Vollholzgitarre mit Cutaway bis 2000€

Cywolf
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Hallo Freunde der Gitarrenmusik
ich bin der Wolfgang aus Graz und neu hier. Ich spiele seit 30 Jahren u.a. Bluegrass und habe dafür zwei wunderbare Gitarren (Martin HD28 und Ayers AM45), aber beide leider ohne Cutaway. Seit einiger Zeit spiele ich mit einem Musikerfreund im Duo auch alte Songs aus den 60ern, 70ern und 80ern mit zwei akustischen Gitarren, er hauptsächlich Fingerstyle, ich bin der Flatpicker. Dazu habe ich eine Taylor 110 CE. Nun möchte ich auf eine etwas bessere Vollholzgitarre mit Cutaway (unbedingt!) umsteigen. Ausgeben möchte ich dafür so um 2000 €, wenns weniger ist, auch gut, für die Hammer-Gitarre würde ich auch noch ein paar Hunderter mehr riskieren. Es muss nicht unbedingt eine Martin sein (vor allem nach der letzten Preiserhöhung), Lakewood oder Furch würden mir z.B. auch gefallen. Die Gitarre sollte druckvolle Bässe und klare Höhen haben, am liebsten wäre mir eine Dreatnought. Was habt ihr denn da so zu empfehlen, was lohnt es, sich anzuschauen, welche Erfahrungen habt ihr?
Über Tips oder Links zu entsprechenden Gitarrentests und Diskussionen würde ich mich freuen.
Danke und LG aus Graz, Wolfgang
 
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Hi Wolfgang,
soso, ein Bluegrasser, die sind selten-welcome!:great:
Ich war im Sommer in Graz-super Städtle, aber trotz etwas grösserem Musikladen wahrscheinlich für dich nicht sooo optimal bestückt.

Ich bin grosser Lakewood Fan! Was Martin Seeliger in den letzten 30 Jahren geleistet hat ist sehr bemerkenswert. Er hat wirklich Neues kreiert und mit Traditionellem vereinigt. Ich kenne die Gitarren sehr gut und habe viele in den letzten Jahren getestet-für sich gesehen sicherlich ein echter Meilenstein-vorallem auch in ihrer Version mit Cut und LRBaggs Anthem PU. Nur gehen sie in eine total andere Richtung als "anachronistisch" (das meine ich nicht negativ!) gebaute Gitarren! Diesen markerschütternden "Honk" im Bass und das samtige Knurren guter Traditionals geht ihnen komplett ab-soll ja auch nicht, denn Seeliger baut erfolgreich modernere Alternativen mit straightem Klang, der eher nach vorne geht und durch schlackenlose Ausgewogenheit und gleichmäßige Ansprache gekennzeichnet ist.
Am ehesten dürfte dir noch die D-32 CP zusagen, die noch einen kleinen Anteil "alten Originalklang" mitbekommen hat.

Direkt fallen mir bei deinen Vorstellungen Gitarren von Eastman ein. Die sind sehr traditionell gefertigt und auch abgestimmt. Die Cut/PU Versionen der Top Klasse sind da standesgemäß mit LRBaggs Element ausgestattet, was via PA recht natürlich klingt. Es besteht allerdings auch die Möglichkeit die Gitarren mit LRBaggs Anthem (ist quasi der Element plus trickreiche regelbare Mikrofonerweiterung) zu ordern.
Für deine Vorstellung würde ich aus der Eastman Topklasse die AC520CE (Mahagoni) oder die AC820CE (Palisander) empfehlen. Du wirst überrascht sein!

Liebe Grüsse,
Bernie
 
Hi
Lakewood baut hervorragende Gitarren, aber für bluegrass finde ich den Klang zu "modern"
ist natürlich Geschmackssache.
Wenns nicht unbedingt Martin sein muss, gibts sehr gute Alternativen:
Furch Vintage Serie, allerdings wenig Auswahl mit Cut (Tonabnehmer kann man zur Not ja nachrüsten)
BSG aus Tschechien, hervorragende Gitarren, allerdings kaum Anspielmöglichkeiten
http://www.bsguitars.cz/guitars-photogallery.html

Wenn Asien kein Ausschlusskriterium ist:
Blueridge (Martin Kopie)
Eastman
Tanglewood (Heritage serie)
https://www.musiker-board.de/thread...-vs-martin-d-28-vs-gibson-hummingbird.503898/
https://www.leihinstrumente.de/Gitarren/Westerngitarren/Tanglewood-TW1000-H-SRC-E.html

*flo*
 
Hallo meine Lieben,
habe mich hier heute vorgestellt und eine Anfrage wegen eines Gitarrenkaufes gestellt.
Hatte auch schon zwei Antworten, nämlich von "Saitensauber", der mir empfohlen hat, den Gitarrenkauf-Fragebogen auszufüllen und von Bernie "OldRocker", dem Lakewood-Fan.
Wärend ich nun den Fragebogen ausfüllte, verschwand plötzlich der gesamte Thread.

@Bernie: bitte sei so lieb und schreib mir nochmal, welche Gitarren außer Lakewood (ich glaube, es war die D32 CP) du mir noch empfohlen hast, ich hatte das noch nicht so richtig registriert.

Hier nun nochmal der Fragebogen:

(1) Wie hoch ist das (eingeplante) Budget? Wo liegt die finanzielle Grenze, die auf keinen Fall überschritten werden soll?
Ich habe mir gedacht, so um die 2000 € auszugeben. Habe letzte Woche meinen 60er gefeiert und werd nicht mehr so viele Gitarren kaufen, also soll die Neue für mich ein Hammer sein. Notfalls gehe ich auch auf 2500 € oder knapp darüber, wenn's weniger ist, bin ich natürlich nicht böse.


(2) Soll es eine Westerngitarre, Klassische Gitarre, 12-String, oder sonstiges sein? (Informationen hierzu: https://www.musiker-board.de/wester...schiede-zwischen-konzert-westerngitarren.html )
Es soll auf jeden Fall eine 6-saitige Vollholz-Westerngitarre mit Cutaway (unbedingt!) sein.


(3) Welche Arten des Kaufs kommen in Frage? Neukauf, Gebrauchtkauf? Internet- oder Ladenkauf? In letzterem Falle: Möchtest du eine Empfehlung für ein Fachgeschäft? Wenn ja, welche Gegend?
Ich bevorzuge eher einen Neukauf beim Händler meines Vertrauens hier vor Ort, der mir warscheinlich jede Gitarre besorgen kann. Für das Hammer-Angebot würde ich aber eventuell auch eine gebrauchte nehmen, notfalls auch Internet-Kauf.


(4) Wo setzt du das Instrument primär ein (Zu Hause, Bühne, Studio?) und wie groß ist deine Erfahrung mit akustischen Gitarren?
Ich spiele seit 44 Jahren Gitarre, praktisch fast ausschließlich auf akustischen Gitarren, seit 30 Jahren spiele ich Bluegrass und habe dafür zwei wunderbare Gitarren (Martin HD28, Ayers AM45, beides Dreadnoughts).
Gespielt wird hauptsächlich zuhause, gelegentlich auf der Bühne und kaum im Studio. Dennoch möchte ich ein vernünftiges Akustik-System an Bord haben, vorzugsweise LR Baggs Anthem, das ich vor kurzem auch bei meiner Ayers AM45 nachrüsten lassen habe.


(5) Suchst du eine Gitarre für einen bestimmten Stil ?
Mit einem Freund und Bandkollegen spiele ich seit einiger Zeit auch die guten alten Songs aus den 60ern, 70ern und 80ern und etwas Blues mit zwei akustischen Gitarren, er hauptsächlich Fingerstyle, ich bin der Flatpicker. Zurzeit spiele ich dabei auf einer Taylor 110 CE, möchte mich aber nun verbessern (gitarrenmäßig :))


(6) Welche Korpustypen / Korpusgrößen kommen für dich in Frage? (Informationen hierzu: https://www.musiker-board.de/wester...m-pickups-bei-akustikgitarren.html#post651036 )
Ich möchte druckvolle Bässe und klare Höhen und denke daher in erster Linie wieder an eine Dreatnought.


(7) Welche Sattelbreite würdest du bevorzugen? Gibt es Vorlieben zu Halsdicke oder -form?
Ich habe relativ kurze Würstelfinger, die Martin DCPA4 Rosewood (Sattelbreite 44,45 mm) liegt mir gut in der Hand. Also eher schlanker Hals (meine HD28 taugt mir in dieser Beziehung nicht so besonders) und so um + - 44,5 mm Sattelbreite

(8) Welche Features sind dir besonders wichtig?
[x] Massive Decke
[x] Massiver Boden und Zargen
[x] Cutaway
[x] Tonabnehmer



(9) Hast du Wünsche bezüglich der Holzsorten?

Decke: Sitka-Fichte, eventuell Mahagoni
Boden & Zargen: Palisander, eventuell Mahagoni
Ich lege mich hier aber nicht 100% fest


(10) Weitere Wünsche wie Optik, klangliche Eigenschaften (mit Vergleich?) oder sonstiges:
Wichtig sind mir druckvolle Bässe und klare Höhen
Der Hals sollte gut und leicht bespielbar sein, (Dicke, Breite, Saitenlage)
Die Gitarre sollte einen kräftigen lauten Klang haben, schließlich muss ich damit auch gelegentlich gegen ein 5-saitiges Banjo anspielen :)
Zu den Saiten: Auf der HD28 und der AM45 spiele ich 13er Saiten. Auf der Taylor zur Zeit 11er, damit man vernünftig benden kann. Ich werde die neue wohl wieder mit 11ern oder max. 12ern bestücken.

Vorst mal vielen Dank und LG aus Graz, Wolfgang
 
Hallo im Forum!
Wärend ich nun den Fragebogen ausfüllte, verschwand plötzlich der gesamte Thread.
Der Thread verschwand nicht, sondern wurde eigentlich schon vor der Antwort von "Saitensauber" mit einem neuen Titel in die Kaufberatung verschoben.
Du bist auch per Meldung darüber informiert worden (Fähnchen links oben).

Bitte beachte in Zukunft neben dem richtigen Platz, dass wir hier aussagekräftige Titel wünschen. ;)
 
Hallo,
ojeh, da war wohl mein Großhirn wiedermal zu klein, das hab ich echt nicht gecheckt. Aber habt bitte Geduld mit mir altem Sack, ich muss mich noch etwas mit den hiesigen Gepflogenheiten und dem Handling vertraut machen.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Cywolf Willkommen im Board :hat:
 
Seit einiger Zeit spiele ich mit einem Musikerfreund im Duo <...> Dazu habe ich eine Taylor 110 CE. Nun möchte ich auf eine etwas bessere Vollholzgitarre mit Cutaway (unbedingt!) umsteigen.

Möchtest Du das Instrument vor allem für das Duo haben? Dann solltet ihr testen, wie die Instrumente zusammenpassen. - Möchtest Du das Instrument vor allem für die Bühne haben? Dann kann es sein, dass vielleicht die Taylor schon "besser" ist, als ein möglicherweise akustisch Dir als Spieler besser gefallendes Instrument.
 
Da du schon eine gute Fichte/Palisander Dreadnought hast (HD-28), wäre vielleicht eine mit Fichte/Mahagoni oder Fichte/Ahorn Dreadnought mit Cutaway eine gute Ergänzung ...
 
Hallo zusammen
Erst mal Danke für die zahlreichen Antworten :)

@rw: ja, die Neue ist vorwiegend für das Duo gedacht und wir spielen zu 90% unverstärkt. Daher ist der natürliche Klang und die Lautstärke ein absolutes Kriterium. Ich spiele ja die meisten Solos. wichtig ist auch das Sustain, da wir uns auch an solchen Nummern wie z.B. Black Magic Woman versuchen. Mein Partner spielt eine Martin GPCPA4 Rosewood.
 
Wenn ich ehrlich bin, finde ich Lakewood für den beschriebenen Einsatz (90% rein akustisch, Soloparts usw.) denkbar ungeeignet.

Nachdem ich einige Lakewoods 'mal hier 'mal da anspielen konnte, war ich von der außerordentlöich Qualität angetan. Es sind wirklich absolute Top - Instrumente.

Sie habe nur ein großes Problem, insbesondere, die Gitarre, mit der ich dann ein Jahr lang "gekämpft" habe, eine A 32: man muss den Klang wirklich mögen.

Er ist sehr fein, ausgewogen "modern" - wie flo richtig schrieb. Für Aufnahmen wahrscheinlich ideal, aber rein akustisch auf der Bühne? Eher nicht, würde ich sagen.

Ein gutes PU - System wie das Anthem kann da sicherlich einiges bewirken, aber für Blues, Bluegrass, Folk allgemein in meinen Augen suboptimal.

Ich denke, da ist man bei den "Klassikern" wie Martin, Guild, Gibson, Larrivee u.ä. tatsächlich besser aufgehoben.

Natürlich wie alles, was mit Gitarren zu tun hat, Geschmackssache.

Auch die Auswahl einer Dread würde ich persönlich nochmal hinterfragen. Etwas kleinere Bauformen wie OM, Mini Jumbo oder auch Triple O sind für mein Empfinden insbesondere für Soloparts wesentlich besser geeignet, weil sie einfach dynamischer zu spielen sind und in der Regel eine leichtere Ansprache haben.

Das "Lautstärkeproblem" wird meiner Meinung sowieso immer stark übertrieben. Die Unterschiede sind absolut marginal, eigentlich kaum vorhanden, werden aber immer wieder angeführt, weil es sich so "eingebürgert" hat. Durch einen guten PU werden sie endgültig ausgemerzt!

Ich selbst habe eine Dread und eine OM. Wenn ich in die Dread richtig 'reinhaue, dann ist sie lauter als die OM. Aber tut man das fortwährend?
 
Zuletzt bearbeitet:
Auch die Auswahl einer Dread würde ich persönlich nochmal hinterfragen. Etwas kleinere Bauformen wie OM, Mini Jumbo oder auch Triple O sind für mein Empfinden inbsonere für Soloparts wesentlich besser geeignet, weil sie einfach dynamischer zu spielen sind und in der Regel eine leichtere Ansprache haben.

Das ist auch meine Meinung, testen ist ja möglich mit der Gitarre seines Partners.
Pers. sehe ich eine Grand Auditorium/MiniJumbo als optimale Allroundgitarre.
Nichts absolut spezielles, aber für alles zu gebrauchen.

*flo*
 
Wenn ich ehrlich bin, finde ich Lakewood für den beschriebenen Einsatz (90% rein akustisch, Soloparts usw.) denkbar ungeeignet.

Das ist interessant, ich find die D32 die im Gespräch ist, als nahezu perfekte Idee für den genannten Einsatzzweck.

Der Partner spielt eine Martin OM, da ist eine Dread mMn die natürliche Ergänzung.
Auch der eher warme Martin-Ton kontrastiert prima mit dem helleren "modernen" Lakewood-Sound.
Lautstärke für Solos etc seh ich gar nicht als Kriterium. Der Trick ist, dass der begleitende Gitarrist an der Stelle leiser spielt, nicht, dass man selbst auf einmal deutlich lauter spielt.

Die Fragen die ich mir eher stelle ist:
1. ist hier auf der Bühne wirklich so ein großer Fortschritt gegenüber der aktuellen Taylor? Für's Publikum?
2. Was spricht gegen die anderen beiden Gitarren, die Martin und die Ayers? Das sind doch vernünftige Instrumente die auch (grob grob) im angepeilten Bereich liegen und die Anforderungen beide mehr als ausreichend erfüllen?

Oder geht es mehr darum, sich nochmal was zu gönnen?
Dann wäre vllt auch eine Überlegung einfach noch 1000€ draufzulegen und sich was Schickes/Persönliches genau nach Vorstellung bauen zu lassen..
 
Ich schrieb ja, dass das natürlich Geschmackssache ist. Und natürlich kann der andere Spieler die Lautstärke zurücknehmen.

Aber Lautstärke ist eben gerade beim Solospiel nicht alles. Klangfülle, Durchsetzungsfähigkeit u.ä. sind genauso wichtig.

Und in diesen Bereichen ist eine Lakewood, zumindest die, die ich kenne, eher unterbelichtet. Insbesondere natürlich rein akustisch gespielt.

Aber Deine Frage, warum überhaupt die vorhandenen Gitarren nicht "ausreichen" habe ich mir auch gestellt.....
 
Aber Deine Frage, warum überhaupt die vorhandenen Gitarren nicht "ausreichen" habe ich mir auch gestellt.....

Wenn ich richtig gelesen habe gilt es als Hauptkriterium u.a., dass die neue einen Cut (unbedingt) haben muss

Ansonsten wäre es ja Unsinn, eine sehr gute und gute Gitarre durch eine gleich/ähnlich
klingende zu ersetzen

*flo*
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn ich richtig gelesen habe gilt es als Hauptkriterium u.a., dass die neue einen Cut (unbedingt) haben muss
Das habe ich auch so verstanden, aber diesbezüglich vielleicht eine Rückfrage:
Ich spiele ja die meisten Solos. wichtig ist auch das Sustain, da wir uns auch an solchen Nummern wie z.B. Black Magic Woman versuchen.
Dass die Solos auf der Akustischen etwas anders gespielt werden müssen, brauche ich dir als Gitarrist mit 30 jähriger Erfahrung sicher nicht zu sagen.
Mit Bendings und Sustain wie bei Santana schon gar gar nicht.
Cut ist allerdings nützlich, wenn zumindest von der Lage her Sachen von der E-Gitarre übernommen werden.
Die Erwähnung von "Black Magic Woman" hat mich trotzdem etwas stutzig gemacht.
Wenn da nach 30 Jahren plötzich die Lust auf E-Gitarre-Sounds rauskommt, dann kommst du mit keiner Western auch nur in die Nähe.
 
Hey, tolle Diskussion :)

Zum besseren Verständnis sollte ich einmal erwähnen, das wir reine Spass-Musiker sind, die nur wegen der Freude an der Musik und unserer Freundschaft mit einander spielen, und das meistens alleine und ohne Verstärkung, gelegentlich bei kleinen Feiern im Freundeskreis und selten auch mal ausserhalb dessen auf der Bühne. Wir sind nicht die Vollgas-Virtuosen, bei weitem nicht perfekt, etwas übungsfaul (mein Freund weniger, ich dafür umso mehr), aber wir haben Fun und es gefällt den Leuten.

Die Lakewood ist nur eine Option, ich hatte bei einem Besuch in München im "Just for Music" die Gelegenheit, einige Lakewoods anzuspielen und z.B. mit der Gibson Hummingbird zu vergleichen, und war von der perfekten Verarbeitung und dem glasklaren Sound mehr als angetan. Natürlich sind sie über das ganze Frequenzsprektrum eher ausgewogen, fette Bässe stehen hier nicht im Vordergrund. Meine Ayers ist vielleicht um den Tick bassstärker, klingt aber sonst ähnlich ausgewogen, im Gegensatz zum warmen Klang der HD28.

Zur Bauform und Lautstärke: 30 Jahre Bluegrassspielerei haben meine (unperfekte) Solotechnik geprägt, ich bin es gewohnt, beim Solieren deutlich fester in die Saiten zu greifen. Die OM meines Kumpels ist natürlich dynamischer zu spielen, noch dazu, wo ich vorne unterm Brustkorb ein doch deutlich ausgeprägtes Gebilde mit mir herumtrage, das in Kombination mit meinen nicht allzu langen Armen mit dem fetten Body einer Dreatnought nur bedingt kompatibel ist (mit einer Ovation z.B. gar nicht :)) Sie gibt aber schnell auf und übersteuert, wenn ich die tieferen Saiten meiner Spielart entsprechend beim Solieren kräftiger anschlage.

Das mit der leiseren Begleitung beim Soliern funktioniert nur, wenn keine oder sehr wenige Menschen um uns sind, das machen wir dann auch. Ab einem gewissen Grundgeräuschpegel kann man das vergessen, dann muss man selber etwas lauter werden, damit diejenigen, die zuhören wollen, auch etwas hören. So ist zumindest unsere Erfahrung.

Der Cut: Bei manchen Solos spiele ich bis zum 17. Bund, wir haben auch einen Countrysong, wo ich versuche, eine Mandoline nachzuempfinden, dass geht auch nur ganz oben. Ich weiß, dass ist jetzt nicht die typische Spielweise für eine Akustikgitarre, aber es ist halt mal meine :) Daher möchte ich schon einen Cut haben. Andernfalls wäre ich mit meinen beiden Gitarren eh bestens bedient, da hat Disgracer schon recht...

Und letztlich geht es auch ein bisschen darum, sich noch mal was Gutes zu gönnen und was könnte da besser sein, als eine feine Gitarre. Und es würde vermutlich auch meine Übungsmoral etwas heben ;) Jetzt bitte nicht falsch verstehen, es ist echt nicht so, dass bei uns die Kohle so herumliegt, dass ich mir schnell mal eine 2000€-Gitarre kaufen kann, um die miese Montag-Morgen-Laune zu heben. Das ist für uns schon eine gewaltige Investition, aber die Family ist der Meinung, ich sollte mir das gönnen. Meine Frau hat heimlich anstelle anderer Geburtstagsgeschenke eine Sammelaktion im Freundeskreis dafür organisiert, und die Kohle wurde mir bei der großen Geburtstagsfeier letzten Samstag in einer Karton-Gitarre verpackt überreicht. Es sind einige 100er zusammengekommen, aber natürlich muss ich noch mal ordentlich was draufpacken.
 
Ok, mal ein paar "skurrile" Möglichkeiten, als Denkanstoß.
(1) Die Taylor hat ja einen Cut und ist klanglich anders abgestimmt, als die Martin. Fehlt Dir da etwas, was eine andere normale Gitarre bringen kann oder wäre tatsächlich eine Fuhrparkerweiterung um eine Reso und eine Mandoline "zielführender"?
(2) Eine Guild-Dread oder Jumbo!
(3) Corkonians Banjo-Killer
(4) Takamine hat mal die Flatpicker-Serie (TF340/360) gebaut, gibt's noch als Restbestände, allerdings ohne Cur, aber es gibt wohl ähnliche Nachfolgemodelle auch mit Cut. Wenn die so ähnlich sind, dann könnte das spannend sein, klanglich eigenständig, ausgewogen, könnten eine Alternative zur Martin sein. (Die einzigen takas, die mich akustisch überzeugten.)

Wie übrigens zwei "große" Gitarren gut zusammen harmonieren und verweben können, zeigten Kolbe/Illenberger, wobei Kolbe eine Martin Dread (AFAIR 28) und Illenberger eine Gurian-Jumbo, beide Palisander, spielten. Gibt's für die Jüngeren, die die beiden nicht mehr live erlebt haben, im Web. Wobei Kolbe wohl auch mal eine All-mahagony-Guild (D25) spielte (die war auf den Bildern bei Zweitausendeins abgebildet).
 
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Wie übrigens zwei "große" Gitarren gut zusammen harmonieren und verweben können, zeigten Kolbe/Illenberger, wobei Kolbe eine Martin Dread (AFAIR 28) und Illenberger eine Gurian-Jumbo, beide Palisander, spielten. Gibt's für die Jüngeren, die die beiden nicht mehr live erlebt haben, im Web. Wobei Kolbe wohl auch mal eine All-mahagony-Guild (D25) spielte (die war auf den Bildern bei Zweitausendeins abgebildet).

Groß u. klein passen aber auch ganz gut, aber sicher mit mehr Technik als früher


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