Metal-Rhythmus-Gitarre lernen für Fortgeschrittene

oobboo
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Moin Leute,

folgende Situation: Ich spiele seit ungefähr zehn Jahren Gitarre, habe früher viel Post-Hardcore gespielt, dann vor ungefähr 6 Jahren mit Blues angefangen und die letzten zwei Jahre vermehrt Jazz gespielt.
Nun lege ich mir bald eine neue Gitarre zu, um sie auf Drop C zu stimmen und wollte mal etwas in den Metal, vor allem Progressive Metal (Periphery etc), reinschnuppern.

Klar, erstmal ist das alles viel zu schnell für mich im Vergleich zu dem, was ich früher gespielt habe. Allerdings kann man ja auch erstmal mit der halben Geschwindigkeit anfangen und sich langsam steigern, dabei kommt man schneller ans Ziel, als man denkt.

Ich bin wie gesagt kein Anfänger, aber die rhythmischen Figuren, gerade wenn die Leersaite gehämmert wird, machen mir selbst auf halber Geschwindigkeit massive Probleme. Das lebt ja einfach sehr von seiner Rhythmik, aber egal wie langsam ich es spiele, es fühlt sich wahnsinnig unnatürlich an. Ich frage mich gleichzeitig, ob Guitar Pro dabei überhaupt das beste Programm ist, um das zu lernen, weil gerade diese Passagen sehr unnatürlich klingen dabei.

Ich wollte mal ein paar Erfahrungsbericht und Informationen sammeln, eventuell hat ja jemand Tipps für mich? Danke :)

Liebe Grüße
oobboo
 
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Ich würde mir zunächst mal über den Anschlag gedanken machen. Wie machst du das? Stur Wechselschlag? Hast du konkrete Beispiele?
Wenn Guitar Pro unnatürlich klingt, würde ich mir die Rhythmik am Original anhören.
 
Gerade Rhythmus Sachen wie schnelle Palm-Mutes können am Anfang sehr unangenehm sein. Das Einzige, was da wirklich hilft, ist, diese Passagen wieder und wieder zu spielen. Selbst wenn man zu Beginn eine falsche Haltung hat oder es sich einfach nur "falsch anfühlt", je öfter man das macht, desto mehr findet sich die Hand von selbst in diese Muster rein. Irgendwann hat man dann so einen "Klick" Moment, wo's dann auf einmal einfacher wird.
Sowas ähnliches hatte ich bei Creeping Death zum Beispiel. Da ist mir nach ner Minute der Arm abgefallen. Dann hab' ich aber mal 5 Minuten Pause gemacht, was anderes gespielt, und dann wieder probiert. Hat immer noch nicht so gut geklappt. Aber nach ein paar Tagen wiederholt Probieren kam's dann langsam. Das ist einfach Konditionssache.

Wenn sich der Rhythmus an sich falsch anfühlt oder sogar anhört, das kann durchaus daran liegen, dass du alles langsamer spielst. Da kommen dann Sachen raus, die man bei Full Speed gar nicht so wirklich mitbekommt, und das irritiert dan manchmal. Wenn man Meshuggah's Bleed z.B. auf 50% übt, um die Schläge hinzubekommen, klingt das auch ganz anders. Kommt dann wieder auf Geschwindigkeit und Kondition zurück.
 


Beispielsweise ganz simpel die Passage bei 1:40 ungefähr. Das ist zumindest die Passage, weshalb ich das Thema eröffnet habe. Super einfach, aber ich hab Probleme damit. Mit den vermeintlich schwierigen Passagen davor, habe ich (bei verringerter Geschwindigkeit) keine Probleme.

Alles was noch schwieriger ist, da will ich erstmal gar nicht dran denken :D. Da steckt ja auch einfach viel Übung drin!

Ich spiele nicht stumpf Wechselschlag, eher eine Mischung aus diesem und Economy Picking. So, wie es eben am besten passt. Aber ich gebe dir Recht, bei so etwas ist das essentiell.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
@CobaltCore Ich habe mir schon so etwas gedacht, dass die Geschwindigkeit damit auch zusammenhängt, aber wie soll ich es sonst üben, wenn nicht langsam? Einfach machen, machen, machen?
 
Ich nehm bei sowas immer den Geschwindigkeitstrainer von Tux Guitar bzw Guitar Pro. Bei 50% starten und dann 5% steigern lassen nach paar Durchläufen. Bei 75% hört sichs spätestens erkennbar an oder die Tabs sind nicht sonderlich gut. Ausnahme ist wirklich so nen extremes Rythmus geklöppel wie oben schon genannt in Bleed.
 
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@CobaltCore Ich habe mir schon so etwas gedacht, dass die Geschwindigkeit damit auch zusammenhängt, aber wie soll ich es sonst üben, wenn nicht langsam? Einfach machen, machen, machen?
Das ist schon richtig, man kann ja schlecht bei 100% einsteigen. Da muss jeder für sich selbst rausfinden, wie er am besten lernt und trainiert.
 
Wie bereits gesagt wurde, nützt hier am Ende nur üben, üben, üben und das von Dir bereits genannte Langsam anfangen.
Wirkliche Tipps abseits davon hätte ich zumindest noch nich gelesen und auch nich zur Hand.
 
Ich weiß, dass das eigentlich gegen das Konstant-Üben Konzept geht, aber ich hab' des öfteren schon mal ein paar Tage Pause gemacht in denen ich den Song, den ich eigentlich üben wollte, überhaupt nicht gespielt habe. Wenn man sich dann 3-4 Tage später wieder daran setzt, hat man möglicherweise ne frische Sicht auf die Dinge.
Wenn man es zudem vorher fruchtlos probiert hat und die Hände einfach nicht wollen wie sie sollen, ist es manchmal sogar von Vorteil, wenn man sich durch sowas rausbringt und sich dazu zwingt, den Ansatz neu zu finden.
Ich bezweifele, dass das anderen hilft, aber mir bringt Abwarten zwischendurch manchmal genauso viel wie Üben. Soll natürlich jetzt nicht heißen ich lerne nur durch rumsitzen :rolleyes:
 
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Ich weiß, dass das eigentlich gegen das Konstant-Üben Konzept geht, aber ich hab' des öfteren schon mal ein paar Tage Pause gemacht in denen ich den Song, den ich eigentlich üben wollte, überhaupt nicht gespielt habe. Wenn man sich dann 3-4 Tage später wieder daran setzt, hat man möglicherweise ne frische Sicht auf die Dinge.
Wenn man es zudem vorher fruchtlos probiert hat und die Hände einfach nicht wollen wie sie sollen, ist es manchmal sogar von Vorteil, wenn man sich durch sowas rausbringt und sich dazu zwingt, den Ansatz neu zu finden.
Ich bezweifele, dass das anderen hilft, aber mir bringt Abwarten zwischendurch manchmal genauso viel wie Üben. Soll natürlich jetzt nicht heißen ich lerne nur durch rumsitzen :rolleyes:

Geht mir genauso. Da scheint eine ähnliche Adaption zu passieren, wie man sie vom Sport her kennt. Dort ist ja auch nicht das Training selber der Schlüssel zum Erfolg, sondern die Regeneration zwischen den Trainings. Man setzt Reize, es passiert eine körperliche Adaption (typ. Muskelkater) und man bekommt dann eine bessere Ausgangsbasis.
 
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Ich hab auch gute Erfahrung damit mal was anderes zu üben, wenns einfach nicht weiter geht. Letztendlich muss man es, aber wieder und wieder auspacken und üben um weiter zu kommen. Vorallem bei Geschwindigkeit hatte ich das Gefühl, dass man immer wieder an ein Plateau kommt. Irgendwann gehts dann plötzlich weiter, liegt vermutlich an der Motorik die erst lernen muss schneller zu arbeiten und trozdem präzise zu sein.
 
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Da stimme ich zu. Viele Sachen werden erst im Schlaf im Gehirn "abgespeichert". Man sagt ja auch, dass man das, was man kurz vorm Schlafengehen gelernt hat besser behalten kann, als etwas, dass man Stunden zuvor durchgekaut hat.
Mir ist es auch schon öfters passiert, dass ich etwas gar nicht hinbekommen habe und nach ein paar Tagen Pause hatte ich es auf einmal fehlerfrei drauf. Beim Muskelaufbau ist es ähnlich. Die Muskeln Wachsen auch nicht beim Training, sondern in den Regenerationsphasen (Muskelkater ist je nach Stärke aber ein schlechtes Zeichen, da Verletzung ;)), in denen ausreichend Schlaf und gute Ernährung wichtig sind. Wichtig ist es aber auch, wieder rechtzeitig einen neuen Reiz zu setzen, also keine zu langen oder zu kurze Pausen machen.
Wenn ich "komplexe" Sachen auf der Gitarre spielen will, sollte ich auch nicht zu müde und ausgelaugt sein. Dann merkt man nämlich erst, wie sehr einen die erhöhte Konzentration doch schlaucht und man verliert schnell die Motivation.

Also immer schön dran bleiben, wenn es gar nicht klappt mal was anderes Spielen oder eine Pause machen und dann wieder versuchen. Sobald es im Handgelenk oder den Fingern schmerzt, sofort aufhören. Sonst zwingt einem noch einen Sehnenscheidenentzündung zu einer längeren Zwangspause :mad:.
 
Ich weiß, dass das eigentlich gegen das Konstant-Üben Konzept geht, aber ich hab' des öfteren schon mal ein paar Tage Pause gemacht in denen ich den Song, den ich eigentlich üben wollte, überhaupt nicht gespielt habe. Wenn man sich dann 3-4 Tage später wieder daran setzt, hat man möglicherweise ne frische Sicht auf die Dinge.
Wenn man es zudem vorher fruchtlos probiert hat und die Hände einfach nicht wollen wie sie sollen, ist es manchmal sogar von Vorteil, wenn man sich durch sowas rausbringt und sich dazu zwingt, den Ansatz neu zu finden.
Ich bezweifele, dass das anderen hilft, aber mir bringt Abwarten zwischendurch manchmal genauso viel wie Üben. Soll natürlich jetzt nicht heißen ich lerne nur durch rumsitzen :rolleyes:

Die Erfahrung kann ich Teilen.
Wobei das bei mir aber nur funktioniert, wenn man auch wirklich geübt hat.
So, als ob das neu gelernte erst einmal sacken müsse.

Eine Erlaubnis für das Faulenzen und "das kommt von Alleine" ist das also bei mir nicht.
Sondern eher ein "So. Heute habe ich bis zum Erbrechen XYZ geübt, jetzt mal Abwarten, Übermorgen kann ich es dann richtig". :)
 
Wenn dir guitar pro zu unnatürlich klingt kannst du bei youtube die Geschwindigkeit runterdrehen. Oder lädts dir den Track in Audacity (kostenlos), da geht das auch und du kannst es im Loop spielen.
 
Oder einfacher via Best Practice (kostenlos) einfach eine MP3 nehmen und dann die Geschwindigkeit reduzieren (incl. Anpassungen verschiedener Tonhöhen etc. , ganz cool). Aber anders als langsam anfangen und steigern wird's nicht gehen fürchte ich.

http://www.chip.de/downloads/BestPractice_25502393.html

Meist üb ich erstmal ohne Metronom um das Riff ansich zu verstehen und dann steigern.
 
Ich bin wie gesagt kein Anfänger, aber die rhythmischen Figuren, gerade wenn die Leersaite gehämmert wird, machen mir selbst auf halber Geschwindigkeit massive Probleme. Das lebt ja einfach sehr von seiner Rhythmik, aber egal wie langsam ich es spiele, es fühlt sich wahnsinnig unnatürlich an.
Song-Beispiel? Was bereitet dir zum Beispiel Mühe? Es gibt ja alles im Metal, von einfachstem Leersaiten Palm Muting im Viertelnotenrhythmus bis hin zu.....tja, the sky is the limit.

Ich frage mich gleichzeitig, ob Guitar Pro dabei überhaupt das beste Programm ist, um das zu lernen, weil gerade diese Passagen sehr unnatürlich klingen dabei.
Guitar Pro ist super, und mit der optionalen RSE Realistic Sound Engine, die du dazu kaufen kannst, klingt das auch wirklich toll! Da klingt nichts mehr unnatürlich.
 
Da bist auf jeden Fall nicht allein. Ich hatte vor einem Jahr ca. ein ähnliches Problem mit "We Shall Destroy" von Amon Amarth. Es gibt ein main riff (siehe Anhang) welches im Prinzip total simpel ist, nur hab ich es überhaupt nicht hinbekommen (alle anderen Riffs waren gar kein Problem). Nach einer Woche wars mir zu blöd und ich hab dann einfach die das Riff auf das Wesentliche reduziert und die "fill-ins" (also die Leersaitenanschläge) weggelassen. Damit hab ich innerhalb von zwei Tagen original speed erreicht. Aber sobald ich die Leersaiten reingenommen hab ging gar nichts. Nach etwa knapp sechs Wochen hatte ich es zumindest auf 50% speed geschafft, aber darüber hinaus war es einfach nicht machbar.

Zwei Wochen Pause, auf einmal gingen 60% ganz gut. Hab dann einfach nur noch einmal pro Woche die Stellen geübt, schön langsam, immer wiederholt für ca. 10-15 min (mit GP einfach 20x Wiederholung eingefügt für ein bestimmtes Segment) und dann langsam das Tempo gesteigert. Irgendwann liefs dann.

Aus dieser Erfahrung heraus kann ich sagen: manchmal ist es mehr ne Kopfssache. Hab das Lied letztens mal wieder gespietl und hatte direkt am Anfang schon wieder nen typischen Hänger, einfach weil ich innerlich schon verunsichert war ob ichs noch flüssig spielen kann. Das verursacht dann einfach die wildesten Kooridnationsprobleme, dh ruhig bleiben in erster Linie, nicht zu viel nachdenken und sich langsam heranarbeiten. Und nichts forcieren. Wenn es nach 3 Monaten immer noch nicht klappt, weg legen, auf was anderes fokussieren. Man will ja voran kommen. Alles andere ist nur frustrierend.

So Blockaden gibts immer mal wieder. Wirst sicher noch ab und zu mal erleben. Absolut normal ;)
 

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Da hättste aber mit Deceiver of the Gods auch viel Spaß gehabt :D
 
Hatte ich auch :D Aber da wars nicht so extrem. Manchmal ist es einfach super merkwürdig, da geht irgendwas verloren zwischen Hände und Gehirn. Vllt muss ich mehr koksen :D
 
Ich spiele nicht stumpf Wechselschlag, eher eine Mischung aus diesem und Economy Picking. So, wie es eben am besten passt. Aber ich gebe dir Recht, bei so etwas ist das essentiell.
Vorallem bei schnellen Riffings kann ich nur empfehlen konsequent Wechselschalg zu spielen und mal mit Metronom zu üben. Riff auf langsamen Tempo (Metronom bei Playback anmachen) einstudieren und ordentlich mitzählen, bis man drin hat wo die "Zählschläge" hinfallen und da auch die Downstrokes liegen.(*) Danach Tempo steigern.

Die Erfahrung, dass ein Riff einfach nicht will habe ich auch schon oft gemacht (oder fast immer). Schönes Beispiel war das foglende, das wollte ums verrecken nicht. Hab dann erstmal Iced Earth geübt, danach ging es dann besser, aber Originaltempo will immernoch nicht wirklich sauber.
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Das hier ist meine aktuelle zu knackende Nuss - bis ~40-50% denke ich mir immer "Ist nicht so schlimm", aber schneller und ich fliege immer sofort aus dem Takt raus....

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(*)
Und man von seinen eigenen Fingern nicht mehr verwirrt wird
 
Bei den beiden Beispielen würde ich auch kein economy picking sondern Wechselschlag spielen. Dadurch bleibt man leichter im Takt finde ich. Economy picking kann natürlich auch hilfreich sein, wenns komplett automatisiert ist und man den Takt so halten kann. Benutz ich eher, wenns über mehrere Saiten statt einer. Man muss aber auch sagen 196 bpm 16. sind ordentlich schnell, das muss auch erstmal gut geübt sein mit der Rythmik.
 

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