Der Vergleich mit anderen - Ein kleiner Bericht

Ganz so lang spiel ich noch nicht Gitarre, aber auch in meiner Jugend in den 80er Jahren gab es noch viel gitarrenlastige Musik zu hören und zumindest in meinem Umfeld haben auch viele ein Instrument gespielt. Und sei es nur auf "Lagerfeuerniveau".
 
Talent ist nur große Geduld -- François Thibault
Das ist m.E. völlig falsch. Talent ist gerade der Teil, der eben NICHT durch Geduld und Üben kommt, sondern den man einfach hat oder eben nicht hat.

Bringt man sich selber das Spielen bei, ist die Lernkurve nur sehr gering.
...
Mir persönlich hilft es immer mit anderen Musikern zu spielen.
Ja definitiv, das ist auch meine Erfahrung. :great: Allerdings passt es auch nicht mit jedem, das musste ich ebenso feststellen.

Die Gitarristin, mit der ich am besten zusammen harmoniere, wohnt 450 km weg... Ich muss irgendwie üben, so dass es effektiv ist, damit wir bei den paarmal im Jahr, in denen wir zusammen musizieren, nicht immer bei den absoluten Basics anfangen müssen.

Deshalb habe ich mir eine Behelfslösung überlegt, die gar nicht so schlecht ist: eine Gitarrenspur aufnehmen (meistens zuerst die rhythmuslastigere), und danach eine zweite dazu spielen oder zu improvieren. Das kann das gemeinsame Spielen zwar nicht ersetzen, aber es übt ungemein.

Beim Einspielen zweiten Spur merke ich manchmal, dass im Zusammenspiel rhythmisch oder harmonisch etwas nicht passt. Das wäre mir bei jeder Einzelspur nie aufgefallen. Und da kann ich auch viel mehr rumprobieren mit verschiedenen Sounds und mit verschiedenen Gitarren, z.B. auch mal die 12-saitige Westerngitarre nehmen.
 
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Das ist m.E. völlig falsch. Talent ist gerade der Teil, der eben NICHT durch Geduld und Üben kommt, sondern den man einfach hat oder eben nicht hat.
Du meinst Begabung. Die bekommt man "gegeben." Talent ist das, was Du aus der Begabung machst.
 
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auch in meiner Jugend in den 80er Jahren gab es noch viel gitarrenlastige Musik zu hören und zumindest in meinem Umfeld haben auch viele ein Instrument gespielt.
In meiner Jugend, in den 00ern, war das tatsächlich auch so :D
Das ist m.E. völlig falsch. Talent ist gerade der Teil, der eben NICHT durch Geduld und Üben kommt, sondern den man einfach hat oder eben nicht hat.
Wobei das auch philosophisch ist, ob das "Talent" nicht auch eine Aneinanderreihung vorhergehender Fähigkeiten ist.
Ich hab als Jugendlicher erst angefangen, mit Musik in Berührung zu kommen, und konnte schiefe Töne noch gar nicht raushören.
Hat das Raushören von Noten sehr schwer gemacht.
Heut geht das klasse, weil ich das geübt hab, und mir das Talent "erübt" hab.

Andere Fähigkeiten, wie die zu improvisieren, habe ich vorher in anderen Bereichen gelernt und beim Gitarrespielen angewand.
Auch kein Talent, sondern eine erlernte Fähigkeit :nix:
 
Darüber läßt sich streiten.
Man kann sich immer streiten wenn man will, aber das heißt nicht dass man nicht doch mal Unrecht hat - der Duden sat recht klar: Talent = Begabung :nix:
 
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Laut Duden ist auch zwischen Theorie und Hypothese kein Unterschied... Aber, gut.
 
Wird grad etwas OT hier.

Zurück zum Topic.

Ich glaube ich habe das selbe Mädel im Youtube video gesehen. Hatte mich auch beeindruckt.

Spiele seit 3.5 Jahren und war nach einem Jahr technisch nicht so weit wie sie. Jedoch kommt es ein wenig auch darauf an was man lernt.

Ich improvisiere viel und versuche mich zu trainieren ordentlich Chordchanges zu spielen und die Wirkung verschiedener Töne in der aktuellen Stufe zu spielen / lernen ( schwer zu beschreiben ;-). Mann könnte es nenen: Ich klimper und versuche aus Klimper etwas interressanteres zu machen ;D ).

Das mache ich gerne und sehr oft. Viele viele viele Stunden damit verbracht.

Hätte ich die Stunden jetzt in Solo XY von Lied ABC gesteckt könnte ich es vielleicht ziemlich gut. ;ach ich aber nicht... meine freie Zeit ist als Familienvater usw geschränkt, weshalb ich diese Zeit mit dem verbringen mag was mir spass macht ;-).
 
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Deshalb habe ich mir eine Behelfslösung überlegt, die gar nicht so schlecht ist: eine Gitarrenspur aufnehmen (meistens zuerst die rhythmuslastigere), und danach eine zweite dazu spielen oder zu improvieren..
Womit machst du das, rein interessehalber?
 
Da geht doch jeder Looper.....ich mache das auch gerne so. Habe dafür nen Ditto.
 
Womit machst du das, rein interessehalber?
Die Software ist Cubase AI 9, die läuft auf meinem Laptop. Die gab es zum Verstärker Yamaha THR10 gratis dazu. Die E-Gitarre kann ich direkt per USB abgreifen und aufnehmen. Die Akustikgitarre und den Gesang nehme ich separat über ein USB-Mikrofon auf. Der Klang der aufgenommenen E-Gitarre ist ganz prima, da muss man eigentlich nichts mehr nachbearbeiten. Der Klang der Westerngitarre ist noch nicht ganz optimal, das muss ich noch probieren. Aber zum Üben und für kleine Demos reicht das allemal.

Die Westerngitarre über Pickup am Verstärker klingt aufgenommen ziemlich schrecklich... und die 12-Saiter hat sowieso keinen Pickup.
 
Das ist m.E. völlig falsch. Talent ist gerade der Teil, der eben NICHT durch Geduld und Üben kommt
Da bin ich ganz bei Toxxi - und bei Lukas Podolski :rolleyes:: "Talent ist nur der Anfang".
 
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Ich denke auch das derartige Vergleiche wie "ist er/sie besser als ich nach Zeitraum x" garnichts bringen.
Wie bereits gesagt weiß ja niemand wie die Lernbedingungen so sind. Manch einer kann täglich 4h üben andere freuen sich über 1h aller 2 Tage die sie frei schaufeln können.
Ob nicht doch im Freundeskreis jemand da ist der hier und da mal Tips gibt, oder eine kleine Hobbyband existiert. So viele Unbekannte.

Und selbst wenn alle gleich viel und immer das selbe geübt hätten bringt es einem ja nichts. Ich finde wenn man einen Wettkampf draus macht, geht der Spass an der Sache flöten.
 
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Wenn ich auch noch mal dazusenfen darf ...

Menschen als soziale Wesen können gar nicht anders, als sich miteinander zu vergleichen. Das ist unumgänglich.
Was ich persönlich aus einem Vergleich für mich herausziehe, ist der entscheidende Punkt. Ich kann mich damit demotivieren (Überforderung) lassen oder anspornen lassen (Herausforderung). Für welche Seite ich mich "entscheide" hat viel mit der Persönlichkeitsstruktur und dem Attributionsstil zu tun.

Wenn den TE ein, zwei YT-Videos demotivieren, dann wird das nichts mehr mit ernsthaftem Gitarrenspiel.

Ich sehe da nur zwei Alternativen: Gitarre sein lassen, oder mit anderen zusammen Musik machen. Die zweite Möglichkeit wird Dir nämlich zeigen, dass alle - und wirklich alle - nur mit Wasser kochen und Du bekommst einen direkten Vergleich und nicht einen Vergleich mit einem Kunstprodukt wie dem YT-Video. Keiner von uns kann sagen, wie lange die Leute in den Videos für diesen einen Take angelaufen sind.
 
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Sollte man sich mit anderen Vergleichen? Glaubt ihr an den Effekt von "Talent"?
Macht man anfangs irgendwie immer. Man sieht lokale Bands, denkt "wow....die können aber..ich kann nix..." Durchs internet heutzutage wird das ganze natürlich noch verschärft und man bekommt noch mehr Frust. Bringt alles nix. Es gibt talent, auf jeden Fall, denen fliegt vieles einfach zu. Wie im Sport auch, und bei anderen Dingen. Üben müssen alle, die einen mehr, die anderen weniger. Man kann aber auch falsch üben. Kenn ich zu gut. Man will Lieder üben, die man gar nicht üben kann, weil man längst noch nicht soweit ist, was da verlangt wird. Dann übt man zu schnell, man möchte ja das original tempo spielen bitte...usw.....ein Verkettung unglücklicher Übungen...und schon kommt der Frust. Wie bei dir. Übe von Anfang an, langsam, fang eben bei normalen Akkorden mit wechseln (Am-Cdur-Em-Ddur-Gdur etc) an, die sollen erstmal sauber klingen und funzen. Nicht direkt "Enter sandman" und so ein zeug üben, wenn du das noch nicht können kannst. Zur not suche dir einen guten Lehrer, der sich auf deine Belange einstellt. Oder ein gutes Buch das du "Abarbeitest". Aber NICHT diese Internetvideos, wo der oder die schon weiter ist obwohl er noch nicht so lange spielt usw...die vergleiche hinken und bringen dich nicht weiter. Ich versuch mich grad auch an einem solo, das nix werden kann, weil mir die Technik/Tempo/Theorie - einfach die übung-dazu fehlt....
 
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Ich denke, es ist normal das man sich immer Mal wieder vergleicht.

Aber man muss ja auch mal sehen, welche Voraussetzungen der oder die Andere hat. Ich bin voll berufstätig und schaffe es in der Regel 1h am Tag zu üben. Dazu kommt noch 1x in der Woche Gitarrenunterricht. Da kann ich mich nicht mit jemanden vergleichen, der 3-4h am Tag kann und sich darauf voll konzentrieren kann. Das wäre Äpfel mit Birnen vergleichen.

Ich schaue auch, was andere spielen. Aber weniger um zu sehen was der andere so viel besser kann als ich. Eher als Input, was man vielleicht verbessern kann, was man noch ausprobieren möchte oder was der andere anders macht, und es bei ihm besser klingt.

Bei allem, sollte man nicht den Spaß und die Motivation verlieren. Alles immer mit einem Augenzwinkern sehen und sich über die eigenen Fortschritte freuen.
 
Und jetzt wieder BTT ;)....
Wenn ich noch mal einhaken darf, ohne mir Ärger einzuhandeln...

Ich meinte das durchaus nicht offtopic. Wenn ich etwas aufnehme, das ich spiele, dann kann ich mir das später in einer Mußstunde (z.B. mit Kopfhörern in der S-Bahn) mal ganz in Ruhe anhören. Es klingt eigentlich immer anders als im Moment des Spielens. Vermutlich weil ich entspannter bin und mehr Ruhe zum Zuhören habe und mich nicht auf das Spiel konzentrieren muss.

Das entspricht auch eher dem "ich schaue mal Youtube-Videos".

In aller Regel klingt es dann auch deutlich besser, als ich es von der Aufnahmesession her in Erinnerung habe. :) Das finde ich überaus motivierend. :D Beim nächsten Mal kann ich mich dann mit mir selbst vergleichen und Schwachstellen gezielt angehen.

Fazit:

Wenn man sich schon mit anderen vergleichen will (ob das jetzt klug ist oder nicht, sei dahingestellt), dann sollte man nicht sein Livespiel mit einer Youtube-Aufnahme vergleichen, sondern eine eigene Aufnahme mit einer Youtube-Aufnahme.
 
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