Die Suhr wird aber bestimmt in den USA gefertigt, was auch schon mal etwas mehr kostet. Dann kommt auch noch hinzu, dass man für eine Suhr einfach mehr verlangen kann, als für eine Squier. Squier=Einstiegs-Gut-und-Günstig-Segment, Suhr=Boutique.
Es gab vor längerer Zeit mal ein Beispiel, wo ein Hersteller der Welt etwas Gutes tun wollte und ein Produkt für nur wenig mehr des Herstellungspreises angeboten hat. Die Verkäufe liefen schleppend, bis er den Tipp erhielt die Preise zu erhöhen. Viele denken da bestimmt, wie das gut gehen soll, aber es funktionierte. Das Produkt wurde als "wertiger" wahrgenommen im Sinne von teuer=gut.
Bei Lifestyle-Produkten ist es doch das selbe. Viele denken, ohne jetzt eine Grundsatzdiskussion lostreten zu wollen, dass Apple die besten Smartphones baut. Ganz oft hört man dann auch das Argument, dass z.B. Samsung ja billiger ist und von daher doch gar nicht so gut sein. Ein Mac ist von der Hardware her auch nicht groß von einem Windows-PC zu unterscheiden, nur das man bei Apple für einen Speicherriegel einen saftigen Aufpreis zahlt. Da hört man auch oft, dass das ja "bessere" Hardware ist. Würde Apple jetzt die Preise senken, so würde auch etwas von der Exklusivität der Marke verloren gehen.
das ist klar - Markenfetischismus und Hipster Faktor lässt die Kasse klingeln, ohne dass der Mehrwert nicht im Verhältnis zum Aufpreis steht, darüber brauchen wir uns nicht unterhalten. Zieh das mal ab, dann kostet die Suhr keine 3500 mehr, sondern vielleicht 2500. Dann zieh die US Produktion ab, und dann bleiben wir bei 2000 €. So lange dauert es nicht, eine Gitarre zusammenzuschrauben. Mehr als 5-6- Stunden bei geübter Hand dauert das nicht.
Ich glaube auch nicht daran, dass - sagen wir - 2000-2500 € aufwärts ein qualitativ extrem hoher Sprung zu 5000 € Gitarren erwarten lässt. Durch was ?
Ich denke, ab dieser Grenze wird man richtig abgerippt, darunter gibt es Abstufungen, denen man jeweils ihre Kategorie anmerkt, wo man also immer etwas bessere Qualität erhält. Sowohl bei den Komponenten als auch bei der Qualitätskontrolle. Darüber ? Verarsche ...
Ich bin mir dessen bewusst, dass man keine Squier der Welt in ein High End Produkt verwandelt.
Ich wollte nur für insgesamt 250 € eine vernünftig zu spielende Gitarre, die ich bei einem Bekannten stehen lassen kann, um im Bedarfsfall eine zur Hand zu haben. Von daher gehen die 150 € für die Strat, 50 € für die PUs und die 40 € fürs Tremolo i.O. - aber mehr macht keinen Sinn.
Im Gitarrensektor haben wir ja immer wieder die Diskussion Gibson gegen FGN, Tokai, Edwards und Co. Rational gesehen bietet FGN mehr fürs Geld, als Gibson. Aber Gibson steht für Sex, Drugs & Rock'N'Roll, fetten Sound usw. FGN sind doch nur die, die auch Ibanez und Fender Japan bauen. Wenn man die Marke überhaupt kennt. Dafür reden sich viele auch teilweise Mängel schön, die ansonsten in der Preisklasse ein No-Go sind. Ich habe mir damals aber auch eine Gibson Les Paul geholt und keine FGN Neo Classic, obwohl diese einige hundert Euro günstiger gewesen wäre. Da fehlte irgend etwas. Ich hab aber auch eine toll klingende erwischt, wenn auch erst nach dem Wechsel der Hardware die Gitarre so richtig aufblüht...
naja, würde ich auch machen. Verkaufe mal die Les Paul oder die FGN. Wo macht man weniger Verlust ?
Letztens gab es hier einen Thread, wo über die Preisentwicklung der Classic Vibe Squier-Klampfen diskutiert wurde. Der Grundtenor war ungefähr so, das diese Gitarren zwar solide und ordentlich sind, man aber keine ca. 500€ für eine chinesische Squier ausgeben würde. Wenn man der gleichen Gitarre jetzt ein Fender Decal mit "MX"-Seriennummer verpassen würde, wären manche bestimmt bereit den Preis zu zahlen (obwohl es da u.a. auch um das Lackfinish ging, was bei der CV sehr "großzügig" ist).
das habe ich verfolgt. Bei dieser Art von Diskussion fällt mir aber immer wieder eines auf:
Der Besitzer des günstigen Instruments behauptet immer, es sei so gut wie das teurere, deswegen macht es keinen Sinn mehr Geld auszugeben.
Der Besitzer der teureren Strat behauptet das Gegenteil, die billige sei ganz ok, reiche aber nicht so ganz an die teure ran.
Es findet sich fast nie ein Billiger-Spieler der sagt, dass er ja eigentlich schon gerne die teure hätte weil sie besser ist, er dafür aber z.B. das Geld nicht hat.
Umgekehrt gibt es keinen Teuer-Spieler, der zugibt zu viel Geld ausgegeben zu haben, weil die Billige genauso gut ist.
Es kommt mir da eher so vor, dass es darum geht sich keine Blöße zu geben, als darum ehrlich darüber zu diskutieren.
Mir ging es so, dass ich mir sehr gerne den Aufpreis zu einer US Strat gespart hätte - ich fand die probegespielten Mexis aber einfach nicht gut. Schlechteres Handling und spitzerer Sound. Da hätte ich mir 2 zum Preis von einer holen können
Trotzdem kommen bei der Suhr schon edlere Materialien zum Einsatz. Man braucht nicht Denken, dass man aus einer Aldi-Grabbeltischklampfe mit US-Hardware und -PUs einen Custom Shop-Killer macht.
Das geht beim Lack los, der Maserung der Decken, viele sehen auch einteilige Bodys als Qualitätsmerkmal an, obwohl das eher ein optischer Bonus ist. Mehrteilige Body sind nicht instabiler oder "klingen" schlechter. Beim Tremolo kommen "massive" Materialien zum Einsatz usw. Man erwartet auch eine intensivere Qualitätskontrolle. Niemand möchte 3500€ ausgeben und eine leicht schief eingedrehte Schraube vorfinden. Bei den Potis und Kondensatoren wird vielleicht auf welche mit speziellen Werten gesetzt. In die Serienklampfe kommen Potis rein, wo 250K oder 500K drauf steht und niemanden interessiert es, ob das Poti 450 oder 550K hat und die Gitarre dadurch vielleicht etwas zu dumpf oder schrill klingt.
Optikfehler sind eigentlich egal. Ist ja Ironie, für eine abgeranzte Relic einen 1500 € Aufpreis zu zahlen, und sich dann über eine schräge Schraube aufzuregen
Handling und Soundunterschiede hingegen sind da schon wichtig.
Ich kann es nicht belegen. Aber bei den vorher erwähnten Emerson Pre-Wired Potis werden angeblich alle Potis gemessen und zu einem passenden Set zusammengestellt. Ob das stimmt ? Ob es den Sound verbessert ? Who knows. Ich habe schon Strats gespielt und gehört, das war es nicht drin und trotzdem klangen sie cool - bei meiner war es schon drin - ich selbst hätte dafür die 90 € nicht ausgegeben ... aber wenn es schon drin ist
Aber rational gesehen wird die 3500€-Suhr nicht 10x "besser" sein, als die 350€-Squier. Obwohl Musik und Gitarren ja auch eine emotionale Sache sind und die Suhr wird man zur Not auch wieder gut los.
Heutzutage bekommt man durch moderne Fertigungstechniken und Erfahrung, die Chinesen sind mittlerweile auch schon länger dabei, schon für relatives Geld mehr als solide Gitarren, die gut verarbeitet sind, gut bespielbar sind und anständig klingen. Wenn man es "edler" mag, dann muss man halt mehr zahlen, inwiefern es der Aufpreis wert ist, muss man persönlich entscheiden. So eine Suhr ist aber schon was tolles...
meine Rede - der CNC Fräse ist es egal wo sie steht. Günstigere Komponenten lasse ich durchgehen - die Anfänger freuen sich inzwischen vernünftiges für kleines Geld zu bekommen. Aber meiner Meinung nach, wird man ab 2000 €, spätestens aber ab 2500 € verarscht ...
Klar, wenn für eine Mega Super XXXL Dragon Birds PRS ein Ami 50 Std arbeitet, dann kostet das. Aber die Decke wird nicht besser davon, ob sie jetzt vom Ami hand- oder maschinengeschliffen wird.
ach ja - WENN Suhr, dann eher so eine - klassisch - wobei ich mir auch dann wieder lieber ne Strat für 1000 € weniger holen würde.
Was gut genug für Hendrix oder sonstige Ikonen war, sollte mir auch reichen ;-)
Außerdem - obwohl es albern ist - ICH würde mir keine Strat holen, die nicht den klassischen Headstock hat. Auch hier ... Konditionierung war erfolgreich ;-)