Neue Akkordeon(isten)-Erkenntnisse von der Musikmesse 2017...?

Bernnt
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Hallo Akkordeonfreunde,
leider muss ich zuhause bleiben und darf nicht auf die Musikmesse. :weep:

Aber vielleicht habt ihr Messebesucher ja neue Eindrücke bekommen. Was war los? Gibt es irgendetwas Neues? Etwas Besonderes? Neue Instrumente oder Trends? Etwas, dass auch wir Zuhausegebliebenen wissen sollten? Nur zu, ich freue mich auf Infos und Eindrücke. Und ich bin mir sicher, ich bin damit nicht allein.

Bernnt grüßt
 
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Hallo Bernnt,

gefühlt war heute sehr wenig los, was aber auch daran liegen könnte, dass es der erste Messetag war. Insgesamt sehr Italien-lastig, die Akkordeon-Stände. Dazu Harmona und Royal Standard (Herold) sowie die obligatorischen "Plastik-Chinesen" Parrot.
Falls es so etwas wie einen Trend geben sollte: Mir ist aufgefallen, dass einige Hersteller durchsichtigere Gaze fürs Diskantverdeck verwenden, so dass man die Klappen deutlich durchscheinen sieht. Das ist meiner Meinung nach neu. Exemplarisches Foto:

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Cooperfisa (diese Italiener sind mir außer auf der Messe noch nie "in freier Wildbahn" begegnet) haben recht gewöhnungsbedürftige moderne Designs.

Ansonsten war es vom Geräuschpegel recht erträglich, trotzdem finde ich, dass das Anspielen eines Instruments auf der Messe nicht wirklich etwas bringt. Daher habe ich wie üblich darauf verzichtet (und auch, weil ich selbst ausreichend "versorgt" bin ;)).

Ggf. schaue ich am Freitag nach der Arbeit nochmal vorbei, denn eine Präsentation von der hochgelobten Bugari Evo würde mich interessieren. Dann gibt's vielleicht auch ein paar Fotos mehr...
 
Grund: Bild aus Album verlinkt
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Wo werden die Royal-Standard-Akkordeone denn hergestellt, und woher kommen die Teile? Auf der Webseite habe ich dazu leider nichts gefunden. Und leider haben die ja jetzt nur noch chromatische Quetschen. :-(

Edit: Blind! Jetzt habe ich's gefunden.
 
Mir ist aufgefallen, dass einige Hersteller durchsichtigere Gaze fürs Diskantverdeck verwenden, so dass man die Klappen deutlich durchscheinen sieht. Das ist meiner Meinung nach neu. Exemplarisches Foto:
Das ist Akkordeon-Reizwäsche, wird nur bei Messen verwendet . . . :rofl:
 
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Hat jemand auf den chinesischen Akkordeons gespielt? Sind die tatsächlich so schlecht wie ihr Ruf?
 
Hallo Bernnt,

nicht auf der Messe, aber schon mal bei anderer Gelegenheit ein älteres Parrot. Hat mich nicht vom Hocker gerissen, speziell im Vergleich zu Akkordeons gleicher Produktklasse aus Deutschland oder Italien. Füttere am besten mal die Suchfunktion mit dem Begriff "China", dazu gibt es schon ausschweifende Diskussionen.

Die weitere Fotoausbeute vom Freitag liefere ich dann morgen nach...
 
Falls es so etwas wie einen Trend geben sollte: Mir ist aufgefallen, dass einige Hersteller durchsichtigere Gaze fürs Diskantverdeck verwenden, so dass man die Klappen deutlich durchscheinen sieht. Das ist meiner Meinung nach neu.

Neu ist das nicht wirklich, oder?

https://www.musiker-board.de/thread...auf-einer-gespielt.446090/page-5#post-7145169
https://www.musiker-board.de/thread...auf-einer-gespielt.446090/page-5#post-7145169
Vielleicht kommts ja in Mode.
Gruß,
Jonny
 
Hallo,

was die chinesischen Akkordeons angeht, anderthalb Eindrücke:
Letztes Jahr hab ich auf der Messe eine GoldenCup angespielt. Mein Eindruck: Eine ziemliche "Luftpumpe", d.h. viel Luftverbrauch, sehr zögerliche Ansprache. Aber es gilt die Einschränkung, dass umfassenderer (Klang-)Beurteilungen aufgrund des Gesamtgeräuschpegels kaum möglich sind auf der Musikmesse.
(Bei Thomann habe ich dann mal eine "Startone" angespielt: Ja man kann das spielen, sollte aber nicht auf gepflegten Klang hoffen und selbst reparieren können oder sich an überhaupt nicht daran stören, dass einzelne Tasten richtig schön klappern etc. M.E. ist das noch zu viel Geld dafür. Für den gleichen Betirag kauft man besser gebraucht oder nimmt mindestens das doppelte in die Hand und bekommt eine schöne Weltmeister, zwar teilweise auch mit viel Kunsstoff, aber solide verarbeitet und eine gutem, teilweise auch schon feinem Klang.)
Was ich nicht abschätzen kann: Ist die Grundsubstanz gut genug, dass man aus den chinesischen Akkordeons mit vertretbarem Aufwand brauchbare Instrumente machen kann?
Und: Hohner lässt angeblich einige Instrumente und Teile auch in Fernost fertigen. Da stimmt die Qualität, kostet aber dementsrechend auch deutlich mehr.


Was die "durchsichtige Verdeckgaze" angeht:
Diese Verdecke gibt es wie die Holzoberflächen oder manchmal nur Holzoptik schon länger, scheint aber sich aber mehr zu verbreiten, ebenso interessantere Farbvarianten wie Farbverläufe o.ä.


Mein Gesamteindruck zur Messe:
Im Gegensatz zu Gitarre/Bass/Verstärker, die immer weniger an Anbietern vorfinden, lohnt sich m.E. der Bereich Akkordeon durchaus noch. Viele Italienische Hersteller sind mit recht passablem Sortiment vertreten. Vielfach freundliche Mitarbeiter, die einen gerne Testen lassen, Auskünfte erteilen und Kataloge rausgeben.
Hohner war nicht da, aber deren Instrumente lassen sich übers Land verteilt anspielen... nur die FunFlash habe ich vor Ort noch nie gesehen (aber Mengascini war ja auf der Messe ;), es muss ja nicht Hohner Funflash draufstehen :D)
Im Bereich Klaviere fehlten leider Fazioli, Bechstein und weitere, Roland war dieses Jahr nicht dabei (fehlten bei Akkordeon, Digitalpiano, Keyboard etc.).

Gruß,
Tobias
 
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nur die FunFlash habe ich vor Ort noch nie gesehen
Tja, dieses Instrument hätte ich auch gerne mal in den Händen. Kriegt man in Deutschland nicht so ohne Weiteres. Da würde sich eine Präsentation in Frankfurt ja anbieten. Schade für dich Tobias, dass das auf der Messe nicht ging.

Aber wie kann man auf die Idee kommen, zwei 16'-Register ins Cassotto zu legen und zwei 8'-Register nicht? Macht es nicht mehr Sinn, je ein 16' und ein 8' ins Cassotto zu legen? Dann hätte man doch mehr Möglichkeiten. Aber die jazzenden Herren aus Trossingen sind da ja anderer Meinung.
 
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Tja, dieses Instrument hätte ich auch gerne mal in den Händen. Kriegt man in Deutschland nicht so ohne Weiteres. Da würde sich eine Präsentation in Frankfurt ja anbieten. Schade für dich Tobias, dass das auf der Messe nicht ging.

Aber wie kann man auf die Idee kommen, zwei 16'-Register ins Cassotto zu legen und zwei 8'-Register nicht? Macht es nicht mehr Sinn, je ein 16' und ein 8' ins Cassotto zu legen? Dann hätte man doch mehr Möglichkeiten. Aber die jazzenden Herren aus Trossingen sind da ja anderer Meinung.
Ist zwar etwas OT:
Bei anderen Instrumenten mit 2x16' ist genau das üblich, einmal im Cassotto, einmal außerhalb (war auch bei den Excelsior ArtvanDamme-Instrumenten so), das finde ich ebenfalls reizvoller.
Ein Grund für 2x16 ist wohl, dass man ein kräftigeres Bassoon erhält. Ich meine, folgender Hinweis/Meinung kam vom Beltuna-Stand auf der Messe: Wenn man einen entsprechend starken 16'-Fuß-Chor hat, dann brauche man kein 2x 16'. Ich habe mir auf dieser Messe bei Beltuna beides zeigen lassen - ein Instrument mit 2x16' und ein "normales" mit Amplisound; letzteres würde ich mittlerweile fast vorziehen. Der Amplisound bringt m.E. sehr schöne Bassoon-Klänge mit nur 1x16'.

Bei meinem Roland FR-3x habe ich einige Jazz-Register mit 2x16' programmiert - Schwebung teilweise "Off" und teilweise "dry", denn auch bei einer unisono-Stimmung, die bei 2x16' üblich ist, ist das m.E. je nach Spieldruck nie ganz schwebunsgfrei, insbesondere, wenn eine Zunge im Cassotto ist, die andere hingegen nicht. Interessante Klänge, mir gefallen sie bei dem FR-3x mit am besten.

Wieder etwas mehr OT:
Noch gebe ich die Hoffnung nicht auf, irgendwann mal eine FunFlash in den Händen zu halten oder wenigstens live und von Nahem zu hören;)

Gruß,
Tobias
 
Neu ist das nicht wirklich, oder?

Zumindest in dieser Masse ist mir das Phänomen noch nicht begegnet - ich komme zwar regelmäßig mit vielen verschiedenen Instrumenten in Berührung, aber das sind dann entweder ältere Hohner-Akkordeons oder die typischen Alpin-Modelle (szenebedingt ;)).

Freu mich drauf, Wil.

Mit einem Tag Verspätung (sorry, es gibt auch ein Leben neben dem Musiker-Board :p) geht's hier jetzt weiter, ohne Anspruch auf Vollständigkeit, ganz subjektive Eindrücke und Schwerpunkte.

Als Spieler einer Pigini Helipolka 4 schaut man natürlich zuerst bei diesem Hersteller vorbei. Auch wenn die Helipolka auf der Firmenseite nicht mehr aufgelistet ist (geschweige denn beworben wird - sie ist relativ selten anzutreffen), gibt es sie immer noch bzw. wieder - seit einiger Zeit mit aufgehübschtem Bassgehäuse und Bassregistern:

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Recht nett fand ich auch folgendes modern gestaltetes Diskantverdeck und die Holzoptik aus einem Guss aus gleichem Hause:

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Wer schon immer mal ein Akkordeon von innen sehen wollte, sich aber nicht traut, es zu zerlegen, kann bei folgendem Modell der tschechischen Firma Delicia interessante Einblicke erhaschen:

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Mit das größte Sortiment an Ausstellungsstücken und unterschiedlichen Akkordeondesigns konnte man bei Betuna finden:

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Auch hier wieder dünne/durchsichtige Gaze:

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Cooperfisa hatte ich weiter oben ja schon erwähnt. Zumindest mir sind Modelle dieser Marke noch nie "live" begegnet, dabei bieten die Italiener eine große Bandbreite an Modellen und Designs an:

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Golden glitzerndes Kompaktmodell mit aussschweifendem Diskantgriffbrett:

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Verspielte bunte Optik (typisch "Bella Italia"):

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Hier wieder ein Diskantgehäuse mit einem "Hauch von Nichts" ;), das es mir besonders angetan hatte (Mengascini):

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Und auch zu Holzgehäusen passt so etwas recht gut - siehe Bugari:

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Im Kontrast dazu das Modell "Wohnzimmer-Schrankwand" :D:

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Am Freitag hatte ich das Glück, bei der Präsentation der Bugari Evo dabei zu sein:



Die Akkordeonsounds haben mir doch überraschenderweise recht gut gefallen - ich hoffe, auf dem Video ist es trotz Umgebungsgeräuschen (und etwas zu viel Hall aus dem Mischpult) einigermaßen gut zu hören. Auffällig ist, dass man sich offensichtlich sehr leicht daran gewöhnt, den Balg nicht mehr richtig bewegen zu müssen :gruebel:.


Weiter zu Paolo Soprani - auch hier war vom klassischen "Schwarzen" bis zur bunten Harmonika alles dabei:

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Netterweise war nicht weit von der "Akkordeon-Insel" in Halle 8.0 auch der Stand der Firma König&Meyer, dem Marktführer bei Notenständern/Stativen und Musikzubehör. Sitzgelegenheiten für Akkordeonspieler sind hier im Board ja auch immer mal wieder Thema - passend dazu die Produktneuheiten von K&M, die auf mich einen durchdachten und ergonomischen Eindruck machen:

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Das soll's für diesmal gewesen sein. Bei Rückfragen: Nur keine Hemmungen!
 
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Hallo Wil_Riker,

vielen Dank für deinen Bildbericht. Sowohl Kamera als auch Aufnahmerecorder sind bei mir bis auf einen Moment an der Acoustic-Stage in der Tasche geblieben (und mit dem Recorder mehr oder weniger zwangsweise aufgenommene "atmosphere" im Akkordeonbereich kann eigentlich keiner wollen:D).
Deshalb freuen mich deine Bilder um so mehr.

Besonders die Bilder von Cooperfisa. Nach deinem Hinweis vom Mittwoch bin ich da zwar einmal langgeschlichen, habe aber leider nicht genauer hingesehen - und ich war den ganzen Tag nur bei Akkordeon, Flügel/Klavier und Recoding (Zoom, Tascam) unterwegs.

Speziell das Instrument mit den goldenen Tasten, finde ich interssant, ganz und gar nicht wegen den goldenen Tasten, sondern der Größe und der Anzahl von 39 Tasten, diese ist eher selten, bisher habe ich das nur bei Mengascini im Katalog gesehen. Bei Victoria scheint sowas, wenn ich das richtig verstanden habe, auch unkomliziert möglich zu sein, da die Instrumente recht individuell gefertigt werden können. Denn 41 Tasten sind für mich zwar gut spielbar, aber seit meinem FR-3x genieße ich es ab und zu, nicht ganz so sehr dahinter zu versinken - da bleiben nur schmalere Tasten und/oder weniger davon, besonders 39 sind für mich ein interssanter Kompromiss.

Gruß,
Tobias
 
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Hast du von der hübschen Acht-Bass-Paolo-Soprani noch ein Foto, das die Diskantseite zeigt? Mich würde interessieren, ob die ein offenes Griffbrett hat. Es sind ja wahrscheinlich Pilzknöpfe, da böte sich das an.
 
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Auffällig ist, dass man sich offensichtlich sehr leicht daran gewöhnt, den Balg nicht mehr richtig bewegen zu müssen
na ja, für "sehr leicht gewöhnt" ist aber Matthias Matzke nicht das richtige Beispiel. Er ist zwar erst Anfang dieses Jahres auf die Bugari EVO umgestiegen, spielte aber vorher schon sehr viele Jahre (vor allem in Anbetracht seines jugendlichen Alters) Roland V-Akkordeon!
 
Hallo INge,

meine Aussage bezog sich nicht speziell auf Bugari Evo, sondern allgemein auf diese elektronischen Geräte, insofern hast Du mich eher bestätigt als widerlegt ;).
 
ich wollte Dich weder widerlegen noch bestätigen, sondern darauf hinweisen, dass Matthias für Deine Aussage nicht das richtige Beispiel ist (egal, um welche Marke es geht), da er eben nicht erst seit kurzem elektronische Akkordeons spielt. Es wäre das gleiche, wenn Du diese Aussage zu einem Video von Klangbutter machen würdest :D
 
Hallo INge,

ich weiß ja nicht so genau, ob Matthias Matzke hauptsächlich elektronisch oder konventionell spielt. Aber die Fragestellung wäre tatsächlich interessant (in irgendeinem der V-Accordion-Threads): Gewöhnt man sich an, den Balg nicht mehr zu bewegen, wenn man es nicht muss? Bzw. wie ist die Umstellung, wenn man sowohl als auch spielt?
 

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