Etna
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Moin!
Ich habe gestern dieses Video gesehen:
Und ich finde der bärtige Mann hat da absolut Recht!
Als ich vor über 10 Jahren (Wie die Zeit verfliegt... bin ich alt... ) mit dem Gitarre spielen angefangen habe, wurde mir damals bei Amptown in Wandsbek ein Brüllwürfel von Johnson zu meiner Yamaha Pacifica angedreht. Dieses Teil klang scheiße, war leise wie hulle und zu nichts zu gebrauchen. Das habe ich schnell erkannt und nachdem es ein Jahr lang vor sich dahinstauben konnte, wurde es auf einem Flohmarkt veräußert. Es gab eBay zwar schon, aber in Deutschland hat es kaum eine Sau überhaupt gekannt. Da ich kurz darauf mit dem Basteln angefangen habe, habe ich ein altes Röhrenradio als Amp umgerüstet und - nicht nachmachen Kinder, das war damals dumm von mir und sau gefährlich so ohne PE am Amp mit den Saiten angeschlossen zu sein - habe schnell fest gestellt, dass der Sound eine Steigerung um Faktor 100 wahr genommen hat.
In meiner ersten Band hatten wir kein Geld für einen Proberaum. Daher haben wir einen Deal mit einer Kirchengemeinde gemacht, dass wir im Pfarrhaus gratis proben durften, wenn wir zwei mal im Monat einen Gottesdienst begleiten. Das war auch super, da man gleich gezwungen wurde live Erfahrungen zu sammeln. Das einzige Problem war: Es gab keine Gitarrenverstärker und alles musste über das Pult laufen. E-Drums, Gesangt, beide Klampfen, der Bass... Da war es schon ein Segen, dass DigiTech zu der Zeit neue Pedale auf den Markt warf mit integrierter Speakeremulation. So wurden meine ersten Pedale ein DigiTech HotRod und ein Marshall Edward the Compressor. Den Compressor liebe ich auch heute noch und es fällt mir schwer einen anderen zu verwenden. Das DigiTech Pedal dagegen fristet sein Leben in einer Schublade und wird aus sentimentalen Gründen nicht veräußert.
Aber das ist nicht der Punkt. Der springende Punkt war der, dass ich dann auch zuhause ein kleines Mischpult kaufte, damit ich mit dem HotRod über eine DI Box am Pult meine Sounds basteln konnte, um ähnliche Verhältnisse zu den Situationen live zu haben. Da habe ich mich über die HiFi Anlage verstärkt, die ich eh schon hatte. Gut, das mag nun eine Ausnahmesituation darstellen, aber es hat mir beigebracht flexibel mit Equipment umzugehen. Stelle sich nun einer vor, dass ich permanent auf meinen schlecht klingenden Combo beharrt hätte, wie es teilweise die Kommentatoren unter Glenn Frickers Videos posten, um die grauenhaft klingenden Amps von Line6 zu verteidigen. Schlimm sowas!
Wir leben in einer Zeit, in der die App auf dem Handy zu einem Bruchteil des Preises eines solchen Combos besser klingt als der Combo selbst. Viele werden an dieser Stelle bereits argumentieren, dass das zusammenspiel von Gitarre und Amp fehlt. Das ist wahr, aber dieses Zusammenspiel braucht man als Anfänger noch nicht lernen, wenn man bereits damit überfordert ist seine Akkorde sauber zu greifen oder Melodien lernt. Auch heute noch sitze ich mit meiner E-Gitarre im Wohnzimmer auf der Couch und übe unplugged. Der akustische Klang einer E-Gitarre ist mir daher unheimlich wichtig. Man lernt auch so feinfühlig zu spielen und erkennt Nuancen in seinem Spiel. Da muss einem nicht ein 100 Watter ins Ohr braten. Klar, das geile Gefühl der Wadenmassage bei angeschlagenem Powerchord fehlt. Das kann man gerne in der Bandprobe ausleben. Aber allein daheim beim neue Stücke üben und ein Amp haben, nur um die Nachbarn zu quälen? Nein... ich denke nicht.
Daher kann ich dem bärtigen Mann aufgrund meiner eigenen Erfahrung nur zustimmen und das obwohl es damals keine Smartphones und gute digitale Emulationen echter Amps gab. Ich bin auf eure Meinung gespannt! Würdet ihr einem Anfänger einen dieser billigen schlecht klingenden Combos anraten oder doch lieber eine App mit Kopfhörer/HiFi-Anlage und Üben unplugged?
Schicken Gruß,
Etna
Ich habe gestern dieses Video gesehen:
Und ich finde der bärtige Mann hat da absolut Recht!
Als ich vor über 10 Jahren (Wie die Zeit verfliegt... bin ich alt... ) mit dem Gitarre spielen angefangen habe, wurde mir damals bei Amptown in Wandsbek ein Brüllwürfel von Johnson zu meiner Yamaha Pacifica angedreht. Dieses Teil klang scheiße, war leise wie hulle und zu nichts zu gebrauchen. Das habe ich schnell erkannt und nachdem es ein Jahr lang vor sich dahinstauben konnte, wurde es auf einem Flohmarkt veräußert. Es gab eBay zwar schon, aber in Deutschland hat es kaum eine Sau überhaupt gekannt. Da ich kurz darauf mit dem Basteln angefangen habe, habe ich ein altes Röhrenradio als Amp umgerüstet und - nicht nachmachen Kinder, das war damals dumm von mir und sau gefährlich so ohne PE am Amp mit den Saiten angeschlossen zu sein - habe schnell fest gestellt, dass der Sound eine Steigerung um Faktor 100 wahr genommen hat.
In meiner ersten Band hatten wir kein Geld für einen Proberaum. Daher haben wir einen Deal mit einer Kirchengemeinde gemacht, dass wir im Pfarrhaus gratis proben durften, wenn wir zwei mal im Monat einen Gottesdienst begleiten. Das war auch super, da man gleich gezwungen wurde live Erfahrungen zu sammeln. Das einzige Problem war: Es gab keine Gitarrenverstärker und alles musste über das Pult laufen. E-Drums, Gesangt, beide Klampfen, der Bass... Da war es schon ein Segen, dass DigiTech zu der Zeit neue Pedale auf den Markt warf mit integrierter Speakeremulation. So wurden meine ersten Pedale ein DigiTech HotRod und ein Marshall Edward the Compressor. Den Compressor liebe ich auch heute noch und es fällt mir schwer einen anderen zu verwenden. Das DigiTech Pedal dagegen fristet sein Leben in einer Schublade und wird aus sentimentalen Gründen nicht veräußert.
Aber das ist nicht der Punkt. Der springende Punkt war der, dass ich dann auch zuhause ein kleines Mischpult kaufte, damit ich mit dem HotRod über eine DI Box am Pult meine Sounds basteln konnte, um ähnliche Verhältnisse zu den Situationen live zu haben. Da habe ich mich über die HiFi Anlage verstärkt, die ich eh schon hatte. Gut, das mag nun eine Ausnahmesituation darstellen, aber es hat mir beigebracht flexibel mit Equipment umzugehen. Stelle sich nun einer vor, dass ich permanent auf meinen schlecht klingenden Combo beharrt hätte, wie es teilweise die Kommentatoren unter Glenn Frickers Videos posten, um die grauenhaft klingenden Amps von Line6 zu verteidigen. Schlimm sowas!
Wir leben in einer Zeit, in der die App auf dem Handy zu einem Bruchteil des Preises eines solchen Combos besser klingt als der Combo selbst. Viele werden an dieser Stelle bereits argumentieren, dass das zusammenspiel von Gitarre und Amp fehlt. Das ist wahr, aber dieses Zusammenspiel braucht man als Anfänger noch nicht lernen, wenn man bereits damit überfordert ist seine Akkorde sauber zu greifen oder Melodien lernt. Auch heute noch sitze ich mit meiner E-Gitarre im Wohnzimmer auf der Couch und übe unplugged. Der akustische Klang einer E-Gitarre ist mir daher unheimlich wichtig. Man lernt auch so feinfühlig zu spielen und erkennt Nuancen in seinem Spiel. Da muss einem nicht ein 100 Watter ins Ohr braten. Klar, das geile Gefühl der Wadenmassage bei angeschlagenem Powerchord fehlt. Das kann man gerne in der Bandprobe ausleben. Aber allein daheim beim neue Stücke üben und ein Amp haben, nur um die Nachbarn zu quälen? Nein... ich denke nicht.
Daher kann ich dem bärtigen Mann aufgrund meiner eigenen Erfahrung nur zustimmen und das obwohl es damals keine Smartphones und gute digitale Emulationen echter Amps gab. Ich bin auf eure Meinung gespannt! Würdet ihr einem Anfänger einen dieser billigen schlecht klingenden Combos anraten oder doch lieber eine App mit Kopfhörer/HiFi-Anlage und Üben unplugged?
Schicken Gruß,
Etna
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