Erste Studiomonitore

Esteba
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Hallo allerseits,

Nachdem ich fürs Mixing bisher weder das Know-How noch das geeignete Equipment hatte - ich habe notdürftig mit Kopfhörern gemischt - möchte ich es endlich richtig lernen. Entsprechend möchte ich mir ordentliche aktive Studiomonitore zulegen. Da ich Anfänger bin, möchte ich nicht gleich ins oberste Preisregal greifen, aber sie sollten schon gut genug sein, dass ich sie nicht nach einem Jahr wieder loswerden will.

Ein größeres Problem stellt der Platz dar. Ich habe einen L-förmigen Eckschreibtisch und sitze quasi zur Ecke hin. Die linke Box stünde damit schräg vor der Seitenwand, die rechte direkt vor der Fensterbank, jeweils mit wenigen Zentimetern Abstand. Soweit ich das verstanden habe, müsste ich durch die geringen Abstände im schlimmsten Fall relativ eklige Reflexionen bekommen.

Eine gute Lösung gibt es dafür wahrscheinlich nicht... Dass ich mit dem kompletten Schreibtisch innerhalb der Wohnung an einen anderen Ort umziehe, kommt leider nicht wirklich in Frage. Vielleicht hat aber jemand selbst ein ähnliches Problem und kann mir sagen, was er gemacht hat? Würde mich über Anregungen freuen.
 
Eigenschaft
 
wahrscheinlich bin ich nicht unbedingt der richtige für eine antwort, meine eigene abhörumgebung ist auch noch alles andere als optimal :), aber, hast du vielleicht noch fotos von deiner ecke und dem raum und ein budget das du uns nennen kannst?
horst
 
Eine maximale Budgetangabe wäre hilfreich. >300? >600? >1000?
Ein Interface mit symmetrischen Outputs hast du?

Eine Raumskizze / Fotos kann nie schaden, denn mit der Auswahl der Lautsprecher ist es ja noch nicht getan, zu einer akzeptablen Abhöre gehört immer (!) auch der Raum.
(Kopfhörer ausgenommen, aber ob Kopfhörer eine akzeptable Abhöre darstellen ist ja sehr strittig :) )
 
Erstmal danke für die Antworten und sorry für die späte Rückmeldung! War unter der Woche sehr beschäftigt.

Ich habe mal Fotos vom Arbeitsplatz gemacht. Außerdem habe ich eine grobe Skizze meines Wohnzimmers angefertigt, wobei die Betonung auf "grob" liegt, die Proportionen stimmen also nicht zu 100%.
Das E-Piano bleibt da möglicherweise nicht ewig stehen, da es nur ausgeliehen ist und mich ohnehin etwas nervt, weil es sehr viel Platz wegnimmt. Beim Recording verwende ich es nicht.

Also Audiointerface habe ich das Tascam US-122L, wenn ich das richtig verstanden habe, dann hat das symmetrische Outputs. (Der Begriff war ehrlich gesagt neu für mich.)

Budget ist immer so eine Sache... Ich bin wie gesagt Anfänger, insofern ist richtig teures Equipment vielleicht mit Kanonen auf Spatzen geschossen. Andererseits habe ich ja schon vor, das noch länger zu machen...
Für den Anfang würde ich ganz gerne unter 400 € bleiben, aber wenn ich jetzt z.B. wirklich noch dringend Absorber benötigen würde, weil es sonst raumakustisch überhaupt keinen Sinn macht, wird das wahrscheinlich so oder so schwierig.
 

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Na gut, mit dem Budget kannst du eh nichts an der Raumakustik machen, wenn man 200 € für ganz primitive Erstreflexionsabsorber rechnet bleibt nichts mehr übrig für einigermaßen ernstzunehmende Lautsprecher.

Diese sind die aktuelle Standardempfehlung in diesem Preisbereich


Oder wenn du dein Budget etwas aufstocken kannst:

JBL LSR 308 - gibt im Vergleich zum 305 auch tiefere Frequenzen einigermaßen gut wieder.

Damit hast du zumindest zwei-drei Jahre lang Monitore die dich nicht einschränken, bessere Monitore wirst du in dieser eingeschränkten Abhörsituation ohnehin nicht "genießen" können, sehen wir den Tatsachen ins Auge.
 
Danke für die Empfehlungen!

Siehst du denn die Möglichkeit, mit raumakustischer Aufbereitung eine gute Abhörsituation herzustellen (unter entsprechendem finanziellen Aufwand), oder denkst du, dass ich das an diesem Arbeitsplatz und mit dieser Raumaufteilung ziemlich vergessen kann?
 
Solang du in der Ecke sitzen bleiben musst wird das schwierig.
 
Könntest du das präzisieren? Was genau ist problematisch? Die Wand zur Linken, an der die linke Box wohl anstoßen würde? Das Fenster? Ist diese Sitzposition im 45°-Winkel zur Wand nicht gerade gut, weil die Schallwellen nicht gerade von der Wand zurückkommen?

Wenn die Reflexionen so stark sind, dass es das Mischen unmöglich macht, müsste ich wohl wirklich darüber nachdenken, mein Wohnzimmer umzugestalten... Da ich zuhause die meiste Zeit an meinem Schreibtisch verbringe, würde ich eben schon ganz gerne am Fenster und Tageslicht bleiben...
 
Okay, eine gänzlich symmetrische Anordnung wird mit Eckschreibtisch schwierig... :(

Dann frage ich mich, ob jetzt überhaupt der richtige Zeitpunkt für eine Investition ist, oder ob ich nicht wohl oder übel erstmal bei meinen Kopfhörern bleibe... Von einer suboptimalen Lösung zu einer anderen suboptimalen Lösung wechseln und dabei noch viel Geld ausgeben ist ja nicht wirklich sinnvoll...
 
Von einer suboptimalen Lösung zu einer anderen suboptimalen Lösung wechseln und dabei noch viel Geld ausgeben ist ja nicht wirklich sinnvoll...

Stimmt. Alternative wäre ein Auraton oder sowas. Möglichst nah gestellt. Darauf hört man dann bei gemässigter Lautstärke ab. Bei Einstellen der Balance und allem, was keine genaue Verurteilung verlangt. Ich nehme dafür mini Speaker:

https://aifi.se

Damit mache ich bis zu 70 % der Mischung. Den Rest oder auch mal zwischendurch mit Kopfhörern. Das Ergebnis bestätigt das Konzept.......
 
Ich habe mal ein bisschen abgewogen, wie ich mir einen besseren Arbeitsplatz zum Musikmachen einrichten könnte.

Wenn ich den Eckschreibtisch durch einen rechteckigen Tisch ersetze und da an die Wand stelle, wo jetzt mein E-Piano steht, hätte ich eine annähernd symmetrische Anordnung (siehe Skizze). Auf der linken Seite wären es zur nächsten Wand 3-4 Meter, auf der rechten zur Wand bzw. zum Fenster etwa 1,5. Ich würde jetzt mal vermuten, dass das noch einigermaßen im Rahmen wäre? Da könnte man mit Absorbern sicherlich auch noch etwas machen.

Das Plastikgehäuse von einem Fernseher verursacht vermutlich auch ordentlich Reflexionen? Dann müsste ich den immer wegrollen, wenn ich mische, der wäre dann nämlich direkt links neben meinem Sitzplatz.

Ich habe übrigens fürs Recording zwei so Clearsonic Absorber-Panele.
https://www.thomann.de/de/clearsonic_s5_2_sorber_set.htm?ref=search_rslt_clearsonic_155970_0
Die könnte ich schon mal hinter dem Abhörplatz oder seitlich daneben aufstellen, um mir weitere Anschaffungen zu sparen.
 

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Hast du dir den Link angesehen, den ich gepostet habe? Coldground-Studio?

Symmetrisch ist deine neue Variante nämlich auch nicht. So gar nicht. Das wäre keine Verbesserung zur jetzigen Situation.
 
Klar hab ich mir den angesehen. Also viel symmetrischer wird es glaub ich nicht mehr in meinem Wohnzimmer. Alleine schon eine "schmale Wand" hab ich in dem Raum einfach nicht, wie man sieht. Wenn ich den Schreibtisch mittig an eine der langen Wände stelle, muss ich Couch oder Fernseher rausschmeißen. Also bei aller Liebe zur Musik...

Ich nehme mal an, dass die Absorber-Panele links und rechts vom Schreibtisch aufgestellt auch keine sinnvolle Lösung sind, da sie zu nah an den Boxen stehen und zu wenig absorbieren. Dann muss ich mir Abmischen in meinem Wohnzimmer wohl aus dem Kopf schlagen. Bliebe noch mein Schlafzimmer, wo ich aber sehr wenig Platz habe und wo meiner Meinung nach ein PC auch nichts zu suchen hat...
 
Tja, nicht jeder Raum lässt sich beliebige gestalten. Dafür gibt es DSP Lösungen. Die auch ganz ordentlich funktionieren. Bei mir ist Sonarkworks Speaker Calibration im Einsatz:

http://www.sonarworks.com/speakers

das bringt zumindest so viel Verbesserung dass aus einem "geht gar nicht" zumindest eine Abhörsituation wird die zum Mischen taugt. Aber auch da ist auf jeden Fall Gegenkontrolle notwendig.
 
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Sonarworks ändert aber nichts am Nachhallverhalten des Raumes, auch dass die Reflexionen von der linken Seite später kommen als von der rechten Seite, und deshalb einen schiefen Raumeindruck vermitteln was das korrekte Beurteilen von Effekt-Reverb unmöglich macht, kann man mit Sonarworks nicht korrigieren.

Also aus dem hier beschriebenen Wohnzimmer kann man auch mit Software keinen wirklich brauchbaren Abhörraum machen. Da muss man der Realität schon ins Auge sehen.
 
Schade, dann werde ich mich wohl bis zum Umzug in eine größere Wohnung gedulden müssen. :( Und bis dahin bei meinen Kopfhörern bleiben.

Trotzdem vielen Dank für die Hilfe! Immerhin setze ich dann kein Geld in den Sand für etwas, das gar nicht funktioniert.
 
Sonarworks ändert aber nichts......

Hast Du das überhaupt jemals ausprobiert?

Jedes mal wenn ich das erwähne kommt jemand angerannt und schreit Zeter und Mordio. Bei mir hat das eine erhebliche Verbesserung gebracht in einem sehr unsymetrischen Raum auch noch mit Dachschräge. Wenn es nach Dir geht dürfte man in einem solchen Raum wohl gar nichts anhören, damit man nicht gleich Ohre Krätze kriegt....... :D

Also ich finde es absolut sinnvoll, mit den Mitteln, die man einsetzen kann zu versuchen etwas zu verbessern. Und die Software kann man auch noch testen. Kostet keinen müden Euro. Bringt es nichts, Thema erledigt. Irgendwie sollte man auch manchmal pragmatisch sein.
 
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Hast Du das überhaupt jemals ausprobiert?
Ich muss kein Experiment machen um dir zu sagen, dass ein Equalizer nichts gegen Reflexionen machen kann - die Abstrahlcharakteristik bzw. das Reflexionsverhalten der Wände wird ja nicht beeinflußt indem man das Signal vor der Wiedergabe durch einen EQ schleust.

Was Sonarworks und andere Entzerr-Geräte machen können ist den Frequenzgang begradigen, und zwar on axis dort wo das Messmikrofon steht.
Was sie nicht können, ist das Nachhall-Verhalten des Raumes ändern.

Das muss einem schon klar sein, wenn man solche Software verwendet.
Meine Studiomonitore sind beispielsweise mittels DSP entzerrt d.h. linearisiert. Das schafft einen ausgeglichenen Frequenzgang, kann aber natürlich nichts dagegen ausrichten dass die Wände links und rechts vom Lautsprecher Reflexionen erzeugen und ich an dieser Stelle Erstreflexionsabsorber befestigen muss um diese zu unterdrücken.

Warum ist das wichtig? Weil ich nur dann den Hallanteil meines Mixes korrekt beurteilen kann, wenn er nicht von den Reflexionen und dem Nachhall des Abhörraumes überlagert wird.
Ich kann nicht sagen ob ein Pre-Delay von 20 ms im Mix gut klingt, wenn im Abhörraum die erste Reflexion schon 3 ms am Ohr eintrifft und somit den dominierenden Klangeindruck erzeugt.
 
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Ich glaube, dass 90% von den Usern hier schon stark geholfen wäre, wenn sie denn linear Abhören könnten.
Jedoch das können wahrscheinlich die wenigsten.
Und wenn man linear Abhören kann, dann kann man sich auch um den Nachhall kümmern.....:)
Oder anders: ich messe für den Home- und Hobby Mixer der Linearität viel mehr Bedeutung zu, als dem Nachhall.

By the Way - ARC 2 nutzt die Audyssey MultEQ® XT32 Technologie. Diese stellt zur Zeit wohl das Maximum an technischen und wirtschaftlich vertretbaren Verfahren zur Raum Einmessung dar.
Ich weiß nicht, wie Sonarworks das macht - es soll aber (hören sagen) ähnlich sein.


Eingebaute und regelbare DSP's in Studio Monitoren sind mir immer zu grob. Ich glaube, sie schaden eher, als das sie nutzen.

Topo :cool:
 
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