Selbststudium,1 Buch,2 Bücher Internet...Entäuschung,Frust...

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Hallo Leute,

immer wieder lese ich hier anfragen von Einsteigern die nicht wissen wie es weiter gehen soll, das sie irgendwas nicht schaffen. Demotiviert oder gar frustriert sind.
Oftmals wir dann neben zahlreichen Vorschlägen zum Selbststudium ein guter Lehrer ans Herz gelegt.
Für alle die regelmäßig Zeit haben und es sich leisten können wäre mein Threat an dieser Stelle für sie vorbei. Wer die Möglichkeit hat ist mit einem Lehrer sicher gerade als Anfänger am besten bedient.
Nun gibt es aber nicht nur Schüler die mit dem Hobby anfangen oder wieder anfangen, sondern auch Berufstätige. Menschen die in Schichten arbeiten gehen oder auf Montage oder oder oder.
Für derarte Zeitrahmen einen guten Lehrer zu finden ist schon nicht sonderlich leicht. Und wenn spielt ja dann auch noch der Geldfaktor mit rein.
Also muss ein anderer Weg gefunden werden.

Das Internet bietet zahlreiche Lehrfilme bei youtube und co. Auch Software usw. Mir persönlich nützt das garnichts, da ich zu Hause derzeit kein Internet habe (nur über Schmardphone).
Also fällt auch das flach. Nun bleibt noch die recht altmodische Variante mit den Lehrbüchern....

Dazu kurz ein Vorwort zu meinem Wertegang. Mit 16 hatte ich ca 3/4 Gruppenunterricht. Nach einem Wechsel des Lehrers war es nicht mehr so prall und ich habe aufgehört.
In der Zeit hatte ich aber bereits mit 2 Freunden sowas wie eine Band gegründet und wir hatten einen Proberaum. Im Freundeskreis gab es 2 erfahrene Musiker die mir das ein oder andere gezeigt hatten.
Powerchords reichten für unsere ZWecke damals völlig aus. Versuche mit Solos blieben natürlich zum Leidwesen der Zuhörer nicht aus. Einige Auftritte hatten wir auch.
Aber irgendwann war es soweit. Proberaum durften wir nicht mehr nutzen. Der eine hatte wegen seinem Studium kaum noch Zeit, die anderen wegen ihrer Ausbildung und so wurde das alles ad acta gelegt.
Und mein Interesse war erstmal dahin.

Ab und an hab ich die Gitarre in die Hand genommen aber was sollte man spielen, immer die selbe Leier. Klingt alles nicht so prall. Man hatte das Solo von "Another BRick in the wall im Ohr" und es klang immer so als ob
sich jemand versehentlich auf die Gitarre gesetzt hätte. Auch im härteren Genre--- immer nur einen kleinen markanten Riff....ja und dann?
Und letztendlich klingt es eh nie wie das original. So vergingen die Jahre nach immer dem selben Muster. Ein paar Minuten Geräscherzeugung und dann wieder sein gelassen.
Nun bin ich 31und mich hat das Fieber wieder gepackt,nach über 10 Jahren. Aber dieses mal soll es nicht wieder so enden. Also mussten Lehrbücher her.

Das von Peter Fischer "Rock Guitar Basics" hatte ich da....kam aber damit absolut nicht zurecht. Keine Ahnung warum.
Also habe ich mir Troy Stetina " Metal Rythm Guitar Vol 1" gekauft.

Ein wie ich finde gutes Buch. Wo Einsteiger recht schnell auch kleine Erfolge erzielen können. Auch komplexere Lieder mit schönen Bassline und Schlagzeug sind dabei. Leider sind die Stücke auf der CD dann teilweise mit einem Dauersolo überlegt
das man kaum noch hört was man selber spielt. Des weiteren finde ich etwas unglücklich das nicht jeder Riff auch ein einzelner Titel ist (das ist beim Fischer besser gelöst). So muss man immer wieder bereits "abgearbeitete" Übungsstücke anhören oder mitspielen nur um einmal den Teil an dem man gerade arbeitet nochmal anhören zu können und begleiten zu können. (Ich hab die Download Version. Möglich das bei älteren Ausgaben das auf der CD besser gelöst ist)
Sicher kann man das nutzen und das bereits gelernte gleich nochmal zu wiederholen, mich bringt es aber teilweise aus dem Konzept.
Anbei sei noch erwähnt, das dass Buch nur auf englisch erhältlich ist. Das sollte aber für die meisten kein großes Problem darstellen. Die meisten Sachen ergeben sich aus dem Kontext.
An sich ist das Buch eher auf die Bedienung des Instrumentes ausgelegt. Theoretische Hintergründe werden eigentlich nicht angeschnitten.

Also Schritt 2, wenn möglich im Netz Infos suchen. Nicht selten bin ich dabei über dieses Forum gestolpert, ein Grund warum ich mich hier letztendlich angemeldet habe. Aber wenn man dann über 5 Seiten
ein Streitgespräch liest wo Worte fallen wie durisch, myxolisch?,Terz ob Groß oder klein.....ist mir zu hoch. Und die Wirkung von Solos über Akkorden bekommt man Angst....evtl. doch das falsche Hobby?
An anderer Stelle wurde über Anschlagtechnick gesprochen da musste ich erstmal fast alle googln um festzustellen das die ein oder andere bei mir ja sogar Verwendung findet.
Um es ehrlich zu sagen, mir versuchen Musiktheorie beizubringen die über die Notenlängen hinausgeht ist wohl in etwa so sinnvoll wie mit Eiswürfeln heizen zu wollen.
Aber ich betrachte das wie die Hummel, die dürfte auch nicht fliegen können und tut es dennoch. Also muss es doch möglich sein das ich lerne Gitarre zu spielen. Und mal sehen mit der Zeit wird evtl das Verständnis für die Theorie dahinter auch besser.

Schritt 3.
Immer nur das selbe üben (bei Stetina) ist auf Dauer weder für mich noch für meine Bessere Hälfte noch für unsere Katze angenehm.
Also hab ich doch nochmal den Peter Fischer ausgepackt und siehe da.....jetzt läuft es besser.
Derzeit bin ich am Ende von Kapitel 2 was für 4 Tage wohl garnicht so schlecht ist. Wie bereits gesagt, die CD dazu ist sehr gut. Jeder Riff ist ein eigener Titel und die Hörbeispiele sind in 3 Teile unterteilt.
Erst wird nur der Rythmus geklatscht.Dann langsam und clean gespeilt und dann nochmal verzerrt in orig. Tempo. Da klingt es schonmal nach was. Und das macht doch Laune.
Allerdings erarbeite ich mir gerade das " Magische Dreieck" ,der Noten auf dem Griffbrett. Da soll man ja nur täglich einen Ton durchgehen....also das wird mich noch eine Weile beschäftigen.

Derzeit arbeite ich quasi mit 2 Lehrbüchern parallel. Was ich recht sinnvoll finde. Der Hr. Fischer fängt mit dem Single-Note Riff an. Stetina geht es rein um Rythmus und bestimmte Wechsel sowie Palm Mutes.
So schaffe ich mir im "Lehrplan" eine gewisse Abwechslung. Und kann auch noch ein wenig experimentieren.
z.Z. habe ich witterungsbedingt recht viel Zeit da ich am Eigenheim nicht weiter bauen kann, dieses Eigenheim stellt in meinem Fall auch den Grund da warum ich eben nicht 50 oder 100€ monatlich in einen Lehrer investieren kann.
Hat weniger mit wollen eher mit können zu tun. Und ich denke da geht es anderen ähnlich.

Für die welche sich gerade ihre erste Gitarre gekauft haben und loslegen wollen. Ich persönlich bin der Meinung das man mit beiden Lehrbüchern als absoluter Anfänger recht schnell verzweifeln wird.
Auch wenn beide Bücher wohl auch für die blutigsten Anfänger gedacht sind (zumindest suggeriert mir das deren Einstieg) geht es nach einem leichten Einstieg schon gut los.
Für Leute die erstmal lernen müssen ihre wie sie ihre Hand am besten halten, mit wie viel Kraft die Seiten gedrückt werden müssen,denen noch die Finger oder das Handgelenk schmerzt ist das für ein Selbststudium wohl harter Tobak.

Warum schreibe ich das ganze....nunja. Ersten habe ich gerade Zeit dafür, zweitens wollte ich mal die Chance nutzen eines der Stetina Bücher etwas näher zu beleuchten. Und auch zu zeigen das ein Buch allein
nicht reicht. Manchmal führen viele Wege nach Rom. Bzw. schaffen die nötige Abwechslung.
Und was ich auch noch anmerken möchte. Ich lese öfters das man so spielen können will um Musik zu machen wie Band x oder y.
Ich für meinen Teil bevorzuge bis auf wenige Ausnahmen eher 80/90 Hard-Rock/Metal ala Judas Priest, Metallica und AC/DC natürlich usw. Ich musste aber feststellen das es ein riesen Unterschied ist ob man die Musik hört oder spielt.
Will damit sagen, das es auch Spass macht zu versuchen Musik zu machen die man so eigentlich selber nicht hören würde.

Vielleicht hilft es dem ein oder anderen ja doch weiter. Kramt ein altes Lehrbuch wieder raus und versucht es einfach nochmal damit. Und nicht den Kopf hängen lassen, jeder hat irgendwie so eine Idole die ihn oder sie dazu bewegt haben
ein Instrument lernen zu wollen. Aber dabei darf man nie vergessen das die meisten von denen a. schon sehr lange spielen und b. davon wohl meist nicht schlecht leben. Also mit ihrer Leidenschaft auch Geld verdienen. Damit haben diese
Menschen viel mehr Zeit um so gut zu spielen wie sie eben spielen. Da wird mit Sicherheit auch bei den Profis täglich mehrere Stunden geübt zuzüglich zu den Proben. Bin ich mir ziemlich sicher.

Gruß Marcus
 
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Hallo Marschjus,
ein interessanter Erfahrungsbericht :great: Insbesondere den Hinweis mit mehreren Büchern zu arbeiten, finde ich beachtenswert (auch wenn ich beim Thema Gitarre lernen aus Büchern nur bedingt mitreden kann).
Ich denke, es ist wie mit Lehrer/innen, jedeR hat so seinen/ihren Stil, Schwerpunkt, Methodik ... mal passt es besser, mal weniger und irgendwann hat man/frau sich von den Lehrern/innen emanzipiert.
Grüße
Markus
 
Je länger ich mich mit solchen Dingen beschäftige, um so klarer wird mir dass es DEN Königsweg nicht gibt.
Jeder Mensch ist anders, Persönlichkeit, Lebensumfeld, Lerntyp, was überhaupt das Ziel ist, und muss SEINEN Weg finden und gehen, SEINE Musik spielen.
Irgendwelche absoluten Wahrheiten irgendwelcher Gurus wie "man" zu lernen oder zu spielen hat mögen gut gemeint sein, sind aber eher geeignet jemand der noch unsicher ist auf einen für ihn falschen Weg zu locken, statt ihm zu helfen SEINEN Weg zu finden - sie haben allenfalls Gültigkeit für Leute die von Mentalität und Musikgeschmack her ohnehin auf der eigenen Wellenlänge liegen, und sind aber in Wirklichkeit einfach nur eine Möglichkeit neben vielen anderen Möglichkeiten.
Man sollte sich da nicht beirren lassen, sondern aus der Vielzahl der Informationen und Möglichkeiten herausfiltern was einem hilfreich ist und den eigenen Weg suchen und gehen, auch wenn der unter Umständen steiniger erscheint ... und da aber auch voll dahinterstehen, wirklich konsequent daran arbeiten. Wenn man etwas macht das man selber will, weil es der eigenen Persönlichkeit entspricht, dann macht auch das Lernen selbst schon viel mehr Spaß als wenn man etwas nur macht weil man es "soll" und es einem selbst gar nicht entspricht ...
 
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Im Prinzip geht es mir ähnlich wie dem TE. Allerdings habe ich erst im gesetzten Alter damit angefangen. Ich hätte auch gern einen Lehrer. Sei es nur, mal die richtige Haltung zu kontrollieren. Ansonsten arbeite ich auch nur nach Bücher und was man sonst alles an Infos (auch hier im Board) im Netz findet. Bezüglich Bücher kann ich nur sagen: der Trend geht eindeutig zum Zeitbuch :D. Ich habe mittlerweile mehr als ein halbes Dutzend Bücher und picke mir die Themen raus, die mich gerade interessieren oder wo ich dran arbeiten möchte. Ein einzelnes Buch deckt ohnehin nicht immer alle Themen ab und auch nicht nicht in der Tiefe, die einem gerade verlangt. Ich spiele mittlerweile auch eigentlich die Sachen, die ich schon kann bzw. spiele einfach auch mit Akkorden rum. Das hat auch nichts oder nicht viel mit der Musik zu tun, die ich höre oder irgendwann nachspielen möchte. Aber es trotzdem Spaß, zu entdecken, was man mit den ersten Basics schon anstellen kann. Das motiviert mich mehr, als das Scheitern beim Nachspielen von Stücken, für die man technisch noch nicht weit genug ist.
 
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Ja, das möchte ich auch ergänzen ... ein guter Lehrer ist natürlich ideal. Mit Betonung auf GUTER Lehrer. Ich wollte als ich anfing (als ich in Rente ging) eigentlich auch Unterricht nehmen um es "richtig" zu lernen ... aber da war leider kein Lehrer zu finden in vertretbarer Entfernung. Entweder hatten sie ewig lange Wartelisten, oder waren nicht für meine Musik geeignet (kein Interesse/Erfahrung), sehr viele haben nicht mal geantwortet. Ich hab es dann paar Jahre im Selbststudium durchgezogen - meist mehrere Bücher parallel, als dank Internet mein altes Schulenglisch wieder besser wurde auch nach Videos und Lern-DVDs, und natürlich viel Originalmusik gehört und herausgehört. Für mich kein Problem, ich habe schon immer gern auch autodidaktisch gelernt.

Dann habe ich rein zufällig kurz nacheinander gleich drei Lehrer gefunden, Berufsmusiker, darunter auch zwei sogar für Resonatorgitarre ... ein Glücksfall für mich, zumal die drei ganz unterschiedliche Musikerpersönlichkeiten sind und sich hervorragend ergänzen. Und mich auch in erster Linie in dem unterstützen was ICH mir vorstelle, meinen Stil zu entwickeln, mich selbst entscheiden lassen was für mich "passt" oder nicht und mir die nötigen Hilfestellungen geben. Mit denen vereinbare ich jetzt in regelmäßigen Abständen Einzelstunden, zur Kontrolle was ich bisher gemacht habe und vorbereiten was ich als nächstes machen will, und es ist auch ganz allgemein immer ein sehr netter und anregender Austausch.

Aber eines muss auch man ganz klar sagen. Ich war zwar schon von meinem Selbststudium her auf dem für mich richtigen Weg, und hätte auch gut alleine weiter machen können ... aber MIT Lehrer komme ich nun erheblich schneller voran, weil ich mir natürlich nicht mehr jedes Detail selbst erarbeiten muss. (Wobei das Lernen an sich leider - vermutlich altersbedingt - zunehmend langsamer geht ... aber das ist ein anderes Thema ...)

So habe ich "meinen" Weg gefunden, für mich passt da im Moment alles. Lediglich auch mal Mitspieler wären nett gewesen, ein Blues-Harper, oder eine zweite Gitarre vielleicht ... da habe ich nun mehrere Jahre mehr oder weniger vergeblich gesucht (auch auf meine Suche hier im Forum hatte ich nun über Jahre nicht eine einzige Reaktion). Inzwischen bin ich deshalb - eigentlich ungeplant - endgültig auf einer Art Soloschiene, und es macht immer mehr Spaß, gerade weil man auch allein und jederzeit spontan irgendwo spielen kann.
 
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Ich glaub auch nicht, dass es DIE Lernmethode für alle gibt. Was aber neben Büchern und Lehrer nicht vergessen werden sollte: mit anderen Musik machen! Seien es Gitarristen oder nicht, da lernt man in der Regel auch sehr viel. Aber natürlich muss man auch da mal die richtigen Leute finden.
 
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Aber natürlich muss man auch da mal die richtigen Leute finden.
Genau das ist ja gerade der springende Punkt. Ich meine ich bin jetzt 31....die meisten Freunde Bekannte in meinem Umfeld spielen gar kein Instrument.
Und diejenigen die es tun bzw. mal getan haben. Haben einen Vollzeitjob und kleine Kinder. Da bleibt bei vielen sowas dann halt auf der Strecke.
Ein guter Lehrer und Spielpartner sind meiner Ansicht nach einem reinen Selbststudium immer vorzuziehen.
Aber mir ging es ja gerade darum wenn es eben nicht viel anders geht.

Derzeit picke ich mir aber nicht aus den beiden Büchern das raus was ich gerade möchte sondern hoffe einfach darauf das sich der Autor etwas dabei gedacht hat und gehe stur durch die
Kapitel. Was aber auch daran liegt das bei mir noch extrem viel nachholbedarf bei den Basics besteht. Da darf ich jetzt noch nicht sonderlich wählerisch sein.
Zuzüglich mache ich nach einem kleinen Aufwärmgeklimper noch so spannende Übungen wie Einzelnoten ,Ganze,Halbem,Viertel,Achtel usw. auch gemischt zum Metronom
Der Vorteil bei 2 Büchern ist für mich. Wenn ich an einem Punkt nicht weiter komme kann ich es erstmal sacken lassen und was anderes machen oder was anderes wiederholen.
Auf Krampf etwas immer und immer wieder zu versuchen strengt nur sinnlos an und macht keinen Spass.

Wie macht ihr das eigentlich,übt ihr jeden Abschnitt bzw. Riff bis zum erbrechen, also bis es "perfekt" ist?
Ich mache es meist so das ich wenn ich einen Riff oder Song (das gibt es bei mir die meisten Probleme) so grob Fehlerfrei zur CD begleite ich mich dann schon den folgenden Abschnitten
widme aber alte Sachen immer wieder mit wiederhole.

Gruß Marcus
 
Ich übe bzw. wiederhole meine alten Sachen immer weiter, während ich schon neue Sachen lerne, meist mehrere Bücher oder Songs parallel. Im Moment lerne ich zwei vom Stil her völlig unterschiedliche Songs auf der Resonatorgitarre, und arbeite parallel ein gutes Fingerstyle Blues Buch durch um mal die Basics systematisch durchzugehen (normalerweise lerne ich eher songorientiert). Ich übe relativ viel, aber nicht "am Stück" sondern mehrere kürzere Einheiten über den Tag verteilt, und beim Üben setze ich immer wieder andere Schwerpunkte so dass es immer wieder neu interessant und abwechslungsreich ist.
 
Ich übe relativ viel, aber nicht "am Stück" sondern mehrere kürzere Einheiten über den Tag verteilt, und beim Üben setze ich immer wieder andere Schwerpunkte so dass es immer wieder neu interessant und abwechslungsreich ist.
Naja...bis ich mehrere kurze Einheiten am Tag üben kann dauert es bei mir noch eine Weile. Abhängig davon wann ich in Rente gehen darf.
Aber gut beherrschst du einen Übungssong oder Riff bevor du dich an den nächsten/anderen wagst?

Mein Problem besteht darin, das wenn ich an einem Punkt einfach nicht weiter komme und immer und immer wieder das selbe spiele in der HOffnung das der KNoten platz und ich eben doch den Akkordwechsel auf 2+ und nicht auf 2 oder 3 hinbekomme
mir dann das eigentliche Übungsstück auf den Sack geht....wenn man das so sagen darf.
Daher hab ich halt das mit dem 2. Buch angefangen.

Wie teilst du deine Übungen ein. Gehst du quasi immer parallel bei all deinen Übungsprojekten vor oder mal 2 Tage das und dann mal wieder 3 Tage das andere?

Gruß Marcus
 
Mein Problem besteht darin, das wenn ich an einem Punkt einfach nicht weiter komme und immer und immer wieder das selbe spiele in der HOffnung das der KNoten platz und ich eben doch den Akkordwechsel auf 2+ und nicht auf 2 oder 3 hinbekomme
mir dann das eigentliche Übungsstück auf den Sack geht....wenn man das so sagen darf.
Daher hab ich halt das mit dem 2. Buch angefangen.
Gruß Marcus

In solchen Fällen hilft es meistens, die Problemstelle zu isolieren und gezielt zu üben, anstatt zu hoffen, dass es irgendwann zufällig klappt. Für einen schwierigen Akkordwechsel z.B. würde das bedeuten, zunächst den problematischen Wechsel zu identifizieren und (ganz wichtig) den richtigen Rhythmus zu verinnerlichen, z.B. durch Mitzählen /-klopfen, evtl. auch mit Software (Guitarpro, Transcribe o.ä.). Das ganze geht auch erstmal ohne Gitarre...wenn Du weißt, wie es richtig klingt, kannst Du die Stelle mit der Gitarre und am besten mit Metronom (oder dem Programm der Wahl) bei niedriger Geschwindigkeit üben. Das kann durchaus so bei 50% am Anfang sein, Hauptsache, Du kannst die Stelle richtig spielen. Ab da ist es dann eigentlich nur noch Fleißarbeit: Üben bis es fehlerfrei sitzt -> Geschwindigkeit langsam erhöhen -> repeat...
 
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So mache ich das ja prinzipiell auch...also mit dem Metronom und bestimmte Wechsel üben,erst langsam dann schneller werdend. Die Frage war eher ob ihr erst mit weiteren Übungen loslegt wenn dieser eine Wechsel oder sonst was super klappt oder sich dieser Problemaik parallel zu neuem Stoff annehmt.
 
Das hängt natürlich stark von der persönlichen Situation ab...ich z.B. bin beruflich recht stark eingebunden, so dass ich maximal alle 2 Tage mehr oder weniger intensiv üben kann, zumal Gitarrespielen auch nicht mein einziges Hobby ist. Meine Übungssessions sehen meist so aus, dass ich zum Aufwärmen eine Auswahl aus verschiedenen Songs spiele, die zu 100% sitzen, anschließend noch isolierte Technikübungen z.B. für linke / rechte Hand, was dann schon fließender Übergang ist zwischen Warmspielen (niedriges Tempo ) und Training (Tempo erhöhen). Außerdem erarbeite ich mir eigentlich immer noch einen neuen Song, der mich technisch voran bringt (kann dann z.B. durchaus mehrere Sessions dauern...). Dazu mache ich dann noch mit Buch weiter, was ich auch in der Musikschule nutze.

Bottom line: Ich übe parallel verschiedene(!) Themenbereiche. So läuft man auch nicht so schnell Gefahr, in eine totale Blockade zu laufen, wenn es an einer Stelle mal nicht so recht weitergeht, weil vielleicht ein bestimmter Akkordwechsel erstmal "in Fleisch und Blut" übergehen muss, was einfach eine bestimmte Zeit dauert.
 
Ok, also auch ein parallel-Über. Ich frage daher, das einerseits wie du schon sagst die Gefahr eine Blockade geringer ist. Andererseits war ich halt etwas skeptisch ob es nicht zu viel auf einmal ist.

Bisher konnte ich mich irgendwie noch nie richtig dazu durchringen einen kompletten Song zu lernen....also nachzuspielen. Keine Ahnung warum,irgendwie fühlt sich das immer "falsch" an.
Bzw. fehlt da ja auch einiges für das Feeling wenn man nur eines der Instrumente hat. An Backingtracks oder sowas kommt ich ohne Internet nichts ran.(Hoffe mal das sich der Zustand nächstes Jahr ändert)
Zum Teil liegt es auch daran das ich auch gerade ein Interesse an Liedern habe die meine Fähigkeiten derzeit schlicht und ergreifend übersteigen.
Judas Priest zum Bleistift. Außer das ein oder andere Intro-Riff der 2. Gitarre klappt das nicht so gut. Aber ich denke Breaking the law kann ich zeitnah in angriff nehmen.
z.Z. komm ich zwischen 1-3h täglich zum spielen. Liegt aber auch nur am schlechten Wetter und das ich dadurch anderen Pflichten nicht nachgehen kann.

Macht ihr eigentlich sowas wie einen festen Pausentag?

Das mit den mehreren Hobbies kenne ich neben der Gitarre die ich zum leidwesen meine Frau wieder für mich entdeckt habe schraube ich noch an alten Autos herum und mich faszinieren Reptilien.
Alles nicht gerade kostengünstige und zeitsparende Hobbies. Aber man lebt nur einmal.

Gruß Marcus
 
Das ist dann die große Kunst des Übens: genau soviel zu machen, wie man sinnvollerweise in einer Session unterbringen kann, und nicht zuviel...bei mir sind das üblicherweise 2-3 Bereiche, die ich dann aber auch recht fokussiert übe. Irgendwann ist bei mir dann die Aufnahmekapazität ausgeschöpft, sodass länger üben nicht mehr sehr effektiv ist. Ich arbeite z.B. gerade an meinem Alternate Picking. Allein das Aufwärmen dauert bei mir insgesamt +/- 1Std., daher funktioniert das bei mir derzeit nur sehr eingeschränkt, wenn ich viele kurze Sessions machen würde.

Einen Pausentag mache ich nicht bewusst (sondern weil es auch andere Verpflichtungen gibt...), finde aber, dass eine gewisse Pausenzeit hilfreich ist, wenn es um die eher "mechanischen" Aspekte geht. Zu der Erkenntnis hat mir interessanterweise ein Buch verholfen, das mit Musikmachen eigentlich wenig zu tun hat: "Die obere Hälfte des Motorrades" von Bernt Spiegel. Die erste Hälfte behandelt, wie sich Tätigkeiten durch Wiederholung zunehmend auf unter- / und irgendwann unbewusste Bewusstseinsebenen verlagern, bis man die irgendwann "im Schlaf" abrufen kann. Sehr interessant...anstatt Pause zu machen kann man sich natürlich dann auch anderen Bereichen widmen, je nach dem wie es persönlich passt.

Zu dem Thema vollständige Songs lernen gibt es ja verschiedene Meinungen...Ich spiele z.B. größtenteils Metal, bin aber weit davon entfernt, einfach irgendwas drauf los spielen zu können. Für mich erweitert jeder gemeisterte Song mein Repertoire, und letztlich braucht man ja auch ein gewisses "Vokabular", um sich frei ausdrücken zu können. Um das zu erreichen, versuche ich mir immer Songs herauszusuchen, die mich auch wirklich weiterbringen.

BTW du hast das "Metal Rhythm Guitar Vol. 1" erwähnt....wenn du das kannst, dann sollte Breaking the Law amchbar sein ;)
 
Na das Intro von Breaking the Law klappt schon recht gut, sogar in orig. Tempo. Hab mir ja auch extra von Judas Prist so ein Songbook gekauft. Hoffe mal das die Tabs auch stimmen.
Nur bei einigen Stellen kann ich halt die Tabs nicht so recht mit dem was ich höhre in einklang bringen.
Das Metal Rythm Guitar Vol. 1 ist echt nicht schlecht. Derzeit hänge ich an Song 3.(Vol 2 liegt schon bereit....ich habe also noch einiges vor mir.)
Spiele aber die alten immer wieder mit durch. Dabei ist es schon störend das der rythm-part stark von der Soli überlegt ist. So das man nicht genau hinhören kann was man nun genau spielen soll, bzw. ob man richtig liegt.
Aber ich merke schon das ich in den letzten Wochen spürbare Fortschritte gemacht habe. Das motiviert natürlich.

Naja, einfach drauf losspielen, wie man es nimmt. So richtige komplexe Riffs bekomme ich auch nicht aus dem Stehgreif hin. Aber ich spiele viel vormich hin, hin und wieder stoße ich dabei auf was cooles und daran bastel ich dann eine Weile.
Manchmal hab ich auch einfach sowas wie einen "Sound" im kopf und versuche das auf die Gitarre zu bringen. Klappt aber meist nicht.
An sich bin ich ein großer von p.m. triolen. Das treibt schön.
Ich habe also einige kleine Riffs als Vokebular im Kopf, bzw. bastel aus denen immer wieder was neues. Versuch macht klug sag ich immer und hoffe das es die Nachbarn nicht hören.

Vorrangig bin ich auch eher der Metal bzw. Hard-Rock fan. Aber beim spielen finde ich auch anderes Sachen recht interessant. Sowas richtung Funk würde ich gern mal versuchen. Auch unter verwendeung von meinem WahWah.
Mit den Effektgeräten experimentiere ich auch etwas herum. Suche halt "meinen Sound".

Schön sich hier mit gleichgesinnten auszutauschen.

Gruß Marcus
 
Das klingt doch gar nicht verkehrt :great: Bei Tabs muss man halt immer bedenken, dass die meistens auch nur näherungsweise stimmen, das gilt leider auch für Songbücher...falls Du das noch nicht kennst bzw. zum Vormerken (Du erwähntest fehlenden Internetzugang...?): Das Programm Guitarpro bzw. die kostenlose Variante Tuxguitar ist wärmstens zu empfehlen. Damit kannst Du Tabs im Midiformat abspielen, Geschwindigkeit anpassen etc., was zum Üben echt Gold wert ist. Die Tabs gibts zu Hauf im Netz, qualitativ ist die Bandbreite da allerdings auch sehr groß. Für die meisten bekannten Songs gibt es aber sehr gute Tabs, größtenteils mehrspurig bzw. mit allen Instrumenten. Sound ist dann zwar auch Midi, hat aber auch Vorteile: Man kann die Tonart schnell anpassen, ohne umzustimmen...

Ansonsten bin ich ja bekennender Fan von Hr. Stetina :) Die beiden Metal Rhythm Bücher habe ich auch durchgeackert. Die Lernkurve ist teilweise steil, aber es lohnt sich definitiv, dran zu bleiben. Manche Sachen könnten besser erklärt werden, glaube aber das ist prinzipbedingt bei Büchern so. Ich habe zumindest noch keins gesehen, wo das nicht an der einen oder anderen Stelle gewesen wäre. Aber das kann man heutzutage glücklicherweise bei Youtube o.ä. im Detail anschauen, wenn man Schwierigkeiten hat. Bei Stetina gefällt mir pesönlich der sehr praxisorientierte Ansatz, man spielt sehr schnell Sachen, die "nach was klingen", halt wie richtige Songs und nicht unbedingt dröge Übungsstücke. Speziell im zweiten Band kommt dann aber auch einiges an Theorie an die Reihe, es geht also auch in die Tiefe und wer noch mehr möchte, wird auch fündig (Speed Mechanics, Leadguitar Vol.2, Fretboard Mastery gehen ziemlich ans Eingemachte...). Das Rock Guitar Basics hab ich auch, bin ich persönlich aber nicht richtig mit warm geworden...

Sich selber beim Spielen aufnehmen wäre auch noch eine Überlegung wert. PC Interfaces kosten nicht die Welt (<100€), Software gibts z.B. mit Reaper auch sehr günstig (kostet ca. 50€ bzw. man kann es unbegrenzt kostenlos testen, sollte es aber fairerweise kaufen). Damit kann man schnell mal festhalten, wo man steht und hört evtl. nach ein paar Monaten, wieviel man sich verbessert hat :) Oder halt auch, um selbst kreativ zu werden und eigene Ideen festzuhalten...


Schön sich hier mit gleichgesinnten auszutauschen.

Gruß Marcus

Das gebe ich gern zurück :) Sehr schön über das Lieblingsthema zu fachsimpeln :D
 
Grund: Falsch zitiert...
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Ja mit dem Hr. Fischer hatte ich anfangs auch meine Schwierigkeiten. Hab das Buch ja schon eine ganze Weile. Aber ich muss sagen das die CD um einiges besser ist als von Hr. Stetina. Zumindest was das lernen angeht.
Ob es was bringt den Rythmus mitzuklatschen muss jeder für sich entscheiden. Aber einen Riff erstmal langsam und clean abzuspielen und dann nochmal in orig. Tempo (und meist verzerrt) finde ich prima.
So kann man ganz genau hinhören wie es klingen soll.
Das mit Guitarpro werde ich mal im Auge behalten, ebenso die Geschichte mit dem Interface. Derzeit habe ich nur einen 12 Jahre alten Laptop und meine Übungsecke ist schon recht voll.
Wenn wir dann endlich in das Haus eingezogen sind und nicht mehr in der Notunterkunft wohnen müssen habe ich sicherlich mehr Möglichkeiten.

Ich bin auch schon auf den 2. Teil vom Hr Stetina gespannt, hab extra noch nicht groß reingesehen. Aber stimmt das man wirklich gleich gut klingende kleine Riffs hat fetzt und steigert die Freude am spielen.
Ehrlich gesagt erwische ich mich ab und an wie ich die auch einfach mal auf der Westerngitarre spiele, oder Abwandlungen davon mit anderem Rythmus.
Ich glaube bis ich Speedmaniacs oder Fretboard Mastery "brauche" wird noch sehr sehr sehr viel Zeit vergehen.

Aber wenn man bedenkt was die Stetina-Bücher kosten, bekommt man schon eine ganze Menge geboten.

Wie lange spielst du schon?
 
Nicht dass das falsch rüber kam: ich glaube nicht, dass die Stetina-Bücher das non-plus Ultra sind...der Fischer wird sicherlich auch nicht ohne Grund so häufig empfohlen :) Letztlich ist das halt sehr individuell, mit welcher Methode man am besten klar kommt..ist bei Lehrern ja auch recht ähnlich: man kann einen guten erwischen, mit dem man trotzdem nicht klarkommt...

Ich spiele jetzt seit etwa Ende der 90er, gehe das Thema aber erst die letzten +/- 2 Jahre systematischer an, daher interessieren mich effektive Lernmethoden auch recht stark. Die anderen Bücher aus der Stetina-Reihe verbuche ich für mich eher unter "Größenwahn" :D Wenn ich ehrlich bin, werde ich die vermutlich nie durchspielen... gerade zur Methodik steht da aber immer mal wieder interessantes drin. Momentan bin ich bei dem Metal Leadguitar Vol.1, das nutze ich auch in der Musikschule.

Die CDs zu den Büchern sehe ich auch eher als Referenz...zum Üben nutze ich meistens Guitarpro oder ein einfaches Metronom, und spiele erst dann zur CD, wenn das Stück im Originaltempo sitzt. Der zweite Rhythm Guitar Teil ist recht abwechslungsreich, der hat echt Spaß gemacht...
 
Na dann bin ich mal gespannt auf Teil 2. denke mal Ende Januar werde ich dann damit anfangen.
Ja der Hr. Fischer geht halt auch mit recht viel Theorie rein. Das ist für den Anfang eine ganze Menge Input, der einen Einsteiger schnell verwirrt.
Aber die riffs sind gut. Kein Metal, aber das Buch heißt ja auch "Rock-Guitar Basics".
Der gefällt mir ganz gut:
RIff.jpg

Dabei kommt einiges auch mit der Zeit. Aber ob ich jemald in der Lage sein werde Noten zu lesen....das wage ich zu bezweifeln. Also mit dem Rythmus ja, aber die Tonhöhe sehen, erkennen und auch auf der Gitarre dazu spielen.

Ich sehe gerade du wohnst ja in Tennessee....und ich wundere mich schon welcher arme irre noch die ganze Nacht munter ist...:D
 
Wahrscheinlich war ich einfach zu ungeduldig für den Fischer:engel: hatte mir das Buch recht spät gekauft, und irgendwann möchte man halt auch nicht mehr ganz an den Anfang zurück, obwohl das sicher nicht schadet...mehr Zeit müsste man haben :redface:

Bei dem Stetina lohnt es sich, öfter mal sozusagen zwischen den Zeilen zu lesen, da stecken in einem Absatz manchmal sehr komprimiert viele Infos, die man erstmal verdauen bzw. aufbereiten muss.

Das Thema Notenlesen bzw. vom Blatt abspielen ist nochmal ein ganz eigenes (bzw eigentlich schon 2 verschiedene...). Ein Ansatz ist es, sich die Gitarre in Lagen zu unterteilen, dann wird das erheblich überschaubarer...hatte da aber auch nur nen kleinen Einstieg vor Ewigkeiten...wenn man sich damit beschäftigen möchte, gibt es auch dazu Bücher, z.B. dieses hier https://www.amazon.com/Modern-Method-Guitar-Volumes-Complete/dp/0876390114

Ja bin vermutlich noch bis nächstes Jahr in den Staaten...Arbeit halt...hatte auch nicht mehr damit gerechnet, dass in Dtl. noch wer wach ist :)
 

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