nach darin begründet, dass England vor hunderten von Jahren dort Mahagoni Arten für die eigene Schiffsflotte gepflanzt hat, diese Plantagen vergessen wurden und nun das Holz auf dem Markt ist.
Leider bekam ich keins, weil es versteckt ganz hinten hinter allen Paletten versteckt lag. Aber das ist eine andere Geschichte.
Aber man fährt ja nicht zu einem Händler, um mit leeren Händen nach hause zu kehren. Da fiel mir ein, dass Crimson ein "Split Body Copper Leafed Madness"-Projekt hat und da kam mir eine Idee, dass ich mich in sowas auch versuchen könnte. Und gekauft wurde dann dieses Ensemble:
Von links nach rechts sieht man zwei schöne geriegelte Kanteln aus gerade gewachsenem Movingui, ein Stück Rosskastanie mit sehr vielen Einschlüssen und ein Reststück aus falschem Palisander.
Auch wenn das Holz noch sehr rau und roh ist, sieht man gut die Zeichnung des Movingui:
Selbst die Rosskastanie ist am Rande fein mit Riegeln gezeichnet:
Ich habe keines der Hölzer angefeuert, sondern zeige nur, wie sie ohne Finish aussehen.
So könnte der Body später aussehen:
Vielleicht werden es später auch zwei Decken für eine Paule oder derart. Man könnte es auch als Sägefurnier auf eine Strat ziehen und zwischen dem Furnier und dem Body eine Lage Kupfer haben. Jedenfalls sehe ich sehr viel Kupfer in Zukunft auf der Rosskastanie. Schaller hat zum Glück eine passende Hardwareserie dazu, bei der ich mich bedienen werde. Das wird wahrscheinlich erst in zwei Jahren geschehen, da ich meine Hölzer immer lange liegen lasse, ehe ich mit der Arbeit beginne. Zwar ist das Holz per se immer trocken genug, um damit zu arbeiten, aber die Aklimatisierung und die Resttrocknung sind wichtig, um ein gutes Instrument zu bauen. Daher seht es nicht als Anfang eines tollen Gitarrenbau Threads. Ich wollte nur zeigen, wie günstig und "einfach" man an tolles Holz für eine Gitarre kommt, wenn man sich nur traut ein bisschen neben den Pfaden der "klassischen" Gitarrenhölzer zu trampeln. Man hat ja derzeit immer ein Handy in der Tasche und kann nachsehen ob die Holzsorte geeignet ist und die Eigenschaften des Holzes überprüfen. Ich gehe dabei immer nach Gefühl vor Ort. Ich hatte schon ungewöhnlich leichtes Holz in der Hand oder welches das nicht richtig duftete. Da nehm ich immer Abstand davon. Aber Versuch macht kluch!
Jetzt habt ihr so lange gelesen und wisst immer noch nicht, was ich bezahlt habe. Tut mir leid!
Movingui: 15,-
Rosskastanie: 45,-
Falsches Palisander: 5,-
Summe: 80,-
Ich habe tatsächlich nur 80 Euro gezahlt für das Holz einer kompletten E-Gitarre. Regt euch das nicht auch an, endlich eine eigene Gitarre selber zu bauen?
Schicken Gruß,
Etna
- Eigenschaft