Raum für Rap-Aufnahmen - Alles von 0 an

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RecNoob
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Servus,

ich möchte diesen Thread hier ein wenig anders gestallten als andere "übliche" Threads zum Thema Raumakustik. Doch bevor ich mit dem Eigentlichen beginne möchte ich noch einige Einzelheiten loswerden.
Es ist mir bewusst, dass es bereits mehrere Threads auf diesem Forum, als auch im ganzen Internet zum Thema Raumakustik kursieren, jedoch werde ich beim durchlesen dieser Einträge nicht schlauer, da es viele verschiedene Meinungen gibt, die sich gegenseitig im Weg stehen.
Paradoxerweise würde ich es aber mögen, wenn sich viele Hobby- oder auch Berufsmusiker zu diesem Thema hier äusern würden.

Zu mir:
Ich möchte gerne hobbymäßig Rap/Hip Hop/R'n'B Vocals aufnehmen, weswegen ich am Anfang dieses Jahres das Rode NT1-A (Großmembran Mikrofon mit Nierencharakteristik - Mag sein, dass es nicht allen geläufig ist, soll jetzt nicht arrogant rüberkommen ;)), das Audio Interface Focusrite Scarlett 2i2 und noch einen Laptop mit ordentlich Arbeitsspeicher, etc. gekauft habe. Von dem Equipment her (von der Qualität und von dem was sie selber taugen), soll das erstmal ausreichen, für das was ich vorhab/später vorhaben werde.
Gleich nach dem Auspacken des Mikrofons und des Audio Interfaces habe ich mein "musikalisches Talent" unter Beweis gestellt mit der Erkenntnis "Oh, das hört sich nicht so gut an, wie bei anderen Musikern aus Fernsehn oder Youtube".
Und damit meine ich nicht, dass es in erster Linie an mir lag (also doch irgendwie schon, Übung macht den Meister) sondern, dass die Audioqualität mich erschrocken hat.
Das Ergebnis hörte sich an, als ob ich in ein Headset-Mikrofon reinrappte/sang/sprach und nicht so schön, nicht so klar wie bei den anderen. Der Raum war einfach rauszuhören. Es sei hinzuzufügen, dass ich in meinem normalen Schlafzimmer erste Takes aufnahm.
Mir war bewusst, dass es ein starkes Verhältnis zwischen dem Sound und dem Raum, in dem aufgenommen wird, geben muss, da ja die professionellen Musiker bestimmt nicht aus Spaß in meist dunklen abgeschotteten Räumen aufnehmen.
Nach scheiternden schnellen Versuchen die Qualität mit Kissen HINTER dem Mikrofon zu verbessern (Keine Auswirkung), griff ich auf eine Lösung, die hier im Video zu sehen ist:

Ich ersparr euch neun Minuten, hier die Kurzform: in einem Behälter, in dem das Mikrofon reingestellt wird, wird an jede Innenfläche Pyramidenschaumstoff befestigt. Das Ergebnis ist für diese einfache Lösung, meiner Laienmeinung nach, großartig.
Das erhoffte Ergebnis blieb bei mir jedoch aus. Zwar klang es um einiges trockener als vorher mit den Kissen, meine Stimme aber plötzlich (damit hab ich um ehrlich zu sein nicht gerechnet) viel zu basslastig.
Nun bin ich auf der Suche nach effizienten Möglichkeiten, meine Aufnahmequalität zu verbessern.

Jetzt zu meinen eigentlichen Fragen:
Rein theoretisch, ohne dass ich euch jetzt Skizzen meiner Räume aufzwinge.

1. Kann ich jeden beliebigen Raum zum Aufnehmen verbessern? Mir kam da mal was zwecks Raummodi zu Ohren.
2. Was sind Raummodi genau? Wenn alle meine zur Verfügung stehenden Räume von diesen Modi her schlecht sind, habe ich dann keine Chance gute Aufnahmen zu bekommen?
3. Stimmt es dass man "nur" den Raum hinter dem Sänger bearbeiten muss, wenn das verwendete Mikrofon Nierencharakteristik aufweist?
4. Wo kommt was für ein Schallabsorber im Raum hin?
5. Wie stark soll ein Raum behandelt werden, damit es für vernünftige Aufnahmen reicht?
6. Wie tief sollten Pyramidenschaumstoff/Basstraps möglichst sein?
7. Wie sieht das mit Basstraps an sich aus? Ich hab gelesen die Ecken soll man ganz von Boden zur Decke damit füllen. In alle Ecken oder die zwei diagonalgegenüberliegenden oder wie genau?
8. Alternativen zu Pyramidenschaumstoff/Basstraps? Selbstgemachte Sachen, gerne mit eigener Meinung.
9. Check out my mixtape on soundcloud, straight fireeeeeee - kleiner Scherz am Rande:D
10. Ich habe zwei Räume zur Verfügung. Der eine ist mein Schlafzimmer und der andere mein etwas kleinerer Hobbyraum mit Dachschräge.
Das Schlafzimmer ist mehr vollgestellt, hat jedoch größere kahle Wände. Im Hobbyraum steht nicht so viel, hat aber eine Dachschräge und sonst kahle Wände. Jetzt allein aus der Theorie heraus, welchen sollte ich bevorzugen?
11. Ich hab hier ein Bild von einem Homerecordingstudio eines amerikanischen Rappers. Wieso hängen bei ihm jene Schallabsober genau da? Die Basstraps gehen auch nicht durchgängig von Ecke zu Ecke.
Für mich macht es dein Eindruck, als ob da nicht so richtig ein System dahinter steckt. Die Songs jedoch albumhafte Qualität aufweisen.

Auf die Schnelle sind das alle Fragen, die mir einfielen. Ich weiß, dass das viel Text um wenig Thema ist, aber ich möchte gerne das Grundwissen um Raumakustik erlangen.
Ich erfreue mich an jeder Antwort, die nicht "hängs irgendwo auf und probier mal" lautet.
Falls es dieser Thread erlaubt, würde ich bei großzügiger Hilfe auch Planskizzen der jeweiligen Räumen erstellen, um in eine "fortgeschrittene Planung" zu gehen.

Gruß

RecNoob.
 
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1. Kann ich jeden beliebigen Raum zum Aufnehmen verbessern? Mir kam da mal was zwecks Raummodi zu Ohren.

JA durchaus, aber es ist trotzdem nicht jeder Raum gleichermaßen geeignet für Aufnahmen gernerell oder für unterschiedliche vorhaben.
2. Was sind Raummodi genau? Wenn alle meine zur Verfügung stehenden Räume von diesen Modi her schlecht sind, habe ich dann keine Chance gute Aufnahmen zu bekommen?

https://de.wikipedia.org/wiki/Raummode
3. Stimmt es dass man "nur" den Raum hinter dem Sänger bearbeiten muss, wenn das verwendete Mikrofon Nierencharakteristik aufweist?

https://de.wikipedia.org/wiki/Richtcharakteristik

Da bei einer Niere der Schall primär von vorne eintrifft, bzw. der Einfallwinkel eher von vorne ist, macht es schon Sinn den BEreich hinter dir zu dämpfen oder zu Streuen um die direkten Reflektionen von der Wand zu vermeiden. Nichts desto trotz würde es in einem schlecht klingenden Raum nicht ausreichen.
Kommt jedoch auf viele Faktoren an, Entfernung zu den Wänden, Entfernung von dir zum Mikro, wie sind die Decken/ der Boden behandelt, was willst du erreichen ( vermutlich eher trockene Aufnahmen), usw.

4. Wo kommt was für ein Schallabsorber im Raum hin?

einer Link einer Rechts und einer auf Kopf schräg oben.
So einfach ist es leider nicht.
Um so kleiner der Raum, umso mehr wird es vermutlich sinnvoll sein eher Trockene Aufnahmen hin zu bekommen.
Es lässt sich da nur schwer eine generelle Aussage treffen.
Eine Idee wäre halt mit dem Rücken so nah es geht an eine Wand welche Gedämpft ist und in der direkten Richtcharakteristik des Mikros auch eher zu dämpfen und die Gegenüberliegende Seite mit Diffusoren zu behandeln. Den kompletten Raum relativ hart zu dämpfen funktioniert auch.
Problem ist das viele halt ungleichmäßig arbeiten, sprich sich dünnen Noppenschaum überall drannklatschen und dann Wunder erwarten, sich dann jedoch wundern das die Aufnahmen dumpf klingen da im Prinzip nur die Höhen bedämpft sind.
Am besten im Homerecording BEreich erstmal try and Error das Mikro an unterschiedlichen Stellen im Raum aufstellen und hören wo es am besten klingt, bzw. dem was du als gut empfindest am nahsten kommt.
Von da aus dann mit Dämpfung weiter rum experimentieren um zu optimieren.
Alternativ ins Thema einlesen und mal ne REW Messung machen.
https://www.tonstudio-forum.de/blog/index.php/Entry/26-REW-Workshop-Messung-der-Raumakustik/
Dies hilft dir aber nur wenn du weißt was du erreichen willst und dich ins Thema einarbeitest.

5. Wie stark soll ein Raum behandelt werden, damit es für vernünftige Aufnahmen reicht?

Kommt darauf an was du als vernünftig empfindest und was du erreichen willst, bei einer Choraufnahme in einer Kirche hast du selten die Möglichkeit die hohe Decke ab zu hängen aber ein versierter Toningenieur wird trotzdem geile Aufnahmen hinbekommen ;-)
6. Wie tief sollten Pyramidenschaumstoff/Basstraps möglichst sein?

Bis wie weit runter in den BAssbereich willst du deinen Raum dämpfen?
7. Wie sieht das mit Basstraps an sich aus? Ich hab gelesen die Ecken soll man ganz von Boden zur Decke damit füllen. In alle Ecken oder die zwei diagonalgegenüberliegenden oder wie genau?
welche Probleme im Bassbereich hast du? um so tiefer du dämpfen willst, um so mehr Material musst du verbauen
Grundsätzlich ist dies eine der Wenigen allgemein gültigen Dinge die man für einen Regieraum tätigen kann, nämlich das man selten etwas verkehrt macht wenn man alle 4 Eckenkomplett behandelt.
Hängt aber auch wieder von deinen speziellen Problemen ab wie sehr und ob es zwingend notwendig ist.

8. Alternativen zu Pyramidenschaumstoff/Basstraps? Selbstgemachte Sachen, gerne mit eigener Meinung.

Sonorock ist für BAssabsorber von den meisten das Mittel zur Wahl bei Bassabsorbern und Thermarock 50 bei Breitband bzw. Absorbern für den oberen Frequenzbereich aber auch dort gibt es alternativ viele andere geeignete Materialien und Herangehensweisen.

9. Check out my mixtape on soundcloud, straight fireeeeeee - kleiner Scherz am Rande:D

10. Ich habe zwei Räume zur Verfügung. Der eine ist mein Schlafzimmer und der andere mein etwas kleinerer Hobbyraum mit Dachschräge.
Das Schlafzimmer ist mehr vollgestellt, hat jedoch größere kahle Wände. Im Hobbyraum steht nicht so viel, hat aber eine Dachschräge und sonst kahle Wände. Jetzt allein aus der Theorie heraus, welchen sollte ich bevorzugen?

Probiere es aus welcher besser klingt

11. Ich hab hier ein Bild von einem Homerecordingstudio eines amerikanischen Rappers. Wieso hängen bei ihm jene Schallabsober genau da? Die Basstraps gehen auch nicht durchgängig von Ecke zu Ecke.
Für mich macht es dein Eindruck, als ob da nicht so richtig ein System dahinter steckt. Die Songs jedoch albumhafte Qualität aufweisen.

Er hat hier versucht eher seinen Regieraum zu optimieren also die Punkte der Erstreflektion zu behandeln um an seinem Abhörplatz ein möglichst gleichmäßiges Klangbild zu haben.
Zwischen optimiertem Abhörplatz und optimiertem Aufnahmeraum ist generell zu unterscheiden, einfach mall bissel ins Thema einlesen und ein Paar Beiträge dazu im Forum suchen ;-)

Edit: in der Annahme das er bei Rapmusik auch viel BAsslastiges mit mischt wird sein Dünner Akkustikschaum da wohl nach unten hin nicht viel bringen, aber wenn man seinen Raum und dessen Schwächen kennt kann man auch entsprechend mischen. Sprich, wenn ich weis das ich eine Mode bei 80 HErz habe und dadurch bedingt den Bassbereich vielleicht zu dünn mische, dann kann ich ihn einfach dicker mischen und dann halt an anderen abhören Referenz hören. Entspanntes Arbeiten ist aber was anderes
 
Zuletzt bearbeitet:
Servus,

danke für deine Antworten auf meine Fragen. Es wurde einiges erklärt, von dem ich noch nichts wusste, schon mal Danke dafür.
Der theoretische Aspekt wurde also vorerst ein wenig geklärt aber nun mal par Fragen zur Praxis.
Diese Fragen ähneln der Vierten wieder.
1. Wenn ich jetzt mit der Mikrofonposition herumexperimentiere, wie kann ich feststellen, was genau an Schallabsorbern/Diffusoren/Basstraps und vor allem wie viel benötigt wird?
1,5. Gibt es da irgendetwas was mir sagen kann, welche Frequenzen ich genau/ungefähr bearbeiten sollte? Ich könnte ja wie du oben beschrieben hast, alles zukleistern aber das Ergebnis würde wahrscheinlich auch nicht überzeugen, da von einer Frequenz zu viel weggenommen wurde und andere "störende" Frequenzen noch unantastbar geblieben sind.
Noch zwei etwas blöde Fragen: Kann man überhaupt aus Versehen (oder auch gewollt) einen Frequenzbereich zu stark absorbieren?
Und: Wenn ich einen Raum soundtechnisch trocken bekomme, aber trotzdem weitere Absorber einbaue, verändert sich der Sound bei der Aufnahme? Oder bedeutet trocken, dass das wirklich der Nullpunkt ist und weniger nicht mehr geht?

Hoffe wieder auf gute Antworten :great:
 
Hallo,

Wenn ich einen Raum soundtechnisch trocken bekomme, aber trotzdem weitere Absorber einbaue, verändert sich der Sound bei der Aufnahme? Oder bedeutet trocken, dass das wirklich der Nullpunkt ist und weniger nicht mehr geht?

...im Extremfall kannst Du einen Raum akustisch zu Tode dämpfen, dann wird es aber sehr unangenehm, darin zu singen. Ähnlich wie bei den mit Noppenschaumstoff ausgekleisterten Hasenställen, die gerne vollmundig als "Booth" herumgeboten werden ;) Dazu zähle ich auch mal ganz einfach diesen mobilen Schaumstoffschrank, zu dem Du das Video verlinkt hast.

Von vorne mal: Mit Deiner Ausrüstung hast Du ein solides Einsteigerequipment (gut, über das NT1a läßt sich trefflich streiten...), aber das reicht noch lange nicht an professionelle Ausrüstung und vor allem auch die Erfahrung heran, die ein Profi-Tonkutscher im Studio Dir voraus hat.
Was Dich jedoch nicht demotivieren soll! Auch zuhause können sehr gute Aufnahmen gelingen, aber löse Dich erst mal von den ausproduzierten professionellen Vorbildern.
Mit der Aufnahmetechnik muß man üben wie mit einem Instrument, und auch das Mixen will gelernt sein.

In Sachen Raum solltest Du erstmal festlegen, WAS überhaupt an dem Raum akustisch stört... vielleicht ist der Mangel an einer ganz anderen Stelle. Eine Messung im Raum, REW wurde schon genannt, wäre sicherlich ganz aufschlußreich, ebenso ein Soundbeispiel von Dir mit genauem Kommentar, was Dir daran nicht schmeckt.

Viele Grüße
Klaus
 
Hey Klaus,

danke für deine Antwort und deine aufmunternden Worte :great:.
Mir war es bereits klar, dass ich mit diesem- ich betitel es jetzt mal als Standart-Equipment- nicht an eine Profiqualität rankommen kann. Es sollte erstmal für das Hobby ausreichen.
Gerne würde ich ein Soundbeispiel aufnehmen um alles zu veranschaulichen. Wenn ich demnächst die Zeit finde werde ich die Datei mit par kurzen Sätzen hochladen.

Gruß
 
Gruß an alle, die noch diesen Thread verfolgen oder zufällig vorbeischauen.
Hier nun die Testaufnahme auf Soundcloud um euch ein Beispiel zu bringen, was mich genau stört.
https://soundcloud.com/user-645522096/testaufnahme
Mein Problem noch genauer, kurz und schriftlich niedergeschrieben:
Die Aufnahmen klingen alle im Vergleich zu professionellen Aufnahmen recht "hellhörig". Wenn ich eine unbearbeitete Mono-Aufnahmespur (also wirklich nur eine, ohne doubles, etc.) mit dem Instrumental/Beat laufen lasse, hört man sofort raus, dass die Vocalspur "auf die Instrumentalspur draufgelegt wurde". Ich weis nicht, wie ich das anders formulieren soll. Klar spielen hier auch das richtige Mixing und Mastering eine rießen Rolle, aber ich möchte erstmal die Probleme rein aus der Sicht der Raumakustik beheben.

Freue mich auf eure Antworten,
Gruß
 
Ich finds jetzt garnicht so schlimm.
Das "aufgesetzte" hängt halt mit deinem Mix zusammen.
Hihop und Rap Geschichten werden ja meist über fertige Beats geballert.
Problem dabei ist aber das die Beats meist schon komplett hochkomprimiert sind und sich die Vocals meist nur sehr schwer vernünftig dazu mischen lassen.
Deine Aufnahme an sich finde ich durchaus ok.
Bissel wet halt aber ich persönlich finds für den Hausgebrauch ok.
Probier einfach mal mit etwas Abstand zu der Wand hinter dir mit den Regalen zu stehen, damit diese Diffus wirken können, den Schall der durch den Raum wandert und von der Wand hinter dir wieder ins Mikro gelangen würde also streut.
Wichtig ist natürlich auch der Abstand zum Mikro.
Abgesehen vom vielleicht sogar erwünschten Nahbesprechungseffekt hast du dadurch schon mal weniger Raumanteil mit drauf wenn du näher ran gehst.
Dann einfach mal die Matratze von deinem Bett nehmen und vor das Mikro stellen.

Alternativ auch mal genau umgedreht ausprobieren, also vor dir durch die Regale den Schall zerstreuen und hinter dir mit der Matratze etwas bedämpfen
Manche Leute singen auch in ihren vollen Kleiderschrank ;-)
Dies sind jetzt keine allgemeingültigen Ratschläge aber halt Anregungen um selber zu experimentieren.

Ansonsten wären partielle Breitbandabsorber definitiv ne Idee um Flatterechos los zu werden und im Frequenzbereich der Vocals ein bissel Ruhe rein zu bringen.
Hier mal ein Video wo du in einem kahlen Raum einen Eindruck von der Veränderung des Klangs bekommst bei dem verkleistern von Absorbern.


Da du primär Vocalaufnahmen machen möchtest und bestimmt keine Unmengen an Geld ausgeben willst würde ich einfach probieren durch ein Paar Absorber an den Wänden und den altbewährten Klatschtest + Testaufnahmen einen angenehmen Raumklang zu erzeugen und mir dann mit dem Mikro eine schöne Stelle im Raum suchen.

Probieren geht immer noch über studieren.
 
Deine Aufnahme an sich finde ich durchaus ok.
Bissel wet halt aber ich persönlich finds für den Hausgebrauch ok.
mal ganz im ernst, aber die Einschätzung ist vollkommen daneben...
der Raum ist in diesem Zustand für den genannten Zweck völlig unbrauchbar, ohne wenn und aber
da ist nicht nur Echo drauf, sondern die Wände schwingen (anscheinend) resonant mit
dafür klingt aber die Stimme vor dem Mikro ganz passabel :great:
für die Aufnahme liesse sich das noch herausrechnen, aber Abhören in der Umgebung wäre extrem schwierig - ausser man arbeitet permanent unter Kopfhörern.

cheers, Tom
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Manche Leute singen auch in ihren vollen Kleiderschrank ;-)
um sich dann hier den Hinweis abzuholen, sich um 180 Grad zu drehen, damit der Schrank hinter dem Mikro steht...
Ansonsten zeigt die empfindliche Seite desselben direkt auf die reflektierende Wand ;)
 
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um sich dann hier den Hinweis abzuholen, sich um 180 Grad zu drehen, damit der Schrank hinter dem Mikro steht...
Ansonsten zeigt die empfindliche Seite desselben direkt auf die reflektierende Wand ;)
So viel zu deiner Einschätzung zum Sinn oder Unsinn von Micscreens :D

Ne quatsch, sicherlich hast du recht aber du denkst glaube ich auch in ganz anderen Dimensionen bzw. hast über die Jahre viel höhere Ansprüche als der geneigte Homerecordle, der zwar das Wort "professionell" zu unbedacht in seine Anforderungen mit einbringt aber eigentlich nur das beste aus seinen Räumlichen Möglichkeiten und dem vorhandenen Equipment machen möchte und meist erstaunt ist was es schon für einen Unterschied macht mal ein Paar andere Setups im Raum aus zu probieren.
Mischen wird sicherlich über Monitore schwer aber für eine brauchbare Aufnahme die nicht deinen, aber seinen Ansprüchen genügt muss er bestimmt nicht gleich das Haus neu bauen. :evil:
 
ich habe die Fakten festgestellt, und nicht die Zukunft vorausgesagt ;)
(im Grunde folgt daraus nur, dass dieser 1 Raum behandelt werden muss)
die 'Software' habe ich gar nicht erst genannt (obwohl sie das nach meiner Erfahrung ganz gut hinbekommen würde - weil sie im Endeffekt auch nicht günstiger wäre
(für 800€ bekommt man schon einiges)
dass Fass mit den Mic-Screens sollte an dieser Stelle besser zu bleiben - da gab es vor nicht langer Zeit schon mal sehr eindeutige Ergebnisse
wenn es auf Kammfilter versus Echo hinausläuft, wäre mir das Echo lieber :D

cheers, Tom
 
Servus von mir wieder,
danke für eure Antworten und Anregungen. Ich habe vor zwei Tagen das Internet nach selbstgebauten Acoustikpanels durchforstet und kam dabei auf zwei vielversprechende Videos auf Youtube.

und dieses hier

Kurze Zusammenfassung: Ein Holzrahmen gefüllt mit Dämmwolle/Dämmmaterial umhüllt von Baumwollstoff. Das Endprodukt ist bei beiden Videos fast gleich. Ich würde hierbei eher zu zehn etwas dickeren Panels greifen (vorerst geplant: 6 cm Dämmmaterial und 6 cm Luft zwischen Wand und Dämmmaterial), da ich meine etwas von einer stärkeren Absorption bei einem Luftpolster zwischen Dämmung und Wand gelesen zu haben.

Auch wenn das jetzt zu knapp wird frage ich euch dennoch nach eurer Meinung zu diesen Konstruktionen. Morgen wird voraussichtlich der einzige Tag der Woche sein, an dem ich die Besorgungen erledigen kann. Also schlimmsten Falls würdet ihr mir davon abraten, ich aber die Panels bereits gebaut haben. Was solls? :D

Bei aussagekräftigen Fortschritt kann ich euch dann gerne das endgültige Ergebnis präsentieren.

Bis dahin,

Gruß
 
Ich würde normale gelbe Glasswolle 15cm dick nehmen, und diese in einen 20cm Rahmen packen. Dies gibt dir ausreichend absorption bis ca 150hz runter und deckt somit den relevanten Stimmbereich gut ab.
20cm breite Leimholzbretter gibt es günstig im Baumarkt in verschiedenen Länge. So muss man wenig selbst sägen.
15cm Dämmwolle sollte als Rolle(Klemmfilz) zu besorgen sein.
Eine einfache Folie um die Dämmwolle verschließt diese gut gegen Staub und hat akustisch keine negativen Auswirkungen.
cheers
Mika
 
Bei der Luft geht es darum das ab einer bestimmten Stärke mehr Material nicht zwingend notwendig ist da Abstand dahinter den selben Effekt hat.
Wenn du allerdings mit zu dünnem Dämmmaterial arbeitest kannst du dir ausrechnen das mehr Wandabstand auch nichts bringt.
10 CM stärke sollte die Steinwolle/ Glaswolle schon mindestens haben, mehr ist um so besser um tiefer runter zu dämpfen, aber nimmt halt auch mehr platz weg und sieht teilweise unansehnlicher aus im Raum :)
Muss man halt nen Kompromiss finden.
Ich hab meine mit 10 CM Stärke gebaut und mit ca. 5 cm Wandabstand angebracht habe aber auch noch Bassfallen in allen 4 Ecken.
Vielleicht sind ja Mobile Absorber auch eine interessante Option für dich um einerseits dein Vocal Aufnahme Setup zu optimieren und danach dann die Erstreflektionspunkte deines Regiesetups, sprich du kannst sie ja dann verschieben und sowohl deine Aufnahmesituation als auch deine Abhörsituation zum mixen verbessern.
Mit festen Standart Dämmwolleplatten könnte der Rahmen dann z.B. 200 x 62 für 2 Platten übereinander sein und du könntest ihn einfach auf rollen oder ein Transportbrett aus dem Baumarkt montieren oder ggf mit Schanieren je nach Bedarf 2 von der Breite her verbinden, usw.
 
Servus,

nach etwas zu langer Zeit hab ich wieder etwas Luft und wollte euch nun den vorerst fertig bearbeiteten Raum präsentieren.
Die Planung zu den Sound Panels ging doch nicht ganz auf, wie ich sie gerne gehabt hätte --> Sie wurden mit anderen Maße hergestellt, da ich nach dem Besuch bei drei Baumärkten keine Zeit mehr hatte weiter zu suchen. Also hab ich das Holz mit dem besten Breite-Maß genommen.

Es wurden insgesamt 11 Sound Panels ge- und verbaut.
Ein Panel hat die Maße 120cm*43,8cm*11,4cm. In diesem Rahmen sind Thermohanfplatten von der Größe 118cm*40cm*8cm verbaut. (Ich hab mich für Thermohanf entschieden, da Stein-/Glaswolle bei der Arbeit kratzt, etc... mir ist es eigentlich egal, ich wollte einfach nach getaner Arbeit nicht groß Aufräumen)
Die restlichen ca. 3,4cm Luft hinter dem Dämmmaterial zur Wand sollen bei tiefen Frequenzen helfen. Nun hab ich den Beitrag von Micha83 gelesen, welcher mich wiedermal eines besseren Belehrt hat- danke dafür :great:.
Rahmen zusammengebaut --> Vorderseite mit Dämmnetz versehen --> Panel mit Stoff bespannt --> Dämmmaterial reingelegt --> Rückseite mit Dämmnetz versehen --> Aufgehangen --> Fertig.

Bei der Wahl des Stoffes hab ich nicht auf die Dicke geachtet. Er sollte nur farblich zu Wand passen, es soll ja auch ein bisschen nach Etwas ausschauen.

Für die Platzierung der Panels wurde auch kein Wissenschaftler angefordert (vielleicht war das auch ein Problem, wird sich ja noch herausstellen). Es wurde darauf geachtet, dass jede Wand mindestens zwei Panels enthält (außer die Wand mit dem Regalen, da hängt nur eines waagerecht drüber aus Platzgründen) und auf den Abstand zwischen Wand-Panels und Panel-Panel.
Genau gesagt : Wandecke --> Abstand A --> Panel --> Abstand B --> Panel --> Abstand B --> Panel --> Abstand A --> Wandecke

Ich lad zwei Bilder hoch zur Veranschaulichung. Ein Panel alleine und zwei Wände des Raumes.
Die Bilder sind mir nicht gerade gut gelungen, da es nur zwei Schnappschüsse mit dem Handy waren. Stellt es euch in Wirklichkeit optisch besser vor :D
Die Testaufnahme mit bearbeitetem Raum findet ihr hier : https://soundcloud.com/user-645522096/testaufnahme-2

Ich bin für weitere Hilfe und Anregungen weiterhin dankbar,

Gruß
 

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Hast du wenigstens darauf geachtet, dass der Stoff auch gut luftdurchlässig ist?
 
Abend miteinander,

Auf die Luftdurchlässigkeit des Stoffes hab ich bei der Wahl nicht geachtet. Es ist ein stinknormaler, dunkelblauer Baumwollstoff- Um genau zu sein 92% Baumwolle und 8% Elasthan hat mir der Verkäufer versichert. Er ist jetzt nicht super dünn aber auch nicht bemerkbar dick, vielleicht mit einem 08/15 T-Shirt zu vergleichen.
 
Also ich finde es deutlich besser als vorher und auch vom Klang her angenehm.
Im oberen Bassbereich schwingt es noch recht eigenartig mit.
Hatte Spaßeshalber mal mit nem EQ rumgespielt und um die 100Herz empfand ich es am schlimmsten.
Lösungsansätze:
-Entweder mit EQ absenken und schauen ob dir die Qualität so reicht
-oder im Raum wo anders aufstellen und schauen ob es beser ist.
-oder dickere Absorber oder Bassfallen
 
Hey Leute,

das sind doch Kommentare, die man gerne liest. Wenn sich etwas in die richtige Richtung bewegt.
Jetzt muss ich doch nochmal eine blöde Frage stellen, damit es zu keinen Missverständnissen kommt:

Ist die Rede bei "wo anders aufstellen" von dem Mikrofon oder von der Platzierung der Panels?
 
Ist die Rede bei "wo anders aufstellen" von dem Mikrofon oder von der Platzierung der Panels?

Da hilft nur Versuch und Fehlversuch. Immer mit offenen Ohren nach einer Aufnahme hinhören.
Kann sowohl als auch, musst Du leider für Dich selber ausprobieren, wo Absorber/Diffusoren hinmüssen und das Mikro nebst Darsteller seinen Platz findet.

Es können auch nur Nuancen sein, also nicht den Kopf in den Windbeutel stecken...:tongue:
 

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