Wie bekommt man eine besonders "grobkörnige" Verzerrung hin?

InTune
InTune
Helpful & Friendly User
HFU
Zuletzt hier
16.11.24
Registriert
04.07.11
Beiträge
7.527
Kekse
58.939
Ort
Süd Hessen
Je nach Verstärkertyp unterscheidet sich der Zerrsound bekanntlich schon drastisch. Wesentlich ist dabei natürlich der Grad der Übersteuerung (Gain) und die Frequenzkarakteristik des jeweiligen Verstärkers.
Aber auch bei typischem Verzerrungsgrad wie einem AC/DC "Crunsh" und vergleichbarer Klangeinstellung für Höhen, Mitten und Bässe, ergeben sich noch unterschiedliche Bilder.
Mesa Boogie steht da mich für einen eher "feinen", "weichen" und "glatten" Ton; Marshall eher für ein "rauhes" Klangbild. Dabei ist IMO nochmal ein Sound zu unterscheiden , wie ihn z.B. Neil Young mit seinen Fender Tweeds fährt, der durchaus "rauh", aber auch durch eine Menge "Fuzz" geprägt ist.

Jetzt suche ich nach Verstärkern oder Gerätschaften, die die im Titel genannte eher grobe Verzerrung, aber möglichst ohne dabei eine fuzzige Note zu liefern in der Lage sind. Vielleicht ist das auch eher eine Frage der Aufnahmetechnik? High Gain steht auch nicht im Focus, sondern die besonders "erdigen" Rocksounds.
 
Eigenschaft
 
Vielleicht ist das auch eher eine Frage der Aufnahmetechnik?
Und vor allem auch der Box.
Ganz klassisch wäre das n Marshall mit ner Greenback-Box, möglichst etwas lauter.

Mein Tipp für wirklich erdigen, trockenen - fast schon perkussiven Klang, der sehr sauber sein kann, ist der Laney VH100R bzw die GH50/100L Amps. Die kommen sehr nach nem JCM800, sind aber deutlich heißer, und etwas dunkler.
In Verbindung mit ner Greenbackbox sehr grob.

Das wäre ein Ansatz. Wohin soll der Amp dich denn bringen?
 
Jo, das was du meinst ist ne Box, die schon hart am Kotzen ist.

So ein Sound geht leider nur mit barbarischer Lautstärke.


Was die Laneys mit nem 2203/04 gemeinsam
Haben sollen hat sich mir zwar bis heute nicht erschlossen, aber sind gute Amps, sehr britisch, sehr roh. Sehr laut.


Alte, verschlissene Röhren die nur noch sehr asynchron laufen bringen so einen Sound auch. Ob das auf Dauer so gesund für den Verstärker ist, wage ich zu bezweifeln, aber er wird auch recht leise :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Mein Tipp für wirklich erdigen, trockenen - fast schon perkussiven Klang, der sehr sauber sein kann, ist der Laney VH100R bzw die GH50/100L Amps. Die kommen sehr nach nem JCM800, sind aber deutlich heißer, und etwas dunkler.
In Verbindung mit ner Greenbackbox sehr grob.

Um die Idee in eine andere Richtung etwas weiter zu spinnen: Was wäre mit einem Orange Rockerverb? Dieses "grobkörnig" ist halt wieder so ein subjektiver Begriff, aber die Rockerverbs entsprechen ziemlich genau dem was ich damit betiteln würde. Box müsste man halt ausprobieren. Greenbacks sind ganz bestimmt keine schlechte Anlaufstelle, aber auch V30 könnte in das Bild passen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
..erstmal danke für die Tipps....

Wohin soll der Amp dich denn bringen?


das ist einfach so eine Geschmacksfrage. Aber je mehr ich mit Amps und Zerrern auseinander setze, um so mehr habe ich den Eindruck, dass Ich einen "sahnigen" LA Toto Sound -so schön das auch klingt- wenig inspirierend finde. Ich nehme an, dass das Maß in dem bei einem Verstärker die Verzerrung mit Kompression verbunden ist, hier einen Einfluss hat. Kompression fördert zwar das "Singen" eines Amps und macht das Solieren leichter, aber Kompression ist halt auch das Gegenteil von Dynamik.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Marshall 1959 + Greenback oder G12H30, HiTreble ganz nach rechts, wenig Bässe und ab geht die Reise ins Land der unbegrenzten Dynamik :D

Aber mit genug "Saft", dass alles noch schön rund klingt.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
das ist einfach so eine Geschmacksfrage. Aber je mehr ich mit Amps und Zerrern auseinander setze, um so mehr habe ich den Eindruck, dass Ich einen "sahnigen" LA Toto Sound -so schön das auch klingt- wenig inspirierend finde. Ich nehme an, dass das Maß in dem bei einem Verstärker die Verzerrung mit Kompression verbunden ist, hier einen Einfluss hat. Kompression fördert zwar das "Singen" eines Amps und macht das Solieren leichter, aber Kompression ist halt auch das Gegenteil von Dynamik.
Ich meinte eigentlich, was du für Anforderungen für die Kiste hättest, außer klanglich :D

Aber ja, da beantworte ich auch dem @AgentOrange ihm seine Frage, die genannten Laneys kannst halt sehr stark pushen, ohne dass die komprimieren - ähnlich wie die 2203s.
Was da dann kommt, kann brachialster Metal sein, oder schönste Rockzerre, es liegt sehr an Dir, und wie Du den pushst.

Son Orange könnte diese Richtung auch bedienen, vor allem im Low-Watt Bereich.
Ne V30 Box kann was sein, sehe ich persönlich aber nicht als besten Kandidaten. Würd mich da eher auf Greenbacks und die direkten Verwandten konzentrieren!

Wichtig ist hier auch, dass es n klassischer Amp ist. N JVM kann dreckig klingen, aber wird nicht so grob wie der Laney.
Übrigens würde ich hier eher Lowgain Pickups nutzen, um das Fizzeln so weit zu vermeiden, wie geht.
 
Joa, offen klingen die, denen fehlt aber komplett das Growlige vom 2203.

Das hat Lustigerweise der Victory Sherriff ganz gut drauf. Besser als so manche vermeintliche 2203-Kopie....
 
Ich meinte eigentlich, was du für Anforderungen für die Kiste hättest, außer klanglich :D

Mir geht es erst mal nur um Sound, ich habe ein Blackstar Series One 50 Topteil, das grundsätzlich schon mal in die Richtung JCM 800 schielt, aber da geht,denke ich, noch mehr. Wie ich die Geschichte dann einsetze, kommt drauf an und sei es nur für Aufnahmen. Da ich auch eine ISO-Box habe ist "laut" auch kein Beinbruch.
 
Der Series One ist ja so ne Mischung aus Plexi und ac30....

Dreh den cleankanal im Push/Pull Mode mal voll auf. Auch den Master, einfach mal alles nach rechts was geht...

Zur Not noch etwas anblasen. Hab mal n Gitarrist gesehen mit dem Ding, der hat sau laut gespielt, hatte aber auch einen tollen, klassischen Sound.
 
Orange OR50 noch mehr als der Rockerverb, nach meinem empfinden.
Sunn Model T, auch ziemlich körnig. Reval Amps bauen da eine saugute Kopie.
Marshall Vintage Modern, zwar nicht mehr im Programm, aber ich fand den auch so schön bröckelig.
Plexis auf Drölf...

Zwar modern aber vielleicht erwähnenswert:
SLO 100 ist für mich auch sehr körnig. Bogner Überschall mit wenig Gain(zu viel wirkt er schnell saturated und zuuu modern und nicht mehr so grob). Rivera Knucklehead Tre ebenso mit wenig Gain. Ein Peavey 5150 macht da auch ne gute körnige Figur. Ich denke mal es gibt da gewisse Möglichkeiten mit wenig Gain eine gute Grobkörnigkeit bei vielen Verstärkern raus zu kitzeln, ebenso das Spiel mit der Endstufensättigung...

Ich würde bei solchen Bröselsounds den V30 immer vorziehen, weil er so schön growlige Mitten hat, das hat kein anderer Speaker in dieser Weise. Der G12M klingt zwar schön holzig, aber knickt bei den Sounds ein und ist im Bassbereich einfach nicht so stabil. Kann natürlich unterstützend wirken. Wenn man es geil findet, wieso nicht?

Ansonsten gibts so viele Zerren die so schön kaputt sind. Verstärker im Zerrkanal runter geregelt mit sehr wenig Gain und dann das Pedal deiner Wahl vorneweg schalten. Meine Anspieltipps(zwar experimentell, aber körnig) sind:
Death By Audio Fuzz War (MUFF-Sound)
Death By Audio Soundwave Breakdown (muss man mit verschiedenen Pickups bzw. Inputgain ausprobieren)
LAL Last Gasp LLuna (mit Voltcontrol)
LAL Sooper Fuzz (sagt der Name eigentlich schon)
LAL Green Monster (hat nix mit nem TS zu tun, und sonst auch extremst kaputt, aber in der moderaten Einstellung evtl brauchbar)
Ramble FX Twin Bender (Tone Benderderivat)
Big Ear Woodcutter (Ratkopie)
Source Audio Multiwave Distortion Pro (da gibt es auch einige sehr gute körnige Distortionengines, die auch an einem cleanen Amp funktionieren)
JPFX Gainsaw Deluxe (interessantes Ding)
...

Man muss auch in gewisser Weise viel mit dem Levelregler arbeiten und kann da noch viel rausholen an "Körnigkeit".
 
Mir geht es erst mal nur um Sound, ich habe ein Blackstar Series One 50 Topteil, das grundsätzlich schon mal in die Richtung JCM 800 schielt, aber da geht,denke ich, noch mehr.

Ich mag dir jetzt echt nicht deinen Amp madig machen, aber wenn du bisserl hier im Forum suchst, wirst du sehen, dass ich schon öfters mal geschrieben habe, dass MIR der Series One aus dem Grund nicht so gefällt, weil er absolut keine Ecken und Kanten hat. Das ist ein sehr "schöner" und glatter Zerrsound, der da rauskommt, wie ein glattgebügelter Mesa Rectifier - viel vom britischen Charakter hat der Series One meiner Meinung nach nicht davon hat die HT-Serie (ab dem 20er) mehr. Außer, wenn man nen Marshall nimmt und dem das Rauhe und Rotzige wegnimmt und mehr Gain verpasst (mit einem JCM800 hat der wirklich sehr wenig zu tun meiner Meinung nach). Das wäre dann wohl die Herangehensweise von der anderen Richtung her.

Was ich damit sagen wollte: Ich kann unter diesen Voraussetzungen SEHR gut verstehen, dass du einen Sound mit etwas groberer Zerre suchst.
Vielleicht auch nichtmal grobkörnig (darunter verstehe ich eher sowas in Richtung Stoner Sound), sondern eben etwas rotziger/roher.
Kannst du natürlich über ein Zerrpedal erreichen (dann vor dem Cleankanal) oder eben mit einem anderen Amp.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Joa, offen klingen die, denen fehlt aber komplett das Growlige vom 2203.
Eigentlich nicht, vielleicht hast du ne kastrierte Version in der Hand gehabt?
ich habe ein Blackstar Series One 50 Topteil, das grundsätzlich schon mal in die Richtung JCM 800 schielt
Finde ich,ähnlich wie @Myxin, zu schön.
Wenns son 1x12 Isocab ist, könntest du einen Greenback drin zum kotzen bringen, zum Beispiel mit nem 18-Watter.
 
Von den Effekten, die ich habe:
Way Huge Red Llama
Fulltone Plimsoul (Sustain nicht so weit aufdrehen, Stage 2 komplet auf)

Ab ca. 05:50 werden beide Regler schön gezeigt (Die Markierung am Poti von Stage 2 ist bei vielen nicht "korrekt", 2 Uhr ist z.B. eigentlich 12 Uhr)


Meinst du evtl den Unterscheid Soft/Hard Clipping?bei Letzterem wird weniger komprimiert, klingt nicht so "smooth" :D
http://www.thegearpage.net/board/index.php?threads/overdrives-and-clipping.882646/
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn du grob körnigen sound willst ganz klar britsch klingender amp allen voran marshall und deren clone oder artverwandte z.b splawn .

Wasfür so was auch sehr gut kommt meiner meinung nach, aber leider nicht günstig ein soldano wobei da von modell zu modell auch wiederruhm unterschiede bestehen.


Die Blackstars klingen für mich meistens fast alle etwas gezähmt im sound gerade in vergleich zu einem marshall.Und die one serie besonders so nach meinen gehör .Aber wie oben schon geschrieben ich würde es mal mit amp anblasen probieren.

welche box fährst du bzw. welcher lautsprecher?Entgegen der meinung anderer hier finde ich gerade den vintage30 keine gute wahl wenn man eben keine fuzzige Note im sound haben will.
Ich würde z.b einen celestion classic lead oder deren verbesserte nachbauten(vorsicht verbessert heißt nicht immer geschmacklich auch besser!)ausprobieren.
 
Suhr Riot klingt für mich sehr nach Eddie. Was nicht schlecht ist, aber schon ziemlich modern(glatt) im Vergleich zu diversen Plexipedalen.

Der Plim Soul klingt mal anders. Zwar sehr topfig, aber recht cool. Vielleicht auch mal den Hobo Drive probieren, wird nur nicht mehr hergestellt.

Evtl auch mal einen Cleanboost vor einen Distortion schalten. Kann auch gut bröselig werden.
 
Vielen Dank hier für den vielen Input! Mir hilft das ungemein beim Denken!

Ich möchte nochmal im Sinne von Crazy Iwan etwas mehr zum Kontext schreiben.

...aber zunächst mal eine Lanze für den Blackstar S1 50! Zwar könnte ich mir vorstellen, da etwas mehr "Grid" in der Zerre zu haben, aber insgesamt ist das für mich einer der besten Amps, den ich je hatte. Die Offenheit und Transparenz im Zerrkanal gefällt mir sehr viel besser, als viele andere bekannte Verstärker.

Da ich auch einen Blues Junior habe, den ich für kleine Sessions nutze, wenn ich nicht viel transportieren will, habe ich auch ein paar Zerrer (Zendrive, Rodenberg 808, Weehboo JTM Drive). All die können aber dem Crunshkanal des S1 50 letztlich in meinen Ohren nicht das Wasser reichen. Mit diesen Pedalen wird es zum Teil im Ansatz zwar schon "gröber" (JTM-Drive; mit dem Zendrive passiert eher das Gegenteil..) wenn es gleichzeitig auch fuzzig (kaputter) wird. Da habe ich also so keine Lösung gefunden. In dem Rodenberg Pedal ist auch der Booster 707 drin. Der klart vielleicht noch etwas auf, aber sorgt eigentlich nur für mehr Gain.

Ich habe auch eine Reihe von Speakern am Start: In der Isobox werkelt ein Jensen Blackbird, der in die Liga der Alnico Speaker gehört; Den Vintage30 mag ich recht gerne und habe da eine Bogner 1x12 Box, die einen tollen Job macht. Last but not least spiele ich das Topteil in der Regel über die dazugehörige 2x12er Box von Blackstar, die ab Werk mit Celestion Neodym Speakern bestückt war, die ich aber, weil die so "hart" und wenig vokal klangen, gegen WGS Invader (letztlich leistungsstarke Greenback Derivate) getauscht habe. Die Unterschiede sind da schon klar hörbar, allerdings im Hinblick auf das geschilderte Problem zeigt sich da kaum ein Effekt - einen Speaker so an seine Grenze zu fahren, dass er clipt (kotzt) ist eigentlich nicht meine Welt...

Was ich mir vorstellen kann, ist das letztlich wie AgentOrange vorgeschlagen hat, Endstufen Zerre der springende Punkt ist. Die ist vom Charakter oft sehr grob, aber nicht so intensiv wie ein Fuzz. Wenn ich mir solche typischen Sound Beispiele mir anhöre, sind da auch eher Plexis am Start. In die Richtung werde ich mal probieren.
 
Was ich mir vorstellen kann, ist das letztlich wie AgentOrange vorgeschlagen hat, Endstufen Zerre der springende Punkt ist. Die ist vom Charakter oft sehr grob, aber nicht so intensiv wie ein Fuzz. Wenn ich mir solche typischen Sound Beispiele mir anhöre, sind da auch eher Plexis am Start. In die Richtung werde ich mal probieren.
Ich erinnere gerne an meinen Tipp, 18-Watter mit einem Greenback - dürfte auch kurz vorm Kotzen noch erträglich laut sein.
Alternativ n Heritage G12M, der ist noch n Tikken leiser, und hat 20 Watt Belastbarkeit. Den kriegst noch schneller an seine Grenzen.
 
Der Greenback ist auch ein G12M, @crazy-iwan ;)
Nur eben ein G12M25. Am Anfang hatten die nur 20W, entsprechend G12M20.

Gibt's die überhaupt als neu-Auflage? Für ein Original muss man wahrscheinlich einen Kredit aufnehmen....

18w über einen Greenback kommt man evtl auch gegen einen Schlagzeuger an. Einen Versuch wäre es wert.

Der One50 hat doch ne power-reduction?...


Das mit den Zerrern ist halt schwierig. Ich kenne kein Overdrive oder Distortion-Pedal, das nicht in irgendeiner Form glättet oder komprimiert, wenn man es in einen anzerrenden amp schickt, ich denke mal das liegt in der Natur der Sache.

Und ein Fuzz ist zu extrem....
@InTune
Wenn du aus Südhessen (evtl Gegend HP?) kommst, dann komm bei mir im Proberaum vorbei. Kannst da meinen 1987x probieren, es stehen immer Minimum 3 verschiedene Boxen rum.
Komme aus HD....
 
Zuletzt bearbeitet:

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben