Kaufberatung: Wiedereinsteiger (Erwachsener)

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MahanonLavellan
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Hallo, alle zusammen!

Ich möchte das Klavierspielen wieder zu einem festen Bestandteil meines Alltags machen.
Dazu muss ich mir allerdings erst einmal wieder ein Instrument zulegen, da mein (echtes) Klavier hinter meinem Rücken verkauft worden ist.
Ein Bekannter von mir, zu dem ich aber keinen Kontakt mehr habe, hatte ein Yamaha, das recht gut klang, ist aber mittlerweile ein altes Gerät (10 Jahre?) und ich habe keine Ahnung, welches Modell er hatte.
Dennoch orientiere ich mich grob an diesem Standard.

Mein Fragebogen sieht wie folgt aus:


(1) Welches Budget steht dir zur Verfügung? (Bitte unbedingt angeben!)
bis 1000 EUR;
[ ] Gebrauchtkauf möglich

(2) Ist bereits Equipment vorhanden, das weiterbenutzt werden soll?
[ ] ja: ___________________________________ _______________
[x] nein

(3) Wie schätzt du deine spieltechnische Erfahrung mit Tasteninstrumenten ein?
[ ] Anfänger
[x] Fortgeschrittener
[ ] ambitionierter Fortgeschrittener
[ ] Profi (Berufsmusiker)

(4a) Wo wirst du das Instrument bevorzugt einsetzen?
[x] Zuhause
[ ] auf der Bühne
[ ] im Proberaum
[ ] im Studio

(4b) Wie oft wirst du es bewegen?
selten bis nie

(4c) Welches Gewicht willst du maximal schleppen?
bis zu 25 kg

(5) Zu welchem Zweck benötigst du das Instrument (als Klavierersatz, in der Live-Band, als Soundlieferant im Studio, als Alleinunterhalter-Board, ...)
Klavierersatz

(6) Welche Musik-Stile spielst du und in welchen Besetzungen?
Klassisches Piano

(7) Welche Gerätetypen kommen für dich in Frage?
[x] Klangerzeugung und Tastatur im selben Gerät (Standalone-Geräte)
[ ] Computer + Soundkarte + MIDI-Masterkeyboard (Computer-Software plus separate Tastatur)
[ ] Expander + MIDI-Masterkeyboard (Einzelgeräte jeweils für Klangerzeugung und Tastatur)
[ ] Wie oben, aber Expander 19-Zoll-Rack geeignet

(8) Welche Tastaturgrößen kommen für dich infrage?
[ ] 25
[ ] 37
[ ] 49
[ ] 61 (Standardgröße Keyboards/Orgeln)
[ ] 73/76
[x] 88 (Standardgröße Klavier)

(9) Welche Tastaturtypen kommen für dich infrage?
[ ] leicht- bzw. ungewichtet (Standard Keyboards/Orgeln/Synthesizer)
[x] Hammermechanik (wie beim Klavier)

(10) Soll dein Instrument "Spezialist" auf einem bestimmten Soundgebiet sein?
[x] ja: Klavierimitation
[ ] nein, lieber ein Allrounder

(11) Welche Funktionen sind dir besonders wichtig?
[x] Standard-Sounds (Piano, E-Piano, Orgeln, Streicher, Bläser etc.)
[ ] Synthese (Sounds mit subtraktiver Synthese, FM, DSP u.ä. erstellen)
[ ] Sampling (Sounds und Geräusche aufnehmen und triggern)
[ ] Sequenzer/Midi-Recorder (Songs/Performances/Backings aufnehmen und abspielen)
[x] Audio-Recorder (Audio aufnehmen/laden und abspielen)
[ ] Begleitautomatik / Rhythmusgerät
[ ] Masterkeyboardeigenschaften (zum Ansteuern anderer Geräte)
[x] Eingebaute Lautsprecher
[ ] Eingebaute Effekte (falls gewünscht, konkret: __________)
[x] sonstiges: Klingt vielleicht blöd, aber je schwerer die Tasten, desto besser. Gewöhnung an die Übungen, die auf dem neuen Instrument gemacht werden sollen, darf mir zu Vorspielen an "richtigen" Klavieren keinen Herzinfarkt bereiten.

(12) Hast du bestimmte Ansprüche an die Optik? (klavierähnliches Aussehen, wohnzimmertauglich etc.)
Klavierähnliches Aussehen wäre nett, ist aber kein Muss. Je mehr es jedoch nach "Keyboard" aussieht, desto schlechter fühle ich mich dabei. Ich besitze auch solche und mag sie ganz und gar nicht, auch wegen des Tastenmangels.

(13) Sonst noch was? Extrawünsche, Hinweise oder Anmerkungen?
Schwerpunkt liegt auf Tastenanzahl und Anschlags/Tastengewicht, bzw Klavierähnlichkeit in (vorrangig) Technik und (nachrangig) Optik.
 
Eigenschaft
 
Hallo @MahanonLavellan,

Fortgeschrittener, schwere Tasten, Klavier Optik und 1000€ Budget. Da geht schon was. Besonders, weil sich in den letzten 10 Jahren auch am Klang etwas getan hat.

Die Yamaha GH Tastatur hat vergleichsweise schwere Tasten. Die wäre beispielsweise in einem Arius-163b verbaut. Das sieht aus wie ein Klavier und der Klang ist auch OK. Die Frage ist natürlich, inwieweit Du Dich mit dieser Tastatur anfreunden kannst. Nach oben ist schon noch Luft. Bei Yamaha wäre das sie CLP (Clavinova) Serie, bei der die kleineren Modelle aber ab 1600€ anfangen und schnell über 2000€ hinauf gehen. Dafür bekommt man neben Yamaha Flügel Samples auch die Bösendorfer Samples dazu und bei den Top Modellen lange Holz Tasten, die noch mehr an einen Flügel erinnern.

Roland macht auch relativ schwere Tastaturen. Da wäre etwas das F-140R oder das RP-401R in Deinem Budget. Beide haben die gleiche Tastatur (wie auch das kleinere, aber brandneue F-30), die "PHA4-Standard" Tastatur. Auch hier gibt's Oberklasse Modelle, die noch näher am Original sein sollen als "PHA4-Concert, bzw. PHA50 bei den Oberklasse Modellen). Die neue "PHA4-Standard" wird allgemein aber schon als sehr nah am Klavier beschrieben.

Im Bereich zwischen 1000 und 2000€ kann man Schwerpunkte setzen was Tastatur und Komfort angeht. Das Kawai MP-11 als Bühnen Klavier mit eigenen Sounds aber ohne eigenen Verstärker, ohne eigene Lautsprecher und sehr technischem Flair würde in dem Preisrahmen vermutlich die beste Tastatur bereit stellen. Das Kawai ES-8 als "Stage Piano" mit Unterbau hat kürzere Tasten, die auch etwas leichter sind wäre auch in diesem Rahmen, aber doch jenseits der 1000€ Grenze. Die Yamaha CLP 545 und aufwärts sowie die Kawai CA Serie haben lange Holz Tasten und gute Klänge, sehen schmuck aus, sind aber auch jenseits der 1600€ Grenze.

Als Klavierspieler weißt Du aber auch, dass man ein Klavier nicht nach Datenblatt kaufen kann. Ein Elektronisches genau so wenig wie ein mechanisches. Der Weg in einen gut sortierten Laden wird Dir also nicht erspart bleiben. Nur so kannst Du feststellen, ob eine der Tastaturen Deinen Wünschen am ehesten entspricht und ob das dann im gesteckten Preisrahmen zu bekommen ist.
 
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Die Yamaha GH Tastatur hat vergleichsweise schwere Tasten. Die wäre beispielsweise in einem Arius-163b verbaut.
Im Yamaha YDP-163 ist eine GH3-Tastatur verbaut mit 3-fach Sensor.

Eine GH-Tastatur findet sich in einem Yamaha YDP-S52 und Yamaha P-255. Die beiden haben aber keinen 3-fach Sensor sondern nur 2-fach.


Wenn dir die Punkte "bis 1000€", "bis 25kg"und "schwere Tastatur" wichtig sind, kommt am ehsten das Roland FP-30 (26kg mit Unterbau) infrage.
https://www.kirstein.de/Stagepianos/Roland-FP-30-WH-Stagepiano-SET-KSC-Staender-Pedal.html

Bis 35kg könnte dir auch das Roland F140R gefallen.
Hat die gleiche PHA4 Standard Tastatur wie das FP-30, sie spielt sich aber noch etwas hochwertiger von der Haptik nach meinem Empfinden.
https://www.kirstein.de/Digitalpianos/Roland-F-140R-CB-Digitalpiano-Schwarz-Matt.html


Das 42kg schwere Yamaha YDP-163 ist von der Tastatur ähnlich wie das F140R, vielleicht nicht ganz so fest, sieht dafür mehr nach Klavier aus.
https://www.kirstein.de/Digitalpianos/Yamaha-YDP-163-B-Arius-E-Piano-Schwarz-Matt.html

Kawai Geräte dürften für dich wegfallen, wenn du den Wunsch nach einer schweren Tastatur hast, denn Kawai Pianos spielen sich eher leichter als Yamaha und Roland.
 
Zuletzt bearbeitet:
Selbst als wiedereingestiegener Erwachsener würde ich Dir empfehlen ein Günstiges der oben genannten zu kaufen und nebenher die Anschaffung eines akustischen Klaviers wieder in's Auge zu fassen. MMn ist keines der DP in dieser Preisklasse klanglich und mechanisch auf die Dauer zufriedenstellend. Als stilles Übungsgerät (besonders am Anfang) dagegen sind sie recht hilfreich.
HTH
 
die Anschaffung eines akustischen Klaviers wieder in's Auge zu fassen.
Mag sein, dass ein Digitalpiano (noch) nicht hunderprozentig den Anschlag eines Klaviers simulieren kann oder auch den Klang.

Für viele Käufer eines Digitalpianos sind aber gerade die Vorteile eines DP (Lautlos, leichter, kleiner, günstiger, wartungsfrei) entscheidend, warum sie dieses kaufen.

Manche Leute haben nun mal schlicht nicht den Platz und/oder das Geld, sich ein akustisches Klavier oder gar Flügel zu leisten.
Für einige hier ist es sogar ein Problem, 2x im Jahr einen fremden Mann (Klavierstimmer) in ihre Wohnung zu lassen.


Wer also nicht zwingend den analogen Klang und das haptische Gefühl eines echten Klaviers braucht, ist mit einem DP und seinen nicht wegzudiskutierenden Vorteilen sehr gut bedient.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Opiumbauer,
Ich meine genau das oben geschrieben zu haben. Etwas kürzer zwar.

Der OP hat ja angedeutet, dass er schon ein echtes Klavier hatte. Und meinerseits wollte ich warnen, dass DPs eben heutzutage noch kein langfristig zufriedenstellender Ersatz sind, meiner Erfahrung nach. Die Werbeaussagen der Hersteller schüren hier geschickt recht hohe Erwartungen.

lg
 
Hallo @bebob99,

Danke für die schnelle und detaillierte Antwort. Roland war auch eine der Marken, die ich ins Auge gefasst hatte. Diese oder Yamaha, und beide hast du ja hier geliefert.
Ich werde die genannten Modelle alle mal unter die Lupe nehmen und dann hier in Leipzig nach einem Geschäft, das sie führt, Ausschau halten. Tipps oder Erfahrungsberichte immer willkommen!


@Opiumbauer: Einen herzlichen Dank auch dir für die vielen Infos. Das Gewicht des Geräts ist keine Top-Priorität, daher danke auch für die Vorschläge zu schwereren Modellen!
Und besonders wertvoll war für mich der Tipp, Kawai als Marke zu streichen. Die Schwere des Anschlags war wirklich das wichtigste Detail hier.


@lophiomys: Was ich im ersten Post vergessen hatte anzumerken, war dass ich überall um mich herum Nachbarn habe und daher auf Kopfhöreranschluss angewiesen bin, aber den sollten sie ja alle haben.
Obwohl ein Akustusches natürlich schön wäre. Vielleicht in ein paar Jahren in einer anderen Wohnung.
 
Wäre nett, wenn du hier deine Eindrücke zu deinem Neukauf posten würdest, inwieweit dein neues Digitalpiano haptisch und klanglich an deine Vorstellungen von einem echten Klavier heranreicht...
 
Wäre nett, wenn du hier deine Eindrücke zu deinem Neukauf posten würdest, inwieweit dein neues Digitalpiano haptisch und klanglich an deine Vorstellungen von einem echten Klavier heranreicht...

Werde ich nach Kauf und Probe machen! Danke für die Hilfe erstmal.
Die Recherche/Vergleich wird vermutlich eine Weile dauern, auch das eventuelle Sparen auf eines der teureren hier vorgeschlagenen Modelle.
Letztendlich ist Qualität ja doch entscheidend und nicht der Preis.

Möglicherweise ergeben sich später auch nochmal ein paar Fragen, aber bis dahin bedanke ich mich erstmal ganz herzlich bei allen, die hier ihre hilfreichen Tipps und Erfahrungswerte geteilt haben.
 
Nach meinem Ausflug in den Pianoladen hier vor Ort habe ich mir neben ein paar Roland-Modellen (die recht schnell wegfielen schon wegen der Keyboardoptik) sowohl das Yamaha YPD-S52 als auch CLP-525 zeigen lassen (auch das Arius YPD-163, das mich aber klanglich nicht so ganz überzeugt hat) und war vom Letzteren recht begeistert, vor allem klanglich.

Wenn es keine weiteren Warnungen, Anmerkungen oder Negativerfahrungen dazu gibt, wird es wohl dieses werden (nach ein bisschen längerer Sparzeit).
Positiverfahrungen würden mich natürlich auch interessieren.

Nochmals herzlichen Dank für die Mithilfe!
 
Die Chance im Laden hättest du mal nutzen können um kawai doch eine Chance zu geben :)

Die "schwere" der Tastatur würde ich nicht unbedingt als Auswahl Kriterium nutzen.
Eher das "feeling" wenn ich die Tasten spiele.
Und die hat mir beim kawai CN35 besser gefallen als beim CLP 525.
Es ist schwer zu erklären, aber es ist eben ein anderes Gefühl und ein anderes spielen von Tasten.

Außerdem, der Klang der internen Lautsprecher gefiel mir in Kombination mit dem "luftigen und frischen" Klang des kawai, einfach besser.
Beim CLP fand ich den Klang ebenfalls zu schwer und sogar etwas "muffig".

Vielleicht solltest du nochmal los? :)
 
Ich möchte an der Stelle eine Warnung aussprechen:
Egal welches Billig-Digitalpiano du jetzt für 1000.- kaufst, wenn du wirklich das Klavierspielen zu einem Teil des Alltages machst (d.h. 2-3 Stunden tãglich spielst), nach einigen Monaten wird es dir auf die Nerven gehen.
Ich kann den Grund dafür nicht genau benennen, denn die einzelnen Komponenten stimmen ja: Man hat heute zig-fach gelayerte und ungeloopte Samples, ausgefuchste Hammermechaniken mit sehr realistischem Spielgefühl, komplizierte Algorithmen zu Erzeugung von Resonanzen, und allerlei technische Tricks um ein Klavier nachzuäffen - aber ein akustisches Klavier bzw. Flügel wirklich zu ersetzen, hat man auch im Jahr 2016 noch nicht geschafft, nicht mal annähernd.
Die aktuellen Digitalpianos klingen alle fantastisch, wenn man sie mit anderen Digitalpianos vergleicht, spielt man sie jedoch im A-B Vergleich mit ihren akustischen Vorbildern, merkt man sofort wieviel Luft nach oben da noch ist.
Daher werden wir auch in den nächsten Jahren immer noch alljährlich eine neue Generation von Digitalpianos vorgestellt bekommen, die jeweils "ein akustisches Klavier in nie dagewesener Detailtreue imitieren" "Dank der neuen exclusiven XYZ-Technologie" - bis zum nächsten Jahr, wo die neue XYZ-Technologie wieder "noch weiter verbessert" oder ganz abgelöst wird.
Wenn du Digitalpianos testest, setz dich zwischendurch immer wieder an einen akustischen Flügel zum Gegentest, dann wirst du schnell merken wovon ich hier rede.
Wenn du es wirklich ernst meinst, und ein Instrument haben möchtest, welches dich für den Rest deines Lebens zufrieden stellt bzw. begeistert (begeistert! jeden Tag! auch in 40 Jahren noch!), dann wirst du nich darum herum kommen, das 10-20 fache deines Budgets aufzubringen, um ein sehr gutes akustisches Klavier oder besser einen Flügel zu kaufen.
Beim grossen T in Treppendorf steht z.B. zur Zeit ein wunderbarer Bechstein, ein wirklich größartiges Instrument (habe es 2 1/2 Stunden probegespielt), das ist ein Instrument für's Leben. Anschaffungspreis leider das 20-fache deines Budgets. Allerdings wird dieses Instrument (bei entsprechender Behandlung) auch im Jahr 2050 noch diesen oder einen höheren Wert haben, wohingegen ein Digitalpiano seinen Wert ab Anschaffungsdatum jãhrlich etwa halbiert.

Just my 2 cts bezogen auf einen nicht-reisenden ernsthaften Pianisten.

Liebe Grüße,
FLiszt
 
Ich möchte an der Stelle eine Warnung aussprechen:
Egal welches Billig-Digitalpiano du jetzt für 1000.- kaufst, wenn du wirklich das Klavierspielen zu einem Teil des Alltages machst (d.h. 2-3 Stunden tãglich spielst), nach einigen Monaten wird es dir auf die Nerven gehen.
Das ist völlig normal. Da muß jeder durch.

Daher werden wir auch in den nächsten Jahren immer noch alljährlich eine neue Generation von Digitalpianos vorgestellt bekommen, die jeweils "ein akustisches Klavier in nie dagewesener Detailtreue imitieren" "Dank der neuen exclusiven XYZ-Technologie" - bis zum nächsten Jahr, wo die neue XYZ-Technologie wieder "noch weiter verbessert" oder ganz abgelöst wird.
Wenn du Digitalpianos testest, setz dich zwischendurch immer wieder an einen akustischen Flügel zum Gegentest, dann wirst du schnell merken wovon ich hier rede.
Akustische Instrumente haben ihre eigenen Macken. Auch die lernt man nach ein paar Monaten ausführlich kennen und lieben.

Wenn du es wirklich ernst meinst, und ein Instrument haben möchtest, welches dich für den Rest deines Lebens zufrieden stellt bzw. begeistert (begeistert! jeden Tag! auch in 40 Jahren noch!), dann wirst du nich darum herum kommen, das 10-20 fache deines Budgets aufzubringen, um ein sehr gutes akustisches Klavier oder besser einen Flügel zu kaufen.
Der geht dir auch nach ein paar Monaten auf die Nerven. Dann kommt der Klaviertechniker und biegt es kostenpflichtig wieder hin. Eine andere Wahl hast du ja nicht, wenn du gerade das 10-20fache rausgekloppt hast.

Beim grossen T in Treppendorf steht z.B. zur Zeit ein wunderbarer Bechstein, ein wirklich größartiges Instrument (habe es 2 1/2 Stunden probegespielt), das ist ein Instrument für's Leben. Anschaffungspreis leider das 20-fache deines Budgets. Allerdings wird dieses Instrument (bei entsprechender Behandlung) auch im Jahr 2050 noch diesen oder einen höheren Wert haben, wohingegen ein Digitalpiano seinen Wert ab Anschaffungsdatum jãhrlich etwa halbiert.
Ja, und wenn man sich beim akustischen Instrument danebengegriffen hat, muß man sich muß man sich bloß immer wieder den Anschaffungspreis ("Wert") ins Gedächtnis rufen, denn was soviel gekostet hat, muß ja gut sein. Nech? ;-) (oder fängt gut nicht eher beim 50- bis 80fachen an?)

Menschengemachte Produkte sind alle imperfekt. Ob digital oder nicht. Gerade bei akustischen Instrumenten ist keines wie das nächste. Und wenn der Bechstein nach zwei Stunden für dich perfekt ist, heißt das noch lange nicht, daß er für jedermann großartig ist. Kein Digitalpiano wird den akustischen Flügel perfekt nachbilden, denn DEN akustischen Flügel gibt es gar nicht.

Solche "Warnungen" sind hier Digitalpiano-Forum nicht nur Off-Topic, sie tragen auch nichts Neues zum Thema bei.
 
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Solche "Warnungen" sind hier Digitalpiano-Forum nicht nur Off-Topic, sie tragen auch nichts Neues zum Thema bei.
Das finde ich nicht, zumindest nicht in einer Hinsicht: Jede/r die oder der ernsthaft ans Klavierspielen geht, oder, wie in diesem Fall, mit bereits gemachten Erfahrungen wieder geht, sollte sich darüber klar sein, dass frau/man mit 1000 Euro nicht zu einem befriedigenden Instrument auf mittlere Sicht kommt. Es ist völlig richtig, dass ein zu preiswerter Erstkauf schnell zu mittelfristig insgesamt höheren Kosten führt, weil das billigere Instrument bald nicht mehr befriedigt und dann ein neues gekauft wird, und so alle paar Jahre wieder. Jede/r muss natürlich sein eigenes Optimum finden, und manchmal mag auch ein preisgünstiges Instrument ein guter Anfang sein. Wer aber, wie @MahanonLavellan hier, schon Klaviererfahrung hat, tut m.E. gut daran, schon beim Erstkauf in eine etwas anspruchsvollere Klasse zu gehen.

Meine eigene Erfahrung als langjähriger Nutzer akustischer *und* digitaler Instrumente ist, dass die mittelfristigen Kosten beider Gattungen gar nicht so verschieden sind (solange man im akustischen Bereich in der Mittelklasse bleibt), weil akustische Instrumente schlicht sehr viel langlebiger sind und auch nicht so schnell unbefriedigend werden. Die Kosten der Pflege und Wartung der akustischen Instrumente werden von der Digitalfraktion häufig unrealistisch übertrieben. Die tatsächlichen Vorteile digitaler Instrumente liegen nicht bei den Kosten, sondern anderswo (nachts leise üben, ggf. Transport, alternative Klänge, Aufnahmemöglichkeiten usw.). Dagegen steht der unbestreitbare musikalische Vorteil eines ordentlichen akustischen Klaviers - und daran wird sich, wie @FLiszt ganz zu Recht sagt, auch so schnell nichts ändern.

@MahanonLavellan - mir scheint, du bist auf dem richtigen Weg. Nimm dir Zeit, die Yamaha-Instrumente sind musikalisch gesehen völlig in Ordnung und haben, was Haltbarkeit betrifft, einen guten Ruf. Persönlich finde ich, es wird im Grunde erst ab dem CLP535 interessant - ebenso würde ich bei Kawai erst ab dem CA17 aufwärts (bzw. Vorgänger CA15) Interesse haben - aber das kannst du in Ruhe selbst entscheiden.
 
Wo wäre die Warnung vor Digitalpianos mehr on Topic als in einem Forum für Digitalpianos? Vielleicht bei "Vegan Kochen"?

Es geht nicht um "Macken" von "menschengemachten Instrumenten", sondern um Klang, Dynamik und Spielgefühl.
Auch wenn man Klang und Spielgefühl mittlerweile erstaunlich gut hinbekommt, spätestens bei der Dynamik ist ein akustisches Klavier einem Digitalpiano um Lichtjahre voraus.
Ein Digitalpiano ist leider immer nur ein imperfekter Kompromiss, der das perfekte akustische Instrument nachzubilden versucht.
Einen Kompromiss, den man manchmal eingehen muß aus Platzgründen, hellhörige Wohnsituation, logistischen Gründen, Bühnengröße, Gesamtbild der Produktion oder warum auch immer.

Finanzielle Gründe für so einen Kompromiss gibt es nicht - denn gute gebrauchte Klaviere sind zu ähnlichen Preisen zu erstehen, wie neue Digitalpianos - wenn man auch sicher etwas suchen muss.

Der Unterhalt eines akustischen Instrumentes ist nicht wirklich hoch, einige Male im Jahr stimmen lassen für 80.-, vor 5 Jahren gab es neues Elfenbein und Überarbeitung der Klaviatur für 800.-, demnächst sind Saiten und Filze fällig für etwa 2000.- .. schon das zweite Mal in 30 Jahren ;-)
Wenn man allerdings so ein Instrument neu kauft und es hat 'Macken', dann kommt die Herstellerfirma und repariert es, kostenlos, 5 Jahre lang.

Um mal wieder zu den Digitalpianos zurückzukommen (vielleicht muß der Threadsteller ja aus Gründen den Kompromiss eines nicht-akustischen Instrumentes eingehen):

Ich habe sehr gute Erfahrungen mit Yamaha Pianos. Derzeit (seit ca. 10 Jahren) spiele ich ein CP-300, davor hatte ich ein CP-100, davor ein CP-70 .. gut, das CP70 war nicht digital, sondern schwer. Funktioniert aber immer noch tadellos.
Das CP100 fühlte sich am Ende schon etwas schwammig an, hatte aber nach 1000en von Gigs keinerlei Fehlfunktionen und tat seinen Dienst, bis es irgendwann auf Tour abhanden gekommen ist. Ich habe das Gerät nicht geschont und mich auch schon mal auf die Tasten gestellt (sowas kommt vor in einigen Spielarten der Rockmusik), das Teil hat alle Misshandlungen ungerührt geschluckt.
Jetzt habe ich das CP300, mit dem ich auch sehr zufrieden bin. Die Tastatur fühlt sich immer noch an wie am ersten Tag. Allerdings nutze ich es nicht mehr ständig live, da ich in den letzten Jahren die Möglichkeit habe, Equipment durch Backliner anzumieten und an die Spielstätte liefern zu lassen - das CP300 führt derzeit ein ruhiges Leben im Studio.
Als ich es kaufte, habe ich einige Monate lang alle Pianos aller Hersteller probegespielt bin letztlich bei zwei Modellen hängengeblieben, und mich - vom Sound und Spielgefühl - unsterblich in das Kawai MP-10 verliebt.
Das Kawai war das einzige Piano, bei dem ich das Gefühl hatte wirklich 'in der Tastatur' zu spielen, und es hatte für meine Ohren den natürlichsten Klavierklang. Das Yamaha klang in direkten Vergleich fast künstlich.
Auch die Dynamik schien mir beim Kawai viel besser als beim Yamaha, viel besser als bei allen Konkurrenzmodellen (wenngleich akustische Instrumente gerade im Bereich Dynamik einfach in einem anderen Universum sind).

Wäre ich der Threadsteller und es müsste unbedingt ein Digitalpiano sein, dann würde ich auf jeden Fall das Kawai MP11 bzw. das Homepiano-Äquivalent kaufen.
Ich habe mich letztlich für das Yamaha entschieden, weil das Kawai so idiotisch gebaut ist, dass man keine Keyboards oben drauf stellen kann, und weil sich die etwas künstlich klingenden Yamaha Sounds im Bandkontext besser durchsetzen.

Mit lieben Grüßen,
FLiszt
 
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Einen Kompromiss, den man manchmal eingehen muß aus Platzgründen, hellhörige Wohnsituation, logistischen Gründen, Bühnengröße, Gesamtbild der Produktion oder warum auch immer.
Ja eben. @MahanonLavellan hatte ein Klavier, kennt also den Unterschied. Trotzdem will er ein Digital Piano und das CLP-525 hat offenbar den Ansprüchen vorerst genügt, auch wenn es das aktuelle Budget sprengt. Er scheint also wohl wichtige Gründe zu haben, die gegen ein rein akustisches Instrument sprechen.

Ich HABE ein brauchbares Klavier, hätte aber trotzdem gerne zusätzlich ein gutes DP. Dann würde ich nämlich JETZT mit Kopfhörern am DP und nicht vor dem PC sitzen. Ich habe zwar keine lästigen Nachbarn, aber Familie. Manchmal sind es schlicht ganz triviale Gründe, wenn man KEIN akustisches Klavier kaufen will. Etwa die Maximierung der möglichen Übezeiten.
Wenn du es wirklich ernst meinst, und ein Instrument haben möchtest, welches dich für den Rest deines Lebens zufrieden stellt bzw. begeistert (begeistert! jeden Tag! auch in 40 Jahren noch!), dann wirst du nich darum herum kommen, das 10-20 fache deines Budgets aufzubringen, um ein sehr gutes akustisches Klavier oder besser einen Flügel zu kaufen.
So gerne ich da zustimme, aber für viele Menschen ist es schlicht undenkbar so viel Geld für "ein brotloses Hobby" aus dem Familien Budget zu leiern. Für einen arbeitenden Menschen mit Familie wären täglich 2-3 Stunden Klavier Üben möglicherweise auch der Großteil an verbliebener gemeinsamer Familien Freizeit die, nach Arbeit, Fahrzeit, Essens- und Schlafenszeiten noch übrig ist. Da braucht's mehr als nur gute Motivation.

@MahanonLavellan hat zwar nichts in diese Richtung erwähnt, er muss hier aber auch keinen Offenbarungseid leisten um zu begründen warum sein Wunsch und sein Budget eben genau so sind wie angegeben.

Ein guter Flügel, ein guter Privatlehrer und täglich 8 Stunden Zeit zum Üben wären sicherlich optimale Voraussetzung, um zu zeigen, dass es einem "ernst ist". Da sind wir uns bestimmt einig. Viele von uns müssen aber mit weniger als dem Optimum klar kommen. Nicht nur beim Klavier.

Ich wünsche ihm jedenfalls, dass er ein für seine Situation optimales Instrument findet und damit viel Freude hat.
 
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Welcher Beratungsrahmen wurde denn vom Threadersteller abgesteckt?
Unter anderem ein Budget von 1.000 EUR (Beitrag #1) sowie der Hinweis, dass ein Klavier für ihn mittelfristig nicht in Frage kommt (Beitrag #7).

Bislang lassen sich Markendigitalpianos ganz gut weiterveräußern. Also ist es doch völlig in Ordnung, jetzt ein leistbares Instrument zu kaufen und damit das zu tun, worum es dem TE eigentlich geht: musizieren.

Sonstwie lange hinzuwarten (sparen aufs doppelt und dreifache Budget, klaviertaugliche Wohnung), obwohl das Musizieren ein "fester Bestandteil des Alltags" sein soll ist meines Erachtens die schlechteste Alternative, weil eine Verschwendung von Lebenszeit - und zwar unwiderbringlich.

Gruß Claus
 
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Sparst du noch oder suchst du schon?
Ich habe vor etwas mehr als einem Jahr die Suche begonnen. Meine Tests zum verfügbaren Budget waren damals aber enttäuschend. Dann hat sich leider unsere finanzielle Situation kurzfristig noch einmal verschlechtert und momentan sieht es auch nicht danach aus, dass sich Ansparen auf ein "Zweit Klavier" mittelfristig ausgehen würde. Da sind andere Dinge wichtiger. Wenn sich am Monatsende eine schwarze Null ausgeht, war es schon ein gutes Monat :-(

Macht nichts. ICH habe ja schon ein brauchbares akustisches Piano. Einmal jährlich Stimmen ist drin. Alle drei Wochen Unterricht auch. Ich hab's im Winter warm und hungern muss ich auch nicht ;-) Der Rest ergibt sich.
 
... spätestens bei der Dynamik ist ein akustisches Klavier einem Digitalpiano um Lichtjahre voraus.

Seh ich nicht so, bzw. finde ich in der Pauschalität sehr subjektiv. Ich habe für mich in den letzten Jahren einige (zugegeben, wenige) DPianos und eine Controller/Softwarepiano Lösung gefunden, die ich von Haptik und Spielbarkeit gegenüber meinem akustischen Klavier als mindestens ebenbürtig empfinde. Was sie halt alle nicht haben, ist ein Resonanzboden, die Klangabstrahlung im Raum ist anders.
 

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