Exp4ndable
Registrierter Benutzer
Auf Grund von immer wiederkehrenden Diskussionen, die ich hier im Board immer sehr gern mitlese, denke ich, es ist angebracht, einen Diskussions-Thread zu eröffnen, der ein heißes Eisen in der Gitarristenwelt anfasst: Modern vs. Vintage.
Die Fragestellung:
Haltet ihr (persönlich) mehr von modernen, gut ausgestatteten und mittels CNC-Produktion bis auf den hundertstel Millimeter exakt gefräste Axt, oder seid ihr auf der Suche nach dem 50er - 60er Jahre Traum mit abgegriffenem Lack und ordentilch Patina? Und wo finden sich in diesem Mix die Reissues wieder, welche die großen Hersteller (insbesondere Gibson und Fender) in so gewaltiger Stückzahl und so variantenreich auf den Markt werfen?
Mode vs. Qualität
In verschiedenen Threads hier am Board habe ich es schon gelesen und auch selbst schon geschrieben: Der modische Trend geht im Moment ja, auch abseits der Gitarrenwelt, hin zum Vintage-Used-Shabby-Look. Ich bin mir sicher, dass diese Modeerscheinung eben das ist: Eine kurzzeitige Erscheinung, die sich in nahender Zukunft wieder umkehren wird.
Dass so viele Menschen auf der Suche nach Instrumenten zu sein scheinen, die aus einer vermutlich goldenen Ära stammen und kein Käbelchen der 2000er enthalten dürfen, um den Charakter nicht zu verlieren, scheint mir jedoch zumindest untersuchenswert.
Geht mit diesen raren und oft unbezahlbar teuren Instrumenten wirklich eine nie wieder erreichte Qualität einher, oder handelt es sich um eine zu unrecht hoch gelobte und, nach dem Prinzip Angebot und Nachfrage, hoch gehandelte Marketing-Strategie?
Betrachtet man die zahlreichen Reissue Modelle von namhaften Herstellern (Gibson und Fender sollen nur als Anschauungsbeispiele herhalten), scheint es aber nicht ausschließlich darum zu gehen, das tatsächliche Original in den Händen zu halten. Doch was soll hier erreicht werden? Der originale Look, das originale Gefühl, oder die originale Qualität? Ich bin gespannt auf eure Meinungen.
(Übrigens möchte ich keineswegs andeuten, dass es sich bei den Reissues und History-Modellen um Qualitativ mangelhafte Instrumente handelt!! Ich habe neulich eine 1958er Les Paul Std Historic spielen dürfen und hätte sie am liebsten sofort gestohlen...)
Jetzt aber zu mir:
Meine Erfahrung / Meinung
Ich bin mit etwas mehr als 15 Jahren Spielerfahrung vermutlich eher ein Neuling als Profi, ich erwische mich aber dabei, immer mehr zum Nerd zu werden, was Gitarren angeht. Mich reizt es, verschiedene Modelle gegeneinander zu testen und zu vergleichen, Hersteller aller Couleur zu recherchieren und mich stundenlang über das für und wider diverser Modelle zu unterhalten.
Was aber abseits vom Nerdtum nicht zu kurz kommen darf, ist das Spielen. Ich mag meine Gitarren, aber ich mag es vor allem, sie zu spielen. Dabei reichen meine Interessen vom Covern diverser Klassiker, Begleitungen und Improvisationen zu Backingtracks bis hin zur Eigenkomposition.
Inspiration ist nun das Stichwort, mit dem ich zum Thema dieses Freds gekommen bin: Die Faszination, die von einer alten Gitarre ausgeht, die teils länger gespielt wird, als ich auf der Welt bin, ist manchmal förmlich greifbar. Ob ich mit einer alten Gitarre besser spiele oder klinge, das ist mit Sicherheit streitbar. Ich fühle mich aber in gewisser Weise "geleitet" - Philosophischer wirds nicht mehr. Keine Sorge.
Kurzum: Ich persönlich habe weniger für teure Reissues übrig, die aussehen wie Gitarren aus den 50er, 60er Jahre, als für Originale, die vielleicht aus weniger spektakulären Jahrgängen kommen. Ich mag das Gefühl von Geschichte in den Fingern und bin dann eben doch anfällig für die aktuelle Mode.
Bei all diesen Gedanken muss aber noch hinterhergeschoben werden, dass ich seit zwei Monaten fast ausschließlich eine PRS SE aus 2016 spiele...hat ja auch was für sich und relativiert das Thema vielleicht bereits wieder.
Jetzt aber ihr: Muss die Gitarre alt sein? Sollte sie nach historischen Vorbildern modern gefertigt worden sein? Oder soll es die neueste Technik sein? - Ich bin gespannt auf eine bestimmt rege Diskussion!
Beste Grüße
Exp4ndable
Die Fragestellung:
Haltet ihr (persönlich) mehr von modernen, gut ausgestatteten und mittels CNC-Produktion bis auf den hundertstel Millimeter exakt gefräste Axt, oder seid ihr auf der Suche nach dem 50er - 60er Jahre Traum mit abgegriffenem Lack und ordentilch Patina? Und wo finden sich in diesem Mix die Reissues wieder, welche die großen Hersteller (insbesondere Gibson und Fender) in so gewaltiger Stückzahl und so variantenreich auf den Markt werfen?
Mode vs. Qualität
In verschiedenen Threads hier am Board habe ich es schon gelesen und auch selbst schon geschrieben: Der modische Trend geht im Moment ja, auch abseits der Gitarrenwelt, hin zum Vintage-Used-Shabby-Look. Ich bin mir sicher, dass diese Modeerscheinung eben das ist: Eine kurzzeitige Erscheinung, die sich in nahender Zukunft wieder umkehren wird.
Dass so viele Menschen auf der Suche nach Instrumenten zu sein scheinen, die aus einer vermutlich goldenen Ära stammen und kein Käbelchen der 2000er enthalten dürfen, um den Charakter nicht zu verlieren, scheint mir jedoch zumindest untersuchenswert.
Geht mit diesen raren und oft unbezahlbar teuren Instrumenten wirklich eine nie wieder erreichte Qualität einher, oder handelt es sich um eine zu unrecht hoch gelobte und, nach dem Prinzip Angebot und Nachfrage, hoch gehandelte Marketing-Strategie?
Betrachtet man die zahlreichen Reissue Modelle von namhaften Herstellern (Gibson und Fender sollen nur als Anschauungsbeispiele herhalten), scheint es aber nicht ausschließlich darum zu gehen, das tatsächliche Original in den Händen zu halten. Doch was soll hier erreicht werden? Der originale Look, das originale Gefühl, oder die originale Qualität? Ich bin gespannt auf eure Meinungen.
(Übrigens möchte ich keineswegs andeuten, dass es sich bei den Reissues und History-Modellen um Qualitativ mangelhafte Instrumente handelt!! Ich habe neulich eine 1958er Les Paul Std Historic spielen dürfen und hätte sie am liebsten sofort gestohlen...)
Jetzt aber zu mir:
Meine Erfahrung / Meinung
Ich bin mit etwas mehr als 15 Jahren Spielerfahrung vermutlich eher ein Neuling als Profi, ich erwische mich aber dabei, immer mehr zum Nerd zu werden, was Gitarren angeht. Mich reizt es, verschiedene Modelle gegeneinander zu testen und zu vergleichen, Hersteller aller Couleur zu recherchieren und mich stundenlang über das für und wider diverser Modelle zu unterhalten.
Was aber abseits vom Nerdtum nicht zu kurz kommen darf, ist das Spielen. Ich mag meine Gitarren, aber ich mag es vor allem, sie zu spielen. Dabei reichen meine Interessen vom Covern diverser Klassiker, Begleitungen und Improvisationen zu Backingtracks bis hin zur Eigenkomposition.
Inspiration ist nun das Stichwort, mit dem ich zum Thema dieses Freds gekommen bin: Die Faszination, die von einer alten Gitarre ausgeht, die teils länger gespielt wird, als ich auf der Welt bin, ist manchmal förmlich greifbar. Ob ich mit einer alten Gitarre besser spiele oder klinge, das ist mit Sicherheit streitbar. Ich fühle mich aber in gewisser Weise "geleitet" - Philosophischer wirds nicht mehr. Keine Sorge.
Kurzum: Ich persönlich habe weniger für teure Reissues übrig, die aussehen wie Gitarren aus den 50er, 60er Jahre, als für Originale, die vielleicht aus weniger spektakulären Jahrgängen kommen. Ich mag das Gefühl von Geschichte in den Fingern und bin dann eben doch anfällig für die aktuelle Mode.
Bei all diesen Gedanken muss aber noch hinterhergeschoben werden, dass ich seit zwei Monaten fast ausschließlich eine PRS SE aus 2016 spiele...hat ja auch was für sich und relativiert das Thema vielleicht bereits wieder.
Jetzt aber ihr: Muss die Gitarre alt sein? Sollte sie nach historischen Vorbildern modern gefertigt worden sein? Oder soll es die neueste Technik sein? - Ich bin gespannt auf eine bestimmt rege Diskussion!
Beste Grüße
Exp4ndable
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