Alte russische 12-Saiter aufarbeiten

Hai, bei gebrauchten 12-Saitern sind die FG`s von Yamaha imho immer eine gute Wahl. Ich habe eine FG 412 aus den 80ern vor einer Weile für nen fuffi bekommen. Toller Klang und gebaut für die Ewigkeit. Und wenn es nicht passen sollte, wird man die auch problemlos wieder los. Gibt einfach Stücke, da geht es nicht ohne 12 Saiten. Wish you were here, Stairway to Heaven oder, wer es mag, ein bisschen Frieden, sind so klassische Beispiele.

Keep on rockin`
 
:D


Keine Schrauben. Wenn das Teil irgendwann seinen Weg von der Decke wieder nehmen will und das nicht geht, wird die Decke in Mitleidenschaft gezogen.

Das ist nicht logisch. Wenn es ordentlich verleimt oder verklebt ist, und das Teil dan irgendwann seinen Weg von der Decke wieder nehmen will und das nicht geht, wird die Decke ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen.

Man klebt die Brücke ja nicht auf die Decke auf, damit sie leicht wieder abgeht!

Die Montage mit Schrauben findet man teils sogar bei neuen Gitarren.

Ein Tipp: Handy in die Gitarre unter der Brücke reinhalten und mit Blitz (oder anderer guter Beleuchtung) knippsen. Dann sieht man, wie die Braces verlaufen.

Gruß
 
Ich nehme für sowas die Front Kamera und ne Taschenlampe. Dann kann ich auch sehen wie es gebaut ist. (Mach ich wenn ich im schaltschrank was klemmen muss, aber es nicht sehe. ;))
 
Das ist nicht logisch. Wenn es ordentlich verleimt oder verklebt ist, und das Teil dan irgendwann seinen Weg von der Decke wieder nehmen will und das nicht geht, wird die Decke ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen.

Man klebt die Brücke ja nicht auf die Decke auf, damit sie leicht wieder abgeht!

Zusätzliche Schrauben schwächen die bereits schon verzogene Decke noch weiter. Kommt es zu dem Fall, dass die Bridge sich durch den enormen Saitenzug eines 12-saitigen Satzes lösen würde, was durch die Schrauben vollkommen verhindert wird, zieht sich die Decke weiter und kommt irgendwann an den Punkt, an dem sie reißt - meist auf Höhe der Verschraubung. Daher stellt sich die Frage erst gar nicht, ob ich das verschrauben würde. Noch bevor überhaupt an eine Verschraubung zu denken wäre, müsste man sich je nach Deckenhub überlegen, ob man die Decke nicht erstmal wieder ausflacht und eine neue Bridge nutzt - Ein riesiger und kaum lohnender Aufriss. Darüber hinaus bringen die Schrauben zusätzliches Gewicht auf den Mittelteil der schwingenden Decke und damit schon unter klanglichem Aspekt keine Option. Das ist also sehr wohl sehr logisch und Angesichts eines zu erwartenden kapitalen Schadens an der Decke, der Bridgeplate und dem Bracing durch die Verschraubung (zur Erinnerung: hier wurden M6 empfohlen!) die durchweg sinnvollerer Reparatur, die sich wiederholen lässt. StewMac erklärt das in den verlinkten Videos.
 
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Hallo,

wenn die Brücke so verklebt ist, dass die Verklebung den Saitenzug aushält, so wird in einem Fehlerfall ebenfalls die Decke nachgeben müssen. Gibt die Decke nicht nach (bricht oder reisst sie nicht), und hält auch die Verklebung (wie es sein soll), so geht auch nichts kaputt.

Schrauben stellen durchaus eine Reparaturmöglichkeit dar, da sowas auch bei neuen Gitarren so gemacht wird. Ob es M6 sein müssen, ist die andere Frage.
Zudem kommt bei Schrauben noch ein Verstärkungsbrett etwas breiter und länger als die Brücke selber von unten auf die Decke aufgeleimt, sodass insgesamt die Decke verstärkt wird, und nicht wie du sagst, geschwächt wird.

Zusätzlich kann man die Brücke auch noch auf der Decke aufkleben.

Allein das zusätzliche Gewicht von Verstärkungsbrett und Schrauben ist ein Punkt, der das ursprüngliche Instrument möglicherweise etwas "tonal" verändern würde - vieleicht sogar zum besseren hin?


Bleibt also zusammenfassend: Eine Reparaturmöglichkeit ist das erneute Aufkleben der Brücke. Voraussetzung dafür ist, dass die Decke im Bereich der Brücke noch stabil genug ist, um den Saitenzug aufzunehmen. Sie darf sich also nicht schon von den Braces gelöst haben, oder Risse im Bereich der Brücke haben.

Eine andere Reparaturmöglichkeit stellt die Aufleimung eines Verstärkungsbretts unter die Decke im Bereich der Brücke dar, und eine Verschraubung (und Verleimung) der Brücke mit Gewindebolzen durch das Verstärkungsbrett hindurch, wodurch die Decke im Bereich der Brücke verstärkt wird. Voraussetzung dafür ist, dass die Decke insgesamt noch stabil genug ist, den Saitenzug aufzunehmen.

Ist die Decke überhaupt schon im Argen, hat man erstmal ganz andere Probleme.

Methode 1 (Erneuerung der Verklebung) stellt die weniger invasive Reparaturmöglichkeit dar. Methode 2 stellt einen letzten Ausweg dar, wenn z.B. das Holz unter der Brücke für eine reine erneute Verklebung nicht mehr richtig taugt, oder man eine richtig gute Verklebung nicht hinbekommt.

Welcher Kleber wäre denn der Beste? Bei Holz würde ich guten Weißleim verwenden.

Gruß
 
Bei meiner einen akkustik Gitarre wurden statt Nylon stahl Seiten aufgezogen. 15min später war die Brücke fort. Nur ausgerissen mit Holzfasern. Der Gitarrenbauer hat das alles wieder zusammen geklebt, es ist nichts zu sehen, und es halten nun auch die Stahlseiten problemlos. Das die Decke so gewölbt ist, finde ich zwar kritisch, scheint aber normal zu sein.

Bei meinen beiden 12ern sind einmal die Brücke geschraubt und bei der Terenada geklebt. Da sind die Schrauben um den Steg zu heben um die Seitenlage anzupassen.

Beide haben einen guten Klang, trotz der Löcher und Schrauben im Holz
 
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Im Instrumentenbau WEISSLEIM????
Um Himmels Willen!
Da nimmt man bitte keinen PVA, sondern alliphatischen Leim. Also Titebond. Warum? Weil PVA nicht aushaertet, sondern halt - wie Uhu - immer etwas weich bleibt. Weil aber bei Saiteninstrumenten immer Zug auf dem Kasten ist, taucht Weissleim genau gar nicht.
Wenn man sich den Aerger und de Gestank antun will, dann nimmt man einen hochwertigen Haut- oder Knochenleim. Der ist schwerer zu verarbeiten, hat eine geringere Topfzeit (es sei denn, man hat Spezialequipment) und stinkt. Aber dafuer haertet der noch fester.
Vollpfuscher koennen fuer Wegwerfreparaturen gern auch Epoxi nehmen.
 
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Epoxi ist - je nach Zweck - richtig gut - oder halt richtig katastrophal.
Wenn ich - so wie an dieser russischen Gitarre - mit Minimalaufwand eine Reparatur durchführen kann, die das Instrument halt bis zum Ende der Lebenszeit der Restkomponenten am Leben hält, ist es sicherlich gut. Wenn ich aber eine Reparatur will, die späteren Folgereparaturen nicht im Weg steht, dann ist Epoxi richtig Scheibe. Epoxi ist halt endgültig. Wenn die Epoxi-Reparatur nochmal kaputt geht, dann kann ich da nix mehr reparieren, das ist dann Mülltonne. Wäre es wohl sowieso, aber ...
 
Ah, okay, danke. Also für meinen Fall genau richtig.
 

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