Das mag ja sogar alles richtig sein.
Ich bezweifle allerdings - aber ok., da mag ich mich als zwar alter Sack, der aber seit gut 50 Jahren täglich spielt, irren -, dass ausgerechnet ein breites Grifbrett den "mechanischen Maläsen" eine Spät -Anfängers tatsächlich entgegen kommt.
Es mag sein, dass die Finger mehr Platz haben, aber dieses Mehr an Platz wird auch mit der Notwendigkeit erkauft, dass die Finger zum Teil erheblich weiter gespreizt werden müssen.
Ich kann das als jemand, der seit Jahren verschiedenste erhebliche Probleme mit den Fingern hat, glaube ich beurteilen. Nun muss ich natürlich feststellen, dass es - auch wenn es arrogant klingen mag - aufgrund meiner jahrelangen Spielpraxis für jemanden, der mich nicht kennt, vielleicht gar nicht so sehr auffällt, wie sehr mir an manchen Tagen diese Spreizungen schwer fallen.
Aber ich merke es und nehme dann meine Gitarre mit schmalerem Griffbrett oder spiele gleich Slide....
Trotzdem könnte ich mir vorstellen, dass so etwas für einen älteren Anfänger echte Probleme bereiten könnte.
Aber:
Ich würde deshalb nicht so weit gehen und allen (und der TE macht diesen Unterschied nicht einmal!) älteren Anfängern zu empfehlen, schmale Hälse zu verwenden.
Ich glaube nämlich in der Tat, dass jeder Mensch mit seinen körperlichen Nach- oder Vorteilen auf seine Weise umgehen muss und kann.
Und die bessere Bequemlichkeit mag vordergründig veständlich sein, kann aber später vielleicht zu Nachteilen führen.
Man sehe sich z.B. die kurzen "Wurstfinger" von Andres Segovia an (lt. George Harrison "The daddy of us all") und die Spinnen - Finger von z.B. Robert Johnson.
Nicht dass ich die beiden vergleichen möchte, aber da sind doch schon ziemlich deutliche Unterschiede zu sehen. Natürlich spielen sie beide völlig unterschiedliche Gitarrentypen.
Der mit den kurzen, dicken Fingern Konzertgitarren (Sattelbreite 50 - 52 mm), der mit den langen, extrem dünnen Fingern eine
Gibson L1 (Sattelbreite 45 mm)... .
Nun mag daraus jeder für sich seine Schlüsse ziehen, für mich bedeutet das: die Geschmäcker und Vorlieben sind so unterschiedlich wie die Menschen.
Und beide spielen zwar kaum vergleichbare Musik (logisch), aber beide sind absolute Meister ihres Faches.
Und nochmal: ich freue mich über jeden, der "sene" Gitarre gfunden hat. Ich warne aber jeden davor, sich auf eine bestimmte Sattelbreite, Mensur oder auch Halsform so zu versteifen,ass das Spielen auf Gitaren mit nur leicht unterschiedlichen Parametern fast unmöglich wird.
Die vielseitigsten Gtarristen sind die, welchen man so gut wie jede Gitarre in die Hand drücken kann und sie spielen los, ohne sich groß über so etwas Gedanken zu machen.