Ähem, die Herren, mal zurück zum Thema :
Der TE will seinen Gigmaster bzw. Orange ja offensichtlich doch gern behalten, auch wenn das der Threadtitel bzw. die Platzierung vielleicht vermuten ließen.
Auch ist der Amp-Thread letztlich doch betroffen, denn man könnte ja durchaus auch an eine Lösung mit einem "echten" Röhrenpreamp denken. Der Aufwand ist natürlich nicht so ganz klein, aber es wäre die sauberste Lösung, den Preamp des Gigmaster über einen Looper ganz raus und einen nach Marshall klingenden Preamp an dessen Stelle schalten zu können. Im Thread wurde zu Recht schon auf den Baldringer Dual Drive und auf den Two Notes Le Crunch hingewiesen, daneben widmen sich aber auch einige 19"-Teile dem Thema, die man heutzutage günstig gebraucht erstehen kann. Ein alter Reußenzehn wäre da zB sicher nicht verkehrt. In den ebay-Kleinanzeigen findet sich zZt eine ganz edle Variante, ein handverdrahteter Plexi-Preamp von Nepomuk (sehr gute Custom-Ampschmiede aus Österreich) Ich bin nicht der Ansicht, dass man für einen Annäherung an den gesuchten Sound zwingend einen Marshall spielen muss, aber eine solche Umgehung des internen Preamps machts zugegeben etwas einfacher. Beim Le Crunch bräuchte man sogar nur eine A/B-Box, in die man mit dem Output sowie dem Send des ENGL-Amps reingeht und deren Ausgang in den ENGL-Return führt. Der Le Crunch hat nämlich einen Thru-Ausgang, der das Gitarrensignal unbeeinflusst an den Amp-Input weiter leitet, sodass man nur noch die beiden Ausgangssignale schalten muss. Eventuell muss man dabei noch eine Seite mittels Line Isolator entkoppeln, falls es eine Brummschleife gibt, aber inzwischen gibts da ja auch günstige Lösungen wie den Behringer HD-400.
Die Alternative wäre die Verwendung eines Amp-In-A-Box-Pedals, die gibts ja nun wirklich zuhauf. Die Weehbos wurden schon genannt, dann gibts noch die AMT-Pedale, und die beiden Preamps kann man auch einfach vor die (clean eingestellte) Vorstufe schalten, wenn einem ein Looper zu viel Kabelkram ist. Hier muss man mit der Einstellung halt ein wenig mehr experimentieren, aber gehen tuts. Tech21 produziert ebenfalls analoge Amp-Simulationen einschließlich Marshall, ein Marshall Guv'nor 2 ist eine simple und auch nicht verkehrte Lösung - letztlich ist es eben Geschmackssache, welcher "Simulant" einem am Besten gefällt.
Wer auf eine Röhre auch in Pedalform nicht verzichten will, findet neben dem Le Crunch noch den Radial Tonebone Plexitube. Der klingt auch viel eher nach heißgemachtem JCM als nach dem namensgebenden Plexi, und die Einstellmöglichkeiten sind echt endlos, viel feiner als am Original. Gebraucht jedenfalls auch durchaus erschwinglich. Das gleiche gilt für den Damage Control Womanizer, der zwar ein wenig unhandlich groß ist, aber viele Zusatzfunktionen samt parametrischen Mitten und Compressor enthält. Ich denke, der Aufwand mit den größeren Röhrenpedalen lohnt sich, wenn man den Sound nicht nur als "Farbtupfer", sondern als einen seiner Grundsounds verwenden will.
Gruß, bagotrix