Ich berichte mal kurz vom Einsatz des Fender Mustang GT 100 auf Proben meiner beiden Bands. Vorsorglich der Hinweis, dass ich die Vorgängermodelle nicht kenne und insoweit keine Vergleichsmöglichkeiten habe.
Bei 2FOUR2 spielt der andere Gitarrist einen Fender Röhrenamp mit Tonehunter Mod und einer Tele. Klingt richtig rund und gut, auch wenn ich selbst keine Tele spielen mag, denn da fehlt mir der Jammerhaken.
Mein Fender Mustang klang dagegen mit dem Fender 65 Twin Preset und meiner PRS Brent Mason spitzer und das passte grundsätzlich mit dem Sound von unserem anderen Gitarristen zusammen.
Einen direkten Vergleich zu meinem sonstigen Equipment (Marshall JMD:1 50 Head mit Marshall JVMC212 kann ich leider nicht bieten, da ich nur den Mustang nutzte.
Eigentlich hatte ich hier wegen Modeller gegen Röhrenamp mit Durchsetzungsproblemen im Bandkontext erwartet, was aber bei diesem cleanen Sound nicht der Fall war.
Zwischenfazit: In dem Mustang GT 100 scheint Potential zu stecken.
Anders leider bei der Bandprobe von Soul Seven. Hier musste ich beim Proben zwischen verschiedene Presets mit dem Fußschalter umschalten und die Schalter sind einfach für mich zu eng zusammen, ich hatte mehrmals versehentlich 2 Schalter auf einmal geschaltet und war dann nicht mehr zu hören. Die Abstände der Schalter beim Fender Original Fußschalter Mustang 4 sind deutlich geringer als beim G LAB GSC-4, das ich auf meinem Pedalboard für meinen Marshall JMD:1 50 Head habe. Zudem spiele ich da in der Regel über InEar und nehme die dortige Marshall JVMC212 über ein Mikro (Sennheiser E906) ab sowie den Amp über den DI-Out.
Über den DI-Out klang der Fender Mustang GT 100 jedoch zum einem erst zu leise, weil er weniger Output liefert als der "heiße" DI-Out meines Marshall JMD:1 50 Heads und zum anderen klang dort das Preset mit dem Fender 65 Twin zu stark angezerrt und zu schreiend/schrill in den Höhen. Ich habe dann Gain und die Höhen etwas heruntergeregelt war aber noch nicht richtig glücklich damit.
Zudem rauschte der Mustang GT 100 dort inakzeptabel laut, obwohl ich die Noise Gate Einstellungen schon etwas erhöht hatte. Dabei fiel mir auch auf, dass diesbezüglich das stufenlos einstellbare Noise Gate vom JMD:1 um Klassen besser arbeitet.
Letztendlich war ich nach drei geprobten Songs so genervt, dass ich dann den Mustang ausmachte und auf mein übliches Equipment zurückwechselte und es war für mich eine Wohltat wieder meinen gewohnten Sound ohne Rauschen und Fehltritte beim Fußschalter zu haben.
Was mich zudem stört:
- Obwohl neben der iOS Tone App auch mit einer Android Tone App geworben wird, kann ich mit meinem Samsung Note 4 (Android 6.0.1) keine Bluetooth-Verbindung mit der App herstellen. Das es da entsprechende Bluetooth-Probleme geben kann, steht auch auf einer Fender-Webseite (siehe https://support.fender.com/hc/en-us...-operating-systems-does-the-Tone-app-support-). Immerhin klappt im Bedarfsfall noch mit dem Streamen von Musik über Bluetooth, wobei ich da eine Kabelverbindung über den AUX mit Miniklinke auf den Kopfhörerausgang meines Note 4 bevorzugen würde. Auch der Versuch mit der Android Tone App eine Bluetooth-Verbindung mit meinem Tablet (Lenovo Yoga Tablet 3, ebenfalls Android 6.0.1) herzustellen, scheiterte. Es wurde mir der Verstärker erst in der App überhaupt nicht angezeigt.
- Schließlich probierte ich es mit der iOS Tone App auf dem iPhone 6 Plus meiner Frau und siehe da: Dort klappte es mit der Bluetooth-Verbindung ohne Probleme. Von der Benutzeroberfläche her gefällt mir die Tone App für iOS gut. Allerdings scheint es selbst dort noch keine Möglichkeit zu geben. Presets in einen anderen Slot zu kopieren oder zu verschieben. Die mit den früheren Mustang-Versionen nutzbare Windows- und Mac-Software Fuse unterstützt leider den Mustang GT nicht. Auch die Android App Remuda (Lite) for Mustang unterstützt leider nur die vorhergehenden Mustang-Modelle. Letztendlich fühle ich mich mit der auf meinen Androidgeräten nicht funktionsfähige Tone App von Fenders Werbeversprechen auf den Arm genommen.
Erst hoffe ich mal, dass ich in den nächsten Wochen die versprochene Android App-Unterstützung auch noch erhalten werde.
Zudem hoffe ich, dass ich Presets noch besser angepasst bekomme und dann mit dem Klangergebnis auch bei Probe- und Auftrittslautstärke zufrieden bin.
Schließlich muss ich mal schauen, ob ich mich an den deutlich geringeren Schalterabstand beim Vierfach-Fußschalter des Mustang gewöhnen kann.
Wenn nicht, dann werde ich ihn wohl leider im Money-Back-Zeitraum zurücksenden müssen.
Beste Grüße
Dieter aka Dita