Und hab von meiner Basslehrerin eins aufs Dach bekommen.
Obwohl ich zu hause geübt habe, bin ich immernoch nicht metronomfest. *grrr* Bei Rumbas ist ja die 1,die 2und und die 4 wichtig. Ich schaffe es irgendwie nicht richtig auf der 2und zu landen. Vielleicht sollte ich erst einmal da weiter machen, bevor ich mit der Improvisation beginne.Es hat halt Spaß gemacht,aber ich bin wohl noch nicht so weit.
Da hast Du wohl recht - und Deine Basslehrerin auch (oder umgekehrt).
Dennoch: Wenn man Improvisation nicht ganz so hoch hängt, dann fängt sie eigentlich immer mit einer Abweichung an.
Diese kann geplant sein oder sich auch spontan ergeben (beim sogenannten Jammen).
Oft fallen die rhytmischen Elemente einer Improvisation hinten rüber - zunächst mal geraten Töne, Skalen, Harmonien in den Blick und dann wird es auch oft schon mal schnell komplex, unübersichtlich und die Angst regiert (und die Angst ist der Tod jeder Improvisation), vor allem, wenn die theoretischen Grundlagen fehlen.
Dabei ist gerade beim Bass Rhytmik und Melodik mindestens mit 50 zu 50 anzusetzen.
Von da aus könnte ein ganz pragmatischer Ansatz sein, dass Du zunächst stur Deine Übungen machst und dabei darauf achtest, metronomsicher zu werden.
Dabei lassen sich aber auch - beispielsweise am Ende der Übungen zu Rumba mit straight gespielter 1,der 2und und der 4 - Variationen bzw. Abweichungen üben. Indem man - immer noch auf die Metronomsicherheit achtend - mal für vier oder acht Takte die 1 wegläßt, dann mal für vier oder acht Takte die 2und, dann mal für vier oder acht Takte die 4. Und einfach mal gucken, was das mit dem Rhytmus und dem Rumba macht.
Ähnliches läßt sich mit Betonungen machten. Hierbei spielst Du - metronomsicher - die 1,die 2und und die 4 durch, betonst aber für vier oder acht Takte mal die 1, mal die 2und und mal die 4. Und achtest wieder darauf, welche Wirkung damit erzielt wird.
Das sind ganz kleine Bausteine für das, was man Improvisation nennt.
Improvisation ist im Grunde ein Zugreifen auf sehr sehr viele Bausteine, die man variiert. Je mehr Bausteine man hat und je besser, freier, virtuoser und passender (für das Stück, für die Leute, mit denen man gerade zusammen spielt, für das Publikum) man mit diesen Bausteinen umgeht, desto gelungener ist die Improvisation.
Ich vergleiche es manchmal mit dem Kochen.
Es gibt eine noch recht überschaubare Form von Zubereitungsarten, eine größere Anzahl von Grundrezepten und eine große Menge an möglichen Zutaten.
Anfangen tue ich mit den Grundrezepten - einfach und sich genau daran halten.
Und dann fängt man an zu variieren und auszuprobieren - läßt die Zutat mal weg, nimmt ein paar andere mit rein, bereitet es etwas anders zu - und der Geschmack entscheidet dann darüber, was man sich behält und wo man weiter macht und was eher in die Abteilung "Kann, muss aber nicht" oder "Weglassen / Geht gar nicht" kommt.
Und mit der Zeit - wenn man fleißig übt, Spaß dran hat und sich merkt, was funktioniert und schmeckt und sich die Neugier erhält - wird man vom Speisen-Warm-Macher zum Hobby-Koch und von da aus geht´s vielleicht weiter.
Und wie gesagt: es fängt immer mit einer Abweichung an.
Viel Spaß dabei!
Ach so - und frag vielleicht erst Deine Basslehrerin, was sie von diesen "Abweich-Übungen" hält - nicht dass Du da von ihr noch eins auf´s Dach bekommst.
x-Riff