Der Vergleich mit anderen - Ein kleiner Bericht

Trestor
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Der Mensch an sich hat immer den Wunsch sich mit anderen zu vergleichen. Vor allem wenn man gerade mit etwas neuem beginnt.

Man eifert Idolen nach oder vergleicht sich mit Leuten die ebenfalls gerade den selben Lernprozess durchlaufen.
So ist bei Gitarren- bzw. allgemein Instrumentenanfängern immer die Standardfrage:
"Wie weit sollte man in XY Wochen/Monaten/Jahren sein?"

Meine Antwort zu dieser Frage:
"So weit wie du es halt schaffst"

Jeder glaubt man muss nach einer bestimmten Zeit bestimmte Checkpoints durchlaufen, ein Vorgehen, dass wir bereits im Kindesalter vorgelebt bekommen
Mit dem Laufen fängt es an. Eltern halten ihr Kind für Hochbegabt, wenn es 3 Lebensstunden früher anfängt zu brabbeln als das der Nachbarn. So wächst auch die Erwartungshaltung.

Aber zurück zum Thema und von ganz vorne angefangen.

Ich spiele nun seit ca. 7-8 Monaten 5-6 mal die Woche ca 6-8 Stunden (ja als Student und Nachtdienstler hat man ne Menge Zeit). Bisher habe ich mich nie mit anderen Verglichen.
Ich kenne sonst keine Musiker und nehme keinen Unterricht, habe daher auch keinerlei Richtwerte (mehr dazu in meiner Signatur).

Diverse Online Lehrer erzählen vor Tutorials davon wie einfach der nun gezeigte Song sei, an dem ich in den nächsten 120 Minuten verzweifeln werde.
Ich hatte bisher auch kein Problem.

Mein Lernprinzip ist Songs die ich schön finde zu lernen und das gelernte in Improvisationen einzubauen.
Egal ob nun ganze Soli, kurze Licks oder Riffs.

Doch heute habe ich einen großen Fehler gemacht.
Auf YouTube fand ich das Video eines Mädels in meinem Alter, die ihr erstes Jahr alle paar Tage auf Video festgehalten hat.
Die ersten paar Minuten saß ich vor dem Bildschirm und konnte mich gut mit ihr identifizieren.

Auf's Griffbrett schauen, den falschen Bund greifen oder einfach schlecht anschlagen. Doch bereits nach Monat 4 oder 5 fing ich an in meinem Sitz immer tiefer zu rutschen.
Die kleine haut Riffs raus von denen ich nur träumen kann.


Ich habe dann einfach zum Ende des Videos geklickt um zu sehen wie sie am Ende spielt und sie spielt einfach mega.

Fazit:
ICH WILL DAS AUCH!!!

In der Hoffnung, sie sei einfach ein Ausnahmetalent suchte ich nach weiteren solcher Videos die mich bestätigen.

Fehler Nummer 2!!!

Der zweite, ein Kerl filmte wie er ein Jahr lang regelmäßig Enter Sandman übte.

Es war eines der ersten Lieder, an dem ich mich versucht habe.
Bis heute kann ich keine Powerchords mit 3 Fingern spielen, sondern nur mit 2 kleinen Barreés und der Wechsel der Saiten bei solchen geht schon gar nicht.
Bereits nach wenigen Wochen konnte er das Grundriff besser als ich heute nach Monaten.

Er spielt das Solo vollkommen souverän, während ich nicht mal nen halbwegs akzeptablen Solo Sound an meinem Amp hinbekomme (liegt vielleicht auch daran, dass der Vox XT20x echt mies ist)
Wenn ich Garry Moore's "Still got the Blues" spiele (nebenbei gesagt das einzige Solo, dass ich gut hinbekomme) klingt es immer nach ertrinkenden Katzenbabys.
Auch wenn die Anschläge und Bendings perfekt sitzen.

So ging es mit mehreren Videos weiter.

Daher steht für mich von nun an fest:

Nie wieder Amateurvideos in denen es um Musik geht.
Ich war echt fertig nachdem ich mir das angesehen habe.
Aber auch wenn ich nach dieser Enttäuschung echt kotzen könnte werfe ich nicht die Flinte ins Korn.

Wie sieht ihr das?
Sollte man sich mit anderen Vergleichen? Glaubt ihr an den Effekt von "Talent"?
 
Eigenschaft
 
Talent ist nur große Geduld -- François Thibault
 
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Ich verstehe das gar nicht.....Ich vergleiche mich nicht mit anderen Gitarristen, wozu?
Ich spiele gerne Gitarre, klingt nicht schlecht und ich komme schneckenmässig weiter, wobei mir das " weiter kommen" absolut unwichtig ist. Spass soll es machen!!!
 
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Hm, ich spiele seit 2 Jahren und hab bisher im Vergleich kaum was erreicht, allerdings hab ich immer Spaß dabei und das reicht mir dann :)

Um dir das etwas zu untermauern: in meinem "Perfekt Ordner" der spielbaren Lieder sind bisher nur drei ... so mittelmäßig bis gut sind so 5 - 10 und mit regelmäßigen Fehlern sind auch so 5 - 10

Solos sind keine dabei :D
Also kein einziges Solo bisher :/

Ich arbeite aber momentan an Ghost - Square Hammer und da fehlt mir nurnoch die letzte Hälfte vom Solo, dann kann ich mein erstes Solo ( woohooo ) ... Den Rest kann ich bereits ganz :)


Wobei ich auch dazu sagen muss, als technikaffiner Mensch hab ich hauptsächlich mich mit den ganzen Sachen wie Sound / Aufbau / etc beschäftigt ...

Ich wette ich habe bereits mehr als doppelt soviel Zeit investiert, für meine Gitarren die PERFEKTE Saitenlage für mich heraus zu finden + PU Höhe / Saitenstärke als die Gitarren zu spielen :D


Die beiden wohl schwersten Lieder die ich kann sind
Amon Amarth ( Pursuit of Vikings /// Guardians of Asgaard )

Welche, wenn man den Dreh raus hat wie es gespielt wird, an sich relativ leicht sind ...

Für das Pursuit of Vikings Anfangsriff, auch wenns nur simples 0'er strumming ist, hab ich wohl min einen Monat gebraucht X_X
 
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Ich spiele seit 12 Jahren, und sehr viele 2-Jahre-Spieler sind mir technisch voraus.
Ich kenne das komische Gefühl...

Was kann ich Dir also raten?

1. Irgendwann kommt es gut, mal doch gezielt Unterricht zu nehmen.
Manche Sachen kann man sich selbst nur schwer beibringen, ich hatte nach nem Jahr damals dann auch mit Unterricht angefangen und dann schlagartig Schübe gemacht.

2. Deine eigenen Stärken identifizieren und fördern.
Meine Stärke ist nicht Technik oder Geschwindigkeit, sondern Songwriting und ein Spielstil der meinem Bandsound sehr gut kommt. Ich bin so mit meiner Band eingespielt dass wir beim Jammen oft das spielen, was andere Bands fertige Songs nenne würden. Dazu kommt, dass ich genug Ideen hab, um relativ schnell coole Riffs zu fabrizieren und so Songs zu bauen.
Das mag arrogant klingen, hab ich aber in den 12 Jahren ausgiebig geübt und gelernt, teilweise auch recht gezielt.

3. Vergleich Dich nicht mit Fremden.
Du kennst den Hintergrund der YouTuber nicht, vielleicht haben die vorher lange A-Gitarre gespielt, oder ein anderes Instrument. Das kann einem einen gewaltigen Vorteil geben.
Vielleicht sinds aber andere Typen. Ich hätte nach 2 Jahren noch keinen Metallicasong (bis heut nicht um ehrlich zu sein, hab mir die nicht mehr angeguckt) hinbekommen, dafür konnte ich schon nach nem Jahr mit meiner Band eine recht breite Palette an Stilen bedienen.

Das wichtigste wurd schon gesagt:
Spass soll es machen!!!
 
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Ich werfe mal die Vermutung in den Raum, dass die eigentliche Frage ist, ob Du richtig bzw optimal lernst.

Du übst viel und stellst nun fest, dass andere in der gleichen Zeit (wesentlich) weiter kommen als Du.

Das kann durchaus an der Art und Weise des Lernens liegen.
Das ist zumindest der Faktor, der am ehesten von Dir steuerbar ist, da Talent, Begabung etc. Dinge sind, die nicht erlernt werden können, sondern nur unterschiedliche Startbedingungen markieren,
die nicht (oder nur schwer) beeinflussbar sind.

x-Riff
 
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Die eigenen Stärken fördern und den eigenen Stil erkennen:

Zuhörer sagten mir alle (unabhängig von einander), dass alles bei mir extrem bluesig und klingt, selbst zackige Rammstein Riffs:rolleyes:

Und natürlich steht der Spaß im Vordergrund. Man kann ja auch nichts erzwingen.

Hatte eigentlich schon vor Monaten vor mir einen Lehrer zu suchen, doch fand ich bisher keinen der nicht vollkommen irre Preise hatte.

Habe aber nun einen gefunden und werde mich wohl demnächst da anmelden:great:
 
Doch heute habe ich einen großen Fehler gemacht.
Fehler Nummer 2!!!
Du sagst es selbst: du hast den "Fehler" gemacht Videos zu suchen und dich dann zu vergleichen. Klar, das nimmt dir zunächst mal ein wenig den Mut, weil die beiden ja "so viel besser" sind als du. Aber wie @crazy-iwan schreibt: du kennst ihre Hintergründe nicht! Und glaub nicht unbedingt alles was du auf YT siehst.

Sei dir deiner Stärken bewußt aber auch deiner Schwächen. Wenn alle sagen du klingst "bluesig" und möchtest das eigentlich nicht: arbeite daran. Find ich auch gut, dass du dir einen Lehrer suchst.
Was noch gut wäre: such dir andere Leute um gemeinsam Musik zu machen. Muss ja nicht gleich das große Bandprojekt sein, können auch einfach andere Gitarristen sein, mit denen du jamst. Da lernt man in der Regel viel und vor allem von einander.
Wie sieht ihr das?
Sollte man sich mit anderen Vergleichen? Glaubt ihr an den Effekt von "Talent"?
Nein, gerade in der Musik geht es ja nicht um einen Sport bei dem ich einfach vergleichen kann. Da geht es auch viel um Gefühl und Spaß. Klar, ich hör mir auch Gitarristen an und denk mir: so will ich auch mal spielen können. Und das nach mehr als 35 Jahren. Und dann setz ich mich entweder hin und arbeite in die Richtung. Oder ich lass es, bin mit meinem Stil, den ich definitiv hab und der sicher sehr bluesig ist, zufrieden.
Talent ist so eine Sache. Natürlich gibt es Leute die sind sehr musikalisch, können ein Instrument schnell lernen. Hatte mal einen Klassenkollegen, der war so einer. Hatte ein absolutes Gehör, in der Volksschule schon super Geige gespielt, später noch Klavier und was weiß ich. Hab ihn dann aus den Augen verloren. Aber was er auch immer hatte und vermittelt hat: Spass an der Musik und es hat ihm auch nie was ausgemacht mit weniger talentierten Musikern zu spielen.
Mir fällt nur ein, was Lemmy über Sid Vicous gesagt hat, als er ihm die Grundbegriffe des Basspiel beibringen sollte: "der Junge ist komplett talentbefreit"
Aber solang du nicht zu dieser Kategorie gehörst - und das klingt für mich nicht danach - hab einfach Spass am Musik machen und vergiss nicht: Jeder lernt mit einem anderen Tempo.
 
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Hi.
Mit 17 war ich der King!:rock: Ich kannte niemanden der mir an der Gitarre das Wasser hätte reichen können - die Stars aus Funk und Fernsehen einmal ausgeschlossen.
Und das, obwohl ich mir das Spielen zum größten Teil selber beigebracht hatte. Nun ja ich hatte ein Jahr Gitarrenunterricht, aber danach die Gitarre für ein Jahr ins Eck gelegt, da die Volksweisen und Landler für einen Rockmusiker wie mich nichts waren. Da ich weder besonders gut in Sport noch in der Schule war, hatte ich zum ersten Mal etwas, wo ich besser als alle anderen war.:juhuu:
Als sich dann mein Umfeld vergrößerte und mein Überblick größer wurde, kam ich zu einer etwas realistischeren Einschätzung.:D Auch je mehr ich dazugelernt hatte, desto mehr wurden mir die Sachen bewußt, von denen ich keine Ahnung hatte.
Aber ich habe mich nie durch diese Selbsterkenntnis demotivieren lassen, denn dafür machte mir das Gitarrenspielen immer viel zu viel Spaß.
Damals gab es noch kein Internet mit all seinen Vor- und Nachteilen.
Aber im Endeffekt kannst Du Dich im Internet mit der ganzen Welt vergleichen, während ich damals dafür nur ein begrenztes Umfeld hatte.
Mein Tipp: Lass dir den Spaß an der Musik und am Gitarrespielen nicht durch sinnlose Vergleiche vergällen. Und wichtiger wie jede Technik ist die Musikalität!

Grüsse
 
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Definiere GUT :) ...

Der Jazzer im Keller vor 20 Leuten mit ausgefeilter Technik .... oder drei Akkorde vor 10000 Leuten ...

Alleine an der Wahrnehmung der Zuhörer kannst du erkennen, dass deine Gitarristen-Kriterien nicht unbedingt der Wahrnehmung der Kunden entsprechen muss. Der beste Gitarrist ist aus meiner Sicht der, der dass was er macht mit Überzeugung präsentiert.

Alles klingt nach Blues - ok, da kann man auch ne Berufung draus machen :)




Gruß
Martin
 
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Der zweite, ein Kerl filmte wie er ein Jahr lang regelmäßig Enter Sandman übte.

Na und? Wenn du 1 Jahr lang regelmäßig das Gleiche übst, kannst du das höchstwahrscheinlich auch fast perfekt.
Ein Jahr lang Kurzhanteltraining sowie Training mit Körpergewicht macht dich auch fitter.
Bei Youtube gibt es, gemessen an 7,5 Milliarden Menschen auf der Erde, auch mal welche die als ''besonders'' gut hervortreten.
Davon abgesehen, dass das, was diese Leute in ihren Videos abliefern, meist ihre eigene ''Königsdisziplin'' ist, sprich, ihre Schokoladenseite, weißt du nicht wie es aussieht wenn die mal einen Song erst lernen müssen.


Vergleich dich nicht mit anderen, das macht in der Musik keinen Sinn finde ich.
Bei Youtube würde ich auch nur das präsentieren was ich zu 100% beherrsche. Und wenn ich strauchel dann wird solange geschnitten bis das Video fehlerfrei ist.
 
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Ob Andere faktisch besser sind oder das nur Teil subjektiver Wahrnehmung ist sei dahingestellt. Die Orientierungsmöglichkeiten sind mannigfaltig. Nur weil man selbst nicht kann was ein Anderer kann, bedeutet das noch lange kein eigenes Defizit.;)
 
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Ich stelle immer wieder fest, dass die Leute anfangen Gitarre zu spielen, sich dann sehr schwierige Songs vornehmen und dann scheitern.

Früher hat man zusammen Blues in Sessions gespielt, Stundenlang, konnte sich niemand anhören, aber man daddelte vor sich hin und hat dabei die von anderen abgeschauten Riffs ins Solospiel einfließen lassen. So entwickelte sich langsam das eigene Solospiel, das Zusammenspiel mit anderen und nicht zuletzt hat man am Sound rumprobiert.

Abgesehen davon werden die Solos bestimmter Songs im Studio oft gedoppelt bzw. kenne ich Songs mit 16 Gitarrenspuren. Da versuch mal mit nem kleinen Fenderverstärker den Sound hinzukriegen.

Also wenn schon Songs nachspielen, dann fangt einfach mit leichteren Sachen an.
 
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Das hat auch viel mit Talent zu tun. Ich hab z.B. einen Bekannten der hat in jungen Jahren Musik studiert und spielt seitdem
professionell Klavier, Akkordeon, Saxophon Klarinette und singt. Der braucht nur einen Ton hören und kann sofort
den Ton richtig benennen. oder einach mal eine Melodie nach Noten richtig nachsingen.
Ich versuche seit 35Jahren Gitarre zu spielen aber von diesem Talent bin ich ganz ganz weit entfernt.
 
Also wenn schon Songs nachspielen, dann fangt einfach mit leichteren Sachen an.
Ganz meine Meinung! Wir haben früher einfach miteinander Musik gemacht und zunächst nichts allzu kompliziertes. Und einen Song nachspielen hat für mich immer schon bedeutet, eine eigene Version daraus zu machen. Denn selbst wenn die Gitarre auf der Originalaufnahme nicht gedoppelt war - das war das Solo von dem Gitarristen, ich spiel mein eigenes.
Im übrigen spielen Leute wie Blackmore selten das gleiche Solo mehrmals, das variiert immer wieder.
 
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Also wenn schon Songs nachspielen, dann fangt einfach mit leichteren Sachen an.
Natürlich.
Und ich spiele eigentlich nur Stücke wenn mir sie mir gefallen und nicht, weil sie gerade eine Herausforderung darstellen oder zum Standard Repertoire gehören sollten. Wenn ich einen Song fühle, so ist es tausendfach einfacher ihn zu spielen.
Vorher höre ich mir das immer Original mehrfach an, während ich die tabs vorliegen habe und analysiere die Feinheiten, so kann ich mich besser hineinversetzen.
Dann wird erst langsam die Notenfolge gelernt, bis die Griffe sitzen und irgendwann (meist nach 1-3 Stunden) spiele ich es up to Tempo.
 
Ich wurde mit 10 Jahren in eine Musikschule gesteckt und hatte 5 Jahre zweimal wöchentlich Klavier Unterricht. Da ich nur Rock / Metal gehört habe, kaufte ich mir mit 15 meine erste Gitarre und hab das Klavier nie mehr angefasst. Seitdem spiel ich nun seit 17 Jahren auf der Klampfe ohne einen Musiklehrer. Und trotz der langen Zeit, ist mir technisch wohl jeder Gitarrist der ein bis zwei Jahre einen Musikunterricht besucht überlegen.

Bringt man sich selber das Spielen bei, ist die Lernkurve nur sehr gering. Gerade wenn man alleine musiziert sind manche Spieltechniken fast unmöglich zu erlernen. Heute geht es zwar dank diverser Videos um einiges leichter, jedoch ersetzt dies nicht das Feedback und Erklärung von jemanden der sich mal ansieht, was du eventuell falsch bzw. besser machen kannst.

Mir persönlich hilft es immer mit anderen Musikern zu spielen. Davon kann man unglaublich profitieren, und man bringt sich gegenseitig voran. Vergleiche mit „Youtubern“ sind meines Erachtens nicht zielführend. Keiner weiß wie lange die für ihre Stücke wirklich geübt haben. Wie lange sie schon spielen und wie intensiv. Ich staune auch immer wenn ich dort ein 16 Jähriges Mädel sehe die perfekt „One“ von Metallica mit einer Leichtigkeit runterspielt dass ich nur staunen kann. Auf der anderen Seite denke ich mir dann, dass diese Virtuosen nichts anders machen als Gitarre zu spielen. Dort kann man als Hobby-Musiker natürlich nicht mithalten, und so relativiert sich die Geschichte dann wieder.
 
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Gerade wenn man alleine musiziert sind manche Spieltechniken fast unmöglich zu erlernen. Heute geht es zwar dank diverser Videos um einiges leichter, jedoch ersetzt dies nicht das Feedback und Erklärung von jemanden der sich mal ansieht, was du eventuell falsch bzw. besser machen kannst.
Es ist vielleicht nicht unmöglich, aber man profitiert irrsinnig davon mit anderen zu spielen. Auch heute noch, nach vielen Jahrzehnten, lerne ich von anderen Gitarristen. Sei es in der Band oder bei gemeinsamen Sessions. Das hilft mir dann auch Sachen die ich auf YT sehe besser zu verstehen und einordnen zu können. Wobei ich mir eigentlich nie Tutorial Videos anseh.
 
Ich habe in den Hippie-Zeiten Gitarre spielen gelernt. Da hat jeder Zweite Gitarre gespielt, und man konnte sich auf jeder Party oder am Lagerfeuer gegenseitig Tricks zeigen und Tipps geben lassen. Außerdem waren die aktuellen Hits im Radio gut gitarrenlastig...
Ohne dieses Umfeld hätte ich mir wohl nicht so leicht "selber" das Spielen beibringen können.
Damit will ich sagen: Wenn du keine anderen Gitarrenspieler kennst, die dir auch mal was zeigen, solltest du Unterricht nehmen!
Es gibt tausend Kleinigkeiten, die musst du nur einmal sehen oder gezeigt bekommen, um sie in Ruhe auszuprobieren. Auf die du vielleicht von alleine ewig nicht kommst. Die dich aber nach kurzem Üben weit nach vorne bringen. Außerdem kann kein Video-Tutorial zu dir sagen, du sollst die Gitarre höher/tiefer halten, die Finger nicht durchdrücken, das Handgelenk nicht abknicken, weiterspielen auch wenn ein Ton falsch war, ...
Nimm Unterricht, wenigstens ab und zu mal eine Stunde ;-)
 
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