Umgang mit der Heiserkeit

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Guten Morgen,
Ich hab nochmal ein paar Fragen zur Heiserkeit der Flöte. Gerade bin ich ja noch dabei, meine Altflöte einzuspielen. Nachdem ich viel dazu gelesen habe und von euch ja auch schon Tipps bekommen habe, habe ich mich mehr nach den Empfehlungen von Blezinger versucht zu orientieren, und auch nach dem, was ich hier so gelesen habe- d.h. versuchen auf die Flöte zu hören, ruhig auch hohe Töne (wobei ich da ja noch nicht so weit bin, höher als bis zum d" komme ich eigentlich in den Stücken noch nicht), nicht bei der ersten Heiserkeit direkt aufhören...
Und da bin ich mir irgendwie nicht ganz sicher. So wie ich es hier bisher verstanden habe, sollte ich bei der ersten Heiserkeit weiterspielen, ohne freizublasen- ist das richtig? Und dann sollte es nach ein paar Minuten wieder normal klingen? Wie lange darf das dauern? Und wie wirkt sich das auf die gesamtspielzeit aus? Denn wenn das z.B. 10 min dauert und ich danach noch weiterspiele bis zur nächsten Heiserkeit, überschreite ich ja dann schnell eine halbe Stunde oder so- und das weicht ja dann doch sehr deutlich von den empfohlenen Einspielzeiten am Anfang ab (auch wenn Blezinger sagt, man kann ruhig länger spielen). Ist das trotzdem ok? Wie habt ihr das gemacht?

Irgendwie habe ich mich das bisher dann doch nicht richtig getraut bzw. es auch nicht so gut ausgehalten, die heisere Flöte weiterzuspielen. Also bin ich dann so vorgegangen: ich habe bei der ersten Heiserkeit kurz weitergespielt- es wurde nach so 1-2 min nicht besser. Ich habe dann einmal ganz kurz die Flüssigkeit hochgezogen- danach klang die Flöte sofort wieder super und ich konnte noch eine Weile weiterspielen, bis ich dann wieder gemerkt habe dass sie heiser wird. Dann ist sie auch immer ziemlich feucht und ich packe sie weg. Von der Spielzeit her komme ich so im Moment auf etwa 25-30 min. Ich habe die Flöte jetzt 3 1/2 Wochen, mache das aber schon so, seit ich den Rest der Auswahl zurück geschickt habe, also nach einer Woche.

Ich habe halt schon etwas Angst, die Flöte zu viel zu beanspruchen, andererseits möchte ich aber auch nicht, dass sie nachher immer zu schnell heiser wird oder ihr Potential nicht entfaltet,weil ich jetzt zu zögerlich bin und die Heiserkeit nicht aushalte. Und ich hoffe auch dass es nicht schlimm ist, dass ich jetzt noch sehr wenig sehr hohe Töne spiele- einfach weil ich sie noch nicht gut kann.
Vielleicht hätte ich auch noch warten sollen, bis ich besser spiele. Aber ich bin so froh mit der Flöte und finde auch den Klang jetzt schon sehr schön.
Danke schonmal fürs Lesen...
 
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Guten Morgen
Wichtig ist, dass man die Ursache für die Heiserkeit der Flöte erkennt.

(1) Wassertropfen im Kernspalt > Tropfen "irgendwie" beseitigen.
Wie genau, darüber gibt es wohl unterschiedliche Meinungen.
- beim Weiterspielen den Tropfen durch den Kernspalt treiben und dadurch eine "Ablaufbahn" bilden lassen; währenddessen die Heiserkeit "ertragen";
- zurückziehen;
- durchpusten und dadurch die Feuchtigkeit Richtung "Fenster" verteilen;

(2) Oberfläche des Blocks quillt;
- Schmutzschicht? > reinigen lassen
- Holzfasern aufgestellt? > nacharbeiten lassen

Wenn die Flöte weg gelegt wird, bevor die Feuchtigkeit die Blockfase erreicht, kann dies mit etwas Pech zu einer störenden Randbildung auf der Blockbahn führen. Daher ist es wichtig, so lange zu spielen, bis der gesamte Windkanal durchfeuchtet (nicht pitschnass :rolleyes: ist.
 
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Danke, das hilft mir auf jedenfall weiter.
Das heißt, ich reagiere auf die erste Heiserkeit, indem ich die Tropfen im Kernspalt beseitige- in meinem Fall dann meistens durch Zurückziehen, das scheint dann ja ok zu sein. Dafür spricht ja auch, dass die Flöte danach direkt wieder gut klingt und anspricht.
Und wenn sie dann nochmal heiser wird, höre ich auf. Bis dahin ist auch der Windkanal feucht, das kann ich immer erkennen, also die Feuchtigkeit erreicht bei mir sicher die Blockfase. Richtig nass (ich habe hier auch irgendwo was von "aus dem Daumenloch herauskommen" gelesen) war es noch nie.

Ich schade der Flöte also wohl nicht, das beruhigt mich schonmal....
 
Das Hochziehen ist das, was man macht, wenn bei einem Spiel die Flöte heiser wird, um die Tröpfchen aus dem Kanal zu entfernen. Beim Einspielen würde ich nicht hochziehen (was ja entgegengesetzt der Blas- und Fliessrichtung geht), sondern durchpusten - damit die Tröpfchen lernen, sich ihre Bahn beim Abfliessen/Blasen zu nehmen.
Ziehe ich hoch, dauert es ein wenig länger, bis der Block, die Holzfasern des Blockes, sich gewöhnt haben....

Es kann, wenn die erste Heiserkeit kommt, durchaus 5 Minuten dauern, bis die Flöte sich von allein "freigespielt" hat.
 
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Ok, das klingt auch logisch. Ich habe beim Durchblasen von oben immer ein bißchen Angst, mit dem Finger irgendeine Struktur zu fest zu berühren, weil das Labium ja so empfindlich ist, aber ich werde das auch mal probieren. Normal blase ich auch oft bei zugehaltenem Kopf durch das Labium, aber dann stimmt die Richtung ja auch nicht.
 
Du kannst auch mal vom Labiumfenster aus schauen, ob die Feuchtigkeit die Fase schon erreicht hat - bei meiner Alt Rottenburgh dauerte es eine längere Einspielzeit, bis die Blockbahn komplett angefeuchtet war und dann auch die Wassertröpfchen "abtransportiert" wurden.

25-30 min Spielzeit bis zur Heiserkeit nach 3,5 Wochen (vor allen Dingen jetzt im Winter) ist nach der Erfahrung mit meinen Flöten aber ok. Bei meiner Grenadill war ich da (mit vorsichtiger Einspielweise nach Moeck) erst bei 15 min.
 
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Also mit den 25-30 min meine ich den Zeitpunkt, an dem ich die Flöte dann weglege, sie wird dann zum zweitenmal heiser. Die erste Heiserkeit kommt so nach etwa 10 min. Das hat sich aber schon verbessert, anfangs wurde sie schneller heiser.
Danke auch dir!
 
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Man kann auch die ganze Hand so um den Flötenkopf legen, dass das Labium mit verschlossen und trotzdem fast nicht berührt wird :)
 
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Ich würde während des Einspielens weder durchpusten noch zurücksaugen, sondern einfach heiser weiter spielen. Je öfter man das macht, desto kürzer dauert diese erste Tröpfchenheiserkeit. Und vor allen Dingen wird die Blockbahn so am gleichmäßigsten angefeuchtet. Wenn Du während dieser Heiserkeit hauptsächlich im mittleren Tonspektrum spielst, klingt es nur halb so schlimm.
 
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Ich habe bisher meistens bei der ersten Heiserkeit (nach ein paar Minuten) durchgepustet, so wie es Lily beschreibt. Danach geht's meist relativ lang, bis die Flöte wieder heiser wird (meist etwas länger als die i.d.R. empfohlene Zeit). Das war für mich dann ein Zeichen, aufzuhören.
Ich glaube nicht, dass das Durchpusten ein Fehler war. Hat sich alles richtig angefühlt.

Selbst nach der Einspielzeit ist es bei meinen neueren Flöten so, dass ich nach einigen Minuten kurz mal durchpusten muss und sie danach lang durchhalten. Gerade so, als bräuchten sie die Heiserkeit + Durchpusten, um "geschmiert" zu sein.
 
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Wenn ich unbedingt etwas gegen die Tröpfchenheiserkeit unternehmen muss - z.B. im Unterricht oder beim Vorspielen -, dann sauge ich lieber als durchzupusten. Mir ist es nämlich schon einige Male passiert, dass beim Durchpusten ein paar Tröpfchen aus dem Windkanal genau auf der Labiumkante gelandet sind. Das ist zwar nicht wirklich schädlich für das Instrument, aber dann entsteht für die nächsten Minuten eine Heiserkeit, gegen die man überhaupt nichts machen kann, denn das Labium ist natürlich Tabuzone.
 
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Ach, irgendwie habe ich das von Lily falsch gelesen. So habe ich es früher gemacht (Schnupfen blockiert Hirn). Jetzt verschließe ich die Flöte beim Durchpusten unten und blase durchs Labium. Da können dann auch keine Tröpfchen an der Labiumkante hängenbleiben, solange ich nicht reinsabbere.

Andere Frage: Was macht ihr, wenn ihr die Flöte weglegt? Nur durchblasen? Oder auch mit dem Wischer ausreiben? letzteres mache ich nämlich nur, wenn die Flöte extrem pitschnass ist. Dazu muss ich dann aber länger als eine Stunde intensiv spielen. Oder wenn ich sie wegpacken muss, aber zu Hause haben sie eine Ständer und werden in zwei Teilen offen aufbewahrt.
 
Ich wische auch mit dem Wischer vorsichtig aus, wenn die Flöte sehr feucht geworden ist, ansonsten lasse ich sie über Nacht offen trocknen und packe sie morgens bevor ich zur Arbeit gehe, in die Hülle.
Aber insgesamt bin ich jetzt wirklich beruhigt, das mit dem zurück ziehen oder durchpusten und dann weiter spielen scheint ok zu sein, und irgendwie fühlt es sich auch richtig für mich an:)

@DieDa!
Gute Besserung, ist bei uns auch doof mit den ganzen Infekten im Moment.....
 
Wenn ich unbedingt etwas gegen die Tröpfchenheiserkeit unternehmen muss - z.B. im Unterricht oder beim Vorspielen -, dann sauge ich lieber als durchzupusten. ............

Wenn man vorspielt, in einem Konzert oder wenn es schnell gehen muss, geht nur Hochziehen. Das Pusten ist bei nur nur, wenn ich eine Flöte einspiele und über die erste Heiserkeit rüberspielen will und die Flöte das noch nicht von alleine schafft.
Da macht es nur Sinn, durch den Windkanal zu blasen, weil ja die Feuchtigkeit auf der Blockbahn seinen Weg finden muss.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
........................................Andere Frage: Was macht ihr, wenn ihr die Flöte weglegt? Nur durchblasen? Oder auch mit dem Wischer ausreiben? letzteres mache ich nämlich nur, wenn die Flöte extrem pitschnass ist. Dazu muss ich dann aber länger als eine Stunde intensiv spielen. Oder wenn ich sie wegpacken muss, aber zu Hause haben sie eine Ständer und werden in zwei Teilen offen aufbewahrt.

Ich mach gar nichts, ehrlich gesagt - lass die Flöte nur eine Weile offen stehen......eingepackt sind sie immer noch so, dass Luft zirkulieren kann und sie aufrecht stehen......
 
Andere Frage: Was macht ihr, wenn ihr die Flöte weglegt? Nur durchblasen? Oder auch mit dem Wischer ausreiben? letzteres mache ich nämlich nur, wenn die Flöte extrem pitschnass ist. Dazu muss ich dann aber länger als eine Stunde intensiv spielen. Oder wenn ich sie wegpacken muss, aber zu Hause haben sie eine Ständer und werden in zwei Teilen offen aufbewahrt.

Ich puste dann nur den Winkanal aus und lasse den Rest im offenen Etui lufttrocknen. Das Auswischen hat m.E. nur den Effekt, dass man schneller wieder ölen muss, weil man ja immer auch ein wenig Ölfilm mit auswischt.
 
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Ich puste dann nur den Winkanal aus und lasse den Rest im offenen Etui lufttrocknen. Das Auswischen hat m.E. nur den Effekt, dass man schneller wieder ölen muss, weil man ja immer auch ein wenig Ölfilm mit auswischt.

Ok...wieder ein neuer Aspekt.
 
Das Auswischen hat m.E. nur den Effekt, dass man schneller wieder ölen muss, weil man ja immer auch ein wenig Ölfilm mit auswischt.
Zieht das Öl bei Deiner Flöte nicht ein? Und härtet das Öl nicht aus durch das Trocknen?
Bei mir wird kein Öl weg gewischt. :nix:
Allerdings habe ich beobachtet, dass sich bei lang andauerndem Spiel (da hatte ich zu wenig Flöten zum Wechseln), die Feuchtigkeit auf der Unterseite des Rohres sammelte und der Schwerkraft folgend ablief. Dies hatte dann zur Folge, dass eine immer deutlicher werdende matte Rinne entsstand. Durch Ölen verschwand sie wieder.

Wenn die Innenwand der Flöte gleichmäßig "feucht gehaucht" ist, lasse ich sie ohne sie auszuwischen auf dem Ständer trocknen. Die Schwerkraft lässt die Feuchtigkeit (so weit sie sich nicht vorher verflüchtigt) im Rohr abwärts sacken und verteilt sie dadurch.
Ist der Flötenkopf sehr feucht geworden, wische ich ihn ganz locker mit einer vorsichtigen Drehbewegung aus.
Mit dem Flötenrohr mache ich dasselbe.
 
Okay, hier scheint es kaum "Wischer" zu geben. Ich mache es wie Lisa. Normalerweise ist ja der Flötenkopf nur feucht, nicht nass, da würde das Wischen nichts nutzen. Auspusten und offen trocknen lassen halte ich für die beste Lösung und ihr scheint mit mir weitgehend einer Meinung zu sein.
 
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Zieht das Öl bei Deiner Flöte nicht ein? Und härtet das Öl nicht aus durch das Trocknen?

Einziehen schon, aber aushärten? Ich verwende das Mandelöl von Moeck. Mag sein, dass das irgendwann einmal aushärtet, aber ich spiele meine Flöten in der Regel ein bis zwei Tage nach dem Ölen wieder, und in dieser Zeit ist das Öl ganz sicher nicht ausgehärtet, sondern liegt in einem hauchdünnen Film auf der Innenwand. Das reicht aus, um das Holz vor eindringender Feuchtigkeit zu schützen, aber wenn ich die Flöte nach dem Spielen auswische, nehme ich immer etwas von dem Ölfilm mit. Genau deshalb habe ich mir das Wischen ja auch abgewöhnt, damit das Öl eventuell doch irgendwann noch aushärtet, bevor es komplett weggewischt wird.

Ich spiele aber auch selten länger als eine Stunde auf einem Instrument, deshalb sind meine Flöten immer nur leicht feucht und nie triefnass.
 
Hmm, ich oute mich mal als Wischerin...
Ich blase nach dem Spielen immer das Kopfstück aus (durch das Labium in Richtung Mundstück), wische danach einmal alle Teile durch und lege die Teile anschließend ins Regal oder einen sehr luftdurchlässigen Schrank. In diesem Schrank bewahre ich meine Flöten auch auf. Auseinandergebaut und liegend, nicht in ihren Etuis.
Ich spare mir das Wischen eigentlich nur, wenn ich nur ganz kurz gespielt habe.
Nach dem Wischen sind die Flöten allerdings immer noch leicht feucht, ich rubbel sie nicht trocken.

Warum packt ihr eure Flöten immer wieder in ihre Etuis? Mich würde das ewige Reinpacken und Rausholen nerven. Ins Etui kommen meine nur, wenn ich sie zum Unterricht mitnehme.
 
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