Dabei ist auch der finanzielle Rahmen weiter hochgegangen
Und die Musikalienhaendler sehen ein dickes Buendel Euroscheine in den Laden laufen.
Geld ist nicht zwangsweise ein gutes Bewertungsmittel und teurer heisst ganz genau gar nicht, dass es besser ist. Preise sind von vielen Faktoren abhaengig. Nur wenige davon haben mit "Qualitaet" zu tun, die meisten Faktoren sind emotional. Markennamen, Endorser ... viele "weiche" Faktoren.
Oft genug bin ich durch die Laeden gezogen und habe mich gewundert, dass die Gitarre "A", die mehr Spass machte als die Gitarre "B", doch so viel preiswerter war. Am offensichtlichsten bei einem Vergleich Yamaha FG730 vs. Taylor 110. Keinen Cent fuer die Taylor, jeden Euro fuer die Yamaha.
Und man kann immer viel erzaehlen, wasauchimmer wie toll diese oder jene Klampfe doch ist ... aber es sind MEINE Finger, es ist MEIN Wanst, es sind MEINE Ohren, die die Gitarre moegen muessen. Was ein anderer meint ist sowas von irrelevant.
Es geht nicht anders als das man entweder sammelt - so wie ich - und feststellt, dass man eine Sammlung von tollen Gitarren hat, von der man jede einzelne mag, wenn aber auch manche halt nur fuer ein Stueck oder einen Stil. Und das ist nicht schlecht, denn man daerf ja durchaus mehr als eine Gitarre besitzen, die Gitarren werden auch nicht eifersuechtig aufeinander oder so.
Oder man sucht und sucht und findet doch nicht das, was tatsaechlich 100% aller Faelle abdeckt und dann faengt man an zu sammeln.
Da kann man gleich anfangen zu sammeln, das ist einfacher. Und so teuer muessen Gitarren auch nicht sein. Der gewaltige Unterschied zwischen einer D42, D45 und D100 liegt nicht im Holz, nicht in der Bespielbarkeit, nichnt im Klang, sondern im Bling und in der Tatsache, dass Martin es sich leisten kann, herbe Aufpreise fuer ein paar Hand voll Abalone zu nehmen.
Geh' spielen, erwarte nicht, dass Du "die Gitarre fuer's Leben" findest, denn da werden noch mehr nachkommen. Wenn Du was fuer's Wohnzimmer/Studio suchst ist Bling hyppsch. Im Liveeinsatz zaehlen andere Dinge mehr. ICH persoenlich wuerde nie im Leben mit einer vollmasiven Martin/Taylor/Gibson auf die Buehne. Dafuer gibt es Martin X-Series mit HPL-Korpus oder Tupperware/Ovation. Alles andere waere mir zu teuer, zu riskant, zu empfindlich. Ich habe keinen Roadie und keine Security, die auf mein Zeug aufpasst. Und mir hat auch schonmal ein Besuffski in eine Gitarre gekotzt. Mitten ins Schalloch.
Mach' Dir keinen Kopp und pass auf die Knete auf.
... und Edith meinte noch, dass man - ausser im Studio - ohnehin keinen Unterschied zwischen einer €4000 Taylor und einer €700 Yamaha hoert. Aber die Taylor mit dem Wert eines Gebrauchtwagens sehr viel eher geklaut oder vandalisiert werden wird.