Er meinte, die leichte Arthrose würde sich in eine schwere Arthrose verwandeln, wenn ich weiter Bassblockflöte spiele.
Was soll er auch anderes sagen?
Platt ausgedrückt: jede Belastung, bei der der Körper durch Schmerzen signalisiert, dass sie zu viel ist, führt zu verstärkten Verschleißerscheinungen, die je nach Situation schneller oder langsamer voran schreiten.
Das Sinnvollste ist, beobachten, welche Belastungen schmerzfrei funktionieren und gleichzeitig auf eine Ernährung achten, die die Produktion der "Gelenkschmiere" unterstützt. Letzteres sollte man eigentlich immer tun. Auch dann, wenn noch nichts weh tut. Darüber hinaus wirkt eine
sanfte regelmäßige Gymnastik stimulierend auf die Produktion der Gelenkschmiere.
Suche nach Möglichkeiten, das Gewicht der Blockflöte von den Händen "irgendwie wegzunehmen". Da hilft nur Experimentieren.
Übe schwierige Passagen mit einer anderen (kleineren, leichteren) Flöte, um die Übungsdauer mit der Bass-Blockflöte auf ein Minimum beschränken zu können. Spiele nie länger mit der Bass-Blockflöte, wie es Deine Hände "erlauben". "Nur die Harten kommen in den Garten." wäre hier der falsche Leitgedanke. "Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste" passt da schon eher.
Wenn man sich klar macht, dass die Abnutzung der Knorpelschichten das Grundproblem ist, dann wird auch klar, warum die Bildung der Gelenkschmiere unterstützt werden muss: wo gut geschmiert wird, raspelt nix und wo nix raspelt, da dauert es länger bis die aufeinander gleitenden Flächen abgenutzt sind.
Ebenso müssen unbedingt Entzündungen vermieden werden. Denn auch die greifen die Knorpel an. Entzündungen sind (nicht immer, aber auch) oft eine Folge von Überlastungen. Deshalb die generelle Warnung des Arztes vor belastenden Tätigkeiten und hier im Speziellen dem Bassblockflötenspiel. Mir sind solche Aussagen zu pauschal. Aber mehr kann ein Arzt, der sich mit der speziellen Belastung und den möglichen Entlastungen beim Instrumentalspiel nicht auskennt, leider nicht mitteilen.
Für mich persönlich wäre die Botschaft daraus:
- Schmerzen sind wichtige Warnsignale.
- Beobachte, wann sie auftreten und entwickle Vermeidungsstrategien (nicht nur beim Blockflötenspiel).
- Überprüfe Deine Ernährung
Ferndiagnosen und konkrete Ratschläge ohne Deine Situation und Deine Arbeit am Instrument zu beobachten, sind nicht sinnvoll. Du brauchst einen kompetenten Ansprechpartner in Deiner Nähe, der Dir hilft, die Handhaltung am Instrument so zu modifizieren, dass Du zumindest für kurze Zeit schmerzfrei spielen kannst. Hier gilt in gewisser Weise das Sprichwort "wenn es am schönsten ist, sollte man aufhören". Also keine Grenzen austesten! Sobald man die ersten Zeichen der Überlastung spürt, ist es eigentlich schon zu spät. Also unbedingt vorher aufhören!
Alles Gute!
Und viel Erfolg bei der Suche nach dem für Dich richtigen Weg!
Lisa